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Die lang befürchtete OP ist jetzt notwendig....


Micha72

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Hallo,

 

Als Neuzugang hier im Forum möchte ich mich erstmal vorstellen. Ich heiße Michael, werde im August 40 und lebe in Gelsenkirchen. Beruflich bin ich als Tierarzt -zusammen mit einem Kollegen- in eigener Praxis tätig; GottseiDank nicht alleine, sonst wäre das mit der bevorstehenden OP gar nicht zu organisieren....

 

Schon als Kleinkind wurde bei mir eine angeborene Aortenklappeninsuffizienz erkannt, und in den Folgejahren regelmäßig kontrolliert. Ich war kaum eingeschränkt, da ich auch nie der große Sportler war (vielleicht auch gerade wegen der Herzerkrankung).

In den letzten Monaten ist meine körperliche Leistungsfähigkeit aber dann doch immer schlechter geworden. Besonders aufgefallen ist mir, daß ich nach jeder kleinen Aktivität sofort nassgeschwitzt war bzw bin. Außerdem fällt es mir zunehmend schwerer in der Belastung ausreichend Luft zu bekommen.

 

Der letzte Kardiologenbesuch gab Klarkeit: die Stenose hat sich weiter verengt, der Herzmuskel ist zunehmend dicker geworden, Typische EKG-Veränderungen sind auch schon zu sehen.

Er hat mich letzte Woche zur Herzkatheteruntersuchung geschickt (zum ersten Mal). Dabei kam raus, daß die Aorta nicht nur zu eng, sondern auch noch insuffizient ist (kombiniertes Aortenvitium, Insuffizienz Grad III). Außerdem ist auch die Aorta ascendens erweitert. Wie weit ist auch im CT gemessen worden, ich habe mir aber den genauen Durchmesser nicht gemerkt, ich weis nur, daß er unter 5,0 cm ist.

 

Es soll jetzt also die Aortenklappe ausgetauscht werden. Gegen eine küstliche, wegen meines Alters und der längeren Haltbarkeit. Die Aorta ascendens muß wohl nicht operiert werden, obwohl das letzte Wort haben die Chirurgen.

 

Zur OP soll ich in die Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Uni Hannover überwiesen werden, die dann alles weitere mit besprechen sollen.

Da ich im August noch Berufliche Verpflichtungen habe, werde ich wohl auch erst Ende August operiert. Zumindest wenn ich keine weiteren Beschwerden wie Schwindel oder Synkopen bekomme.

 

Dieser lange Abstand von etwa 8 Wochen macht es auf einer Seite leichter die Gedanken an die Op noch zu verdrängen, aber ich befürchte, daß je näher der Termin dann heranrückt, man sich dann umso verrückter macht.

 

Ist denn schon jmd aus dem Forum in Hannover operiert worden? Wie sind die Erfahrungen?

 

LG, Michael.

 

 

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Hallo Micha,

 

erstmal herzlich Willkommen hier im Forum.

Zu deiner Frage kann ich dir nicht viel sagen, aber ich denke das sich da schon welche melden.

Weiterhin starke Nerven.................

 

Grüssla Siggi

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Hallo Michael,

 

herzlich Willkommen hier im Forum.

 

Ich bin am 22.09.2010 in der MHH operiert worden.

 

Aus medizinischer Sicht kann ich die MHH nur empfehlen. Hier bist du sicherlich in den besten Händen. Allerdings kommt man sich dort rein menschlich wie in einer Fabrik vor. Das ging schon mit dem OP Termin los, bestellt für den 16.09.2010, 3malige Terminverschiebung teilweise wenige Stunden vorher, Begründungen, kein Bett auf der Intensivstation, dringende Notfälle dadurch

keine OP Kapazitäten, wie das wohl in vielen Hochschulen so ist. Das ist als Betroffener alles andere als schön. Hier sollte man psychisch darauf vorbereitet sein und vor allem mit klarkommen, Unterstützung seitens der MHH sollte man nicht erwarten.

 

Aber wie gesagt rein aus medizinischer Sicht ist alles Top verlaufen, nach einer Nacht auf der Intensivstation und weiteren 5 Tagen auf der Normalstation Entlassung für 3 Tage nach Hause und dann für 4Wochen zur AHB in Bad Bevensen, die schon während des Aufenthalts in der MHH vermittelt wurde.

 

In diesem Sinne, lass dir die Zeit bis zur OP nicht zu lang werden und versuche dich nicht zu sehr in die Geschichte reinzusteigern, ich weiß wovon ich schreibe, die Zeit vor der OP ist nicht ohne, aber du wirst sehen wenn die OP erst einmal gelaufen ist geht es mit riesigen Schritten in dein zweites Leben.....

 

Gruß

Andreas

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Hallo Micha,

 

ein herzliches Willkommen hier im Namen des gesamten Moderatorenteams.

 

Das ist als Betroffener alles andere als schön. Hier sollte man psychisch darauf vorbereitet sein und vor allem mit klarkommen, Unterstützung seitens der MHH sollte man nicht erwarten.

 

 

 

Ich hatte diese psychische Unterstützung seitens der MHH gehabt, allerdings wohl auch nur, weil meine damals psychisch schlechte Verfassung den Ärzten im Vorfeld bereits bekannt war und auch meine ambulante Kardiologin in der MHH sitzt. Da ist die Kommunikation natürlich etwas besser, als wenn das nicht der Fall ist.

Im normalen Fall, denke ich schon, dass es leider so ist, wie Andreas geschrieben hat - wie wohl in fast allen deutschen Unikliniken.

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Herzlich willkommen,

Ich hatte meine Herz OP in der Uni Klinik Magdeburg bei Professor Huth. Bin sehr zufrieden hatte 2010 meine Herz OP bekam 2 mechanische Herzklappen so wie Schrittmacher ,komme damit ganz gut zu recht

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Hi Michael!

 

Herzlich willkommen hier im Forum. :)

Hier bist du mit deinen Fragen gut aufgehoben, ich wünsche dir einen gute Austausch!

 

Lieben Gruß,

Birgit.

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Danke an alle für die freundlichen Begrüßungen !

 

@ zweitesLeben: Dein Posting mit der positiven Bewertung der Medizinischen Seite der MHH hilft mir weiter und beruhigt mich etwas. Die Mängel im Bezug auf die organisatorische Seite lassen sich bei einem so großen Betrieb wie eine Uniklinik wahrscheinlich nicht ganz vemeiden. Und Notfälle haben vor planbaren Eingriffen immer Vorrang...

 

LG

Michael

 

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Hallo, Michael,

 

die MHH hat einen guten Ruf. Sicher ist diese Ausage subjektiv wie alle über die anderen Kliniken. Ich selbst war zwar nicht in der MHH, aber ich kenne sie über viele Jahre aus Berichten von anderen Patienten.

Aus GE wäre für Dich sicher Essen bzw. Duisburg näher am Wohnort. Wäre das eine Alternative?

Bye, Roland

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@cae6a:

Die Kardiologen im Marienhospital in GE-Ückendorf hatten zuerst Hannover oder Duisburg empfohlen, meinten aber dann, daß Hannover in meinem Fall wohl die bessere Wahl wäre und sie mich deshalb lieber nach Hannover überweisen möchten. Essen wurde gar nicht angesprochen.

Natürlich ist Hannover deutlich weite als die beiden anderen Städte, aber ich habe da den Ärzten vertraut...

 

 

 

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Hallo Michael,

 

herzlich willkommen im Forum.

 

Leider ist es wirklich in vielen Krankenhäusern an der Tagesordnung das die OPs verschoben werden.

Gerade in den grossen Kliniken spielt das eine gewisse Rolle.

Aber man kann es nicht ändern. Das siehst Du schon ganz richtig.

 

Lass die Ohren nicht hängen.

 

Gruß

Markus

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Hi,

dann habe auch weiterhin Vertrauen in die Doc's. Das hatte ich damals auch (allerdings hatte ich gar keine andere Wahl) und habe auf dem ganzen Weg niemals eine Entscheidung angezweifelt, sondern sie als Patient mitgetragen. Das hat bist heute ganz gut geklappt. Es war kein blindes Vertrauen, aber wenn mir die Aussagen logisch erschienen, dann war es ok für mich.

Alles gute für Dich auf Deinem Weg

Bye, Roland

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Hallo Michael,

 

ich - selbstständig - habe ebenfalls aus beruflichen Gründen meinen OP-Termin 2 Monate nach hinten verschoben und ich würde es immer wieder tun!

 

Auf der einen Seite hast du Zeit, dich emotional und auch fachlich (Internetrecherchen) darauf einzustellen. Ich möchte immer gern wissen, was genau da mit mir gemacht wird und so eine Herz-OP ist schon eine komplexe Angelegenheit, da gibt es viel zu recherchieren ;-) Aber das Wissensollen ist nicht jedermanns Sache...

Auf der anderen Seite wurde mir zwischendurch auch mulmig, denn ich bekam einen Infekt und erhielt vom Hausarzt sofort eine Endokarditis-Prophylaxe. Das brachte mir ins Bewusstsein, dass ich längst nicht so fit und gesund bin, wie ich mich fühle - ich hatte auch so gut wie keine Symptome, aber hochgradige Aortenklappenstenose. Danach war ich mit meinen körperlichen Anstrengungen wirklich vorsichtig - die Ärzte wollten mit mir ja noch nicht einmal mehr ein Belastungs-EKG machen, das wurde meine Messlatte: immer schön langsam, bloss nicht aus der Puste kommen, um nichts zu riskieren.

 

Im Vergleich zu meinen OP-GenossInnen kann ich sagen, dass es sich lohnt, sich vorher gut zu informieren, es hilft, mit der Zeit nach der OP klar zu kommen, weil man weiß, was einen erwartet, und dass man das Schlimmste geschafft hat, wenn man die 1. Woche Krankenhaus hinter sich hat.

 

Ob wohl ich erst 47 Jahre alt bin, habe ich mich für eine Bioklappe entschieden, das Universitäre Herzzentrum Hamburg setzt bevorzugt Bioklappen ein. Da meine Aortenklappenstenose eine Spätfolge einer Krebsbehandlung vor 28 Jahren (Bestrahlung) ist, ist nicht auszuschließen, dass mir weitere OPs bevorstehen, was ja unter Marcumar immer problematisch ist. Außerdem wurde mir eine Klappe eingesetzt, in die man später per Katheter eine neue einsetzen könnte, sodass ich keine 2. gr. Herz-OP bräuchte. Ich bin froh, dass ich nach der OP ohne Marcumar leben kann und nur ASS100 bis zum Ende meiner Tage nehmen muss - wegen Bioklappe mindestens 6 Monate, habe aber auch 10-20% Stenose im rechten Herzkranzgefäß.

 

So ein langer Vorlauf vor der OP ist auch insofern wertvoll, weil man seine Familie und Freunde auf alles »einstimmen« kann, vor allem Partner und Kinder haben da eine Menge mitzumachen. So eine Herz-OP ist schon was, aber du siehst ja in diesem Forum: es gibt gaaaanz viele, die es erfolgreich überstanden haben. Und das wirst du auch :)

 

Viele Grüße

Yvonne

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Danke Yvonne für die beruhigenden Worte!

Wie geht es Dir denn jetzt 3 Monate nach der OP? Bist Du wieder normal am Arbeiten, oder hast noch Einschränkungen?

Ich muß meinen Kollegen in der gemeinsamen Praxis auch langsam mal darauf vorbereiten wie lange er voraussichtlich alleine ist.

LG, Michael.

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Hallo Michael,

 

mir ist die um 2 Monate hinausgeschobene OP-Wartezeit unendlich vorgekommen. Aber so hatte ich Zeit, mich ausführlichst darauf vorzubereiten, unter anderem durch dieses Forum und persönlichen Austausch mit Betroffenen. Diese Vorbereitung hat mir ein wenig die Angst genommen, wenn auch nur scheinbar. Für die Klappenentscheidung hat jeder seine eigenen Gründe und die sollte man sich nicht zerreden lassen.

 

Alle guten Wünsche für Dich. Du schaffst das und dann wird alles gut! Ganz "herz"lich, Peter

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Hallo Michael,

 

Du schaffst das! Morgen wird es 4 Jahre her, dass mir meine Kardiologin eröffnet hat, dass ich "ein neues Kläppchen" bekommen müsste. Das war im ersten Moment ein Weltuntergang. Ich habe die folgenden 3 Monate bis zur OP einerseits für Untersuchungen, Erkundigungen, 2., 3. Meinung etc. genutzt, andererseits ziemlich normal weitergelebt und -gearbeitet und mich auch bereits auf die Zeit nach der OP bzw. Reha vorbereitet (Rückenschule zum Training der Bauchmuskulatur etc.). Darüber hinaus war ich damit beschäftigt, eine Wohnung herzurichten, die ich dann 4 Monate nach der OP auch bezogen habe. Fazit: Für mich war wichtig, mich mit der Thematik auseinanderzusetzen, aber auch ein möglichst "normales" Weiterleben - mit Blickrichtung nach vorn, ganz vorn ...

 

Herzliche Grüße

 

Mercator

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Hallo zusammen,

 

ich bin Micha72' bessere Hälfte und habe mich hier auch angemeldet, weil mich sein Herzklappenproblem ja nu auch etwas angeht. Wir sind jetzt seid 13 Jahren zusammen, und daß er ein Klappenproblem hat, war klar. Zunächst muss ich sagen, daß mir auch aufgefallen ist, daß seine Belastbarkeit abgenommen hat, er kommt bei kleinsten Anstrengungen ins schwitzen und er schnauft wie eine Dampfmaschine. Insofern war ich ja froh, daß Micha zum Cardiologe gegangen ist... daß er eine neue (tut mir leid, das klingt fremd und irgendwie seltsam) Klappe braucht, war für mich zunächst nicht überraschend. Mittlerweile sind aber ein paar Tage vergangenen und so langsam wird mir die Tragweite bewusst. Was soll ich sagen... mir macht das alles Angst, ihn bald weit weg in der Klinik zu wissen, wo man ihm dann den Brustkorb aufsägt... das ist eine Vorstellung, die mir gar nicht behagt. Ich besitze meisterliche Fähigkeiten unangenehme Dinge zu verdrängen, aber ich kann ja jetzt den Kopf nicht in den Sand stecken. Mich würde mal interessieren, wie den Angehörigen es so erging, wie die Befindlichkeiten sind... ich stehe wie der Ochs vorm Berg und weiß nicht recht damit umzugehen. Ich habe einfach nur Angst.

 

LieGrü

Leo

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Hallo Michael,

 

es sind jetzt gerade mal 7 Wochen her seit der OP, vom 9.-30.5. hatte ich Reha, bin jetzt noch bis 22.6.2012 krank geschrieben und warte immernoch auf Rückmeldung von der Rentenverischerung Bund wegen der beruflichen Wiedereingliederung. Ich würde gern ab 25.6. mit 4 Stunden täglich für 4 Wochen beginnen, dann für weitere 4 Wochen auf 6 Stunden täglich erhöhen, um dann nach 8 Wochen (Ende August) wieder voll einzusteigen. Bei mir wird noch geprüft, ob ichs bekomme. Wenn die berufliche Wiedereingliederung nicht bewilligt wird, muss ich zusammen mit den anderen Gesellschaftern eine gemeinsame Strategie erarbeiten.

 

Hast Du eine Krankengeld-Zusatzversicherung? Bist Du pflichtig rentenversichert? Davon hängt es u.a. ab, ob du eine berufliche Wiedereingliederung bezahlt bekommst.

 

Im Vorwege der OP habe ich gelesen, dass man frühestens 8-9 Wochen nach der OP arbeitsfähig ist, meistens 3 Monate danach, bei einigen dauert es noch viel länger. Ich habe jetzt bei einigen Projekten (welche ohne Zeitdruck und finanzielles Risiko, also Low-Druck) die Fäden vorsichtig aufgenommen, um meine Kräfte besser einschätzen zu können. Ergebnis: derzeit könnte ich zwar ca. 4 Stunden täglich arbeiten, aber leider gibt es ja auch immer wieder Wetterumschwünge, schlechte Tage, kleine Rückschläge etc., die mich gern mal 1-2 Tage komplett außer Gefecht setzen.

 

 

 

Als Selbstständige müssen wir aufpassen, dass wir uns nicht zu früh zu hohen Druck- und Stressverhältnissen aussetzen, wir können uns ja bei keinem Chef melden, wenn uns die Arbeit zu viel wird, sondern haben das alles selbst in der Hand. Stress kann das frisch operierte Herz extrem schlecht ab!

 

Meine Strategie ist daher, die Erwartungen meiner Umwelt auf ein niedrigeres Level einzutunen als ich selbst mich einschätze, damit ich nicht durch allzu große Erwartungen zusätzlich unter Druck gerate.

 

Achja, ich musste als einzige geschäftsführende Gesellschafterin auch ganz viele Dinge für den »Fall aller Fälle« regeln und habe auch vieles privat vorab mit meinem Mann besprochen. Tatsächlich musste in den ersten Tagen nach meiner OP ein Vertrag unbedingt zeitnah unterschrieben werden, da war ich froh, alles im Vorwege organisiert zu haben. Aber ihr seid ja zu zweit, da habt ihr vielleicht schon Vieles geregelt bzw. ist ja immernoch einer da.

 

Ich fand es übrigens sehr wertvoll, sich das »Geschäft« noch einmal aus einem neuen Blickwinkel anzusehen, habe meine bevorstehende Abwesenheit gleich für einige Umstrukturierungen und Klärungen genutzt :)

 

Insgesamt war bei mir OP, Reha und weiterer Heilungsprozess ohne größere Komplikationen. Mir geht es insgesamt gut, habe kaum mehr Schmerzen am Brustbein, keine Probleme mit Herzrhythmus, Blutdruck etc., nur etwas hohen Puls. Körperlich baue ich langsam auf, aber wie gesagt: ein Wetterwechsel oder höhere Temperaturen und die Puste geht mir beim Treppensteigen wieder nach 1 Stockwerk aus, das ist eben so. Ich habe immernoch ein erhöhtes Schlafbedürfnis (eher 10 als 8 Stunden) und halte meine Konzentration etc. gut 4 Stunden, aber dann brauch ich auch wieder eine längere Pause - wird aber auch von Woche zu Woche besser.

 

Als ich alles so vorbereitet und organisiert hatte, war es ein total gutes Gefühl, in die OP zu gehen: alles war geregelt, alle Verantwortung delegiert - ich konnte alles loslassen. Ich habe mich - man glaubt es kaum - tatsächlich auf die OP gefreut! Die OP kommt sowieso, was du aber gestalten kannst, ist der Weg dorthin und wie du ihn gehen möchtest, liegt ganz in deiner Hand!

 

Viele Grüße

Yvonne

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Hallo Yvonne,

danke dir sehr für deinen Beitrag, da hast du ein paar Dinge angesprochen, die durchaus wichtig sind und bisher nicht so auf dem Schirm waren. So sehr mir Michas bevorstehende OP auch Magenschmerzen bereitet, wir haben noch einiges zu regeln. Deine Ausführungen sind ein guter Leitfaden; denke wir werden einen Plan aufstellen was wie wo und dann geht das schon. Wichtig ist mir, daß Micha in die OP gehen kann ohne sich noch über irgendeinen (in dem Fall unwichtigen) Quatsch Gedanken machen zu müssen. Delegieren, das ist das Zauberwort.

 

Liebe Grüße

Leo

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Hallo Leo,

 

es gibt hier im Forum einige Beiträge von »besseren Hälften« und ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen: manchmal ist es für sie noch schwerer als für die Betroffenen selbst. Die Herzpatienten haben ja viel mehr Gelegenheiten, sich mit der OP auseinander zu setzen, sich Informationen zu besorgen, sich auf die OP vorzubereiten. Ich habe beispielsweise im Vorweg der OP mit einer Shiatsu-Therapeutin und einer Psychotherapeutin gearbeitet - mein Mann hatte diese Unterstützung nicht.

 

Mein Mann ist jetzt, sieben Wochen nach der OP echt am Ende seiner Kräfte. Er hat mich und unsere Kinder all die Wochen super versorgt, aber er hatte wenig Gelegenheit, aufzutanken. Das müssen wir jetzt, wo es mir langsam besser geht, den Sommer über nachholen!

 

Ach, und noch eines, ich weiß ja nicht, ob ihr einen großen Freundes- und Familienkreis habt: alle werden wissen wollen, wie die OP gelaufen ist und wollen dann Michael besuchen - was so schnell nicht gehen wird - und wenden sich natürlich an dich ;)

Wir haben den Informationsfluss nach der OP per Email geregelt, um meinen Mann vor stundenlangen Status-Telefonaten zu schützen, hat gut geklappt!

 

In Partnerschaften gibt es oft einen, der eher die »tragende Säule« ist als der andere. Bei uns war ich es, was unser Beziehungssystem im Vorweg auch ganz gut durchgeschüttelt hat: wenn der Starke plötzlich der Schwache ist, was ist dann mit dem Schwachen? Muss der jetzt stark werden? Oder kann der schwach bleiben? Und überhaupt... viele Fragen, Themen - und es knirscht durchaus auch mal. Auch mal schwach und langsam zu sein, das hat für mich und meinen meinen Mann auch Türen geöffnet.

 

Also Leo, schau, dass du auch auf deine Kräfte achtest und ihr es euch gemeinsam gut gestaltet - wir hatten sehr schöne Momente, die unsere Beziehung echt bereichert haben.

 

Und mache dir nicht so viel Sorgen wegen der OP, Michael hat beste Chancen, sie gut zu überstehen!

 

Liebe Grüße

Yvonne

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Hallo Yvonne,

So langsam setzt sich das alles und ich kann das ein wenig einordnen. Wenn Micha dann aufällt für eine Weile, werde ich das Geschäft wohl schaukeln müssen; da habe ich auch nich wirklich ein Problem damit. Was Du angesprochen hast mit den Freunden und Bekannten... da werden wir wohl weitgehend die Klappe halten. Darüber habe ich zunächst nicht nachgedacht, aber Du hast recht ... Andauernd die Auskunftei zu geben, was wie wo und so weiter, das kann ich gar nicht gebrauchen. Schon nervig genug, daß unsere Eltern über den neusten Stand der Dinge informiert werden wollen.

Aber mal was anderes: Hälst du ein Patientenverfügung für sinnvoll in dem Fall? Muss dazu sagen, wir sind zwar schon seit 13 Jahren zusammen aber nicht verheiratet... Insofern mache ich mir da schon Gedanken, weil ich ja rein rechtlich als "Fremder" behandelt werde dann.

Soviel erstmal von mir

 

LieGrü

Leo

 

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Hallo Leo,

 

Aber mal was anderes: Hälst du ein Patientenverfügung für sinnvoll in dem Fall? Muss dazu sagen, wir sind zwar schon seit 13 Jahren zusammen aber nicht verheiratet... Insofern mache ich mir da schon Gedanken, weil ich ja rein rechtlich als "Fremder" behandelt werde dann.

Wir sind auch nicht verheiratet und haben aus diesem Grund eine Patientenverfügung aufgesetzt.

Ich wollte ebenfalls damit vermeiden das meine Freundin im Falle eines Falles wie eine Fremde behandelt wird.

Meine Elteren hätten sicherlich nicht quer geschossen aber bei eiligen Entscheidungen wäre vielleicht einfach mehr Zeit vergangen.

Auch habe ich ein Testament verfasst. Ebenfalls um meiner Freundin Sicherheit zu geben.

Ist schon sinnvoll an solche Sachen zu denken.

 

Gruß

Markus

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