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Herzklappe über Venenkatheter - Gefahr für die Niere?


SuorCaietana

Empfohlene Beiträge

Hallo beisammen,

 

bei meinem Großvater (82) wurde letzte Woche durch eine Herzkatheteruntersuchung festgestellt, dass eine neue Herzklappe "fällig" wird. Zwar ist es nicht akut, aber dennoch notwendig.

 

Es gibt, laut den Ärzten der Klinik, zwei Methoden diese Herzklappe einzusetzen, wie beim Herzkatheter über die Vene, also ohne OP, oder aber eine "große" OP, am offenen Brustkorb.

Nach einer Beratung der Ärzte, sind diese dafür eben am offenen Brustkorb zu operieren.

Als Grund wurde dafür angegeben, dass der minimalinvasive Eingriff über die Vene, eine große Gefahr für die Nieren birgt und wenn sie es über den Weg machen, dass es eben möglich ist, dass mein Großvater zum Dialysepatienten wird. Meines Wissens ist es doch so, dass es ausreicht wenn eine Niere zu 25% funktioniert, dass man nahezu beschwerdefrei leben kann.

 

Mein Großvater ist nierentechnisch ein wenig angeschlagen, hatte vor knapp 1 1/2 Jahren eine Kaliumvergiftung. Bis auf eine Ernährungsumstellung war aber nichts weiteres nötig, die Nieren funktionieren nachweislich auch dem Alter entsprechend gut.

 

Meine Frage ist jetzt:

Ist dieser Eingriff, in dem der Herzklappenersatz über einen Venenkatheter eingesetzt wird, wirklich so nierenschädigend, wie die Ärzte es darstellen?

 

Ich möchte den Ärzten nichts unterstellen, aber ich arbeite jetzt selbst seit über einem Jahr im Krankenhaus und habe es leider oft erlebt, dass Ärzte "gerne" groß operieren, ohne dass es letztendlich wirklich notwendig war...sondern dem Patienten sogar nachhaltig noch geschädigt hat.

 

Danke schonmal für eure Hilfe...

SC

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Hi SC,

 

das mit der Nierenschädigung hab ich so noch nicht gehört, vielleicht wegen dem Kontrastmittel? Sie müssen ja den Katheter genau beobachten, wo er sich befindet und dazu brauchen sie halt Kontrastmittel, evtl. mehr als bei einer normalen Katheteruntersuchung.

 

Ein anderer Punkt ist aber der, dass bei diesem Kathetereingriff das OP-Ergebnis nicht so gut ist, wie bei einer richtigen OP. Auch ist das Risiko viel höher, als während einer normalen OP, vorausgesetzt, dein Großvater ist noch relativ fit.

 

Diese Katheter-OP wird deswegen normal nur bei Riskopatienten gemacht, wo der normale Eingriff zu anstrengend wäre.

 

Gibt hier im Forum auch irgendwo einen Thread dazu, im allgemeinen wird zur normalen großen OP geraten, wenn es möglich ist.

 

 

VG, Rainer

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Hallö,

 

erstmal Danke für die Antwort...

 

Das mit dem Kontrastmittel ist mir auch schon in den Sinn gekommen, aber die Nieren sind ja, wie gesagt, dem Alter entsprechend funktionierend. Er darf halt nur keine Bananen mehr essen ;-) [fällt ihm eh nicht schwer]

Außerdem hatte er ja letzten Dienstag die Herzkatheteruntersuchung und da war gar keine Rede davon, dass das Kontrastmittel nierenschädigend sein könnte.

 

Mein Großvater ist ein ziemlich fitter Turnschuh für sein Alter. Eigentlich so gut, wie keine Zipperlein, fährt täglich um die 30km mit dem Rad (momentan, da gerade aus dem Krankenhaus raus, etwas weniger) und hat einen Streber...sorry, Schrebergarten, den er nahezu alleine "bewirtschaftet".

Daher wäre an sich die "große" Operation sicherlich machbar, dennoch ist es eben fraglich für mich, ob sie unbedingt sein *muss*.

 

Es ist für mich einfach irritierend, dass sie ihm zuerst beide Möglichkeiten anbieten, damit er sich eine aussuchen kann. Und er natürlicherweise die "Schonendere" wählt und dann die Ärzte sofort beginnen ihm das wieder auszureden...

 

Wie gesagt, ich habe da einfach nur ein ungutes Gefühl. Vollnarkose ist eben mit 82 nicht mehr so leicht wegzustecken, genau wie eine Operation am offenen Brustkorb. Und da ich selbst auch gerade in der Ausbildung zur Krankenpflegerin bin und eben auf den Stationen so einigen OP-Mist mitbekomme, macht es das nicht gerade logischer für mich.

 

Trotzdem schonmal Danke ;-)

bearbeitet von SuorCaietana
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Hallo Suor Caietana,

hallo, ich habe deinen Beitrag, von deinem Großvater gelesen. Du schreibst nicht, welche Herzklappe erneuert werden soll . Da jede Op. in seinem doch recht

hohen Alter , mit einem Risiko verbunden ist, würde ich an eurer, bzw. seiner Stelle überlegen diese wagen zu wollen! Zumindest würde ich mehrere gute HTG Centren

um Rat fragen ! Da dein lieber Großvater ,doch noch recht fit ist, wie du es uns mitteilst.

In seinem Garten ,da kannst du ihm ja behilflich sein und er kann sich doppelt freuhen !Ich habe miterleben müssen,was alles so aus dem Ruder laufen kann. Selbst bei einer angeblichen "minimalinvasiven" Op. setzen eines Stent,in die thorakale Aorta !! Meine Tochter hätte beinahe ihr junges Leben verlohren, aber Ihr rechtes Bein

mußte amputiert werden ! Laßt euch gut beraten ! HG Gerd

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Hi SC,

 

in welcher Klinik seid ihr überhaupt?

 

Zu den Risiken für die Nieren bei dem Katheterverfahren musst du dann auch mal die Ärzte fragen, kann ja sein, dass da ein anderes Kontrastmittel verwendet wird. Außerdem gibt es verschiedene Risiken, wie z.B. Embolien, also es können sich leichter Ablagerungen lösen. Ferner wird die alte Klappe einfach an die Wand gedrückt und verbleibt so im Körper. Der Klappenschluss ist in der Regel auch schlechter, als bei einer richtigen OP.

 

Aus diesen Gründen wird normalerweise die große OP empfohlen. Natürlich ist sie insgesamt belastender aber das Risiko ist nur für sehr geschwächte Patienten größer als bei der Katheter-OP.

 

Also es war vor kurzem mal die Rede davon, dass die Katheter-OPs unnötig oft gemacht würden, weil es eben auch dafür mehr Geld gibt und der Aufwand viel geringer ist. Dass umgekehrt die große OP empfohlen wird, wo eigentlich die 'kleine' genügen würde, habe ich noch nicht gehört.

 

Wenn du schreibst, dein Großvater ist so fit, radelt 30 km etc., wieso braucht er dann überhaupt dringend eine OP, was ist eigentlich die genaue Indikation? Und wieso wird bei jemand mit solch überdurchschnittlicher Leistungsfähigkeit in diesem hohen Alter überhaupt eine Katheteruntersuchung gemacht?

 

Bei Zweifeln sollte man sich von einem großen Herzzentrum, wo beide Verfahren gemacht werden, eine 2. Meinung holen.

 

 

VG, Rainer

bearbeitet von rene
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Hallo Sc,

 

ich habe bis jetzt auch noch nichts davon gehört das eher die grosse OP als via Katheter gemacht wird.

Es ist wohl so das man mit dem Katheter mehr Geld in kürzerer Zeit verdienen kann. Daher wird diese OP eher angeraten.

 

Wie Rainer schon erwähnt hat sind vielleicht Verkalkungen vorhanden die die Gefahr von Verschlüssen mit sich bringen.

Ich würde die Ärzte darauf ansprechen. Sie müssten Dir ja eigentlich begründen können warum sie zu einem bestimmten Eingriff raten.

Hier dann eben warum die Nieren in Gefahr sind.

 

Gruß

Markus

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