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OP steht mir bevor


pieschie

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Hallo!Ich bin ganz neu hier. Ich bin "erst"36 Jahre und habe 2 kleine Kinder und soll nun operiert werden. Habe einen kombinierten Aortenklappenfehler(Insuffitienz und Stenose)und das mittelgradig seit vielen Jahren. Ich bin voll belastbar, aber meine Aorta ist verdickt und nun soll operiert werden. Neben der großen Frage, ob bio, mechanisch oder Ross(wenn Ross überhaupt geht)macht mich die Angst vor der OP fertig und die Statistiken. Nur 60%aller Patienten leben noch nach 20 Jahren?Das ist ja furchtbar!Wie geht ihr damit um?Ich möchte so gern sehen wie mine Kinder aufwachsen!Ich komme aus Lübeck, also ROSS wird da ja gut emacht, aberfalls es nicht ROSS wird-wohin soll man gehen?

Würd mich über Antworten freuen...

LG

pieschie

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Hey Pieschie -

es besteht sicher kaum Gefahr, daß Du Deine Kinder nicht mehr aufwachsen siehst und innerhalb der nächsten 20 Jahre sterben musst...

Man muss sich bei solchen Werten klar machen, daß die meisten Herzpatienten relativ alt sind und den Vergleich der Stichprobe mit einer gleichgearteten Kontrollgruppe hinzunehmen, um sie richtig einordnen zu können.

Dann wirst Du feststellen, daß die Überlebensrate in der Altersgruppe unter Gesunden auch nicht höher ist. Zumindest gibt es eine recht neue Untersuchung (2011, meine ich) von Bad Oeynhausen und Lübeck, in der die Langzeitüberlebensrate von Patienten mit mechanischem Klappenersatz oder Ross-OP mit der Allgemeinbevölkerung verglichen wurde. Es gab keinen Unterschied zwischen den drei Gruppen.

Nach einer gelungenen Herzoperation hast Du eine normale Lebenserwartung heutzutage.

Vielleicht nimmst Du Dir erstmal einige Wochen Zeit, um Dich in Ruhe über die verschiedenen Verfahren zu informieren und Vorstellungs- oder Telefon-Termine bei (verschiedenen) Herzzentren zu machen und Dich beraten zu lassen.

Du findest hier sehr viele Posts mit Gründen für die verschiedenen Varianten und wirst feststellen, daß sie alle Vor- und Nachteile haben, deren Abwägung stark von Deinen individuellen Gewichtungen abhängt. Dieser Entscheidungsprozess dauert meistens eine Weile und ist häufig belastend, weil man hin- und her schwankt und sich zerrissen und ausgeliefert fühlt, insbesondere auch, weil man keine einheitlichen Empfehlungen bekommt, wenn man Experten fragt, und natürlich, weil die Sache sehr furchteinflößend ist.

Übrigens bietet Lübeck alle Varianten an und hat insgesamt einen guten Ruf. Du wirst auch mit der Entscheidung für eine mechanische Klappe z.B. dort gut operiert werden können, so daß Du in jedem Fall in der Heimat bleiben könntest.

Geh doch mal in die kardiochirugische Ambulanz für ein Beratungsgespräch mit Prof. Stierle. Er hat sich damals telefonisch sehr viel Zeit für mich genommen und war fast quälend objektiv (*lach*, weil ich mich nicht entscheiden konnte und irgendwie wollte, daß er eine Empfehlung ausspricht - aber er blieb zurückhaltend und sachlich, was ich im Nachhinein sehr gut finde).

Da kannst Du auch die Frage nach der Überlebensrate stellen und wirst ganz sicher beruhigt sein diesbezüglich.

Vor dieser OP hat man Angst - das ist ganz natürlich und auch angemessen. Aber Deine Kinder werden ganz sicher nicht wegen der OP vorzeitig auf Dich als Vater verzichten müssen. Das ist extrem unwahrscheinlich...

 

Einen schönen Sonntag Dir und der Familie in diesem Sinne!

 

LG

 

Fabian

bearbeitet von Fabian
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Hallo Lisa,

 

wie Fabian bereits geschrieben hat, beziehen sich diese Studien oft auf bereits etwas ältere Patienten mit Herzklappenoperationen.

Wenn ein älterer Herr mit 71 Jahren operiert wird, so wäre er 20 Jahre später bereits 91 Jahre alt, was für einen Herzpatienten (und auch für ganz gesunde Menschen) ein respektabeles Alter ist.

Ihr dürft solche Studien auf keinen Fall nur auf euch persönlich beziehen, dazu ist die Referenzgruppe einfach zu groß und umfassend.

Meiner Meinung ist das ständige Lesen von Statistiken das schlechteste, was man vor so einer OP machen kann.

Man sollte es lieber bleiben lassen (auch wenn es schwer fällt) und sich auf andere Dinge konzentrieren.

 

Grüße

hanny

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Hallo Hanny,

 

ja man sollte solche Statistiken gar nicht lesen, schon gar nicht wie du schreibst vor einer OP,

aber man informiert sich ja und da bleibt es nicht aus.

Ich weiß nicht was besser ist, unwissend in eine OP zu gehen, oder mit all dem Wissen welches man im Internet nachschlagen kann.

Leider konnte ich mich vorher nicht informieren, da es bei mir ja eine Not-OP war mit unzähligen Komplikationen, die ja bei

einer geplanten OP gar nicht vorkommen.

 

Gruß Lisa

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Hallo Lisa,

 

für mich ist "unwissend in die OP gehen" nicht mit "sich nicht vorher mit Statistiken auseinander zusetzen" gleich zustellen.

Auf keinen Fall sollte man unwissend in die OP gehen, d.h. man sollte schon wissen, was genau ist am Herzen nicht i.O. und

welche Möglichkeiten gibt es da dies zu korrigieren (inklusive Vor- und Nachteilen). Auch tut es gut, wenn man schon in etwa weiß, was einem im Krankenhaus und der Reha dann erwartet. Dafür ist ja auch dieses Forum da. Ebenfalls sollte es im Idealfall bereits vorher mehrere Arztgespräche gegeben haben. Das halte ich alles für wichtig, ist aber nicht das selbe wie ständiges Wälzen in Statistiken über eventuelle Sterblichkeitsrisiken u.ä.. Das ist eher kontraproduktiv.

Das du vorher die Zeit für diese Art der Vorbereitung nicht hattest, ist natürlich schade! :(

 

Grüße

hanny

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Hallo Pieschie,

 

traue keiner Statistik, die du nicht selber erstellt hast, von gefälscht möchte ich hier jetzt nicht reden.

Statistiken sind immer trügerisch, da man in der Regel nicht weiß, wie sie zustande kamen und welche Bezugs- und Vergleichsgrößen verwendet wurden.

Fabian hat dir in seinem Beitrag ja schon wichtige Hinweise gegeben. Genauso solltest du vorgehen.

 

Mache dich nicht verrückt und vertraue auf die Medizin.

Du findest hier im Forum viele Beispiele von Patienten, die mit ihrem Klappenersatz sehr gut und schon lange damit leben.

Bei mir sind es zwar erst zwei Jahre, aber ich bin mir sicher, dass ich mit meiner neuen Klappe locker neunzig Jahre alt werden könnte, vielleicht auch noch älter. Die Wahrscheinlichkeit an einer anderen Krankheit zu versterben ist mit Sicherheit deutlich größer, als die Möglichkeit, dass das Herz versagt.

 

Die Diagnose Herz-OP ist immer erst einmal ein Schock. Das ging jedem Mitglied hier im Forum so, und jeder Mensch geht anders damit um. Nach der OP geht es den Allermeisten aber wieder gut und sie sind froh, mit der OP nicht zu lange gewartet zu haben. Wat mutt, dat mutt.

 

Grüße

Dietmar

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Hallo!Herzlichen Dank für die vielen, schnellen Antworten!Es macht echt Mut mit Menschen zu komunizieren, die wissen, wie ich mich fühle und zu hören, dass es Euch "ganz gut"geht und ihr sogar Sport macht etc. ist extrem beruhigend...

Leider bin ich jemand, der es immer genau wissen will und alles liest und somit auch die Statistiken....

Am Donnerstag habe ich Termin beim Kardiologen um das MRT auszuwerten(Kernspin-hattet ihr das auch ?)und zu gucken, wie weit die Aorta schon verdickt ist und wie schnell die OP sein muß. Das Warten ist das Schlimmste. Hoffe, Weihnachten noch zuhaus zu verbringen...Bei mir ist es auch so, dass ich nix merke, fühle mich wie immer, bin belastbar und fit. Somit habe ich keinen "Leidensdruck", der mir die OP etwas erleichtert. ...

Übrigens Fabian:Ich bin eine Frau, also die Mutter ;) (hab ich da was falsch gemacht bei der Anmeldung???)

Schönen ersten Advent!!

LG

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Hallo Pieschie,

 

mir ging es mit der Diagnose ähnlich. Ich selbst hatte durch die Veränderung der Aortenklappe zuerst auch keine Einschränkungen. Ich bin sogar noch Marathon gelaufen. Erst durch Zufall, beim Abklären eines anderen Problems, ist der Kardiologe darauf gestossen.

Da er im Ultraschall zudem ein Aneurysma feststellen konnte, musste ich zur genaueren Abklärung auch zum MRT.

 

Bei mir hat es von der ersten Diagnose bis zur OP noch knapp zwei Jahre gedauert. Es hängt immer davon ab, wie der Schweregrad der Stenose/Insuffizienz ist und welche Größe das Aneurysma hat.

 

Warte einfach in Ruhe den Termin mit deinem Kardiologen ab, dann weisst du mehr.

Na ja, glaube mir, ich weiß sehr gut, wie du dich fühlst. Daher weiß ich auch, dass es mit der Ruhe im Moment nicht weit her ist.

Aber egal wie es ausgeht, es wird gut werden. :)

 

Grüße

Dietmar

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*lach* Hey Pieschie,

entschuldige - stand das Geschlecht da gestern auch schon? :P Keine Ahnung, warum ich das nicht gesehen hab und davon ausgegangen bin, daß Du ein Vater seist...

Aber an dieser Stelle spricht die Statistik ja sogar noch mehr für Dich - Frauen leben im Schnitt 7 Jahre länger als Männer, :D .

Ich selbst habe mich vor der Operation übrigens auch durch Statistiken informiert und fand das sehr hilfreich und eher beruhigend, weil die Einzelerfahrungen sehr unterschiedlich und z.T. diametral entgegengesetzt ausfallen, so daß es immer davon abhängt, mit wem man gerade spricht, zu welcher OP-Variante man tendiert, was ich wesentlich verwirrender fand. Bei Statistiken bekommt man die Erfahrungen von hunderten oder tausenden von Leuten auf relevante Parameter reduziert und kann sich ein Bild von durchschnittlichen Verläufen, Komplikationen, Nebenwirkungen und Belastungen nach der Operation machen und findet dort einen Einordnungsrahmen für die Einzelerfahrungen, so daß man weiß, ob das, was ein Einzelner erzählt, eher die Regel oder die Ausnahme ist, etc..

Insofern sehe ich überhaupt keine Alternative, sondern eine höchst sinnvolle Ergänzung zu Erlebnisschilderungen.

Nur: Statistiken zu lesen, ist enorm schwer - genau genommen braucht man einige Semester Hochschulstudium, um sie sinnvoll interpretieren zu können, und genau das führt auch zu den bekannten Vorurteilen ihnen gegenüber, weil die Ergebnisse natürlich sehr uneinheitlich aussehen können, je nach Fragestellung und Untersuchungsmethodik, Messinstrument, Stichprobenzusammensetzung bis hin zur Ergebnisdarstellung und deren Skalierung und natürlich der Validität der einzelnen Bestandteile, etc.. Da muss man die richtigen Informationen rausfiltern, um für sich persönlich einen Gewinn aus der Statistik zu ziehen. (Übrigens könnte man der Medizin überhaupt nicht vertrauen, wenn sie nicht regelmäßig ihre Resultate statistisch prüfen würde).

 

Ich sehe das also anders als meine Vorschreiber und finde Statistiken hilfreich (habe aber auch in diesem Bereich studiert), möchte aber vor Allem sagen:

Informier Dich in Ruhe, vertrau nicht nur einer Quelle, nimm Dir die Zeit, Dir Statistiken erklären zu lassen und mehrere zu vergleichen, wenn Du auch darauf zurückgreifen möchtest (vielleicht kannst Du Deine Fragen und Befürchtungen notieren und im Gespräch mit nem Arzt einbringen), hol Einzelerfahrungen ein, um Details der OP zu erfahren und Dich besser vorbereiten zu können und einen Eindruck von dem zu erhalten, was Dich erwartet...

Mit der Zeit lässt die Anspannung auch wieder nach, und die kruden Phantasien, die man spontan beim Gedanken an die OP hat, werden nach und nach durch realistische Vorstellungen ersetzt, die zwar immer noch Angst auslösen, aber zumindest Klarheit schaffen und an das Wissen geknüpft sind, daß in der Regel nichts dramatisches passiert, auch wenn die Operation Schmerzen und Quälereien mit sich bringt und lange nachwirken kann (sowohl körperlich, als auch noch länger psychisch).

Heute werden selbst 80-jährige noch mit guten Aussichten dieser Operation unterzogen, das wirst Du sehr gut überstehen und danach weiter und lange Freude an Deinen Kindern haben, als Mutter :) .

 

Komm gut in die neue Woche, und lass Dich nicht unterkriegen! (auch nicht von Deiner eigenen Angst)

 

LG

 

Fabian

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Nur: Statistiken zu lesen, ist enorm schwer - genau genommen braucht man einige Semester Hochschulstudium, um sie sinnvoll interpretieren zu können ....

 

Ich sehe das also anders als meine Vorschreiber und finde Statistiken hilfreich (habe aber auch in diesem Bereich studiert)

Hallo Fabian,

ich entnehme deinen Aussagen, dass nur Menschen, die Statistiken studiert haben, diese auch richtig lesen und interpretieren können. Und du kannst das.

 

Ehrlich gesagt finde ich diese Aussage sehr befremdlich und fast schon beleidigend für alle, die diese angeblichen Fähigkeiten nicht besitzen. Und vor allem bestätigst du damit nur die Vorbehalte, die so mancher Statistik entgegen gebracht werden. Oder um es noch drastischer zu formulieren: Auch nur ein lebender Beweis ist tausendmal aussagekräftiger als jede Statistik.

Statistik verallgemeinert, stellt falsche Verknüpfungen her, basiert auf theoretischen Annahmen, verwendet falsche Zahlen, manipuliert absichtlich ... und ist nur für einen ausgewählten Kreis von Personen verständlich. :o:lol:

 

Es macht in meinen Augen keinen Sinn, sich in der Erwartung einer OP mit Statistiken über mögliche Risiken oder Überlebenschancen verrückt zu machen. Wichtig ist immer der Einzelfall und die möglichen Optionen. Ja, man sollte sich informieren, z.B. bei verschiedenen Ärzten und bei verschiedenen Betroffenen, denn da pulsiert das Leben. Statistiken beziehen sich immer auf Vergangenes, alle daraus abgeleiteten Zukunftsprognosen sind spekulativ. Die Realität ist anders und nicht vorhersehbar.

 

Aber eines ist sicher: Die allermeisten Herz-Operationen gehen gut aus, zumindest bei den Personen, die hier im Forum schreiben. Das ist beweisbar, jeder kann es hier nachlesen.

 

Grüße

Dietmar

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Guten Morgen!Ich starte jetzt in die Woche-meine Kinder lassen mir zum Glück nicht soviel Zeit zum Grübeln....

Ich weiß es schon seit 16 Jahren, damals, mit 20 brach eine Welt zusammen, ich wurde sehr verrückt gemacht, auch wegen Kinderwunsch etc. und dann all die Jahre Ruhe, Werte immer stabil, 2 gesunde Kinder(zwar mit Kaiserschnitt aber egal...)und nun hats mich doch umgehauen, das es losgehen soll...

Bekommt man denn nicht unmengen an Schmerzmitteln?Wie lange dauert so die Narbrnheilung?Ist die Narbe bis zum Hals hoch?Habe gehört, der Schnitt ist heut nicht mehr ganz so riesig oder ist das ne Ente?

Ich arbeite 2 tage die Woch , also morgen und übermorgen und hoffe, ich bekomm das vom Kopf hin. Bin z.Zt. extrem weinerlich, bei jeder rührenden Situation kullern die Tränen...

Danke für die vielen Mutmacher hier ;)

Ich habe übriegens vor 2 Jahren in der Krabbelgruppe(!) einen Mann(!) kennengelernt, mit dem wir nun gut befeeundet sind, der vor 6 Jahren eine Aortenklappe mit auch 36 Jahren bekam-das war wohl Schicksal-und es geht ihn super, Im Sommer waren wir zusammen Wasserskilaufen. Sowas macht Mut. Trotzdem machen mir Statistiken Angst...

Schöne Woche, Liebe Grüße, pieschie

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Hallo Pieschie,

 

natürlich bekommst du Schmerzmittel nach der OP. Aber das ist auch gut so, stell dir vor, du würdest keine bekommen. :rolleyes:

Niemand muss nach der OP an Schmerzen leiden. Aber du kannst bestimmen, wie hoch die Dosis sein soll.

Ich habe schon wenige Tage nach der OP auf solche Mittel verzichtet.

 

Die Narbenheilung ist unterschiedlich, das hängt von verschiedenen Einflüssen ab, z.B. auf welche Art die Wunde verschlossen wurde, aber auch, wie dein Körper darauf reagiert. Bei mir wurden die Fäden 10 Tage nach der OP gezogen, vorsichtig duschen durfte ich bereits nach einer Woche.

 

Wie lang die Narbe ist, hängt wohl ein bisschen vom Operateur ab, du musst aber schon davon ausgehen dass sie fast bist zum Hals reicht, es sei denn, du würdest minimalinvasiv operiert.

In der Regel verheilt die Wunde aber sehr gut, und nach einiger Zeit ist die Narbe auch nicht mehr so deutlich zu erkennen. Männer mit Brustbehaarung haben dabei natürlich einen Vorteil. :lol:

 

Gerne kannst du weitere Fragen zum OP-Verlauf oder der Zeit danach stellen, es wäre aber sinnvoll, wenn du dazu ein neues Thema anlegst, da solche Fragen nicht mehr in dieses Thread-Thema passen.

 

Grüße

Dietmar

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Hallo Pieschie,

 

ich hatte vor dieser OP auch so viel Angst. Es war keine normale Angst mehr sondern regelrechte Panik und ich habe jeden Tag geweint. Heute weiß ich, dass es zu viel Angst war und dass sie mich regelrecht traumatisiert hat.

 

Du schreibst, du wurdest schon vor 16 Jahren verrückt gemacht und - schau mal - du hast jetzt 2 gesunde Kinder und bisher ein normales Leben. Dann fragst du nach nach Schmerzmittel. Ich weiß nicht, was man da alles bekommt, jedenfalls hatte ich niemals Schmerzen (außer empfindlicher Brustkorb und nicht auf dem Rücken liegen können und nicht schlafen können und solche Wehwehchen) und das war das wichtigste. Gleich nach der OP hatte ich große Wasseransammlungen, was aber nach ein paar Tagen auch wieder in Ordnung war.

 

Die Frage nach der Narbe hat mich auch sehr beschäftigt. Bei der Aufnahme saß ich zwischen zwei Untersuchungen im Bistro und da hat eine frischoperierte Frau gefrühstückt - mit offener Jacke. Ich sah die Narbe, dachte, so siehst du auch bald aus und brach in Tränen aus und habe stundenlang geweint. Und Heute? Die Narbe - die man übrigens kaum noch sieht - stört mich überhaupt nicht mehr.

 

Du sprichst immer wieder die Statistiken an. Ich konnte damit nicht so viel anfangen und habe mich nicht so damit beschäftigt. Einen Artikel habe ich gelesen, dass ca. 40% der herzoperierten über 70 sind. Und wenn die nach 20 Jahren nicht mehr leben? Da leben auch viele "Gesunde" nicht mehr. Ein Letailätsrisiko von 1-4%? Was sind die Hintergründe? und was waren da für Vorerkrankungen? welche Altersgruppen sind da mit drin? Das weiß man doch alles nicht. Wie gesagt, ich kann damit nichts anfangen.

 

Du bist jung und fit und hast große Aussichten, diese OP gut zu überstehen und weiterhin ein normales Leben zu führen. Berichte doch bitte weiterhin über die Untersuchungsergebnisse und deine Entscheidung zu welcher OP- bzw. Klappenart du tendierst.

 

Viele lb. Grüße - Renate

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Hallo,

 

die Narbe bei mir ist auch fast bis zum Hals, fängt 5 cm oberhalb des Bauchnabels an. Sie ist sehr gut verheilt und man sieht sie fast garnicht.

Schmerzmittel bekommst du nach der OP , die brauchst du auch denn das Brustbein wurde ja durchtrennt und die Heilung dauert

schon seine Zeit. Die Knochen müssen erst wieder zusammen wachsen.

 

Mit dem schlafen war das ist eher ein Problem bei mir, ich bin ja Bauch- und Seitenschläfer und das geht ja garnicht, jedenfalls nicht in den ersten

Wochen.

 

LG Lisa

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Bekommt man denn nicht unmengen an Schmerzmitteln?

Soviel wie Du brauchst bzw. möchtest.

Ich würde sagen das man weniger braucht als man vorher gedacht hat. Ist aber auch wieder individuell unterschiedlich.

 

Wie lange dauert so die Narbrnheilung?

Bis die Wunde oberflächlich verheilt ist dauert es eigentlich nicht so lange.

Bis die Narbe dann endlich blass und fast nicht mehr sichtbar ist kann man nicht genau sagen.

Denn das ist sicherlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Wie Dietmar schon geschrieben hat hilft hier Brusthaar ungemein. :-)

 

Ist die Narbe bis zum Hals hoch?

Habe gehört, der Schnitt ist heut nicht mehr ganz so riesig oder ist das ne Ente?

Wenn Du komplett geöffnet wirst dann ist sie so lang wie Dein Brustkorb. Vielleicht ein ganz kleines bisschen kleiner.

Das kannst Du ja mit den Fingern ganz gut fühlen wie lange die Narbe wäre.

Zusätzlich kommt noch mindestens eine runde Narbe von der Drainage. Bei mir ist sie unterhalb der eigentlichen Narbe.

Bei einer minimal invasiven OP ist die Narbe kleiner.

 

Bin z.Zt. extrem weinerlich, bei jeder rührenden Situation kullern die Tränen...

Das ging mir auch so.

War ganz schön nervig. Gehört aber wahrscheinlich einfach dazu.

 

Lass den Kopf nicht hängen.

 

Gruss

Markus

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Hey Pieschie,

natürlich bekommst Du Schmerzmittel nach der Operation - als ich damals nach Schmerzen fragte, hieß es nur: "Och, Wir ballern Sie so mit Opium voll, da merken Sie gar nichts..." :lol:

Ich fand die Schmerzen letzten Endes weniger schlimm als vorher gedacht. Dennoch wirst Du Schmerzen erdulden müssen, das steht ziemlich außer Frage, und es wäre unredlich so zu tun, als liefe man da in Watte eingepackt durch einen Krokodilstümpel, ohne nass zu werden, geschweige denn gebissen - nass wird man allemal, und die eine oder andere Schramme kriegt man auch ab, :P .

Man kann auch nicht beliebig viel Schmerzmittel geben, weil sie auch die Atmung und den Kreislauf dämpfen und tiefes Atmen nach der OP aber notwendig für das Abhusten des Schleims ist, der sich durch den Tubus in den Bronchien ansammelt und andernfalls zu Infektionen oder gar einer Lungenentzündung führen kann.

Allein das Abhusten ist ne ziemliche Scheiße, und die Leute auf der Zwischenintensiv stöhnten und ächzten schon ganz schön rum dabei, weil es einfach anstrengend, schmerzhaft und unangenehm ist am Tag nach der Operation, aber gemacht werden muss.

So oder so - dauerhafte, starke Schmerzen hat man nicht, sondern punktuell mal kurz starke, dauerhaft eher gut erträgliche und ab und an durch Verspannungen (man muss nach der OP bis zu drei Monaten auf dem Rücken schlafen) auch schonmal recht unangenehme, gegen die man in der Reha noch Massagen bekommt, während man sich zu Hause teilweise morgens ganz schön aus dem Bett quält.

Später zieht es dann hin und wieder auf der Brust bei oder nach Belastungen, und irgendwann verliert sich das ganz.

So sah zumindest meine Erfahrung aus, aber der Austausch mit Anderen brachte diesbezüglich wenig Unterschiede, so daß man sich realistischerweise darauf einstellen sollte. Ich persönlich fand authentische Berichte wesentlich hilfreicher als reine Mutmachung und erkannte die beschriebenen Erfahrungen nach der OP dann an mir selbst wieder, was mir half, sie einzuordnen.

Mechanische und biologische Klappen werden heute auch schon häufiger mit nem kleinen Brustschnitt eingesetzt (zumindest von manchen Zentren), wenn aber ein Aneurysma dabei ist und Du auch mit dem Gedanken einer Ross-OP spielst, ist ein zu kleines Sichtfenster für den Operateur mit einem höheren Risiko für den Patienten verbunden, so daß man nicht darauf bestehen sollte, bzw. viele Operateure das sinnvollerweise ablehnen. Die Narbe umfasst normalerweise das ganze Brustbein, also vom Hals runter bis zum Anfang der Bachdecke, meistens um die 20cm Länge. Dann hat man nach der Operation noch Schläuche im Bauch, durch die Wundflüssigkeiten abgeleitet werden - an dieser Stelle bleiben auch nochmal einige, punktförmige Narben. Das kann sehr gut verheilen, aber man sieht es natürlich mehr oder weniger gut.

Ich durfte nach dem Fädenziehen wieder duschen, d.h. nach 12 Tagen postoperativ und hatte mit der Wundheilung keine Probleme. Die Narbe bleibt eine Weile gerötet und nimmt dann nach einigen Monaten ungefähr die Farbe der umgebenden Haut an, bzw. bleibt etwas heller.

Die meisten Schwierigkeiten machten mir schon das Brustbein und - dadurch bedingt - der Rücken. Das Brustbein habe ich noch mehr als ein Jahr gemerkt, und die Schmerzen hielten immerhin an die vier bis sechs Monate, wenn auch nicht permanent gleich stark. In der Reha hab ich zunächst alle Schmerzmittel abgesetzt (nach einer Woche postoperativ) und hatte damit wenig Probleme, mit der wieder zunehmenden Belastung und dem andauernden Liegen auf dem Rücken kamen aber doch wieder Schmerzen, die nach einer Weile nervenzehrend wurden...

Die Dünnhäutigkeit vor der OP ist ganz sicher sehr natürlich - man sollte mit sich selbst besonders nachsichtig und geduldig umgehen und in diesen Zeiten vor Allem sich selbst eine gute Mutter sein, schätze ich, :) . Ich hatte häufig Angst, wachte nachts auch voller Angst auf, sah mich da liegen mit aufgerissenem Brustkorb, oder nach misslungener OP im Koma, ... . Diese inneren Bilder habe ich mir genau angeschaut, habe mir auch wiederholt Videos der OP angesehen, so lange, bis die Angst nachließ und ich den Gedanken ertragen konnte. Die Angst gab mir aber auch sehr viel Klarheit und Kraft, so daß ich sogar für mich den Satz formulierte: "Im Herzen der Angst liegt das Zentrum der Kraft." und bis heute davon profitiere, mit meinen Ängsten konfrontativer umzugehen.

Übrigens, wie oben auch schon erwähnt: Du kannst Angst haben vor der OP, aber mach Dir klar, daß Du ohne die OP in absehbarer Zeit dem Tod geweiht bist und noch vor wenigen Jahrzehnten oder in anderen Ländern der Welt bis heute dem Tod geweiht wärst.

Alles in Allem hat mir die OP nicht nur das Leben verlängert, sondern mir auch eine ungemein wichtige und für das Leben hilfreiche Erfahrung beschert. Ich bin dafür, daß ich sie in so jungen Jahren machen konnte, dankbar und würde mich nicht für ein Leben ohne Herzfehler entscheiden, wenn ich die Wahl darüber hätte.

 

LG

 

Fabian

bearbeitet von Fabian
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Hallo Pieschie,

ich kann dich sehr gut verstehen, vorallem deine Ängste! Ich bin auch Mutter von 2 Söhnen; dass sie vor der OP 30 und 33 Jahre waren, machte die Situation für mich nicht erträglicher.

Ich habe mir vor der OP immer vorgestellt, wie es wohl sein wird, wenn ich die OP überstanden habe und sie dann drücken kann.

Bei mir fiel auch alles in die Vorweihnachtszeit- schrecklich diese nervliche Belastung für Alle.

Aber wie von allen geschrieben, wir haben ja keine andere Wahl.

Ich hatte mir das Buch von Margit Hoess " Operation Herzklappe" gekauft und an 1 Tag verschlungen. Es ist ein Erfahrungsbericht und toll geswchrieben.

Dieses tolle Forum hatte ich nämlich übersehen- unvorstellbar!

Meine Narbe ist 20cm und super verheilt.

Wir Mädchen habe ja andere Probleme als die Männer mit der Heilung, wenn man nicht gerade knabenhaft gebaut ist.

Feste Sport-BHs sind empfehlenswert und ich habe sie wohl auch nachts mindestens 3 Monate getragen, so wurde die Narbe nicht auseinandergezogen.

Am 5.Tag nach der OP bekam ich anstelle des festen Brustkorbverbandes einen super Klett-BH( US Patent ), aber das ist wohl nicht Standart: weil sehr, sehr teuer.

Hol dir schnell einen Termin im neuen Jahr, dann kommt der Frühling und alles geht bergauf!

Im nachhinein hätte ich wohl eigentlich psychologische Hilfe schon vor der OP gebraucht, meine Hausärztin hat meine Ängste und Panicken runtergespielt.

Liebe Grüße von Elke

Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft, denn die werdet ihr brauchen

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Hallo Elke!Danke für die Wünsche. Meine Kinder sind ja erst 3 und 6 und ich kann den Gedanken kaum ertragen, dass ich sie dann lange nicht bei mir hab und es mir schlecht geht. Mit psychologischer Hilfe ist das so ne Sache. Hatte 2 Anläufe, aber beide Therapeuten konnten NIX mit meinen Problemen anfangen und es ist schwer, überhaupt nen Terapeuten zu finden, der Zeit hat.

Was mich seit Jahren auch belastet sind Rythmusstörungen. Hatte oft Herzrasen, nun nehme ich seit fast 2 Jahren Betablocker und habe Ruhe. Die Ärzte sagen immer, dass das ein anderes Problem ist, nix mit der Klappe zutun hat und unangenehm, aber ungefährlich ist. Hat jemand von Euch auch zusätzlich Rhyrhmusstörungen?Bin seitdem sehr ängstlich was z. B. Reisen angeht....

Übrigens marathon2:Wie schreibe ich in einem neuem Thread?Sorry....

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Mit psychologischer Hilfe ist das so ne Sache. Hatte 2 Anläufe, aber beide Therapeuten konnten NIX mit meinen Problemen anfangen

 

Hallo,

 

das ist leider mehr als traurig, denn die psychische Belastung vor und nach so einer OP ist teilweise sehr groß. Das geht mitunter soweit, dass sich psychische uns psychosomatische Störungen, wie Angststörungen und Depressionen bzw Anpassungstörungen entwickeln können.

Wenn da ein Psychologe kein Verständnis für hat, kann man diese gleich vergessen. Zum Glück sind nicht alle Psychodocs so, ich habe bisher (fast) nur positive Erfahrung gemacht und da mittlerweile schon einge Herrschaften kennen gelernt :mellow:

 

Grüße

hanny

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Übrigens marathon2:Wie schreibe ich in einem neuem Thread?Sorry....

Hallo Pieschie,

 

das ist ganz einfach:

Du gehst auf die Startseite:

http://www.die-herzklappe.de/forums/

 

Dort klickst du einen zu deinem neuen Thema passenden Unterbereich an, z. B. „Die Herzklappe“ oder „Sport/Ernährung/Reisen“

Jetzt findest du rechts oben einen schwarzen Button mit dem Namen „Neues Thema“. Da klickst du einfach drauf.

Nun kannst du ein neues Thema erstellen. Eine passende Überschrift ist noch wichtig, damit der Inhalt des Themas für die anderen Leser sofort klar ist.

Viel Erfolg!

 

Psychologische Hilfe ist wirklich so eine Sache. Ich habe auch nur schlechte Erfahrungen damit gemacht.

 

Grüße

Dietmar

bearbeitet von marathon2
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Heho,

 

ich habe die Beiträge in ein extra Thema verschoben.

Nun sollte es wieder passen.

 

Edit:

Dietmar schnell noch dazu geschoben. :-)

 

Gruss

Markus

bearbeitet von zocker
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Doch, mein Herz.

Ich war erst einmal irritiert, dass plötzlich alle Beiträge weg waren.

Aber ich hatte dich gleich im Verdacht. :P

 

Grüße

Dietmar

 

 

PS. Jetzt kannst du diese Geplänkel aber gleich wieder hier raus löschen, passt ja nicht.

bearbeitet von marathon2
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