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Reha in Bernried am Starnberger See


nzeller

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Hallo und guten Morgen an alle Foris. Freitag vor einer Woche lag er noch im OP. Bereits gestern wurde er vom DHZ München direkt in die Reha-Klinik nach Bernried gefahren. Mir selber war klar, dass über das WE nichts passieren würde. Er ist also gestern dort angekommen und sein Zimmer ist soweit OK. Aufnahme erfolgte, ein EKG wurde geschrieben und kurz der Quick-Check gemacht, obwohl der ja am Abend vorher bereits in der Klinik auch schon gemacht wurde. Um 13:00 Uhr war Termin mit der Ärztin, die ihm dann nur gesagt hat, daß sie nicht verstehen kann, warum man ihn zu den "alten Leuten" untergebracht habe. Er sei ja eigentlich viel besser im anderen Stockwerk untergebracht bei den Jungen. Aber da kann man jetzt nichts mehr machen. Er wollte dann wissen, was er am WE dort machen darf/kann. Daraufhin hat sie ihm nur Verbote erteilt, wie schwimmen geht gar nicht. Er wird jetzt erstmal auf seinem Zimmer bleiben und die Geräte könne er dann auch erst benutzen, wenn er seinen Stundenplan bekäme. Den hatte man ihn für 17:00 Uhr ins Fach legen wollen. Er hat keinen bekommen, wurde auf Montag vertröstet. Komisch kam ihm nur vor, daß der Patient der vom gleichen Krankenhaus auch gestern mit ihm angekommen ist, den Plan schon bekommen hat. Nachdem also feststand, daß keine Anwendungen bzw. Gespräche mehr stattfinden, ist er beim Mittagessen gewesen und hat mitbekommen, daß viele Patienten übers WE nach dem Mittag nach Hause fahren, um am Sonntag wiederzukommen. Er hat nachgefragt, weil er dann lieber nach Hause wäre, als dort festzusitzen, ohne Möglichkeiten. Es wurde ihm schlichtweg verboten. Er war gestern sehr enttäuscht und niedergeschlagen. Ich kann ihn auch gut verstehen ... der Park dort ist ja schön zum Spazierengehen, aber beim dem Wetter im Augenblick, ist das eben leider nicht die Wahl der Stunde ....

Von Freunden, die auch dort untergebracht waren, haben wir erzählt bekommen, daß es sehr wohl möglich sei, sich an den WE beurlauben zu lassen, um nach Hause zu fahren. Natürlich muß man dafür unterschreiben, wegen der Versicherung. Aber wenn eh nix stattfindet ... er wird da ja komplett sich selbst überlassen .... Hätte zwar etwas Bedenken, wenn er grad eine Woche nach der OP wieder ein ganzes WE mit uns zusammen wäre (die Kinder können halt manchmal anstrengend werden) .... aber wir hätten uns sicher auf die Situation eingestellt. Wir wachsen gerade über uns hinaus könnte man sagen.

 

Er hat mich gestern angerufen und mir gesagt, er gibt der Klinik genau bis Dienstag Zeit, wenn er dann nicht von den Maßnahmen überzeugt ist, wird er dort anklingen lassen, daß er zu Hause sich vom Arzt genauso überwachen lassen kann und mit Pulsuhr selber besser seine Leistung steigern kann. Er ist auf dem Standpunkt, daß er eine Woche dort bleiben wird, aber nicht länger .... Habe Angst, ob das gut sein kann. 3 Wochen wollte er nie bleiben, aber zwei wären vielleicht doch nicht schlecht ... vorausgesetzt, er fühlt sich dort wohl und gut aufgehoben, was im Moment nicht der Fall ist. Er muß sich auch noch an eine vorgegebene Sitzordnung beim Essen halten und kommt sich vor wie ein Kind im Kindergarten. Bin hin- und hergerissen, was ich denken soll ... er ist so unglücklich dort und wir können auch erst morgen hinfahren, ihn besuchen. Unter der Woche hoffe ich, ist dann endlich was geboten, damit er abgelenkt ist. Und nächstes WE werden wir das mit dem Beurlauben einfach nochmal versuchen. Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

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Hallo,

 

also ich finde, dass dein Mann ganz schön anspruchsvoll und ungeduldig ist. Solche Sachen wie Sitzordnung habe ich überhaupt nicht wahrgenommen (obwohl das bei mir auch war) und sich schon wegen so was aufregen finde ich grenzwertig.

Auch sollte er realisieren, dass er keinen Kindergeburtstag hinter sich hat, sondern eine extreme OP.

Auch vermute ich, dass ein Brustbeinschnitt durchgeführt wurde. Wenn dem so wäre ist z.B. Schwimmen gehen absolut fahrlässig und gefährlich.

Auch verstehe ich das Problem nicht ganz, einfach das erste WE in der Reha einfach mal zu entspannen . In meiner Reha lief ab Samstag Mittag auch nichts mehr.

Auch bei solchen Aussagen wie "er gibt der Klinik genau bis Dienstag Zeit" kann ich leider nur den Kopf schütteln, nachdem er seit Freitag Mittag drin ist.

Mal kurz und knapp meine Meinung:

 

In der Reha findet am WE wenig statt (zumindest bei Meiner war es so)

Deswegen jetzt auf die Palme gehen ist in meinen Augen absolut übertrieben

Das das mit dem Plan am "Freitag Nachmittag" nicht mehr geklappt hat kann doch auch mal passieren. Frag mal deinen Mann, ob er immer am Freitag Nachmittag noch komplett bei der Sache ist.

Das die in der Reha erst mal schauen müssen, wie es einem wirklich geht und man daher nicht einfach eine Freigabe für alle möglichen Aktivitäten bekommt sollte auch klar sein.

Das man mit einer Pulsuhr und Hausarzt alles abfangen kann, was nach so einer OP passieren kann ist grob fahrlässig.

Er sollte sich beruhigen und seine Ansprüche kräftig herunter schrauben.

Ich hatte auch so einen in der Reha, der dann mit Narbenbruch noch mal eine Woche in die Klinik konnte.

 

Sorry, wenn ich etwas schroff bin, aber anders kann ich leider nicht auf die Einstellung deines Mannes reagieren.

 

Gruß

 

Armin

bearbeitet von Armin
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hallo,

 

als ich deinen Bericht gelesen habe, habe ich mit dem Kopf geschüttelt und mir gedacht: "anspruchsvoll und ungeduldig und überkritisch" und habe genau meine Einschätzung dann in der Antwort von Armin gelesen.

 

Auch ich hatte einen zugewiesenen Sitzplatz im Esssaal (hab ich gar nicht so registriert). Auch ich hab mich am Wochenende gelangweilt und konnte nicht nachhause fahren, weil zu weit weg. Ich konnte nicht schwimmen und hatte nur am Tag 30 Minuten Ergometerfahren und 30 Minuten Gymnastik. Dazu ein paar Enspannungseinheiten und ein paar Vorträge. Die älteren Leute sind nach dem Abendessen um 17.00 Uhr im Zimmer verschwunden. Ich habe viel gelesen und bin viel spazieren gegangen. Ich bin in jede Kirche gegangen und hab sogar beim Volksliedersingen und Busausflügen und weiteren Sachen teilgenommen, die mich nicht so interessiert haben, nur um ein wenig Abwechslung zu haben. Klingt auch nicht so toll - oder?

 

Aber im nachhinein muss ich sagen, dass die Zeit trotzdem wichtig zur Entspannung und Erholung war. An ein Erlebnis kann ich mich immer noch erinnern: ich konnte meinen Tischnachbarinnen nicht mal die volle Teekanne rüberreichen, weil das Brustbein noch so weh tat. Wer weiß, was ich zuhause alles getan hätte, was nicht so gut für mich gewesen wäre.

 

Und jetzt noch mal eine Wiederholung der Aussage von Armin: Er sollte sich beruhigen und seine Ansprüche kräftig herunterschrauben. Er ist nicht der einzige Patient in der Klinik.

 

Aber: Besuch am Wochenende ist schon schön und wenn es dir möglich ist, solltest du das machen. Ich wünsche euch alles Gute und deinem Mann gute Besserung.

 

Lb. Grüße - Renate

bearbeitet von Renate
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Hallo,

 

leider kann ich meinen Vorrednern nur zustimmen.

 

Ich kam auch an einem Freitagnachmittag in der AHB an.Hatte nur die ärztliche Erstuntersuchung, wurde im Haus rumgeführt und einen Begrüssungskurs mit Entspannung! Ich durfte auch nicht schwimmen und die einzige Bewegung war eine Hockergruppe!! Dann Ergometer und Turnhalle mit viel Beinarbeit!!

Kann aber nur sagen ich war sehr erstaunt wie so Kleinigkeiten, wie Konzentration- und Bewegungsübungen so schwer sein konnten! Mein Sitzplatz war auch vorher bestimmt und ich durfte z.B. an unserem Tisch als einzige normal essen!

Da hats vier verschieden Farben von Namensschildern gegeben und ich hatte weiß,also neutral! An meinem Tisch sass kein Herzoperierter!!

Im Krankenhaus war man ständig unter ärztlicher Betreuung und hier warst du im dritten Stockwerk mit 20 ZImmern das ganze Wochenende alleine auf dich gestellt. Eine ärztliche Notbesetzung und 2 Krankenschwestern...................für zwei Häuser!!

Ich habe viel gelesen, bin ein bischen auf Erkundungstour gegangen und habe mich halt alleine ins Cafe gesetz, da kommt man doch unweigerlich mit anderen ins Gespräch....................vorrausgesetzt man will!

 

Was ich eigentlich damit sagen will,ich würde es langsam angehen lassen. Wenn nachher Beschwerden auftreten weil dein Mann meint er könne schon mehr machen, ist das auch nicht so gut!!

Versuch ihn ein bischen zu bremsen!!

 

Grüssla Siggi

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Danke an Euch für die ehrlichen Antworten. Ich nehms ja nicht persönlich, weil ich mecker ja nicht rum; Bin noch nie operiert worden und auf Kur hat man mich auch noch nie geschickt. Meiner Meinung nach, sollte er es halt auch ruhiger angehen lassen; aber kurz noch: den Brustbeinschnitt hat er nicht bekommen; er wurde minimal-invasiv operiert, hat ein Conduit bekommen und es wurden 2 Fäden an der Herzklappe nachgenäht (weiß leider nicht, wie man das genau nennt). Der OP-Bericht liegt ja wenn in der Kurklinik. Er ist sehr ungeduldig; gesteht sich nicht gerne Schwächen ein und fühlt sich vielleicht einfach nur allein - weg von zu Hause. Werde morgen versuchen, ihn zu bestärken, die Zeit so gut es geht, zu nutzen, auch wenn er jetzt lernen muß ein paar Gänge runterzuschrauben ... das mußte er vor der OP nicht, denn Beschwerden hatte er keine, nur das Stolpern in der Brust - und das ist jetzt weg. ...

Schönes WE Euch allen (hoffentlich graupelt es bei Euch nicht so wie hier in der Erdinger Gegend - gruselig).....

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Hallo,

 

ich sehe das ganz genauso wie die anderen Beitragsschreiber hier.

 

Dein Mann sollte sich der Schwere seiner Operation bewusst sein und nicht gleich Bäume ausreißen wollen. Normalerweise wird er nächste Woche ein volles Tagesprogramm haben und von Termin zu Termin „hetzen“. Bei mir war das zumindest so.

In einer AHB-Einrichtung mit vielen verschiedenen Patienten müssen bestimmt Regeln herrschen, sonst endet alles im Chaos.

Auch mir wurde im Speiseraum ein fester Sitzplatz zugewiesen, na und, Hauptsache das Essen schmeckt. Wenn man länger dort ist, findet eh ein regelmäßiger Wechsel am Tisch statt. Patienten kommen, Patienten gehen.

Ich würde dieses erste Wochenende gerade mit dieser Ruhe genießen, und erst einmal richtig ankommen. Mit Lesen, Musik hören, Fernsehschauen, oder im Internet surfen kann man sich auch dort prima die Zeit vertreiben.

Und in der Regel ist es nach so einer OP absolut notwendig und empfehlenswert, drei Wochen in einer solchen Einrichtung zu bleiben.

 

Du solltest deinem Mann dringend raten, geduldiger zu sein.

 

Grüße

Dietmar

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Hallo,

 

ich denke, dein Mann muss erst mal "Ankommen!" Nächste Woche wird er so einen straffen Terminplan haben, das er evtl. froh ist nächstes Wochenende mal ein wenig durchatmen zu können.

 

Sollte dein Mann an einem 4er-Tisch sitzen mit 3 Mundtoten oder anderst mit 3 Plaudertaschen und es ihm gar nicht taugt, kann er ja nach einem Tischwechsel nachfragen, das dürfte (was ich so beobachtet habe) kein Problem geben. B)

Oftmals trifft man sich am Tisch gar nicht, wegen den verschiedenen Anwendungsterminen.

 

Alles Gute Euch.

Sunny

 

PS: Die 3 Wochen würde ich deinen Mann auch raten durchzuziehen.

bearbeitet von Sunny
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Hallo,

auch ich habe in der Reha gelernt, nichts zu tun, einfach ausruhen und gesund werden.

Ich war vorher auch so ein Unruhegeist und empfand herumsitzen als nutzlose Zeit.

Bei der ganzen Rumhetzerei habe ich meine Krankheit verdrängt, das Herz hatte nur noch 20% Pumpleistung. Ich hatte meine Krankheit nicht angenommen, wie man sagt.

Ansonsten war ich auch ein Freitagsankömmling in der Reha - mit genau den Erfahrungen meiner Vorredner.

Da ich quasie um die Ecke meiner Reha wohne, durfte ich am 2. und 3.Wochenende nach Hause abgeholt werden.

Das tat mir gut!

Ich kann auch jetzt einfach nur rumsitzen und entspannen. Wir haben nur ein Leben und das müssen wir lernen einzuteilen und zu genießen.

Dein Mann hätte ja auch eine ambulante Reha machen können, wurde bei uns auch angeboten.

Also, mit Geduld wird alles besser!

Lieben Gruß von Elke

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Hallo nzeller,

 

ich kann mich nur meinen ganzen Vorschreibern anschliessend und möchte nur noch Eines anmerken. Soweit ich weiss, muss man bei einer aus eigenem Willen abgebrochenen Reha bzw. AHB die gesamten entstandenen Kosten selbst übernehmen. Auch unter diesem Aspekt ist ein Abbruch ohne "Arzt-OK" nicht empfehlenswert.

 

Ansonsten wünsch ich Deinem Mann alles Gute und hoffe, dass er sich dazu durchringt, die 3 Wochen mitzumachen. Denn solange man nur "rumliegt" merkt man nicht, wie nötig der Körper das langsame und kontrollierte heran führen an körperliche Belastung hat.

 

Liebe Grüße

Brigitte

 

P.S.: auch 100 km an der Autobahn Richtung Deggendorf entlang war das Wetter gestern grauslich

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Hallo ihr Lieben

seid doch nicht so grummelig ;) . Ich hatte fast den Eindruck nzeller hat von meinem Mann geschrieben ;) . Fakt ist : dem Göttergatten von nzeller ging es noch "zu gut" - bitte nicht mißverstehen - er hatte halt noch nicht diese Beschwerden, wie ihr sie erlebt habt und hat daher noch ein gänzlich anderes Empfinden und betrachtet nun diese vermeintlichen"Einschränkungen" nicht als langsamen Weg zur Erholung sondern als Hemmschuh. Aber er wird sich auch noch "runterpolen" und dann vielleicht anfangen das Nichtstun zu genießen. Oder, wie sunny so treffend schrieb froh sein, wenn er mal nix tun muß.

Liebe Grüße Jella

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Hallo Jella,

 

wir sind doch nicht grummelig.

Wir sagen nur deutlich unsere Meinung. :rolleyes:

Das ist aber nie böse gemeint, sondern soll nzeller nur Argumente liefern, um ihren Mann zu befrieden.

Dass er so ungeduldig seinen Unmut artikulieren kann, zeigt doch nur, wie gut es ihm schon wieder geht. Darüber sollte man zu allererst froh sein.

Allerdings kommt nach einem Hoch auch wieder ein Tief. Daher ist es wichtig ihn zu bremsen und ihm bewusst zu machen, dass er Erholung und Ruhe dringend braucht, damit das Tief ohne Schaden wieder vorüberzieht.

 

Grüße

Dietmar

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Hi,

ich hab eure Zuschriften schon verstanden :) , deshalb bei "grummelig" auch ein ;) . Ist aber so, wer noch nicht das "Tal der Tränen" durchschritten hat, wird nicht die Dankbarkeit und Erleichterung verspüren wie ein zuvor Schwerstkranker. Aber ich schätze, er wird mit Hilfe seiner Frau und auch der Pflegekräfte und Docs vor Ort zu einem vernünftigen und achtsamen Umgang mit sich selbst finden.

Liebe Grüße Jella

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Hallo jella und all Ihr Lieben!

Bin niemandem böse ... echt. Sicherlich muß man unterscheiden, zwischen Patienten, die wirklich spitz auf knopf eine OP brauchten, weil sonst gar nichts mehr gelaufen wäre und denen sicherlich hinterher der Aufbau und der "Sprung" zurück ins normale wesentlich mehr Kraft und Anstrengung gekostet hat. Es reicht ja schon, einen Unterschied zu machen zwischen den MKR operierten mit Brustbein-Schnitt und denen mit minimal-invasiv. Hier ist die Erholungsphase nach der OP ganz deutlich unterschiedlich. In Bernried kann sicher aufgrund der vielen Patienten, die dort untergebracht sind, kein Unterschied gemacht werden. Wir haben auch schon mitbekommen, daß die Ärzte dort nicht mal richtig in die Akte geschaut haben und einfach davon ausgehen, daß mein Mann einen Brustbein Schnitt hatte; obwohl das ja nicht der Fall gewesen ist. Ich frage mich an der Stelle, ob sie dann auch wirklich die Heilung der OP Narbe richtig überwacht hat .... aber es geht ihm ja soweit immer noch sehr gut und dann sehen wir darüber mal weg. Er kann sich ja dann erklären, was nun eigentlich bei ihm gemacht wurde.

Ansonsten hat er jetzt schon einen Plan bekommen; allerdings ist diese Woche eben alles graue Theorie und ihm fehlt noch die Praxis ... er möchte sich doch gerne mal auf ein Ergometer setzen, wenn auch nur mit 50 Watt, um zu sehen, ob das überhaupt klappt oder ob er japsend runterplumpst. Einerseits ist es schön, wenn er sich so fit fühlt, natürlich habe ich aber die Angst im Hinterkopf, ob da nicht irgendwann doch ein Tiefpunkt kommen wird .... bisher ist alles sehr gut gelaufen für uns (abgesehen von der Verschieberei, die hab ich schon verdrängt). Am Freitag möchte er auf jeden Fall nach Hause übers WE und das scheint mittlerweile auch kein Problem mehr zu sein. Wir warten mal ab, wie es ihm hier geht, ob es ihm gut tut und sicher gebe ich zu, daß ich etwas Angst davor habe. Denn den "normalen" Familienalltag, wie er vor der OP war, trau ich ihm nicht zuzumuten, hört sich jetzt blöd an ... mach mir aber schon Gedanken, ob er sich nicht überfordern wird. Die nächste Woche soll er sich dann wieder dort in die Reha reinhängen und bis dahin wird sicher das ein oder andere Gespräch mit der Ärzteschaft gelaufen sein. Wenn er Zahlen und Fakten um die Ohren gehauen bekommt, wie es um die Leistung der Herzklappe (war nach der OP bei MI Grad I- vorher waren wir bei Grad III) und vom LV-Wert (nach der OP 42%) her steht, dann wird es sich zeigen, wie weit er noch bleiben muß. Im Nachhinein habe ich mich etwas geärgert über unser blindes Vertrauen, daß Höhenried so toll sein soll. Wir hätten uns doch vorher ein zwei Kliniken anschauen können, um zu sehen, wie groß die sind. Höhenried ist ein Riesenkomplex (spezialisiert auf Herzinfarkt-Patienten und Brustbeinschnitte - mit der minimal invasiven Geschichte haben sie nicht so viel am Hut wie uns berichtet wurde) .... dann hätte es noch kleinere Kliniken gegeben, in denen evtl. etwas individueller auf den einzelnen Patienten eingegangen werden könnte. Haben wir leider versäumt und jetzt kann man halt nichts mehr daran ändern.

Euch allen einen schönen Tag! LG nzeller

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Ansonsten hat er jetzt schon einen Plan bekommen; allerdings ist diese Woche eben alles graue Theorie und ihm fehlt noch die Praxis ... er möchte sich doch gerne mal auf ein Ergometer setzen, wenn auch nur mit 50 Watt, um zu sehen, ob das überhaupt klappt oder ob er japsend runterplumpst.

Hallo nzeller,

dass die erste Woche nur Theorie ??? sein soll, ist aber sehr merkwürdig. Hat dein Mann denn auch kein Eingangs-Belastungs-EKG gemacht.

Bei mir war das am ersten Tag schon der Fall. Danach stand jeden Tag Ergometer- oder Laufband-Training auf dem Programm. In der zweiten Woche haben wir schnelle Spaziergänge in die Umgebung unternommen, teils auch mit Nordic-Walking Stöcken.

Natürlich gab es auch Vorträge zu verschiedenen Themen, aber Aktivität stand immer im Vordergrund.

 

Da habt ihr vielleicht doch keine so gute Einrichtung erwischt.

 

Grüße

Dietmar

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Hallo nzeller,

 

es ist nicht so, dass es Operierten mit einem Brustbeinschnitt automatisch schlechter geht. Bei meiner AHB habe ich mich mit einer Frau unterhalten, die einen minimal-invasiven (von der Seite - durch die Rippen) Mitralklappenersatz in Leipzig hatte. Sie hatte wesentlich mehr Schmerzen als ich und brauchte noch viel Schmerzmittel (ich überhaupt keine mehr) und ich war wesentlich fitter, obwohl ich die Bewegungseinschränkungen durch den Schnitt hatte. Und das Schwimmverbot hat nichts mit dem Brustbeinschnitt oder der Narbe zu tun, sondern mit den Druckverhälnissen des Wassers auf das Herz.

 

Die ärztliche Versorgung war auch bei mir absolut enttäuschend. Ich hatte Herzrythmusstörungen nach der OP, dies wurde bei der Aufnahme festgestellt und ich bekam Betablocker und dann war 3 Wochen nichts mehr und so wurde ich entlassen. Auch bei uns hat der Arzt die Akten nicht richtig angesehen, denn der Oberarzt machte eine Marcumar-Schulung, um dann festzustellen, dass kein einziger Herzklappenoperierte/r eine künstliche Klappe hatte. Es waren 2 Ross-Op's und die anderen alle mit biologischen Klappen und niemand brauchte Marcumar. Und er (der Oberarzt personlich!!!) hatte eine Marcumar-Schulung angesetzt - :lol: !!!

 

Aber die Physiotherapeuten waren Spitze und man konnte mit ihnen - im Gegensatz zu den Ärzten - über alles reden.Ich hatte vom ersten Tag an Ergometertraining mit Pulsüberwachung und Gymnastik. Auch ich bin da über die Klinik etwas verwundert, denn das Wichtigste ist doch, die Patienten wieder zu mobilisieren, unter Aufsicht natürlich.

 

Ich sagte nach der Entlassung: Niemals wieder! Aber ich muss mich wiederholen: Im Nachhinein finde ich, dass nach der schweren OP die Zeit der Entspannung und Ruhe und langsamen Mobilisierung sehr wichtig war.

 

Ich wünsche euch alles Gute - das wird schon wieder und gehört bald der Vergangenheit an. Viele lb. Grüße - Renate

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Hallo an Euch!

Die AHB in Bernried mag für viele Betroffene genau das Richtige sein, jedoch sind da einfach zu viele verschiedene Patienten mit so unterschiedlichen Ausgangssituationen, dass leider auf den einzelnen nicht eingegangen werden kann.

Das muß man als Patient, dem es einfach schon vor der OP noch nicht so schlecht gegangen ist, wie es eben ganz vielen anderen geht, schlucken.

Es wurde kein Eingangs-Belastungs-EKG gemacht, erst in der ersten Woche am Freitag. Bis dahin war er leider nur mit Spazierengehen im Kurpark beschäftigt. Und das nur auf eigene Faust hin. Ihm fehlte bis dahin jegliche ärztliche Anleitung zu seiner eigenen Belastungs-Fähigkeit und das hat ihn echt runtergezogen. Ich bin erschrocken darüber gewesen, wie down er sich selber gefühlt hat, weil er wirklich am Zweifeln war, ob es ihm jetzt gut geht oder er sich das alles nur einbildet. Wie gesagt, es hat keine Komplikationen gegeben, die Temperatur ist normal, die Pulswerte und Blutdruckwerte nach so einer OP völlig in Ordnung und eine Gabe von Betablockern war keiner Zeit notwendig. Die Schmerzen im Brustmuskel, sind einfach noch normal einzustufen. Und die Wunden heilen eben nicht von heute auf Morgen. Es macht ihn nur nicht besonders glücklich, auf Schulungen geschickt zu werden, die für ihn nicht besonders relevant erscheinen ... dafür aber kaum die sportlichen Möglichkeiten geboten zu bekommen, die ihn wieder zurück auf die normale Spur bringen können. Er war übers Wochenende zu Hause. Es hat ihm sehr gut getan und nun ist er eben wieder schweren Herzens zurück in seinen "offenen Vollzug" - leider bezeichnet er das selbst so. Er hofft, daß nun anhand der endlich gemessenen Werte Ergometer-Training und sonstige sportliche Aktivitäten endlich beginnen für ihn. Er hat der neuen Ärztin, die ihm am Freitag dann vorgestellt wurde, schon deutlich gemacht, daß er sich von dem Aufenthalt in der 2. Woche etwas mehr verspricht, als in der ersten Woche gelaufen ist. Und vielleicht tut sich ja auch endlich was; Fäden wurden auch vergessen zu ziehen, aber das kann man ja mal abhaken ... Waren ja die unauffälligen durchsichtigen ... Ich beglückwünsche jeden, der sich in seiner AHB wohl gefühlt hat und wirklich die Chance bekommen hat, sich aktiv zu erholen. Bei uns war das bisher noch nicht so doll ... er freut sich auf zu Hause und daß er dann ausgiebig mit dem Hund spazieren gehen kann mit seinem Pulsmesser, das macht ihm wenigstens richtig Spaß ...

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Hallo nzeller,

 

da hat dein Mann aber wirklich Pech mit der Wahl der AHB gehabt.

Alle von dir genannten Problemstellen dürften in einer guten Einrichtung nicht sein. Da kann ich gut verstehen, dass sich dein Mann nicht wohl fühlt.

Belastungs-EKG am Anfang und tägliches sportliches Training mit steigender Belastung müssen auf jeden Fall sein.

Da kann man nur hoffen, dass wenigstens das Zimmer, das Essen und die Umgebung gut sind, sonst ist der Frust wirklich total.

 

Aber nun, auch diese Zeit geht vorbei, und da dein Mann ja relativ selbstständig ist, muss er eben diese Zeit auch eigenständig nutzen. Ein ärztlicher Ansprechpartner ist ja zumindest mal verfügbar.

 

Grüße

Dietmar

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Hallo nzeller,

 

da muss ich Dietmar anschließen, ist zwar Pech das er nicht die richtige Einrichtung bekommen hat, aber die 3 Wochen gehen vorbei und man kann sich arrangieren. Bei mir wars auch nicht so toll, aber ich habe ein paar Therapeuten genervt, die dann alles weitergegeben haben und dann ist es zumindest sportlich etwas aufwärts gegangen. Ich muss ganz ehrlich sagen ab der 2.Woche hatte ich soviel Anwendungen, das ich manchmal auf Etappen frühstücken musste und öfters mal zu spät in die nächste Anwendung rein ging :o Mein Mann kam 2Wochenenden her und der musste Samstag immer bis Mittag warten bis wir was unternehmen konnten...........................

Du siehst in der zweiten Woche geht was, ich hoffe bei deinem Mann genauso!!

Du hast ihn doch bald wieder Zuhause :wub:

 

Grüssla Siggi

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Hallo nzeller,

 

hat sich denn inzwischen das Tagesprogramm bei deinem Mann geändert? Wird er jetzt mehr gefordert?

Berichte doch mal von den Entwicklungen in dieser Woche.

 

Grüße

Dietmar

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