Jump to content

Pradaxa statt Marcumar


Sabine2809

Empfohlene Beiträge

Hallo liebe Forenmitglieder,

 

am Freitag habe ich von meinem Kardiologen Pradaxa als Alternative zu Marcumar verschrieben bekommen. Anfangs war ich noch ziemlich positiv dem gegenüber eingestellt. Keine INR-Kontrollen mehr, somit keine zusätzlichen Wege vor Arbeitsbeginn zum HA, da ich keine Selbsttesterin bin. (Was auch aufgrund der engmaschigen Kontrollen wegen starker Schwankungen des Wertes teilweise ziemlich lästig ist.) Positiv fand ich auch, dass ich immer 1 x täglich 2 Tabletten nehmen muss und sich nicht ständig die Anzahl pro Tag ändert. Auch, dass ich endlich wieder essen darf worauf ich Appetit habe fand ich total prima. (Ich habe mir viele Gemüsesorten und Salate verkniffen, da ich sonst eine noch viel höhere Wochendosis an Marcumar brauchen würde.)

 

Das Hauptargument für den Wechsel war jedoch der extreme Haarausfall. Vielleicht wird sich jetzt so manch einer denken, ist die eitel. Dem ist nicht so. Ich weiß, dass man täglich eine bestimmte Anzahl an Haaren verliert, auch dass es zu bestimmten Zeiten einmal ein paar mehr sein können. Bei mir sind jedoch schon kahle Stellen zu sehen, die kaum noch zu verstecken sind. Zum Glück sieht man aber auch, dass kleine Haare nachwachsen.

 

Kurz gesagt, ich war nachdem ich die Praxis verlassen hatte sehr zufrieden, da auch auf die weitere Einnahme von Ramipril verzichtet werden kann und die Ergebnisse der Untersuchungen sehr gut waren.

 

Nach Feierabend zu Hause angekommen habe ich mich dann gleich an den PC gesetzt und nach Pradaxa gegoogelt. Neben einigen Vorteilen habe ich auch so manche Nachteile gefunden, die mich jetzt nicht mehr von dem Wechsel überzeugen. Der Gedanke, bei einem Unfall eventuell nicht gerettet werden zu können, da die Blutungen nicht mit einem Gegenmittel zu stillen sind, verängstigt mich schon sehr.

 

Ich habe entgegen der Anweisung des Arztes nicht mit der Einnahme von Marcumar aufgehört um am Dienstag erstmalig 2 Tabletten Pradaxa einzunehmen. Ich habe mir überlegt vielleicht erst noch einmal mit meiner Hausärztin darüber zu sprechen.

 

Vielleicht gibt es ja hier im Forum einige Mitglieder die schon Erfahrungen mit Pradaxa gemacht haben. Gerne würde ich auch noch weitere Meinungen zu diesem Medikament hören. Mittlerweile sehe ich Marcumar und den damit verbundenen Haarausfall, und den Verzicht auf bestimmten Salat und Gemüse als das kleinere Über an. Und vielleicht läßt ja auch der Haarausfall nach, weil er auch eine Nebenwirkung des Ramipril ist, welches bereits abgesetzt wurde.

 

Es wäre schön, wenn ich von Euch ein paar Meinungen hören kann, die mich dann vielleicht zu einem klaren Entschluss führen können, momentan bin ich ziemlich unentschlossen.

 

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag

Sabine

Link zu diesem Kommentar

Hallo Sabine,

 

ich glaube ich würde das neue Mittel jetzt noch nicht nehmen! Wie du schon gesgt hast, kann man mit Marcumar auch recht gut leben und wenn ich recht viel!! Salat und Gemüse gegessen habe, dann kann ich selber gegensteuern, Bin allerdings aber auch Selbsttester!!

Nun zu deinem Hauptproblem, ich wurde am 10.2 operiert also ich nehme seit einem halben Jahr Ramipril und Marcumar und Metrop.und in jedem Beibackzettel steht: eventuell Haarausfall. Ich hatte!!! jetzt fast ein halbes Jahr extremen Haarausfall, also so ungefähr 400 Haare am Tag verloren, ich bin von Arzt zu Arzt, war sogar beim Hautarzt deswegen,

nachdem ich aufgeklärt wurde, das so viel Faktoren davon abhängen,wie die OP, die Medis, die Psyche usw. die Haarwachsperioden, habe ich mich damit abgefunden und meine Haare noch kürzer schneiden lassen...........und was soll ich dir sagen, nachdem ich nicht mehr so drauf geachtet habe, wars plötzlich weg! :D UNd du siehst ja schon bei dir das sie wieder nachwachsen!

Mir fallen jetzt vllt noch 60Haare am Tag aus und das ist normal.

Versuchs doch mal mit Haaraufbaumittel von der Apotheke,die hab ich jetzt nebenbei ein viertel Jahr genommen, sind zwar nicht gerade billig und vllt ist es auch nur die Psyche die daran glauben will ;) aber mir hats was gebracht!

 

Grüssla Siggi

Link zu diesem Kommentar

ch muss doch ein wenig Wasser in den Wein schütten.

Hallo Sabine,

bei einem mechanischen Herzklappenersatz sind die neuen Medikamente (Xarelto® 1xtgl und Pradaxa® 2xtgl) nicht zugelassen. Studien bei Herzklappenträger wären aus ethischen Gründen wahrscheinlich bedenklich. Derzeit gibt es keine Alternative zu einer Marcumar-Therapie!

Die neuen Faxtor X Inhibitoren sollen beim Vorhofflimmern in Anwendung kommen. Langzeiterfahrungen - bis auf die Studien - liegen noch nicht vor. Ausschlusskriterien und Nebenwirkungen gibt es auch. Bei diesen neuen Medikamenten ist eine regelmäßige Einnahme Voraussetzung, da die Halbwertzeit kurz ist. (Wirkstoff Phenprocoumon (Marcumar®, Falithrom®) hat eine sehr lange Halbwertzeit von 160 Stunden.*)

Und es sind Antikoagulanzien (wie Marcumar® etc.), bei dem ein Gerinnungstest durch z.B. einen CoaguChek® oder INRatio® nicht möglich ist. Man muss (sollte) auch einen Antikoagulations-Ausweis mit sich führen (wie wir, die wir Marcumar®, Falithrom® etc. einnehmen), damit bei einer möglichen Einweisung ins Krankenhaus oder auch beim Notfall, die Ärzte darüber Bescheid wissen (Blutungsgefahr). Hier sind die Hersteller (Bayer und Boehringer) gefragt, solches mit anzubieten.

Gruß

Christian

Link zu diesem Kommentar

Hallo Sabine,

 

wenn ich richtig gelesen habe hast Du ja eine Mitralklappenrekonstruktion erhalten. Hier wäre eine Einnahme ja auf relativ kurze Zeit (3 Monate ) begrenzt. Da Du aber Komplikationen hattest sollst Du für ein Jahr ersteinmal orale Gerinnungshemmer nehmen.

 

Wie Christian schon schrieb ist Pradaxa NICHT für diese Art der Gerinnungshemmung zugelassen. Im Beipackzettel wird die Anwendung nach Hüft- und/oder Knieoperationen als einzige Indikation genannt. In sofern verordnet der Kardiologe "off label" und ich denke Deine Hausärztin wird dies nicht mitmachen. Neben der fraglichen Haftung - wenn etwas gesundheitlich passiert - wird auch Deine Krankenkasse (zumindest wenn es eine gestzl. ist) dieses als Anlass für eine Regressforderung gegen den Arzt nehmen.

 

Ich würde - an Deiner Stelle - weiter bei Marcumar bleiben und sollte sich der Haarausfall nach dem Absetzen von Ramipril nicht bessern, einen Hautarzt aufsuchen, der sich auf Haarausfall spezialisiert hat. Hier sollte dann eine Suche nach der Ursache durchgeführt werden.

 

Bei allem was es an Unsicherheit bzgl. von Marcumar oder dessen Generikas gibt, ist es immer noch die am besten erprobte Behandlung deren Nutzen im Vergleich zum Risiko gut abschneidet.

 

Alles was man so über die neuen Medikamente liest sind diese entweder in der Anwendung stark eingeschränkt oder haben, bis auf den Vorteil der konstanten Einnahme ohne INR Kontrolle, keinen Vorteil gegenüber Marcumar. Insbesondere gerade im Bereich der Blutungskomplikationen schneiden sie eher etwas ungünstiger ab.

 

Nun dies ist meine Meinung als med. Laie - aber ich würde so vorgehen wie oben beschrieben. Am besten Du sprichst noch einmal in Ruhe mit der Hausärztin - ich vermute (aber das ist schon ein wenig ketzerisch und nur eine Vermutung) Dein Kardiologe hatte Besuch eines Pradaxa Vertreters und hat ein paar Praxisproben abbekommen die er jetzt verteilt.

 

MfG

 

Thomas W.

Link zu diesem Kommentar

Heho,

 

Pradaxa hat vor ca. 15 Tage die Zulassung bei Vorhofflimmern in der EU bekommen.

In der USA anscheinend schon 2010.

Also nähern wir uns immer mehr der Anwendung bei HKE.

 

Aber wie Thomas schon geschrieben hat ist die Einnahme bei Dir zeitlich begrenzt.

Von daher würde ich an Deiner Stelle lieber bei Marcumar bleiben. Haarausfall hin oder her.

 

Gruss

Markus

Link zu diesem Kommentar

Hallo und guten Abend,

 

zunächst einmal vielen lieben Dank für eure Beiträge, die mir wieder einmal eine große Hilfe sind bei der Entscheidungsfrage, die jetzt schon gar keine mehr ist!

 

Ich werde weiterhin bei Marcumar bleiben! Wie sagt man immer so schön, "was man hat, das weiß man, aber was man bekommt, dass weiß man lange noch nicht". Der nächste Weg ist dann der zur Hausärztin, auch zwecks Erstellung einer Überweisung zum Hautarzt, sollte sich an der Menge des Haarausfall nichts ändern.

 

Jetzt bleibt nur noch die Frage, was mache ich mit den Tabletten, die ich übrigens auf Rezept aus der Apotheke geholt habe? Der Vertreter scheint wohl noch nicht bis nach Wesel gekommen zu sein ;-). Eventuell kann ich das ja auch noch mit meiner Hausärztin klären.

 

An dieser Stelle noch einmal Danke und einen schönen Abend.

 

Gruß

Sabine

Link zu diesem Kommentar

Hallo,

 

auch ich kann den bisher geschriebenen Beiträgen nur beipflichten.

Die Verordnung des Kardiologen ist in diesem Fall sehr zweifelhaft, wenn nicht sogar fahrlässig.

 

Auch wenn das Präparat inzwischen eine Zulassung bei Vorhofflimmern bekommen hat, sind die Erfahrungen damit in diesem Fall noch sehr gering und im Fall einer MKR wohl noch gar nicht vorhanden. Ich kann auch nicht erkennen, dass Pradaxa bei einer MKR bisher eine Zulassung hätte.

 

Interessant ist auch dieser Zeitungsartikel:

http://www.schwaebis...id,5114360.html

 

Wie man sieht, geht es hier auch um ein großes Geschäft. Ein Betrag von ca. 7 EUR pro Tag für diese Tabletten ist im Vergleich zu einer Behandlung mit Marcumar schon gewaltig.

 

Es ist sicher noch ein langer Weg, bis wir Herzklappenpatienten auf dieses Produkt umsteigen könnten und vor allem auch wollen.

 

Grüße

Dietmar

bearbeitet von marathon2
Link zu diesem Kommentar

Hallo!

 

Jetzt weiß ich weshalb der Oberarzt in der Neurologie voriges Jahr "leichte Schlaganfälle" für eine Medikamentenstudie gesucht hat.

Die haben mich voriges Jahr auf meine Frage: ich habe ein Blutgerinnsel im Herzen habe ich was zu beachten? geantwortet.

Nein, sie haben nichts zu beachten sie nehmen nur Blutverdünner - ich solle mich nur nicht stärker verletzen.

Die AK hatte 0,7cm² der Druckgradi. war 70mmHg. Das habe ich leider viel später erfahren.

Habe mich als ich wieder auf die Beine kam bei der AHB bewundert, das ich nach Berganstiegen so gekeucht habe, wusste ja von nichts. :angry:

Hatte Falithrom erhalten und sollte nach einem halben Jahr "umgestellt werden".

Eine AKS hätte da nicht reingepasst.

Ich denke mehr brauche ich zu dem Medikament nicht zu sagen.

 

Hartmut

Link zu diesem Kommentar
  • 3 weeks later...

Ich habe in der Uniklinik auch Pradaxa als alternativen Vorschlag für Gerinnungshemmer bekommen.

Hier mal ein Link http://www.arznei-te...ter/B7348BB.pdf

Das Medi wurde wegen schwerster Leberschäden nach 1 1/5 Jahren wieder vom Markt genommen, laut

arznei-telegramm.

Als zweites Medi wurde mir Rivaroxaban angeboten, Link http://www.kvwl.de/a...aroxaban_wa.pdf

Als ich das meinen Ärzten vorstellte, hat man mir eine klare Ansage gemacht, auf keinen Fall einnehmen !!!

 

Das nur so mal als Info.

 

Ich kann nur jedem raten, sich ordentlich zu informieren bevor man Medis einnimmt.

bearbeitet von Mathias
Link zu diesem Kommentar

Wustet ihr eigentlich das Warfarin ( Coumadin) erst als Rattengift entwickelt wurde ?

Vor 65 Jahren .

bearbeitet von Mathias
Link zu diesem Kommentar
  • 1 year later...

Ich sollte auf Marcumar eingestellt werden. Leider hat sich nach 4 Tagen eine derartige Unverträglichkeit herausgestellt, dass ich das Medikament absetzen und nach 2 Tagen "Pausieren" mit Heparin dann auf ein anderes Präparat eingestellt werden sollte. Nach langem Hin und Her wurde dann entschieden, dass man es mit Pradaxa probieren würde. Ich nehme das Zeug jetzt schon ein halbes Jahr. Ich lebe noch! Sicher, auch ich habe mir meine Gedanken zu dem Medikament gemacht... aber ich wiege nicht unter 50 kg, bin nicht über 75 Jahre alt und habe keine Nierenschädigung. Ich hab nicht viel Gutes zu dem Präparat gelesen in der Presse. Von Patienten, die das Zeug konsumieren, hab ich kaum etwas gefunden. Bisher? Ich habe keine Nebenwirkungen. Ich kann essen, was ich möchte. Ich muss nicht andauernd "Blutspenden" und mir gehts gut. Sollte mir etwas passieren, so gibt es zwar kein Vitamin K, wie es das für Marcumar gibt, welches man mal kurz konsumiert und dann ist die Wirkung des Gerinnerungshemmers ausgestanden... aber das Vitamin K ist meist, wenn man es braucht eh abgelaufen... oder gerade nicht zur Hand. Bei Pradaxa gibt es dann halt die Dialyse. Ich würde nicht mehr leben, hätte ich das Pradaxa nicht gekriegt... folglich, wenn ich dann am Pradaxa sterbe, ists wohl ausgeglichene Gerechtigkeit???!!! Es hat alles Vor- bzw. Nachteile. Dennoch... ich denke Ärzte sind auch Menschen. Aber sie haben mehr Ahnung von dem Thema wie wir. Folglich warum nicht mal drauf hören, was die Ärzte sagen? Warum nicht mal etwas Neuem die Chance geben? Das Leben ist ohne ständige INR Kontrollen schon so weit ganz lebenswert. Ich brauch nicht drauf achten, was ich esse... Hol Dir eine zweite Meinung ein, wenn es Dich beruhigt und wenn die pro Pradaxa sein sollte, würde ich es ausprobieren... nur, laß Dir gesagt sein: Marcumar wirkt 2-3 Tage nach... Pradaxa wirkt 2-3 Stunden nach erster Einnahme. Folglich für die Einstellung würde ich ins Krankenhaus gehen für 2-3 Tage. Dort bist Du besser aufgehoben und unter Beobachtung. Wenn Du von heute auf morgen wechselst (darum kriegte ich damals Heparin), dann hast Du ja praktisch die doppelte Wirkung. Das kann nicht gut sein!

Link zu diesem Kommentar

Hallo menina,

 

Dein Erfahrungsbricht sagt leider nichts dazu aus welchem Grund Du orale Gerinnungshemmung bekommst. Bitte schreibe doch hierzu noch eine kleine Ergänzung - dann können wir die Erfahrungen auch besser "einsortieren". Vielen Dank!

 

MfG

Thomas W.

Link zu diesem Kommentar

Hallo Menina,

da unser Forum ein Forum für Herzklappen-Patienten ist, nehme ich an, dass Du eine mechanische Herzklappe hast.

Hier würde ich Dir raten, umgehend wieder auf Marcumar oder Sintrom (ähnlich wie Marcumar - nur kürzere Halbwertzeit) zu wechseln. Laut dem Arzneitelegramm 2012, Jg 43.N.10 gab es zwei Todesfälle unter Einnahme von Dabigatran (Pradaxa). Ich zitiere: "Klappenthrombose unter Dabigatran:

Bis zum Vorliegen verlässlicher Studienergebnisse raten wir vom Off-label-Gebrauch neuer Antikoagulanzien bei Patienten mit Klappenerkrankungen und/oder Klappenersatz dringend ab."

Deinen Erfahrungsbericht möchte ich nicht weiter kommentieren. Ob er lehrreich für uns ist, sollen unsere Forummitglieder entscheiden.

Gruß

Christian

Link zu diesem Kommentar

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...