Jump to content

Klappenwahl im Nachhinein bereut? (Umfrage)


Fabian

Empfohlene Beiträge

Hey -

mich würde mal interessieren, ob es hier Leute gibt, die ihre Entscheidung für eine Bioklappe nach der OP bereut haben, weil sie die OP zu anstrengend fanden und nicht nochmal durchmachen wollen, bzw. umgekehrt, ob Leute mit einer mechanischen Klappe sich zu eingeschränkt fühlen und lieber eine biologische hätten einsetzen lassen wollen...

 

Schreibt mal was dazu, bitte, :-) .

 

LG

 

Fabian

Link zu diesem Kommentar
  • Antworten 47
  • Created
  • Letzte Antwort

Top Posters In This Topic

  • Fabian

    13

  • Brainbug71

    5

  • Monaco di Baviera

    5

  • Paula123

    5

Hey Fabian,

ich habe mich damals mit 37 ganz bewusst für eine mechanische Klappe und somit auch für Marcumar entschieden, und bisher auch nicht bereut - mir gehts ja auch prima seit der OP :D

 

Es standen zur Debatte damals, Ross-Methode, Bio- oder eben mechanische Klappe.

Ross war mir zu wacklig damals und Bio liess ja erwarten dass eine Re-OP in jedem Falle erfolgen müsste. Daher meine Entscheidung zur mechanischen Klappe, mir ging es damals sehr schlecht und ich wollte das Risiko einer Re-OP auf ein grösstmögliches minimieren.

Das war mein Beweggrund, klar, auch bei einer mechanischen Klappe besteht die Gefahr einer Re-OP, aber mein Kläppchen arbeitet gut und tickt fein vor sich hin, alle Vorsorgeuntersuchungen waren sehr zufriedenstellend bis auf mal den einen oder anderen Wert, der sich aber nicht auf die Klappe bezog.

Klar ist das mit dem Marcumar nicht so toll, aber man lernt es sich damit zu arrangieren und mittlerweile komme ich super damit klar. Ich arbeite in einer Restaurantküche, also mit relativ grossem Verletzungsrisiko, im grössten Streß schneidet man sich dann auch schon mal, aber bisher verlief das immer reibungslos.

Das sich mit der mechanischen Klappe evtl eingeschränkt fühlen beziehst du wahrscheinlich auf sportliche Aktivitäten ? Ich renne auf der Arbeit bestimmt einige Kilometer am Tag zusammen und mache auch Nordic Walking. Ansonsten bin ich sportlich nicht so furchtbar ambitioniert.

Fahre noch Fahrrad und Roller-Skates, mit den Inlinern kam ich nicht klar, bin aus der Roller-Skate und Schlittschuh-Generation, mit den Bremsem hinten kam ich nicht klar :lol:

Hoffe ich konnte dir weiterhelfen

LG Birgit

Link zu diesem Kommentar

Hallo,

 

ich bin noch neu hier, wollte aber auch kurz darauf antworten.

Leider hatte ich in 12.2009 nicht wirklich viel Zeit mich auf die OP vorzubereiten ...

Aber auch auf Anraten meiner Chirugen habe ich mich für die mech. Klappe entschieden um einer RE-OP aus dem Weg zu gehen (hat leider nicht geklappt ...)

Aber nach Durchlaufen der 1. REHA und der zweiten OP in 01.2010 glaube ich trotz allem, mich richtig entschieden zu haben.

An das leise klappern :D gewöhnt man sich rel. schnell.

 

Is ja auch was, wenn man den Puls nicht messen muss, sondern man kann einfach beim Klack mitzählen :lol:

(ein bischen Galgenhumor, sorry)

 

Gruß,

 

Holger

Link zu diesem Kommentar

Hallo,

ich möchte mich auch kurz zu dem Thema äußern.

 

Jeder muss die Entscheidung selbst treffen welche Klappe er bekommen möchte.

Bei jeder Art gibt es Vor- und Nachteile - und diese gilt es abzuwägen.

Die organische (Bio) Klappe hat den riesen-Vorteil, dass sie nicht tickt und dass wahrscheinlich kein Marcumar auf Lebenszeit genommen werden muss.

Der Nachteil ist definitiv die nicht sooo lange Haltbarkeit der Klappe und eine wahrscheinliche Re-OP.

 

Die mechanische Klappe hat den Vorteil der langen Haltbarkeit.

Der Nachteil ist die Einnahme von Gerinnungshemmern (Marcumar) und das leise Ticken.

Ich schreibe bewusst "leises Ticken" - es ist leise, aber man hört es wenn es im Raum ruhig ist oder vor dem Einschlafen.

Es ist wirklich nicht schlimm, aber es ist da....

 

Ich wurde 2007 operiert und für mich stand als 49.jährige von vornherein fest, dass ich eine mechanische Klappe nehmen würde. Es gab keine Diskussion über die Möglichkeit einer Bio-Klappe...

 

Es geht mir heute sehr gut - ich mache alles an Sport was ich möchte (z.B. Joggen, Walking, Tischtennis, Radtouren, Tanzen u.s.w.) und komme mit der Selbstbestimmung des INR-Wertes unter Marcumar sehr gut zurecht. Man lernt es recht schnell selbst zu dosieren und damit zu leben......

Ich hab es nicht bereut - zumindest in meinem Alter !!!

In fünfzehn Jahren würde ich mich wohl für ne Bio-Klappe entscheiden....dann bin ich 67 !!!!!! :D

Link zu diesem Kommentar

Ich muss hier wieder erwähnen, dass ich 1995 gar nicht gefragt wurde, wie ich's denn gern hätte. Man hatte mir eine Rekonstruktion der Klappe in Aussicht gestellt, woraus aber letztlich nichts geworden ist. Trotz 5-monatiger Wartezeit bin ich nicht gefragt worden, ob biologische oder mechanische Klappe. Internet gabs noch nicht und ich fand es für mich auch besser, nicht all zu viel im Vorfeld zu erfahren. Nun, jedenfalls bin ich mit mechanischer Klappe erwacht. Das finde ich heute auch völlig in Ordnung. Aber die Zeit der Gewöhnung war lang und schwer (ca. 5 Jahre); ich meinte lange Zeit, irgendwann durchdrehen zu müssen, weil mich das Geklapper unendlich genervt hat. Wie gesagt, heute ist alles gut und ich habe die Klappe vollkommen akzeptiert.

 

Die Klappe war aber auch außerordentlich laut; wenn die Schwester rein kam, hat sie sofort mit der Pulsmessung begonnen, die Türklinke noch in der Hand. In einer Gaststätte meinte ein Bekannter, dass vermutlich irgendwo ein Zeitzünder versteckt sei. Zum Glück hat sich das alles gegeben, es tickt nur leise, so wie Silvia es beschrieben hat.

 

LG Reni

Link zu diesem Kommentar

Hi Fabian,

 

ich gehöre auch zu denen, die keine Wahl hatten. Ich bin mit 59 und einer Bio-Klappe aufgewacht.

Klar hab´ ich anfangs darüber nachgedacht, wie ich mich entschieden hätte.

Heute mach ich recht viel Sport und andere schöne Sachen und denke dabei über die Klappe nach 3 1/2 Jahren gar nicht mehr nach. Mein Kardiologe ist auch zufrieden. Wenn´s sich mal verändert, mal sehen, dann denk ich neu nach.

Wenn ich so lese, dass es den "mechanischen" - zumindest allen, die hier schreiben - genau so gut geht wie mir, scheint es mir eine rein theoretische Abwägung zu sein.(...oder wie der alte Epiktet sagte, eine Sache der perönlichen Bewertung :D )

 

Auch wenn dich das nicht weiter gebracht hat, liebe Grüße

 

Dieter

Link zu diesem Kommentar

Hattet ihr denn schonmal Zwischenfälle mit Eurer Klappe? Und wie ist das eigentlich, wenn ein Gerinnsel entdeckt wird an der Klappe, macht man das dann medikamentös, oder per Katheter, oder muss man wieder operieren? Und wie sind Eure Erfahrungen mit der Blutung? Ist es wirklich so, daß Knieaufschlagen bereits Krankenhaus bedeutet, oder wird das z.T. übertrieben?

Link zu diesem Kommentar

Hallo Fabian.

 

Ich habe am Tag vor meiner OP ein sehr intensives Gespräch mit meinem Operateur geführt. Ich war damals 37 Jahre alt und habe mich nach dem Gespräch bewußt für eine Bioklappe entschieden. Ich weiss das ich irgendwann wieder unter dem Messer landen werde, aber das häufig erwähnte Klacken, die Macurmarisierung als auch die Empfehlung meines Operateurs haben mich letztendlich zur Bioklappe gebracht.

 

Habe ich die Entscheidung bereut? Definitv nein.

 

Mein Leben läuft so weiter wie vorher, nur mit besserer Belastbarkeit. Ich habe keinerlei Einschränkungen und nehme keine Medikamente. Auch waren meine Erfahrungen mit der OP und den Monaten danach extrem gut. Das ist zwar keine Garantie wie es bei der nächsten OP läuft, aber ich sehe dieser gelassen entgegen.

 

Und wenn der Fortschritt in der Herzchirurgie so weitergeht und meine Klappe gut durchhält, naja, dann mach ich mir erst recht keine Sorgen.

 

Aber dieses Entscheidung muss jeder für sich treffen. Und denke dran, i. d. R. ist die Klappenwahl auch DEINE Entscheidung, nicht die der Ärzte.

 

Grüße

 

Dieter

Link zu diesem Kommentar

Hm - also soviel scheint schonmal sicher zu sein:

Mit beiden Klappentypen läßt sich gut leben, weder die mechanischen noch die biologischen scheinen das Leben so zu verhageln, daß man sich damit nicht gut arrangieren könnte.

So oder so kann ich die Entscheidung also wenigstens schonmal entdramatisieren. Es ist beides nicht das Paradies, aber es ist auch beides nicht die Hölle... :lol:

Link zu diesem Kommentar

Hallo,

 

mit dem gleichen Problem schlage ich mich auch herum, neue Aortenklappe aber welche? Habe auch so meine Bedenken wegen Marcumar und Sport und Reisen, aber ebenfalls Angst vor einer Re-OP. Bin 51 Jahre alt.

 

Bei meinem ersten Info-Gespräch im LdW, Bremen hat man mir zu einer mechanischen Klappe geraten wegen meines Alters und meiner Operationsangst. Außerdem sagte mir der diensthabende Arzt, dass er mir zu einem minimalinvasieven Aortenklappenersatz nicht raten würde, weil wir uns dann zu schnell wiedersehen würden und ich unter Umständen einen Herzschrittmacher brauchen würde. Vor lauter Aufregung habe ich nicht nachgefragt wieso.

 

Ich habe mich jetzt zu einem Gespräch mit der Charité Berlin verabredet, wo eine neue Generation biol. Herzklappen eingebaut wird (ohne Stent und sehr durchgängig, vielleicht auch länger haltbar?). Leider habe ich noch keine Antwort erhalten.

 

Viele Grüße

Link zu diesem Kommentar

Hi Fabian.

 

Wir hatten einfach über Vor- und Nachteile geredet. Für mich sprach für die Bioklappe, dass ich nach einem idealen OP-Verlauf keine Medis brauche, keine Einschränkungen habe, ich mir keine Gedanken über Ernährung und demzufolge Blutgerinnung machen muss und ich kein Klacken wollte.

 

Mein Sohn war damals 6 Monate alt und in Zukunft würden wohl noch ein paar aufregende Zeiten mit dem Nachwuchs anstehen. Ich wollte weiter ohne Bedenken zum Skifahren gehen, weiter Tauchen, mit dem Sohnemann rumtollen (nicht das ich jetzt hiermit sagen möchte das eine mechanische Klappe das Leben einschränkt, aber die Bioklappe macht es einfacher). Er erklärte mir zwar die Nachteile, also Re-OP und geringere Lebensdauer der Klappe, allerdings auch den Stand der Technik heute und wo es wohl hingegen wird. Ich spekuliere also mit meiner Entscheidung zur Bioklappe auch etwas auf den Fortschritt.

 

Ich hatte ihm meine Planung in Sachen Herzklappe erklärt - zunächst minimalinvasiver Austausch, und später dann entweder eine mechanische Klappe (wenn keine noch besseren Bioklappen vorhanden) oder einen transkathetergestützten Austausch. Er meinte dazu das dies auch seiner Meinung nach für mich - die Betonung liegt auch "für mich" - der richtige Weg sei. Ein schlagendes Argument war für mich auch das Thema Alter. Die Tendenz bei jüngeren Patienten geht immer mehr zur Bioklappe. Das hat mehrere Ursachen. Lebensqualität, feinere Operationstechniken (im DHM werden bereits 80% der Aortenklappen minimalsinvasiv ausgetauscht, in Zukunft auch mehr und mehr mit Katheter).

 

Wenn ich also in 15 - 20 Jahren eine neue Klappe brauche, bin ich um die 50 Jahre alt. Ein Alter, ich welchem man eine Re-OP noch sehr gut verkraftet. Und dann schau ich mir wieder an was der Stand der Chirurgie ist. Nicht ausgeschlossen ist dann auch die Anfertigung einer Klappe aus eigenen Zellen und vielleicht auch noch was anderes.

 

Natürlich kann ich nicht sagen was die Zukunft bringt und meine vorläufige Planung auch so umsetzbar ist. Mir kann aber auch keiner sagen ob ich morgen einfach tot umfalle oder ich mit 50 Jahren überhaupt noch fit genug bin eine OP.

 

Ich war im Januar diesen Jahres wieder in München zur Untersuchung - ich nehme an einer Herzklappenstudie teil - und ich hatte mit der Ärztin über den Stand der Technik gesprochen. Sie war auch der Meinung, dass ein Austausch von Herzklappen mittels Katheter bald in Serie durchgeführt würden.

 

Minimalinvasive Eingriffe waren auch lange Zeit zu neu, zu bedenklich, zu unsicher, zu unpräzise. Und jetzt sieht es ganz anders aus.

 

ABER: Ich möchste hier ausdrücklich betonen, dass dies meine persönliche Meinung ist. Die Entscheidung kannst du i.d.R. selbst treffen. Es gibt Vor- und Nachteile bei beiden Klappentypen. Vielleicht ist meine Klappe nach 5 Jahren Schrott, vielleicht hält sie aber auch 25 Jahre durch. Ich hatte mich sehr schnell entschieden und ich denke du wirst für dich auch die richtige Entscheidung treffen. Es ist nicht verboten auch eigene Vorstellungen dem Arzt gegenüber zu äußern.

 

So, fertig der Roman (man bin ich ne Quasselstrippe)

 

Grüße

 

Dieter

Link zu diesem Kommentar

Hey -

na klar muss ich die Entscheidung selbst treffen. Nur weiß ich halt bisher nicht viel über die Risiken der Reoperationen - außer, daß die immer kleiner werden -, und da für mich ohnehin keine minimalinvasive OP in Frage kommt, weil ich auch ein Aneurysma hab, zögere ich schon vor der Möglichkeit, mich zweimal "groß" operieren zu lassen. Zehn Jahre sind ja auch nicht so ein langer Zeitraum, und neuere Techniken werden dann noch kaum evaluiert sein, sofern sie vorhaden sind.

Die körperliche Belastbarkeit bei den Alternativen ist wohl gleich, die gefühlte Lebensqualität tut sich auch nichts (wie gesagt, das Gute daran ist, daß man so oder so keine fatale Entscheidung trifft, sondern nur in Nuancen andere Schwerpunkte setzt) laut Studien, naja, und die Gerinnungskontrolle ist inzwischen so weit verbessert, daß man das auch vernachlässigen kann.

Wirst Du denn, wenn die Klappe dann verkalkt, Schritt für Schritt leistungsschwächer, oder bleibst Du lange fit und merkst es dann irgendwann recht schnell, so daß man nicht unbedingt einen schrittweisen Abbau mitkriegt, hast Du da Erfahrungen gehört?

Und haben die gesagt, daß auch ReOps minimal gehen? Ich meine, die Vernarbungen könnten das doch schwierig machen vielleicht?

Naja - es ist echt nicht leicht, finde ich, auch wenn ich, wie gesagt, nicht mehr an der Entscheidung verzweifle, aber sie dann endgültig zu treffen, fällt mir immernoch schwer...

Danke Dir übrigens für die lange Ausführung - Du kannst das gar nicht lang genug ausführen, *lach*, umso eher kann ich mir ein Bild machen.

LG

Fabian

 

 

Hi Fabian.

 

Wir hatten einfach über Vor- und Nachteile geredet. Für mich sprach für die Bioklappe, dass ich nach einem idealen OP-Verlauf keine Medis brauche, keine Einschränkungen habe, ich mir keine Gedanken über Ernährung und demzufolge Blutgerinnung machen muss und ich kein Klacken wollte.

 

Mein Sohn war damals 6 Monate alt und in Zukunft würden wohl noch ein paar aufregende Zeiten mit dem Nachwuchs anstehen. Ich wollte weiter ohne Bedenken zum Skifahren gehen, weiter Tauchen, mit dem Sohnemann rumtollen (nicht das ich jetzt hiermit sagen möchte das eine mechanische Klappe das Leben einschränkt, aber die Bioklappe macht es einfacher). Er erklärte mir zwar die Nachteile, also Re-OP und geringere Lebensdauer der Klappe, allerdings auch den Stand der Technik heute und wo es wohl hingegen wird. Ich spekuliere also mit meiner Entscheidung zur Bioklappe auch etwas auf den Fortschritt.

 

Ich hatte ihm meine Planung in Sachen Herzklappe erklärt - zunächst minimalinvasiver Austausch, und später dann entweder eine mechanische Klappe (wenn keine noch besseren Bioklappen vorhanden) oder einen transkathetergestützten Austausch. Er meinte dazu das dies auch seiner Meinung nach für mich - die Betonung liegt auch "für mich" - der richtige Weg sei. Ein schlagendes Argument war für mich auch das Thema Alter. Die Tendenz bei jüngeren Patienten geht immer mehr zur Bioklappe. Das hat mehrere Ursachen. Lebensqualität, feinere Operationstechniken (im DHM werden bereits 80% der Aortenklappen minimalsinvasiv ausgetauscht, in Zukunft auch mehr und mehr mit Katheter).

 

Wenn ich also in 15 - 20 Jahren eine neue Klappe brauche, bin ich um die 50 Jahre alt. Ein Alter, ich welchem man eine Re-OP noch sehr gut verkraftet. Und dann schau ich mir wieder an was der Stand der Chirurgie ist. Nicht ausgeschlossen ist dann auch die Anfertigung einer Klappe aus eigenen Zellen und vielleicht auch noch was anderes.

 

Natürlich kann ich nicht sagen was die Zukunft bringt und meine vorläufige Planung auch so umsetzbar ist. Mir kann aber auch keiner sagen ob ich morgen einfach tot umfalle oder ich mit 50 Jahren überhaupt noch fit genug bin eine OP.

 

Ich war im Januar diesen Jahres wieder in München zur Untersuchung - ich nehme an einer Herzklappenstudie teil - und ich hatte mit der Ärztin über den Stand der Technik gesprochen. Sie war auch der Meinung, dass ein Austausch von Herzklappen mittels Katheter bald in Serie durchgeführt würden.

 

Minimalinvasive Eingriffe waren auch lange Zeit zu neu, zu bedenklich, zu unsicher, zu unpräzise. Und jetzt sieht es ganz anders aus.

 

ABER: Ich möchste hier ausdrücklich betonen, dass dies meine persönliche Meinung ist. Die Entscheidung kannst du i.d.R. selbst treffen. Es gibt Vor- und Nachteile bei beiden Klappentypen. Vielleicht ist meine Klappe nach 5 Jahren Schrott, vielleicht hält sie aber auch 25 Jahre durch. Ich hatte mich sehr schnell entschieden und ich denke du wirst für dich auch die richtige Entscheidung treffen. Es ist nicht verboten auch eigene Vorstellungen dem Arzt gegenüber zu äußern.

 

So, fertig der Roman (man bin ich ne Quasselstrippe)

 

Grüße

 

Dieter

Link zu diesem Kommentar

Hey Paula -

die neuen Klappen könnten etwas länger halten, weil die hämodynamischen Eigenschaften wohl günstiger sind und man nicht so viel Gewebe präparieren muss, was ja die Verkalkung verursacht (das Material muss chemisch vorbehandelt werden, damit der Körper nicht mit Abstoßung darauf reagiert).

Aber die Haltbarkeit dieser gerüstlosen Klappen ist noch nicht erwiesen, und in welchem Umfang die länger halten, weiß man erst recht noch nicht. Die Klinik in Lahr http://www.mediclin.de/herzzentrum-lahr/desktopdefault.aspx/ hat damit wohl die meiste Erfahrung und sich darauf spezialisiert. Die setzen ab 60 Bioklappen ein.

Der Punkt ist halt:

Die Klappen halten umso länger, je älter man bei der Einsetzung ist, was wohl mit der Verlangsamung des Stoffwechsels im Alter zusammenhängt. D.h. junge Leute müssen im Schnitt schon nach 10 - 12 Jahren reoperiert werden, während die Klappe bei nem 70jährigen 25 Jahre und mehr halten und damit normalerweise den Rest des Lebens abdecken kann.

Du bist vermutlich zu jung, um einer Reoperation zu entgehen, aber bereits alt genug, um über die Risiken einer Reoperation ernsthaft nachzudenken, wäre meine Einschätzung (*lach* was man bei anderen plötzlich für Weisheiten raushauen kann, was? ) .

Denn eine Reoperation mit 80 ist dann schon riskant, während die mechanische Klappe ja den Rest des Lebens hält.

Andererseits kann man immerwieder auf den Fortschritt hoffen, der die Operationen leichter und besser macht, von dem man mit der mechanischen ja nicht profitiert, solange sie einfach ihren Dienst tut...

Aber - ganz ehrlich - wenn ich 10 oder 20 Jahre älter wäre, würde ich mich eindeutig für die mechanische Klappe entscheiden und darauf hoffen, danach dann Ruhe davon zu haben...

 

Lg

 

Fabian

Hallo,

 

mit dem gleichen Problem schlage ich mich auch herum, neue Aortenklappe aber welche? Habe auch so meine Bedenken wegen Marcumar und Sport und Reisen, aber ebenfalls Angst vor einer Re-OP. Bin 51 Jahre alt.

 

Bei meinem ersten Info-Gespräch im LdW, Bremen hat man mir zu einer mechanischen Klappe geraten wegen meines Alters und meiner Operationsangst. Außerdem sagte mir der diensthabende Arzt, dass er mir zu einem minimalinvasieven Aortenklappenersatz nicht raten würde, weil wir uns dann zu schnell wiedersehen würden und ich unter Umständen einen Herzschrittmacher brauchen würde. Vor lauter Aufregung habe ich nicht nachgefragt wieso.

 

Ich habe mich jetzt zu einem Gespräch mit der Charité Berlin verabredet, wo eine neue Generation biol. Herzklappen eingebaut wird (ohne Stent und sehr durchgängig, vielleicht auch länger haltbar?). Leider habe ich noch keine Antwort erhalten.

 

Viele Grüße

Link zu diesem Kommentar

Hallo Paula, Hi Fabian.

 

Fabian hat hier wohl recht mit seinen Ausführungen. Man geht zwar davon aus, dass die neuen Generationen von Bioklappen länger halten, aber man weiss es noch nicht. Ich wurde damals gefragt ob ich denn bei der Wahl einer Bioklappe auch ein neues Modell nehmen und dann an einer Langzeitstudie teilnehmen würde. Ich sagte zu und daher bin ich jetzt einmal im Jahr zusätzlich zu meiner Kardiologin zu einer Untersuchung im DHM. Man geht durch die Verbesserung der Hämodynamik davon aus, dass sich die Kalzifizierung verzögerun lässt. Außerdem gibt es "Hinweise" darauf das die regelmäßige Einnahme von ASS100 die Kalzifizierung hemmt. Nun, wenn es mir plausibel und hilfreich erscheint mache ich da schonmal mit. Also nehme ich freiwillig alle 2 Tage eine ASS100.

 

Was die Gerinnung angeht kann ich Fabian aus meiner persönlichen Erfahrung nicht zustimmen. Ich musste nach der OP drei Monate lang Macumar einnehmen. Kleiner Verletzungen wie z.B. beim Rasieren bluten deutlich länger als jetzt, obwohl ich mit ASS100 ja auch eine Art Gerinnungshemmer einnehme. Wenn man weiss damit umzugehen mag man sich daran gewöhnen, dennoch dauert es länger beim Bluten.

 

Die Frage, wie sich denn ein Verschleiß oder die Verkalkung der Bioklappe auswirkt habe ich auch gestellt. Dies ist ein schleichender Prozess (auch hier wird es vielleicht Ausnahmen geben). Also gehe ich davon aus, dass ich mich hier langsam mit dem Thema Re-OP beschäftigen kann wenn es denn soweit ist.

 

Was den minimalivasiven Eingriff bei einer Re-OP angeht wird derzeit noch konventionell geöffnet, daß Sternum also komplett durchtrennt. Allerdings ist man bereits dabei auch hier Ansätze für einen weiteren minimalinvasiven Eingriff zu entwicklen. Das Problem sind die in diesem Fall die Verwucherungen am Knochen. das Thema hatte ich auch jetzt im Januar. Theoretisch würde man hier bereits einen transkathetergtestützen Austausch vornehmen. Allerdings ist diese OP-Variante noch zu neu um sie jetzt schon in die "Fläche" zu entlassen. So werden im Moment primär älter und problematische Patienten operiert. Außerdem hat man noch keine Langzeitdaten über die Haltbarkeit dieser Klappen. Allerdings sind die Ergebnisse bisher wohl besser als erwartet. Auch haben sich die Befürchtungen, dass sich bei der Platzierung einer transkathetergestützen Klappe Kalk lösen könnte nicht bestätigt.

 

@Paula: Ich denke bei dir ist eine mech. Klappe wohl tatsächlich erste Wahl. Das hatte ich ja vorher auch für meine Zukunft geschrieben. In diesem Alter ist es nach jetzigem Stand zu spät für eine Bioklappe ohne eine Re-OP zu bekommen.

 

@Fabian: Ich würde mich mal weiter schlau machen was die minimalinvasive OP bei dir angeht, denn hier kommt tatsächlich auch das Thema Erfahrung ins Spiel. Eigentlich hätte ich laut meiner Kardiologin auch keine minimalinvasive OP bekommen dürfen. Und jetzt kann sie es kaum glauben.

 

Grüße

 

Dieter

Link zu diesem Kommentar

Hey - danke Dir abermals für die schnelle Reaktion, Dieter...

 

Zur Gerinnung: Das war vielleicht missverständlich. Mit vernachlässigen meinte ich das Schlaganfallrisiko bei der Abwägung des Klappentyps, und zwar deshalb, weil es inzwischen ein sehr zuverlässiges Monitoring gibt, das ebenfalls daheim beliebig oft durchgeführt werden kann und das Klappengeräusch überprüft. In Bad Oeynhausen wurde dazu geforscht, und dieses zweite Gerät bewies in einer Studie über einige Jahre eine Sensitivität von 100% und eine Spezifität von 99% (d.h. es wurde kein thromboembolisches Ereignis übersehen, und 1% war ein Fehlalarm). Ablagerungen an der Klappe führen zu einem veränderten Schließgeräusch, das von dem Gerät schon sehr früh erkannt wird, lange vor einer klinisch relevanten Thrombusbildung. In 75% der alarmierten Fälle konnte das Gerinnsel medikamentös aufgelöst werden, 25% mussten operativ behandelt werden. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit mit der Selbstkontrolle des INR auf 0.91% pro Patientenjahr reduziert worden, und dieser knappe 1% wird darüber hinaus mit diesem neuen Verfahren entdeckt. Das meinte ich, wenn ich sage, daß die Sorge um diese Gefahr inzwischen nicht mehr zu groß sein muss und bei der Entscheidung für eine Klappe vernachlässigt werden kann - ich meinte nicht, daß man nichts nehmen sollte oder ähnliches...

 

Zur OP: Selbst die experimentellen Spezialisten aus Homburg, Lahr und Hannover haben von minimalinvasivem Eingriff abgeraten. Klappen alleine gehen inzwischen, aber in Kombi mit Aneurysma gilt der Eingriff noch als zu unsicher.

 

Hm - wie ist'n das eigentlich mit der Stabilität des Brustkorbs, wächst der nicht immer schlechter zusammen, je häufiger man operiert?

Link zu diesem Kommentar

Hallo,

 

ich bin seit dem 05.06.2009 stolzer Besitzer einer Mechanischen Sorin BiCarbon Slim Line Aortenklappe mit 23mm Durchmesser.

 

:)

 

Habe vor der OP wegen meinem Hobby Motorradfahren mit einer Bio Klappe geliebäugelt um die Marcumar Einnahme zu vermeiden.

 

Nach einem intensiven Gespräch mit meinem Operateur in der Herzchirugie der Uni Klinik Bonn mich aber dann doch für die Mechanische Klappe entschieden.

 

Das Ticken, welches ich bei Ruhe im Bett, dort auch nur je nach Lage, sowie beim Sitzen auf dem "Stillen Örtchen" höre stört mich nicht im geringsten.

 

Die INR Selbstbestimmung mittels Coagu Check XS ist auch absolut Problemlos und funktioniert einwandfrei.

 

Lediglich bei der Umstellung von Marcumar auf Marcuphen habe ich etwas öfter Messen müssen.

 

Einzig und alleine beim Motorradfahren hatte ich wegen der erhöhten Blutungsgefahr bei Unfällen anfangs ein ungutes Gefühl.

Habe mir deswegen sogar neue Schutzkleidung zugelegt und warte jetzt aber schon sehnsüchtig auf Moppedwetter.

 

:lol:

 

Bei der OP war ich 49 Jahre alt und habe diese gut verkraftet.

 

Ich bin nach 3 Monaten wieder auf der Harley gesessen und übe meinen Beruf als Tankwagen-Fahrer ohne jegliche Einschränkung aus.

 

Das Brustbein habe ich aber ca. 6 Monate nach der OP noch gespürt.

 

Da bei einer Bio Klappe eine RE OP sehr wahrscheinlich ist in diesem Alter, würde ich jederzeit wieder so entscheiden.

 

:)

 

Gruß Nobby

Link zu diesem Kommentar

Hallo Fabian,

 

ich habe in Kürze meinen 4. Jahrestag mit BIO-Klappe und bisher nicht eine Sekunde an meiner Entscheidung gezweifelt.

 

Im Vorfeld der OP hatte ich Gelegenheit, mich ausführlich mit den unterschiedlichen Optionen (bio/ross/mech) zu befassen und in mich zu horchen, mit welchen der sich daraus ergebenden Vorteile/Konsequenzen ich im Anschluss am Besten leben könnte.

 

Insofern kannst du dir hier 1000 verschiedene Erfahrungen anschauen, entscheidend ist letztlich:

WIE erginge es DIR mit den jeweiligen Vorteilen bzw. Konsequenzen??? :lol:

Was natürlich auch bedeutet, das es nur eine "BAUCH"- und keine "Kopf"-entscheidung geben kann, egal, wie viele Informationen du dir auch anliest.

 

 

Liebe Grüße und für deinen gewählten Weg alles Gute

 

Sanne

Link zu diesem Kommentar

Hi Fabian,

auch ich hatte vor meiner Operation im März 2008 lange Zeit mich

mit dem Thema zu beschäftigen. Ich habe mich ebenfalls ausführlich

hier im Forum informiert und meine Ärzte befragt. Aus den hier schon

vielfach genannten Gründen habe ich mich auch für eine mechanische

Mitralklappe entschieden...

Durch einen post-operativen Behandlungsfehler haben sich auf meiner

nagelneuen mechanische Mitralklappe innerhalb von wenigen Tagen

Thrombosen gebildet. Nach der Not-Operation bin ich mit einer Bio-

Klappe wieder aufgewacht. Nach Aussage der Ärzte wird in einer

solchen Situation nicht wieder eine mechanische Klappe implantiert,

weil man das Risiko einer erneuten Klappenthrombose, die eine lebens-

gefährliche Komplikation ist, nicht eingehen will.

Heute kann ich sagen, daß ich richtig froh bin das Ganze überlebt und so gut

überstanden zu haben. Nach fünf Monaten konnte ich das Marcoumar absetzen,

aufgrund des ungewöhnlichen Verlaufs mußte ich es länger als normal nehmen.

 

Mit meiner Bio-Klappe bin ich heute sehr zufrieden. Mein Kardiologe hat bei der

Untersuchung im Januar gesagt, sie würde aussehen "wie neu". An eine

Re-Operation denke ich heute noch nicht, es ist für mich aber keine psychische

Belastung das ich irgendwann nochmal dran bin. Auch ich hoffe auf den medi-

zinischen Fortschritt.

 

Fabian, ich hoffe ich mache dir damit keine Angst. Bei den meisten läuft

die Operation ja normal und unkompliziert, ich hatte halt etwas Pech oder

auch Glück (wie ich im Nachhinein sagen kann).

 

Schöne Grüße aus Berlin

 

Elke

Link zu diesem Kommentar

Hey Sanne -

Danke Dir, Du hast natürlich ganz Recht, die Entscheidung kann mir nur eines morgens nach dem Aufwachen pötzlich klar sein (oder ähnliches), aber nicht am Schreibtisch und über Statistiken entschieden werden.

Aber ich nehme mir in Ruhe die Zeit, meinen Bauch hinreichend zu füttern, damit er dann mir eine gut verdaute Antwort liefern und ich guten Gefühls die Sache in Angriff nehmen kann, :lol: .

 

In diesem Sinne Dir weiterhin alles Gute, und danke für die Rückmeldung!

 

LG

 

Fabian

Link zu diesem Kommentar

Hey Elke -

danke Dir!

Nein, Du machst mir keine Angst, ich möchte ja ganz im Gegenteil so realistische Statements wie möglich bekommen, um halt die Eventualitäten mal durchspielen und mich letztendlich mit den Konsequenzen aussöhnen zu können.

Daß Du trotz der komplizierten und doppelten Operation die Bioklappe nicht bereust, finde ich schon sehr ermutigend, weil es ja dafür spricht, daß die OP an sich trotz allem durchzustehen ist und kein ewiges Schrecknis nach sich zieht, dem man dann panisch entgegenfiebert, wenn man sich für die Bioklappe entschieden und die Reop in Kauf genommen hat...

Link zu diesem Kommentar

Als ich 1997 einen Ersatz der Aortenklappe benötigte kam für mich eine biologische Klappe überhaupt nicht in Frage (da war ich 46 Jahre alt). Die Aussicht, in absehbarer Zeit wieder eine Operation zu benötigen gefiel mir überhaupt nicht. Die Aussicht auf Marcoumar gefiel mir auch nicht so sehr, aber trotzdem verwarf ich die Idee einer Bioklappe.

 

Und heute? Ich hatte bisher 12 1/2 hervorragend gute Jahre mit so viel Bergsport wie nie zuvor, die Klappe funktioniert bestens und von Re-Operation spricht kein Mensch. Diese wäre mit einer Bioklappe jetzt vielleicht bereits fällig... Es geht ja nicht nur um die Operation sondern auch darum, dass man dann wieder längere Zeit nicht fit ist, wenn die Bioklappe nicht mehr so toll funktioniert. Die Antikoagulation habe ich bisher auch bestens überlebt und mich daran gewöhnt, das Selbermessen des INR ist sogar irgendwie interessant.

 

Natürlich sind die Bioklappen jetzt besser geworden. Aber 1997 war für mich der Fall absolut klar und ich bereue überhaupt nichts.

Link zu diesem Kommentar

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.


×
×
  • Neu erstellen...