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Zahnextraktion ohne Marcumarunterbrechung


UweBa

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Hallo,

 

ich habe einen Mitralklappenersatz und muss mir einen Weisheitszahn ziehen lassen. Mein Kardiologe gibt mir als einzige zulässige Methode eine Heparingabe im Krankenhaus mit Perfusor (24 Stunden am Tag) und dem Absetzen von Marcumar. Während der Extraktion soll die Heparindosierung stark runter gefahren werden. Meiner Meinung nach bleibt während dieser Zeit eine Gerinnungsgefahr an der Klappe mit dem verbundenen Schlaganfallrisiko. Ich lese hier und da, dass erfahrene Kieferchirurgen durchaus Zähne bei INR 2,5 ziehen. Nun kommt meine Frage: Wo finde ich in Hamburg einen solchen Fachmann? Hamburg ist kein Dorf, aber muss ich jeden Kieferchirurgen anrufen und fragen? Oder jemand in Hamburg Ich möchte wirklich nicht 7 - 10 Tage wegen eines Zahnes im Krankenhaus zubringen. Ein Krankenhausaufenthalt ist auch nicht ohne Risiko.

 

Gruß aus Hamburg

Uwe

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Hi, Uwe,

...Ich lese hier und da, dass erfahrene Kieferchirurgen durchaus Zähne bei INR 2,5 ziehen. Nun kommt meine Frage: Wo finde ich in Hamburg einen solchen Fachmann? ...
Das habe ich auch auch schon durchführen lassen. Bei einem "normalem" Zahnarzt. Das Ganze lief auch ohne Nachbluten ab. Ich kenne zwar keinen Zahnarzt in HH, aber ich habe die Erfahrung gemacht, das jüngere Kollegen unter den Zahnärzten die Extraktion unter solchen Bedingungen kompetent durchführen. Viel Glück bei der Suche.

Bye, Roland

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ich habe einen Mitralklappenersatz und muss mir einen Weisheitszahn ziehen lassen. Mein Kardiologe gibt mir als einzige zulässige Methode eine Heparingabe im Krankenhaus mit Perfusor (24 Stunden am Tag) und dem Absetzen von Marcumar. Während der Extraktion soll die Heparindosierung stark runter gefahren werden. Meiner Meinung nach bleibt während dieser Zeit eine Gerinnungsgefahr an der Klappe mit dem verbundenen Schlaganfallrisiko. Ich lese hier und da, dass erfahrene Kieferchirurgen durchaus Zähne bei INR 2,5 ziehen. Nun kommt meine Frage: Wo finde ich in Hamburg einen solchen Fachmann? Hamburg ist kein Dorf, aber muss ich jeden Kieferchirurgen anrufen und fragen? Oder jemand in Hamburg Ich möchte wirklich nicht 7 - 10 Tage wegen eines Zahnes im Krankenhaus zubringen. Ein Krankenhausaufenthalt ist auch nicht ohne Risiko.

Auch mein normaler Zahnarzt führte meine Weisheitszahnextraktion in seiner Münchner Praxis ambulant durch. Dabei wurde der INR auf den untersten, gerade noch vertretbaren Grenzbereich gefahren (1,8 bis 2,0). In die Wunde wurde ein Netz mit einer blutstillenden Substanz eingenäht. Drei Tage nach der Extraktion bekam ich Nachblutungen, toll, es war Freitag Nacht. Trotz Drücken mit einer Kompresse bekam ich die Blutung nicht in den Griff. Der Zahnarzt erklärte sich dann glücklicherweise Samstag Morgen bereit, Notdienst zu machen und fuhr in seine Praxis. Er vernähte die Wunde ein weiteres Mal. Dieses Mal hob es und nach einer weiteren Woche war die Wunde weitestgehend verheilt und die Sache schon wieder fast vergessen.

 

Trotz der Nachblutungen werde ich auch etwaige weitere Extraktionen ambulant machen lassen. Wie Du angedeutet hast, gibt es beim stationären Aufenthalt im Spital Risiken, ich denke vor allem da an Krankenhausbakterien.

 

Edit: Ach ja, unterstützt wurde das Ganze durch Heparinspritzen, die ich mir selbst verabreichte, damit der INR nur ganz kurz (während der Extraktion und ein paar Stunden danach) unter 2 blieb.

bearbeitet von Monaco di Baviera
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Hallo Uwe,

 

willkommen im Forum.

 

Hier findest Du ersteinmal ein wenig Info der grundsätzlichen Art auf der Seite der Herzklappe:

http://www.die-herzklappe.de/index.php?id=301

 

 

 

 

Evtl. fachliche Hilfe bekommst Du bei einem der hier dargestellten Beratungsangebote der Patientenberatungen der Zahnärztekammer Hamburg bzw. der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hamburg:

 

http://www.zahnaerzte-hh.de/DCD/extra-anha...er_Download.pdf

 

 

 

Hier würde ich nachfragen - ich kann Deine Sorge gut verstehen - die Mitralklappe ist empfindlicher als die Aortenklappe und das Risiko der zu steuernden stärkeren Blutung gegen eine evtl. gerinnungsbedingte (zu niedriger INR / Pause trotz Heparin) Komplikation an der Klappe sollte abgewogen werden.

 

Ich hoffe Du findest den richtigen Zahnarzt bzw. Kieferchirurgen.

 

MfG

Thomas W.

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Erstmal an Dank an alle Mitfühlenden. Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg kennt zwar alle Kieferchrirugen, hat aber keine Merkmale über besondere Behandlungsmöglichkeiten wie z.B. Ex mit Marcumar. Ich könnte nun alle Kieferchirurgen anrufen, ich aber mich nun doch entschlossen, mit einer Klinik Kontakt aufzunehmen. Ich erhoffe mir eine ambulante Behandlung unter Marcumar und bin auch bereit eine Nacht dort zu bleiben. Ich habe einen Besprechungstermin vereinabrt und werde mich anschließend an dieser Stelle wieder melden.

bearbeitet von UweBa
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Hallo Uwe,

 

auf den Seiten von „dunes“ und den „Herz- Club- Magazin“ findest Du auch Themen zur Zahnextraktion bzw. über Herzerkrankungen. Man muss sich nur durch die vielen Themen/Seiten durchhangeln.

 

Bei „dunes“ die Seiten weiter blättern unter…

http://www.clunes.de/eak27/daten/eak27-33.htm

 

Herz- Club- Magazin

http://www.bless-online.de/herzclub/

oder http://www.bless-online.de/herzclub/stich.htm

 

oder der kurze Weg…

•Ist Marcumar ein Problem bei der Zahnbehandlung?

http://www.bless-online.de/herzclub/zahn_1.html

 

Herzliche Grüße aus Thüringen

Volker

SHG- Herzklappenerkrankte

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Hallo Uwe,

bei mir wurden im letzten Jahr alle vier Weisheitszähne entfernt. Da ich in Mainz wohne, kann ich dir leider keine Adresse in Hamburg sagen, aber ich war in der Zahnklinik der Mainzer Uniklinik und hatte das Gefühl, dass die dort auf dem neuesten Stand sind. Vielleicht gibt es so etwas in Hamburg ja auch, außerdem ist dann bei Komplikationen gleich eine Klinik vor Ort.

Meinen INR (Zielbereich 2.5-3.5) habe ich unter Selbstkontrolle auf 2.5 abgesenkt (war so mit Kardiologe besprochen) und dann wurden die ersten zwei Zähne ambulant entfernt (ohne Heparin). Damit es nicht zu Nachblutungen kommt, wurde eine Art Gaze die mit einem gerinnungsfördernden Mittel getränkt war auf die vernähte Wunde gelegt und ich musste für einige Tage eine Schiene (ganz ähnlich einer sog. "Knirschschiene") tragen. Drei Tage wurde täglich in der Zahnklinik die Wundheilung kontrolliert. Danach habe ich den INR ganz langsam wieder um die 3 eingependelt. Für insgesamt 5 Tage musste ich Antibiotikum wegen der Endokarditisprophylaxe nehmen und nach ca. 8 Tagen wurden die Fäden gezogen (unter einmaliger Einnahme von 1000mg Amoxicillin).

Nach 3 Monaten waren dann die Zähne im Oberkiefer dran, selbe Prozedur wie oben beschrieben.

Insgesamt war es natürlich nicht gerade angenehm und die Schiene war auch lästig, aber keine Komplikationen und im eigenen Bett schlafen können.... mir war es das wert.

Ich drücke dir die Daumen, dass du einen für dich gehbaren Weg findest (und natürlich auch die passenden Ärzte)

Herzliche Grüße

Katrin

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Hallo Katrin und wen es noch interessiert,

 

so ähnlich stelle ich mir das auch vor. Ich gehe morgen zur Besprechung in die Ambulanz der Zahnklinik der Hamburger Uniklinik Eppendorf. Antibiotikum ist klar, das werde ich nehmen müssen. Ich messe auch selbst. Ich würde nach der Ex zur Beoabchtung auch eine Nacht dort bleiben, aber ich möchte weder die totale Marcumaunterbrechung mit Heparinüberbrückung, noch möchte ich 7-10 Tage im KH verbringen. Bei dieser Methode wird ja währden der Ex der Heparinspiegel runtergefahren, da ist dann für einige Stunden kein wirksamer Schutz vor Gerinnung vorhanden. Beim Mitralklappenersatz darf das aber nie sein! Es wird ja nicht auf Heparin umgestellt, weil das blutungsmäßig irgendwie besser ist, sondern weil dieses Heparin sehr kurzzeitig wirkt und die Dosis schnell runter und wieder hoch gefahren werden kann. Es bleibt aber das Risiko während der OP-Zeit. Einen Schlaganfall brauche ich nicht auf meiner persönlichen Negativliste.

 

Fortsetzung folgt.

 

Gruß

Uwe

bearbeitet von UweBa
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Hallo Uwe,

 

auf den Seiten von „dunes“ und den „Herz- Club- Magazin“ findest Du auch Themen zur Zahnextraktion bzw. über Herzerkrankungen. Man muss sich nur durch die vielen Themen/Seiten durchhangeln.

 

Bei „dunes“ die Seiten weiter blättern unter…

http://www.clunes.de/eak27/daten/eak27-33.htm

 

Herz- Club- Magazin

http://www.bless-online.de/herzclub/

oder http://www.bless-online.de/herzclub/stich.htm

 

oder der kurze Weg…

•Ist Marcumar ein Problem bei der Zahnbehandlung?

http://www.bless-online.de/herzclub/zahn_1.html

 

Herzliche Grüße aus Thüringen

Volker

SHG- Herzklappenerkrankte

 

Hallo Volker,

 

ich danke dir für die informativen Links. Dort und an anderen Stellen wird von Nachblutungen berichtet, die auch "normale" Menschen haben können. Ich denke, auch ein nichtantikoagulierter Zahn-Ex-Patient kann viel mithelfen, in dem er sich sehr, sehr ruhig verhält und die Ernährungs- und Nichtrauchvorschriften strgenstens befolgt. Für uns Marcumarer gilt das erst recht.

Gruß

Uwe

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Die Uniklinik Hamburg Eppendorf zieht Zähne bei Marcumarpatienten nur mit Pausierem der Marcumareinnahme bei gleichzeitiger Heparingabe. Somit ist laut Plan der Gerinnungsschutz gewährleistet. ABER: Am Tag der Extraktion nimmt man kein Heparain! Da haben wir dann doch die Unterbrechung der Antikogualation. Da mit das viel zu riskant ist habe ich dort verabschiedet.

Die nächste Anlaufstelle in Hamburg ist die Asklepios Klinik Nord (Hamburg) Abteilung Heidberg. Ich schilderte am Telefon, dass ich mir einen Weisheitszahn mit Marcumar ohne Heparin ziehen lassen möchte. Ich hörte, dass sei auch deren Philosophie. Bei solch kleinen Eingriffen wie Zahn-Ex muss man nicht mehr die Marcumarisierung unterbrechen, hieß es. Allerdings sollte man eine Übernachtung im Krankanhaus einplanen.

O.K., das hat mir kein Arzt gesagt, sondern die Dame am Telefon. Leider habe ich erst Mitte Juli einen Besprechungstermin. Bis dahin hoffe ich, dass mein Zahn mich nicht allzu sehr nervt. Solange wird es an dieser Stelle im Forum von mir wohl auch nichts Neues geben.

Fortsetzung folgt.

bearbeitet von UweBa
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Ich habe gestern per Mail mit dem Oberarzt der Asklepios Klink Nord Kontakt aufgenommen. Seine Antwort kam schon heute Morgen und sie war sehr positiv: Ja, Weishheitszähne zieht man ohne Absetzen von Marcumar! Nun werde ich alles Weitere bei dem Besprechungstermin erfahren.

:mellow:

Fortsetzung folgt

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Nun hatte ich heute den Besprechungstermin im Klinikum Nord Hamburg. Ja, mein Weisheitszahn wird am 9.7. gezogen. Ich soll alle Medikamente inkl. Marcumar bzw. Phenpro-Ratiopharm ganz normal weiter nehmen und im Therapiebereich (INR 2,5-3,5) bleiben. Nach dem Ziehen wird etwas in die Wunde eingenäht, (Was es ganz genau ist, erzähle ich später.), dass unfachmännisch ausgedrückt 1. auf chemisch-biologischem Weg die Blutung stillt und 2. mechanisch die Wunde verstopf. Ich bleibe dann 1 -2 Nächte zur Überwachung und Ruhigstellung im Krankenhaus.

Fortsetzung folgt.

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  • 3 weeks later...

Nun ist der Zahn draußen. Wie geplant war ich am 9.7. im Klinikum Nord Heidberg Hamburg und bin dort stationär aufgenommen worden. Mein INR war 3.0. Ich sollte sämtlich Medikamente inkl. Marcumar normal weiter nehmen. Die Ex war nicht anders als sie viele von euch von ihrem Zahnarzt kennen. Allerdings wurde die Wunde mit einigen Fäden genäht. Dann biss ich auf einen Tupfer, kühlte mit einem gefrorenen wassergefüllten Einmalgummihandschuh. Ich legte mich ins Bett und hielt Ruhe. Der Tupfer war nach ca. 2 Stunden noch nicht mal komplett rot sondern noch teilweise weiß. Es hat also keineswegs mehr geblutet als bei jedem anderem Durchschnittsmenschen. Am nächsten Tag wurde die Wunde für hervorragend befunden und ich wurde entlassen.

Fazit: Mitralklappenkunstersatzpatienten sollten auf keinen Fall ihr Marcumar absetzen und durch Heparin ersetzen, sondern unbedingt jemanden suchen, der einen Zahn mit dem INR 2,5 - 3,5 zieht. Eine Nacht sollte man sich sicherheitshalber im Krankenhaus aufhalten.

Ende.

 

Gruß

Uwe ;)

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  • 2 weeks later...

Jetzt sind die Fäden raus, alles ist völlig normal verlaufen. Hr. Prof. Dr. Dr. Kreusch (Klinikum Nord-Heidberg, Hamburg) betonte noch, dass immer wieder Menschen sterben, weil es Gerinnungsprobleme bei der Umstellung auf Heparin gebe. Er bedauert, dass schon seit über 20 Jahren bekannt sei, dass man Zähne ohne Absetzen von Marcumar ziehen könne, aber sehr viel Ärzte davon nichts wissen wollen und dann auf Heparin umstellen. Das ist aber besonders für Mitralkunstklappenpatienten besonders gefährlich. Die Betroffenen sollen mit dem Füßen abstimmen und (Zahn-)Ärzte suchen, die mit Marcumar umgehen können.

Ich sicherte ihm meine Unsterstützung zu, indem ich hier meinen Bericht veröffentliche.

 

Es geht hier nur um's Zähneziehen, bei anderen OPs wird es nicht ohne Heparinumstellung gehen.

 

Uwe :(

bearbeitet von UweBa
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  • 2 weeks later...

HAllo Uwe,

 

Deine Schilderungen sind sehr interessant. Ich hatte in den letzten beiden Jahren bereits zwei kleine Zahnoperationen, sowohl bei einem niedergelassenen Oralchirurgen (Backenzahn gezogen) als auch in der Zahnklinik Marburg (WSR). In beiden Fällen musste ich die Marcumareinnahme unterbrechen, obgleich ich zwei Kunstklappen habe (Aortenklappe und Mitralklappe). In den Tagen ohne MArcumar, spritzte ich zweimal täglich Clexane 100 mg. Der niedergelassene Oralchirurg war etwas "liberaler". Er hatte sich auf meine Eigenmessung verlassen. Ich hatte am Vorabend vor der Extraktion einem selbst gemessenen INR von 2,7. Am anderen Tag habe ich ein wenig gemogelt und dem Chirurgen 2,1 gemeldet, er hatte den Zahn gezogen und die Wunde gut vernäht. Am dritten Tag kam es zu leichten NAchblutungen. Der Zahnchirurg hatte mir dann eine Verbandplatte aus Kunststoff angefertigt. Nach einigen Tagen war die Wunde verheilt. Im September 2008 wurde bei mir eine Wurzelspitzenresektion gemacht. Ich vertraute auf meinen Zahnarzt und ließ die Operation in der Zahnklinik Marburg durchführen. Die Ärzte weigerten sich bei einem INR von 2,7 die OP durchzuführen. Ich musste den INR bis auf 1,8 senken (Labormessung). Dann wurde die OP durchgeführt. Obwohl es zu keinen NAchblutungen kam, lag ich sechs Tage stationär in der Klinik und wurde dann auf eigenes Risiko entlassen. Insgesamt hatte ich drei Wochen kein Marcumar eingenommen. Die INR wert sank auf 1,0 ab. Leider macht mir der damals operierte Zahn nun wieder Probleme. Mein Zahnarzt rät jetzt dazu, den Zahn ziehen zu lassen. Diesmal würde ich gerne die MArcumareinnahme nicht unterbrechen, d. h. den Zahn bei einem INR von 3,0 ziehen lassen. Es scheint jedoch völlig unmöglich, in meiner Region (Kreis MArburg in Hessen), einen niedergelassenen Chirurgen oder eine Klinik zu finden, die bei diesem INR Wert einen Zahn zieht. Ich habe mich heute sogar in der Zahnklinik Siegen vorgestellt, Dort musste ich erfahren, dass der INR Wert maximal bei 2,0 liegen darf und ich mit einen mindestens 7 tägigen Klinikaufenthalt rechnen muss, gleiches gilt für die Zahnkliniken Marburg und Giessen. Der etwas "liberalere" niedergelassene Zahnchirurg ist noch einige Zeit im Urlaub. Ich werde wohl nicht umhin kommen, wieder das gleiche Prozedere durchzuführen wie bei den letzten beiden Zahnoperationen. Eine Alternative bleibt mir noch. Meine Schwiegerelten wohnen südlich von Hamburg (Seevetal), so dass ich ernsthaft überlege, den Zahn in Hamburg ziehen zu lassen. Allerdings ist Hamburg gute 400 Kilomerter von meinem Wohnort entfernt, was die eventuell notwendige Nachsorge erschwert.

 

Viele Grüße, Stefan

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Hallo,Stefan,

.... Allerdings ist Hamburg gute 400 Kilomerter von meinem Wohnort entfernt, was die eventuell notwendige Nachsorge erschwert....
So weit brauchst Du gar nicht zu fahren, obwohl Hamburg natürlich immer einen Besuch wert ist. Stoppe einfach im Ruhrgebiet, ich habe bei meinen drei bis vier Zahnangelegenheiten nie die Marcumarisierung unterbrochen. Mal wurden Zähne ambulant, mal stationär gezogen.

Der Vorschlag mit "Zähneziehen in Essen" ist natürlich nicht ganz ernst gemeint. In der Nähe von Marburg gibt es doch bestimmt Zahnärzte, die mit vernünftigen INR Werten Zähne ziehen.

Viel Erfolg und alles Gute,

bye, Roland

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  • 2 weeks later...

Hallo Stefan,

hoffentlich nicht zu spät, gebe ich dir den Rat, bei "meiner" Klinik, dem Klinikum Nord (http://www.asklepios.com/klinikumnord/html/fachabt/kiefer/index.asp) die Zahnabteilung zu fragen, ob die nicht jemanden in deiner Region kennen, der mit Marcumar zieht. Die Zahnmediziner in Hamburg sind ganz sicher nicht die Einzigen, die sich sowas zutrauen. Ich habe dem Professor Kreusch versprochen, dass ich im Internet verbreite, dass sein Team gut ist und um das Wohl des Patienten sehr bemüht ist. Denn ein INR unter 2,5 ist absolut gefährlich, das wissen die Kardiologen und wir Betroffenen, aber leider wissen das die wenigsten Zahnmediziner.

 

Alles Gute, bleib stark, du findest auch den Richtigen und erzähl es weiter. Vielleicht bekommen wir ja eine Landkarte zusammen, auf der die "Marcumar-Zahnärzte" verzeichnet sind.

 

Gruß Uwe

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Hallo Uwe,

 

vielen Dank für die Nachfrage. Wohnortnah habe ich keinen Kieferchirurgen gefunden, der den Zahn bei einem INR Wert von >2,5 zieht. Weder niedergelassene Chirurgen noch die Zahnkliniken Marurg und Giessen machen dass. Ich habe mir bei einem niedergelassenen Oralchirurgen, mit dem ich im Jahre 1998 sehr gute Erfahrungen gemacht habe (damals noch ohne mechan. Herzklappen) für den 24.08.2009 einen Termin reserviert. Er zieht den Zahn aber auch nur bei einem INR von max. 2,0. Bei der Hamburger Klinik habe ich nach Adressen in meiner Region gefragt. Mir wurde mitgeteilt, dass es in Kassel eine Klinik gibt, die Zähne ohne Marcumarunterbrechung ziehen. Kassel ist jedoch auch ca. 1,5 Autostunden von meinem Wohnort entfernt. Ich überlege aber noch, ob ich in dieser Klinik telefonisch über den Ablauf einer Zahnextraktion bei Marcumarpatienten informiere, um eventuell doch dort den Zahn entfernen zu lassen. Bei meinen zwei bisherigen Zahnoperationen hatte ich zum Glück keine Probleme durch das Absenken des INR Wertes. Allerdings ist das zweimalige, tägliche Spritzen von 100 mg Clexane über einen Zeitraum von zwei Wochen alles andere als angenehm. Ich bin aber diesmal wirklich etwas sauer, mit welcher Sturheit fast alle Zahnexperten meine Einwände und Bedenken gegen das zu tiefe Absenken des INR Wertes vom Tisch wischen. Entweder man fügt sich deren Vorgaben, oder muss den scherzenden Zahn behalten.

 

Viele Grüße, Stefan

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Hallo Stefan,

 

ja, einige Zahnklempner sind stur, bzw. unwissend. Der hamburger Professor meinte, dass die aufgeklärten Patienten mit den Füßen sbtimmen mögen. Ich musste ja geplant eine Nacht, es hätten auch zwei werden können, im Krankenhaus zur Beobachtung bleibendorthin bin ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln eine Stunde quer durch Hamburg gefahren. Ich denke, da ist es vielleicht nicht so schlimm 1,5 Stunden zu fahren, wenn man dann weiß, dass der INR über 2,5 bleibt. Wie viel Fahrten müsste deine Familie tätigen, falls du mit Schlaganfall auf der Strecke bleibst?

Bleib stur!

 

Gruß

Uwe

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Hallo Uwe,

 

ich habe an den leitenden Arzt der Kasseler Klinik heute eine email geschrieben. Er hat bereits geantwortet und bestätigt, dass in seiner Klinik Zähne unter fortgeführter Marcumareinnahme gezogen werden. Mir wurde eine Telefonnummer genannt für zusätzliche Informationen bzw. zur Terminvereinbarung. Dort werde ich morgen anrufen, um zu erfahren, wie eine ZAhnextraktion bei einem MArcumarpatienten in dieser Klink abläuft. Sollte ich mich trotzdem für den niedergelassenen Kieferchirurgen entscheiden, werde ich den gleiche Strategie anwenden wie vor zwei Jahren bei einem anderen Oralchirurgen. D. h. der geplante Termin ist am Montag den 24.08.2009 um 7:15. Die geforderte Laboruntersuchung kann nur am Freitag den 21.08.2009 vor der Arbeit passieren. Bis Montag Früh vergehen noch drei Tage. Ich werde versuchen, am Freitag einen INR Wert von 2,5 zu erreichen und diesen Laborwert am Montag dem Zahnarzt vorlegen. Zusätzlich werde ich Clexane spritzen. In den drei Tagen bis Montag würde der INR Wert ohne die Einnahme von Marcumar auf unter 2 sinken, davon geht auch der Zahnarzt aus. Ich werde jedoch an diesem Wochenende die halbe Marcumardosis einnehmen. Damit kann ich zumindest einen Wert von 2,3 bis 2,5 halten. Am Sonntag nehme ich noch eine Eigenmessung vor und teile dem Zahnarzt am Montag einen ihm passenden INR Wert mit. Die letzte Clexanesprize würde ich am Sonntagabend gegen 22:00 verabreichen.Ca. 6 bis 8 Stunden nach der Operation würde ich wieder Clexane spritzen. Damit wäre die Klappe zu keiner Zeit ungeschützt. Das ist zwar nicht ganz fair gegenüber dem Zahnarzt, aber eine Vorgehensweise die vor zwei Jahren ganz gut geklappt hat.

 

Viele Grüße,

 

Stefan

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Hallo Stefan,

 

meinst Du das Kassel in Nordhessen??

Da komme ich her. Ich habe mir mal einen Zahn in der Kieferchirugischen Praxis Dr. Römer in Kassel Wilhelmshöhe ziehen lassen (Willi- Allee im Haus neben der Kasseler Sparkasse oberhalb vom Bhf. Wilhelmshöhe!!).

Neben der Antibose habe ich bei der Reduzierung des INR zwar einen Heparin- Perfusor bekommen, aber das war nach ein paar Tagen vorbei und alles wurde wieder auf "normal" getrimmt...

Allerdings hatte ich in der Nacht nach der OP starkes Nachbluten am Zahn dahinter, weil beim Nähen ein Äderchen verletzt wurde, was dann Nachts geplatzt ist... damals ein "Drama", heute würde ich sagen... war nicht so schlimm :)

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Hallo Grobi,

 

ich meine Kassel in Nordhessen. Dort gibt es ein Rot Kreuz Krankenhaus. Dieses Krankenhaus hat u. a. eine Abteilung für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Ich habe heute mit der Abteilung telefoniert und könnte dort Ende August einen Besprechungstermin wahrnehmen, um näheres zu erfahren. Dort zieht man wohl Zähne, ohne die Marcumareinnahme unterbrechen zu müssen, muss aber mindestens 3 bis 4 Tage im Krankenhaus verbringen. Ich wohne ca. 100 Kilometer weiter südlich (Landkreis Marburg/Biedenkopf) und habe, seitdem ich letztes Jahr eine Woche in der Marburger Zahnklink verbracht hatte, eine starke Abneigung gegen Kliniken, besonders Zahnkliniken. Vielleicht ist Dir als Kasseler oder sagt man Kasseläner ? diese Klinik bekannt. Es wäre schön, wenn Du in diesem Falle ein paar Worte über das RKH Kassel schreiben würdest. An diesem Wochenende will ich mich entscheiden, ob ich mir den Zahn von dem niedergelassenen Oralchirurgen in meiner Nähe ziehen lasse, oder ob ich nach Kassel fahre.

 

Viele Grüße,

 

Stefan

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Hallo Stefan,

 

also das Rote Kreuz Krankenhaus kenne ich, sowohl als Mitbürger, als auch aus dem Rettungsdienst in dem ich knapp 14 Jahre tätig war.

Nicht bekannt war mir allerdings, dass sich dort offenbar ein Kieferchirugie angesiedelt hat.

 

Das einzige Haus dass ich kenne das dies macht ist das Marienkrankenhaus in Kassel. Dort haben einige Chirurgen sogar Belegbetten. Aber Du solltest Du das im Roten Kreuz ruhig mal angucken. Es gibt dort ein paar gute Chirurgen.

 

Allerdings solltest Du das unbedingt mit Deinem Kardiologen durchsprechen. Neben der Antibiose, die ich als äußerst wichtig einstufe, solltest Du abklären in wie Weit Du evtl. einen Heparinperfusor benötigst, denn ein solcher Eingriff ohne Anhebung der Gerinnung kann durchaus gefährlich werden. Ich denke, hier sollte unbedingt Nutzen und Risiko und die Versorgung abgewogen werden. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich froh war, dass ich mich in das KLINIKUM KASSEL auf die medizinische Station M10 habe einweisen lassen und dann per Konsilschein zum Chirurgen gefahren bin. Bei dem was ich dann Nachts erlebt habe war es gut, dass dort dann Ärzte waren, die sowohl mit der Blutung umgehen konnten, als auch Ärzte, die exakt über die Herzklappen und deren Notwendigkeiten Bescheid wussten.

 

Hoffe, dass Dir das weiterhilft.

 

Grüße

Sascha

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Hallo,

nochmals: Mein Zahn wurde OHNE Änderung der Marcumardosierung gezogen, ohne Clexanespritze oder Heparinperfusor. Mein INR war am Morgen vor der Ex bei (zufällig) 3,0. Der Professor Kreusch und dortige andere Zahnärzte machen das seit sehr vielen Jahren.

 

Ich wünschen nopchmals alles Gute.

 

Gruß

Uwe

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Hallo,

auch bei mir wurden alle vier Weisheitszähne (zwei OPs) ohne Heparin und ohne Nacht im Krankenhaus gezogen! Mein INR habe ich selbst auf 2,5 "abgesenkt" (mein Therapeutischer Bereich liegt sowieso zwischen 2,5 und 3,5) und Antibiotika habe ich ca. eine Woche eingenommen. Dies alles wurde in der Zahnklinik der Uniklinik Mainz gemacht und ich bin sehr zufrieden! IN der Zeitschrift "Die Gerinnung" ist in Ausgabe 31 (2008) (gloogle das doch mal, ich weis nicht wie das mit den Links hier funktioniert, sorry) ein sehr interessanter Artikel über Antikoagulation und Zahnmedizin. Du solltest dir den vielleicht mal ausdrucken und deinem Zahnarzt vorlegen. Ich fand den Artikel sehr erhellend!

Viel Glück Katrin

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