Virchow ( Berlin)

[Anja Hennig]

Hallo, mein Name ist Anja(33) und ich schreibe aus Berlin.

Meine Mutter (66) wird morgen im Virchow - Klinikum in Berlin

operiert. Beide Herzklappen sowie ein Herzschrittmacher.

Ich habe keine Ahnung was passiert und ich schäme mich wegen der egoistischen Gedanken. Das ich sie immer noch brauche und sie nicht gehen darf. Mit meinem Bruder reden kann ich nicht - ich weine

doch nur. Deshalb schreibe ich hier. Vielleicht kann mir eure Erfahrung irgendwie helfen. Was ich gern wissen möchte : was kann ich tun - wie kann ich ihr helfen ?

Sie sagen noch 2 Wochen Klinik und dann ca. 2-3 Wochen Reha .

Habe ich irgendeine Möglichkeit aktiv zu helfen ????

Diese Hilflosigkeit macht mich wahnsinnig.

Die OP ist morgen am späten Nachmittag , ich kann nicht ( so gern wie ich auch will ) zu ihr, ich müßtel ihr doch Mut machen - doch wenn ich darüber nachdenke - ich heule doch nur noch.

Was ich hier will ? Nur hören das alles gut geht. Das die Entwicklung so weit ist - da kann nichts mehr passieren.

 

Danke , Anja aus Berlin

[Reni]

Liebe Anja,

 

wenn Du Dich hier mal umgesehen hast, wirst Du sicher selbst erkennen, dass nach menschlichem Ermessen solch eine OP komplikationslos und erfolgreich sein wird. Hier melden sich zum größten Teil klappenoperierte Menschen, Leute vor der OP aber auch besorgte Angehörige zu Wort. Man muss froh sein, dass es den operativen Herzklappenersatz gibt. Das ist ja noch gar nicht so lange möglich. Sicher wirst Du froh sein, wenn es Deiner Mutter sichtlich besser geht, und es gibt so viel, womit Du ihr dann helfen kannst. Übrigens ist das Alter Deiner Mutter durchaus o.k., es wird alles besser.

[Thomas Steib]

:roll:

 

Hallo Anja,

 

ich kann mir vorstellen, daß Du Angst um Deine Mutter hast. Das ist vor so einer großen Operation auch ganz verständlich. Du solltest jedoch Deiner Mutter, wenn Sie morgen an 2 Klappen operiert wird, viel Mut und Zuversicht geben. Dasselbe ist auch nach der OP und auch in der REHA sehr wichtig. Ich weiß wovon ich rede, denn meine Frau war mit in der Klinik in Bad Berka und auch mit in der REHA-Klinik. Das hat mir sehr geholfen, denn diese, doch große Sache im Nachhinein zu verarbeiten, kostet ganz schön Nerven, Kraft und Lebenswillen. Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute und denke daran, viele von uns haben die OP hinter sich und es geht ihnen danach viel besser.

 

Gruß, Thomas.

[christian]

zuallererst wünsche ich Dir und Deiner Mutter alles, alles Gute für die bevorstehende OP.

Ich denke als Tochter kannst Du für den Moment nicht allzu viel machen.

Ich habe vor und nach der OP sehr viel mit meiner Frau diskutiert. Im nachhinein musste ich feststellen, dass vorallem ich geredet habe.

Vor der OP habe ich sehr viele makabre Sprüche gemacht (aus Angst) und mein ganzes bisheriges Leben erzählt.

Nach der OP habe ich wann immer ich konnte, geredet, geredet, geredet.

Ich denke, das wichtigste ist: Es hört Dir jemand zu!!

Mein Tipp: Versuche Dir soviel wie möglich Zeit zu nehmen und höre Deiner Mutter zu. Sie wird Dir sehr viel erzählen. Wenn sie von dir etwas braucht, wird sie es dir sagen.

 

Toi, toi, toi Euch beiden bis bald

[Dieter]

Hallo Anja,

 

hier sind ja schon einige Tipps gegeben worden. Deshalb möchte ich mich da auch nicht wiederholen.

 

Ich selbst bin vor genau 4 Monaten operiert worden. Alles ist im Endeffekt sehr gut geworden. Zwischendurch hatte ich die eine oder andere Krise, die aber jeder Patient mitmacht. Um diese noch besser zu überstehen, hätte mir zu dem Zeitpunkt sehr geholfen, wenn man mir gesagt hätte, daß die Dinge ganz normal sind nach einer solchen OP.

 

Vielleicht kannst Du, wenn das bei Deiner Mutter auftreten sollte, ihr dann sagen, daß alles normal verläuft und sie sich keine Gedanken machen muss. Das hilft einem als Patient schon. Immer gut zureden, von den Gedanken an die Herzgeschichte ablenken.

 

Ich will mal ein Beispiel nennen: ich hatte für ein paar Tage Sehstörungen, immer ein Blinken in den Augen. Ich habe mir da sehr große Sorgen gemacht. Später habe ich erfahren, daß das häufig passiert und nicht schlimm ist und wieder weg geht. Das wurde mir allerdings nicht gesagt in der Klinik. Du kannst Deiner Mutter immer wieder sagen, daß sie sich keine Sorgen machen muss. Das wirkt.

 

Ich wünsche Dir alles Gute, natürlich vor allem Deiner Mutter, dann geht es Dir auch bestimmt gut. Und melde Dich doch mal hier, wie es Deiner Mutter geht.

 

Schöne Grüße von Dieter (37 Jahre)

[Nobi427]

Hallo Anja,

ich hoffe es hat alles geklappt und deiner Mutter geht es bald wieder besser.Wichtig ist als Patient nach einer schweren Herz OP wieder Mut zu finden den Körper in Maßen zu belasten,das dauert leider nach einer Klappen OP länger als bei den Beipass Patienten.Sei also nicht gleich verunsichert wenn andere schon wieder aufstehen und deine Mutter noch nicht.

Auch wenn die Ärzte und Pfleger kaum Zeit haben,nicht locker lassen bei Fragen und Wünschen.So traurig wie es ist ,das sagen zu müssen,so manch kleines Trinkgeld ( vorher ) :wink: hatte meinen Krankenhausaufendhalt verbessert.

 

@ Dieter

 

mir Persöhnlich hätte es auch sehr geholfen wenn mal öfter einer gesagt hätte dies oder jenes ist ganz normal.So hatte ich starke Krämpfe im ganzen Oberkörper nach der OP,( wie ein Wadenkrampf ) und das Tagelang. Herzklopfen - leichte Sehstörungen - Nachtschweiss usw..

Auf Anfragen bei den Schwestern kamen so tolle Antworten wie" ich soll mich nicht so anstellen" Ich habe mal einen Pfleger gefragt warum der Patient so wenig aufgeklärt wird und ich bekam zur Antwort :

Die älteren Patienten würden nicht fragen oder kein Interesse zeigen !

 

Ob es nicht machbar ist ein Blatt nach der OP zu bekommen wo alle möglichen Symtome ,die auftreten könnten und harmlos sind beschrieben werden.Vielleicht mit Möglichkeiten wie man diese lindern kann.

 

 

Gruss Norbert

OP 1999- Klinikum Aachen- Kunstklappe Aorta-39J-Körperliches befinden Topp.