Martin69 Geschrieben 2. Februar 2007 Share Geschrieben 2. Februar 2007 Hallo, ich bin neu hier im Forum und hoffe, auf meine Fragen vielleicht Erfahrungen von Euch zu hören. Ich bin am 14.12.2006 operiert worden, Diagnose Aortenklappeninsuffizienz III. Grades bei Aneurysma der Aorta ascendens. Mein Soll INR lieg bei 2 - 3. Seit letzer Woche bin ich aus der Reha zurück. Leider hab ich jetzt Probleme mit einem meiner Zähne. In der Reha wurde mir gesagt, dass ich für eine normale Zahnbehandlung den INR nicht runterfahren darf, ich soll lediglich Amoxicillin wegen der Infektionsgefahr nehmen (vor und nach der Zahnbehandlung). Soweit ist mir das ja klar, jedoch was ist, wenn der Zahnarzt z. B. eine Wurzelbehandlung machen muss, und ich eine Spritze bekommen soll?? Geht das so einfach?? Weiterhin hat mir ein Kardiologe heute gesagt, dass beim Zahnziehen das Spritz-Heparin in meinem Fall nicht ausreichen würde; ich müsste mich stationär in Behandlung begeben. In der Reha wurde mir das so nicht gesagt. Leider bin ich jetzt total verunsichert. Hat vielleicht einer von Euch da weitere Infos für mich? Gruss Martin Zitieren Link zu diesem Kommentar
Klaus Geschrieben 2. Februar 2007 Share Geschrieben 2. Februar 2007 Hallo Martin, nur keine Panik Ich habe mit meinen Zähnen so meine Erfahrungen gemacht und kann Dir folgendes dazu schreiben: Am wichtigsten ist die Prophylaxe, aber das weißt Du ja schon. Ich habe schon mehrere Spritzen bekommen und nie Probleme damit gehabt. Hat auch nicht sonderlich geblutet. Bei der Zahnextraktion kommt es schlichtweg darauf an, in welchem Umfang vorgegangen wird. Es kann durchaus schon einmal ein Zahn unter Absenkung des INR-Wertes 1,8 -2 ,0 gezogen werden, ohne das Heparin erforderlich wird. Wichtig ist, daß die Wunde z.B.vernäht oder andersweitig verschlossen wird. Bei dem "normalen Heparin", welches intravenös verabreicht wird, existieren Studien, worauf sich die behandelnden Ärzte gerne berufen. Ich habe inzwischen mehrere Eingriffe (unter der Verabreichung von niedermolekularem Heparin) über mich ergehen lassen müssen und das hat einwandfrei funktioniert. Das "Selbst Spritzen" ist natürlich nicht jedermanns Sache aber immerhin besser als wochenlang im Krankenhaus zu liegen. Es gibt verschiedene niedermolekulare Heparine, manche müssen 2 mal täglich, andere nur 1 mal täglich gespritzt werden. Die Dosierung geschieht entsprechend dem Gewicht. Bei einer Wurzelbehandlung reicht meines Erachtens die Prophylaxe und natürlich die Betäubung (Spritze) Da ich Anfangs, genau wie Du verunsichert war und durch die kontroversen Meinungen der Ärzte noch mehr wurde , habe ich mich hier im Forum, aber auch bei meinem Herzzentrum informiert. Daraus resultieren meine hier aufgeführten Erfahrungen. Ich hoffe ich konnte Dich ein wenig beruhigen. Sicher werden noch weitere Beiträge folgen Viele Grüsse Klaus Zitieren Link zu diesem Kommentar
Thomas W. Geschrieben 2. Februar 2007 Share Geschrieben 2. Februar 2007 Hallo Martin, ich habe bis auf das Ziehen eines Zahnes (hoffentlich bleibt das so!) mit meiner Herklappe und unter Marcumar (INR 2,5-3,5) sowohl Plomben, Kronen und auch eine Wurzelbehandlung bekommen. Alles ist völlig problemlos abgelaufen. Wichtig ist die Prophylaxe und natürlich das der Zahnarzt um Deine Besonderheiten weiß. Ich kann mir schon vorstellen, dass es etwas komplizierter wird beim Zahnziehen - kommt aber auch sicherlich darauf an was es für ein Zahn ist und wie er zu entfernen geht (gerade/schiefe Wurzel/ Zahnart) -ich hatte mal etwas gelesen - leider finde ich es nicht wieder, dass das Risiko einer Blutung eher geringer ist als das Risiko der Umstellung von Marcumar auf Heparin. Nun ja aber es werden ja auch normalerweise nicht soo häufig Zähne gezogen (wollen wir hoffen). MfG Thomas Wagner Zitieren Link zu diesem Kommentar
Klaus Geschrieben 2. Februar 2007 Share Geschrieben 2. Februar 2007 (bearbeitet) Hallo Nochmal, Thomas hat ja so Recht In einer Informationsbroschüre der Deutsche Herzstiftung steht zusammengefasst, das die Umstellung auf Heparin mit einem höheren Risiko behaftet ist, als das Risiko, das es unter Marcumar zu einer Blutungskomplikation kommt. (Quelle: Gerinnungshemmung, Zahnärztliche Eingriffe,Seite 15, Stand 2004) @ Thomas: Thomas, ich weiß was du jetzt denkst, schreib es bitte nicht. Ich habe es rein zufällig gefunden:D Viele Grüße Klaus bearbeitet 2. Februar 2007 von Klaus Zitieren Link zu diesem Kommentar
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