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Sport und Belastung bei Aortenaneurysma


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Hallo zusammen,

 

ich habe mich eben neu in diesem Forum angemeldet. Schön, dass es sowas gibt. Ich bin nur indirekt betroffen:

mein Mann (40) weiß seit 3 Jahren, dass er eine Aortenklappeninsuffizienz und Aortenaneurysma der Aorta ascendens hat, das in diesen drei Jahren von 44mm auf 47 mmerweitert hat. Sein Blutdruck ist mit 120/80 eigentlich normal, soll aber evtl. medikamentös gesenkt werden um die OP rauszuzögern.

Er treibt gerne Sport, traut sich aber jetzt da überhaupt nicht mehr ran, aus Angst, die Aorta könnte sich weiter ausdehnen.

Er muß außerdem auf seiner Arbeitsstelle oft schwere Gegenstände heben. Eigentlich soll er ja nur 20 kg heben. Wie soll das bloß funktioneren?

Wie macht Ihr das mit Sport und beruflichen Belastungen?

 

Zum Schluß würde mich noch interessieren ob hier jemand Erfahrung mit der Blutvolumentherapie der Neuen-Wicker-Kliniken in Bad Nauheim hat.

 

Freue mich schon auf Eure Antworten.

 

Viele Grüße,

Birgit

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Hallo Birgit,

 

willkommen hier im Forum.

 

Alle Deine Fragen kann ich Dir nicht benatworten, ABER warum die OP mediakmetös hinausschieben ?

Die OP scheint ja unausweichlich, mit einer längeren Belastung wird aus meiner Sicht nicht gutes getan, denn das Herz gewöhnt sich auch daran ....... frage dazu bitte noch einmal den KArdiologen und holt Euch evtl. noch eine zweite oder sogar dritte Meinung ein. So eine OP ist nichts tolles, ohne Frage, aber je eher ("besserer" Allgemeinzustand) desto schnelle rund unproblematischer läuft die Zeit nach der OP.

 

Zu den Belastungen kann ich Dir nichts sagen, aber allein schon die Tatsache, daß Dein Mann sich beim Sport "zurückhält, schrämkt doch wohl seine Lebensqualität schon jetzt ein.

 

Meine Meinung : OP - möglichst kurzfrisitg und danach im Rahmen der Möglichekiten sporteln was das Zeug hält .... :rolleyes::unsure:

 

Gerne auch PN (bin aber ab morgen imUrlaub bis Ostermontag ....)

 

LG

 

Sven

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Hallo Birgit,

 

ich hatte auch ein Aortenaneurysma (56mm) der Aorta Ascendens bei bik. Klappe und einem Blutdruck von 150/80. Von der Diagnose bis zur OP waren es dann noch 8 Wochen. In dieser Zeit ging es mir wie deinem Mann. Ich hatte Angst eine Kiste Wasser zu heben. Bin dann nur noch im Spaziertempo gegangen. Lebensqualität tendierte in dieser Zeit gegen Null. Psyche zum zerreissen gespannt (wie bei Jürgen-Weman beschrieben). Ich hätte auch noch ein halbes Jahr warten können. Aber das hätte ich nicht ausgehalten. Die OP ging dann flugs vorbei. Nach 2 Monaten habe ich wieder mit Sport angefangen. Nordic Walking 3-4mal die Woche. gartenarbeit etc. dann auch wieder langsam.

 

Naja zum Jahresanfang hatten wir einen Wasserschaden. Ein gigantisches Loch mußte ausgehoben und wieder zugeschippt werden. Ging alles ohne größere Probleme. Hertztechnisch und aortenseitig alles sehr gut machbar. Heute denke ich beim Heben und Tragen kaum noch daran. Die Anderen weisen mich darauf hin etwas langsamer zu machen.

 

Heute Mittag hatte ich in der Frankfurter Uni eine Kontrolluntersuchung. Alles prima. Der Arzt sagte: Es ist alles hervorragend gelungen und zusammengewachsen. Aortenprothese sehr gut eingewachsen. Die rekonstruierte Klappe schließt super und gelichmäßig. Also danach lebt es sich auch wieder prima.

 

Ich würde also auch zur schnellstmöglichen OP raten. Wobei 47mm nach Lehrbuch noch keine OP Indikation als solches darstellt. Ob das durch "langsamer machen" zu verzögern ist??? Es gibt hier noch mehr Aortengeschädigte mit Klappenproblemen. Vielleicht meldet sich der ein oder andere.

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Hallo Birgit,

 

habe mit Interesse Deinen Bericht gelesen und kann mich darin oft wiederfinden.

Mir geht es genauso wie Deinem Mann; Aortenaneurysma (inzwischen 52 mm) und Klappenfehler.

Ich bin eigentlich recht sportlich aber ich trau mir in der momentanen Situation keine Belastung zu.

Bis letzte Woche war ich völlig verunsichert und hatte große große Angst davor, dass meine Aorta platzt - bis ich in diesem Forum von verschiedenen Betroffenen einiges gelernt habe.

Die Meinungen gehen da auseinander aber eines ist gewiss:

Es kommt wie es kommt - und wenn die Zeit dazu reif ist, wird Dein Mann eine OP ausführen lassen.

Man sagt zwar immer "mach es gleich dann ist es vorbei" - aber wenn man bisher keine Schmerzen hatte und eigentlich gut gelebt hat dann überlegt man sich schon, was denn nach der OP sein wird ??

Es ist nicht so einfach.....

Nachdem ich spürte dass meine Lebensqualität extrem gelitten hat, habe ich mich nochmals untersuchen lassen - das Aneurysma ist nicht größer geworden und ich habe eine Entscheidung getroffen:

Ich werde meine Ärzte entscheiden lassen wann der Zeitpunkt für eine Operation gekommen ist.(Wahrscheinlich noch in diesem Jahr). Ich bin sicher sie werden nicht zu lange warten und sie werden alle drei Monate kontrollieren wie der Stand ist - in der Zwischenzeit denke ich nicht mehr ausschließlich an meine "ach so schlimme Krankheit" - das habe ich mir fest vorgenommen und es klappt bisher auch sehr gut. :rolleyes:

Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles Gute und "Kopf hoch". Gruss Silvia

Wir können uns gern via PN weiter austauschen (Krankenhäuser, Reha ect.)

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  • 2 weeks later...

Hallo zusammen,

ich war vor der OP verhältnismäßig sportlich - mindestens ein Mal pro Woche 90 Minuten Training, Radfahren und Bergwandern am Wochenende.

Bei mir kam die Diagnose Aortenklappeninsuffizienz sehr kuruzfristig, ohne das ich Einschränkungen gespürt habe - nach acht Wochen war ich operiert und hatte die Reha hinter mir.

Das war Anfang 2003.

Nach den 90 Tagen Schonfrist habe ich mit dem Training begonnen, vier Wochen später mit dem Schulsport. Alles ohne Probleme.

Mittlerweile bin ich in Ausbildung und im Fitnessstudio. Ich mache Kraft- & Ausdauertraining alles problemlos.

Ich lasse mich ein bis zwei Mal pro Jahr im Herzzentrum durchchecken (und meine Taucherlaubnis verlängern).

Wie ihr seht, nach der OP wird man wieder leistungsfähig. Vielleicht kein Hochleistungssportler - aber man kann alles machen (teilweise ist ein langsamerer Einstieg nötig).

 

Ich wünsch euch alles Gute bei euren Entscheidungen - ich bin jedenfalls froh darüber, alles so schnell wie möglich über die Bühne gebracht zu haben. Denn je stärker das Herz vor der OP, desto schneller erholt ihr euch wieder!

 

greetinX Mart!n

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Hallo Birgit,

 

 

In anderen Beiträgen habe ich meine „Krankengeschichte“ und sportliche Vergangenheit schon öfters detailliert beschrieben. Bei mir waren zwei Klappen undicht (Aorta und Mitralklappe), linker Vorhof und Herzkammer waren stark vergrößert und zusätzlich war die Aorta ascendens auf 44 mm erweitert (Aortenwurzel). Nach der Operation (Februar 2004)wurde mir gesagt, dass zwei Klappen ausgetauscht wurden, aber das Aneurysma wurde nicht behandelt. Die Ärzte sagten mir, dass der Klappenersatz bei mir noch rechtzeitig erfolgt sei und somit eine gute Chance bestünde, dass das Aneurysma sich in den nächsten Monaten auch wieder rückbildet. Ca. 4 Monate nach der Operation wurde ich kontrolliert. Die Größe der einst „riesigen“ linken Herzkammer und des linken Vorhofes hatten sich wieder fast normalisiert. Die Aortenwurzel wurde nun mit 28 mm gemessen (Normwerte zwischen 20 und 37 mm). Bereits 2 Monate nach der Operation konnte ich mich auf dem Ergometer wieder bis 200 Watt belasten. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich Deinem Mann raten, die Operation nicht zu lange zu schieben. Hätte ich mich bereits schon 5 oder 6 Jahre früher operieren lassen, wäre ein Ersatz der Mitralklappe vermutlich nicht notwendig geworden und die Aorta ascendens hätte sich nicht erweitert.

 

Gruß,

 

 

Stefan

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