Ella Posted September 25 Posted September 25 Hallo zusammen, in letzter Zeit habe ich hier zwar nicht viel geschrieben aber immer mal wieder gelesen, dass es einige Forenmitglieder gibt, die auch noch Monate nach ihrer OP Probleme hatten. Sei es körperlich oder psychisch. Mir ging bzw geht es ähnlich. Nach meiner minimalinvasiven Aortenklappen OP im November 24 hatte ich - sag ich mal so- einen Kickstart. Ich war relativ schnell wieder fit. 6 Tage Krankenhaus, dann 3 Wochen AHB. Danach direkt in Skiurlaub mit der Familie ( bin aber natürlich nicht selbst gefahren). Bis auf Augenflimmern und immer wiederkehrende Schmerzen im Schulterbereich ging es mir echt schnell wieder gut. Leider blieb aber eine Art Kurzatmigkeit, wo ich dachte, das gibt sich. Ich bin zur Herzsportgruppe gegangen, habe Freunde getroffen, zum Schwimmen gegangen. Ergometer gefahren, Spaziergänge im Wald mit Hund. Nach und nach wurde mir aber alles wieder schwer. Ergometer fahren in der AHB war problemlos bis 70 Watt möglich - jetzt strengt es mich unglaublich an. Meine Motivation war über den Sommer total im Keller. Die Hitze tat so ihres dazu. Äusserungen von Familie und Freunden, dass ich aber wieder oder noch kurzatmig wäre, machten mich unsicher. Mir war alles zuviel. Viele Menschen auf einer Feier - zuviel. Wocheneinkauf Familie - zuviel. Einen neuen Job angefangen- zuviel. Sorgen und Probleme anderer Menschen - zuviel! Müde, abgeschlagen und immer wieder der Gedanke, dass mein Aneurysma, was nicht mit operiert wurde ja noch da ist...und was könnte schlimmstenfalls passieren.? Ich bekam Symptome wie Herzrasen, Schwindel, Schlafstörung. Wahrscheinlich alles psychisch bedingt. Meine operierte Aortenklappe funktioniert einwandfrei laut Kardiologe. Alles tippi toppi.! Ah okay... also bin ich ein Simulant?? Ich habe Gott sei Dank eine gute, verständisvolle Hausärztin und Psychotherapeutin. Diese haben festgestellt, dass es wohl einfach wirklich zuviel war in den letzten Jahren. Ehemann seit Jahren depressive Züge und metastasiertes Schilddrüsenkarzinom. Ganz schwierige Wohnsituation mit Schwiegereltern, die meine Erkrankung nicht akzeptiert haben und mich seit Jahren runter machen. Meine HerzOP mit dem Schock nach ein paar Tagen, dass das Aneurysma noch da ist. Das sind die größten Baustellen... kleinere wie Tinnitus seit 10 Jahren, Schwierigkeiten mit dem Kurtzzeitgedächtnis und massive Sehstärkenschwäche nach OP usw. kommen dazu. Wir haben dann einen Antrag auf eine psychokardiologische Reha gestellt und ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass diese sofort genehmigt wird, da meine OP und die AHB ja erst 10 Monate her ist. Überraschenderweise wurde mir die Reha sofort genehmigt. Es geht nach Teltow in den Seehof. Ich freue mich sehr darüber und werde die Zeit dort hoffentlich gut nutzen, um psychsich und körperlich wieder auf die Beine zu kommen. Einen Aufnahmetermin habe ich noch nicht - das dauert wahrscheinlich bis zum Frühjahr. Ich möchte euch hier nur mal den Tipp geben, falls es euch nach eurer OP nicht so gut geht, wie ihr es euch wünscht...vielleicht kann euch so eine auch Reha helfen... Liebe Grüße Elke Quote
Schlingeline Posted September 25 Posted September 25 Hallo Ella, Ich wünsche dir in der Reha eine gute Zeit und lass dich dort nicht stressen. Da sind immer Leute im Umfeld die super alles meistern. Gruß schlingeline Quote
Lexandra Posted September 25 Posted September 25 Liebe Ella! Da hast du ja noch ganz schön was hinter Dir , wie schön das Du so tolle Ärzte an Deiner Seite und das sie Dir diesen Tipp mit der Reha gegeben haben und noch besser das es geklappt hat !!!! Die minimalinvasiven OP‘s werden leider oft unterschätzt, sie sind genauso wenig ein Spaziergang. Ich wünsche Dir viel Erfolg und verlange Deinem Körper nicht Zuviel ab !!! 10 Monate ist noch nicht so lange , auch ich merke das immer wieder. Voll belastbar bin ich auch bei weitem noch nicht aber ich bin sehr zufrieden. Viel Erfolg und ganz liebe Grüße!! Lexandra Quote
Svebinjo Posted September 26 Posted September 26 Hallo Ella, Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, das Dich die Reha richtig nach vorne bringt und Du es Dir bald wieder gut geht! Du schaffst das Viele liebe Grüße Svebinjo Quote
MajaD Posted September 26 Posted September 26 Hallo liebe Elke, Lass Dir ganz viel Zeit und Dich vor allem nicht verunsichern, Deinem eigenen Gefühl zu trauen. Wenn es Dir nicht gut geht, hat das einen Grund und es ist ja klasse, dass Du die Reha so problemlos genehmigt bekommen hast. Es kann auf und ab gehen, selbst wenn die neue Klappe gut funktioniert, das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Hat man mal geschaut, ob nicht evtl. eine diastolische Dysfunktion (Herzschwäche) vorliegt? Dann kann die Klappe in Ordnung sein, die Auswurfleistung auch, aber die Entspannungsphase ist nicht optimal. Bei mir stand dies schon in mehreren Befunden, bevor mich eine Hausärztin drauf aufmerksam gemacht und mein Kardiologe es dann auch bestätigt hat. Ich hatte es einfach "überlesen". Hängt wahrscheinlich mit der Überanstrengung des Herzens im Vorfeld zusammen, als ich noch gar nicht wusste, dass was mit dem Herzen nicht in Ordnung war. Es ist nicht immer alles nur psychisch, auch wenn die Psyche natürlich eine erhebliche Rolle spielt und ich Dir von Herzen wünsche, dass Deine Reha Dir hilft, einfach mal aus dem ganzen Alltagsschlamassel rauszukommen und abzuschalten, um wieder Kraft und Energie für Deine eigene Heilung zu bekommen. Es hilft bestimmt auch, die Traumata der letzten Monate und Jahre mal anzuschauen und auszuheilen. Deine OP ist ja erst 10 Monate her und auch, wenn viele dann schon wieder arbeiten und insgesamt fit sind, ist das aber keine Selbstverständlichkeit. Man mag sich manchmal doof vorkommen, wenn man selbst nicht so schnell wieder voll belastbar ist, aber das ist nach einem solchen schwerwiegenden Eingriff mit allem, was mit hineinspielt, doch vollkommen in Ordnung. Was Gedächtnis und andere Folgen der OP angeht, finde ich nach wie vor diese Schrift von Dr. Jünemann sehr interessant und hilfreich: https://jlupub.ub.uni-giessen.de/server/api/core/bitstreams/d25c0ed4-4d08-4a97-aa00-dfc1c145bcfa/content Mir geht es jetzt in etwa wieder so gut wie ca. 4 Monate nach der OP (da waren wir im Dezember in Spanien und die Sonne hat so gut getan), nach der ich erstmal lange gebraucht hatte, überhaupt auf einen grünen Stamm zu kommen (und zwischendurch ging es mal VIEL schlechter, vor allem durch die vielen VES, Schwindel etc. etc.). Nach einem Infekt bin ich erst mal wieder platt und fange wieder mit langsamem Spazierengehen an... Größere Treppen und Berge sind grundsätzlich immer noch ein Thema - da helfen nur Verschnaufpausen zwischendrin... Bin aber zuversichtlich, dass es auch länger als 2 Jahre nach der OP immer noch besser werden kann! Nochmal von Herzen alles Gute für Dich, gute Erholung und Heilung wünscht Dir MajaD. Quote
Ella Posted September 26 Author Posted September 26 (edited) Dankeschön ihr Lieben - es tut doch immer wieder gut mal seine Probleme hier teilen zu können! Es sind viele hier, die diese Op oder ähnliche hinter sich haben. Bei manchen hat es halt länger gedauert oder es gab viele Komplikationen, andere waren schnell wieder topfit. Aber wir wissen alle, was es heisst, eine solche Op geschafft zu haben. Mittlerweile habe ich auch gelernt, mich nicht mehr von anderen unter Druck setzen zu lassen, so von wegen : Ist doch alles super gelaufen mit deiner OP, jetzt reiß dich doch mal zusammen... Oder : wie? du willst schon wieder in Kur-Urlaub? Aber oft fällt es mir noch schwer, mich da nicht rechtfertigen zu müssen. Ich wollte ja auch schnell wieder alles können, sogar sportlicher sein als vorher ( obwohl ich vorher auch nur wenig Sport gemacht habe)... aber irgendwie ist der Schuss nach hinten los gegangen. Ich glaube jedoch, dass es doch viel mit meiner psychischen Verfassung zu tun hat und dafür ist der Seehof in Teltow bestimmt eine gute Adresse. Und ich freue mich sehr darauf, nochmal diese Chance zu bekommen. @MajaD eine diastolische Dysfunktion und leichtgradige Herzinsuffizienz wurde in der AHB in Bad Nauheim festgestellt. Mein Kardiologe meinte jedoch im April bei der ersten Kontrolle, dass davon nichts stimmen würde. Das hat mich natürlich auch etwas irritiert. Leider habe ich erst im Juli 2026 meinen nächsten kardiologischen Kontrolltermin weil mein Kardiologe keine Veranlassung sah, mich früher einzubestellen und ausserdem vorher kein Termin frei war. Meine Hausärztin ist jedoch auch Kardiologin ( war früher im Krankenhaus tätig) und sie hat auch nochmal einen Herzultraschall gemacht. Die Aortenklappenfunktion ist super. Der Gradient wohl auch. Allerdings hat sie das Aneurysma wieder mit 48-49 mm gemessen, was ja bei OP nur 45 mm war...Ich weiß natürlich mittlerweile, dass es zwischen CT zu CT, zu MRT , zu Ultraschall immer Messunterschiede gibt - aber trotzdem hat mich das auch erstmal wieder verunsichert. Mehr konnte sie mit dem Ultraschallgerät aus der Hausarztpraxis nicht beurteilen. Ich denke, dass ich in Teltow auch nochmal auf den Kopf gestellt werde... Euch allen alles Gute 🍀 Elke Edited September 26 by Ella Quote
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