heart1967 Posted June 26 Posted June 26 Eben den Artikel zum Thema KI und INR Management gelesen. Wer haftet eigentlich dafür, wenn wir mit unserem Selbstmanagement Fehler machen? Egal, .... Ich denke, eine AI kann helfen, unser Selbstmanagement zu verbessern. Klar, wenn ich viel Alkohol trinke oder 1 Woche lang Grünkohl esse, dann wird sowohl die AI, als auch das Selbstmanagement, wenn es da nicht beachtet wird, daneben liegen. Aber wir sammeln immer mehr Daten über unseren Körper - Schlafzeiten, Puls, Blutdruck, Blutzucker, Medikamente, Körpertemperatur, Zyklus, Sport.... Manche sammeln auch bereits Daten über das Essen (Weightwatchers zum Bsp.). Wenn ich diese Daten meiner AI zur Verfügung stelle, dann kann die mich sehr wohl unterstützen. Heute noch nicht, aber in Zukunft. Und natürlich braucht einer, der das alles beherrscht und seit vielen Jahren Slebstmanagement macht, keine AI. Aber es gibt ja immer wieder Neue (so wie mich), die sich erst einarbeiten. Gerade die Fragen zum Selbstmanagement hier im Forum zeigen doch, dass es Informationsbedarf gibt. Und oft wird in den Antworten darauf hingewiesen, dass es sehr stark von jedem Einzelnem abhängt, wie etwas bewertet werden soll. Da hat dann eine AI natürlich Vorteile, *wenn* sie denn mehr Daten über einen hat. gruss kai Quote
Christian Schaefer Posted June 27 Posted June 27 Hallo Kai, Danke für Deinen Kommentar. Würde mich freuen, wenn weitere Kommentare hierzu folgen. Wer haftet, wenn die KI bei der Dosierungsempfehlung Fehler macht? Das ist die Frage. Wenn wir bei unserer eigenen Dosierung mögliche Fehler machen, liegt die Haftung sicherlich bei uns. Aber wir können ja nach drei Tagen feststellen, ob es eine falsche oder richtige Dosierung war. Gruß Christian Quote
heart1967 Posted June 27 Author Posted June 27 Ob Du recht hast oder nicht, sagt Dir gleich das Licht. 1, 2 oder 3 ... /SCNR Ich verstehe nicht, warum die wichtigste Frage die der Haftung sein soll. Selbst wenn die Haftung bei dem AI Anbieter wäre, was würde es mir helfen, wenn ich dann im schlimmsten Fall tot sein würde? Jeder, der Selbstmanagement betreibt, geht ein Risiko ein. Und jeder, der das einen Arzt machen läßt, geht auch ein Risiko ein (siehe meine Erfahrung in der Reha, die das nicht wirklich gut auf Reihe bekommen haben). Wie immer in der Medizin ist die Frage doch eher, ob die Vorteile die Nachteile überwiegen? Und ich denke, das wird es tun. Eine AI ist bei solchen Themen (und nicht zu verwechseln mit einer generischen AI aka ChatGPT) einfach ein Expertenwissen gepaart mit Beurteilungsmöglichkeiten, die weit über das hinausgehen, was wir Anwender *und sogar viele Ärzte* haben. Da die AI die Wochendosis kennen würde, wird da sicherlich nicht soetwas rauskommen, wie 'nehmen sie heute 23 Marcumar' oder so. Und die Kontrolle bleibt doch erhalten. Wenn ich eine Entgleisung habe, dann kann ich ja wie bisher auch nach 2/3 Tagen nochmal messen. Und die AI wird mich sicherlich daran erinnern. Wirklich spannend wird es, wenn die AI wirklich alle Daten auch bekommen würde. Daran hapert es aber. Mein Handy weiss, was ich wiege, wie mein Blutzucker ist, wann ich meine Medikamente nehme, was mein INR ist, ob ich mich bewege, wann ich esse. Aber es gibt keine Verknüpfung der Daten (und in der Cloud sind die bei mir auch nicht). Was braucht es? Eine gemeinsame Schnittstelle/Speichermöglichkeit, in der solche Daten abgelegt sind. Nur dann besteht überhaupt die Chance, dass eine AI die Daten verknüpft. Wir sollten auch nicht vergessen, dass wir, die hier aktiv sind, allgemein noch ganz gut drauf sind. Ich sehe die Vorteile gerade dort im Gesundheitswesen, wo Menschen eher nicht mehr so gut drauf sind. Dann ist eine gute Unterstützung sehr wertvoll, von der Erinnerung an die Medikamente, über regelmäßige Flüssigkeitszufuhr bis hin zu Dosisanpassungen. Meine Ziele bei den technsichen Maßnahmen, die ich einsetze sind, dass die so in Fleisch und Blut übergehen, dass ich die blind nutzen kann und später auch mal im Alter damit dann keine Probleme habe. Unabhängig von AI stelle ich aber immer wieder fest, dass Hilfstools (von Software mal ganz zu schweigen) eher nicht geeignet sind mit Einschränkungen im sensorischem oder gar kognitivem Bereich bedient zu werden. gruss kai Quote
Ralfie Posted June 27 Posted June 27 Hallo Ich gebe Christian Recht. Das Haftungsproblem ist ein ganz wichtiger Punkt. Theoretisch sehe ich auch die Möglichkeit das mir eine KI die mit meinen individuellen Parameter gefüttert wird Mikrogramm genau ausrechnen kann wieviel Marcumar ich benötige. Hierzu müsste die KI aber in der Lage sein unabhängig von mir konstant meine Vitalwerte und Aussenparameter auszuwerten. Ein solches System wäre aber nach heutigem Stand sehr aufwendig. Will sagen, wo liegt der Nutzen für ein Unternehmen dieses System zur Verfügung zu stellen? Und hier schliesst sich der Kreis, wie sieht es mit der Haftung aus? Grüsse Ralf Quote
marathon2 Posted June 27 Posted June 27 Hallo, ich lasse einmal die KI Perplexity zu diesem Thema sprechen: Kann eine KI das INR-Selbstmanagement eines Marcumar Patienten überwachen? Möglichkeiten der KI-Überwachung beim INR-Selbstmanagement Aktueller Stand des INR-Selbstmanagements Marcumar-Patienten (Phenprocoumon) können ihren INR-Wert (Gerinnungswert) heute eigenständig zu Hause messen und die Dosierung nach ärztlicher Schulung selbst anpassen. Dies erfolgt mit mobilen Messgeräten wie dem CoaguChek-System. Die Vorteile sind häufigere Messungen, schnellere Reaktion auf Schwankungen und insgesamt eine bessere Einstellung der Gerinnungswerte, was zu weniger Komplikationen führt. Die Patienten werden dabei weiterhin ärztlich begleitet und regelmäßig überprüft. Rolle der KI im INR-Selbstmanagement Eine direkte, vollautomatische Überwachung des INR-Selbstmanagements durch Künstliche Intelligenz (KI) ist laut den aktuellen Suchergebnissen noch nicht Standard. Allerdings gibt es bereits telemedizinische Programme, bei denen Patientendaten (INR-Werte) digital übermittelt und von Fachpersonal bewertet werden. Hier könnten KI-Systeme unterstützend eingesetzt werden, um: • Messwerte automatisch zu erfassen und auf Auffälligkeiten zu prüfen, • Patienten bei der Dosierungsanpassung zu unterstützen, • Warnungen bei kritischen Abweichungen auszulösen, • Empfehlungen zur Kontaktaufnahme mit dem Arzt zu geben. Ein Beispiel für technologische Innovationen ist die Entwicklung von Smartphone-basierten Messmethoden, die perspektivisch eine automatisierte Auswertung und Überwachung ermöglichen könnten. Fazit Eine KI kann das INR-Selbstmanagement eines Marcumar-Patienten heute noch nicht vollständig autonom überwachen, aber sie kann als Teil telemedizinischer Programme die Erfassung, Auswertung und Bewertung der INR-Werte unterstützen. Die finale Verantwortung und Kontrolle liegen weiterhin beim Patienten und dem betreuenden ärztlichen Team. Die Integration von KI in diese Prozesse ist technisch möglich und wird in Zukunft voraussichtlich weiter ausgebaut werden Wie sicher sind KI-basierte Systeme bei der Überwachung von INR-Werten? KI-basierte Systeme zur Überwachung von INR-Werten gelten als potenziell sehr nützlich, müssen aber besonders hohe Anforderungen an Sicherheit, Zuverlässigkeit und Datenschutz erfüllen, da sie als Hochrisiko-Medizinprodukte eingestuft werden. Die Sicherheit solcher Systeme hängt maßgeblich von folgenden Faktoren ab: Qualität der Trainingsdaten: Die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der KI ist nur so gut wie die Daten, mit denen sie trainiert wurde. Fehlerhafte oder manipulierte Trainingsdaten können zu falschen Ergebnissen führen. IT-Sicherheit: KI-Systeme müssen vor Cyberangriffen und Manipulationen geschützt werden, da Angriffe auf die Software oder Datenbanken fehlerhafte Empfehlungen verursachen können. Regulatorische Anforderungen: KI-basierte Medizinprodukte unterliegen strengen gesetzlichen Vorgaben (z.B. MDR, KI-VO). Sie müssen umfassende Prüf- und Zertifizierungsverfahren durchlaufen, bevor sie zugelassen werden. Erklärbarkeit und Nachvollziehbarkeit: Die Entscheidungen der KI sollten für medizinisches Personal nachvollziehbar sein, um Vertrauen und Sicherheit zu gewährleisten. Menschliche Kontrolle: Trotz KI-Unterstützung bleibt eine menschliche Überwachung und finale Entscheidung essenziell, um Risiken durch technische Fehler oder unerwartete Systemreaktionen zu minimieren. Insgesamt sind KI-basierte Systeme in der Medizin – und damit auch für das INR-Management – sicher, wenn sie nach den geltenden Standards entwickelt, validiert und eingesetzt werden. Sie müssen jedoch kontinuierlich überwacht, regelmäßig überprüft und gegen Manipulationen geschützt werden. Die letzte Verantwortung sollte weiterhin beim medizinischen Fachpersonal liegen Gibt es bereits KI-basierte Systeme für das INR-Selbstmanagement? Bislang gibt es keine spezifisch KI-basierten Systeme, die das INR-Selbstmanagement von Marcumar-Patienten vollständig automatisiert unterstützen oder überwachen. Die aktuell verfügbaren Programme für das INR-Selbstmanagement setzen vor allem auf telemedizinische Ansätze und digitale Unterstützung, bei denen Patientendaten digital übermittelt und von medizinischem Fachpersonal bewertet werden. KI wird im Gesundheitswesen bereits für verschiedene Prozessoptimierungen und zur Auswertung großer Datenmengen eingesetzt, beispielsweise bei der Dokumentation, Versorgungsplanung oder im Qualitätsmanagement. Es existieren auch KI-basierte Systeme zur personalisierten Medikation in anderen Bereichen, etwa bei der Auswahl und Dosierung von Antidepressiva, die Patientendaten und Risikofaktoren analysieren und Therapieempfehlungen geben. Solche Systeme könnten perspektivisch auch für das INR-Management adaptiert werden, sind aber derzeit für diesen speziellen Anwendungsfall nicht etabliert. Fazit: KI-basierte Systeme für das INR-Selbstmanagement befinden sich aktuell noch nicht im praktischen Einsatz. Die technologische Entwicklung in der Medizin zeigt jedoch, dass solche Lösungen in naher Zukunft möglich sind, sobald entsprechende Systeme entwickelt und klinisch validiert wurden Soweit die KI. Einen Satz aus der Antwort möchte ich aber noch einmal hervorheben: Trotz KI-Unterstützung bleibt eine menschliche Überwachung und finale Entscheidung essenziell, um Risiken durch technische Fehler oder unerwartete Systemreaktionen zu minimieren. Grüße Dietmar Quote
heart1967 Posted June 29 Author Posted June 29 Eine Textergänzungsmaschine zu bitten, aus den vorhandenen Daten eine Ableitung zu erzeugen, ist immer rückwärts gerichtet, nicht vorwärts gerichtet. Das hat damit zu tun, wie ChatGPT und Co arbeiten. Am Ende bekommt man den aktuellen Stand heraus, den kennen wir hier aber schon. Hier ist aber die Frage, wie AI das INR Management in Zukunft ändern mag. gruss kai Quote
marathon2 Posted June 29 Posted June 29 Hallo Kai, in die Zukunft kann (zum Glück) weder der Mensch noch eine KI sehen. Grüße Dietmar Quote
heart1967 Posted June 30 Author Posted June 30 Mein Job ist es, die wahrscheinliche Zukunft (in bestimmten Softwarebereichen) vorherzusehen. Und wenn meine Quote von Treffern >50% ist, dann ist das gut. Und ja, ich benutze als eine Quelle natürlich ChatGPT, und sei es nur, weil das einen selbstverstärkenden Effekt bringt. Das hat aber nichts mit einem Experten-System zu tun, weil die müssen auch als AI für den Einsatzzweck trainiert werden. Was ich sagen will, es geht ja nicht so sehr darum, was eine AI und heute helfen kann (da es keine trainierte AI gibt für uns ist die Antwort einfach: nichts). Es geht darum, ob eine potentielle AI in Zukunft uns helfen kann und was es dafür braucht. Für mich ist die Haftung dabei sekundär, so lange die AI nur Unterstützung für uns liefert. Wenn die AI hingegen eine Pumpe mit Medikamenten steuern würde (Typ1 Diabetiker haben Pumpen), dann will ich natürlich etwas, was failure proof ist. Ob meine Erben dann wen verklagen können, wenn es schief geht, das wäre dann nicht mehr relevant für mich. gruss kai Quote
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