Eric Posted April 3 Posted April 3 Hallo in das Forum, seit einem Jahr bin ich stiller Mitleser hier im Forum und stelle ich mich deshalb einmal kurz vor. - besorgter Vater von - Sohn 20 Jahre - große internationale Uni-Klinik; Sportkardiologie - trikuspide AK, keine Stenosen oder Verkalkungen, keine Insuffizienzen an irgendwelchen Klappen - Athletenherz harmonisch vergrößert - kontinuierlicher Bigeminus, faszikulärer Ursprung, VET, 18 % im LZ-EKG - vor einem Jahr festgestellte Diagnose "beginnende Ektasie der Aorta Asc.; 35 mm" - 2 Jahre zuvor bei 30 mm - restliche AO-Segmente normale Weite - RR in Ruhe und Belastung normale physiologische Werte - vor 3 Jahren mit 17 Jahren gerade erst durch den Wachstumsspurt hindurch - Ärzte wollen ihn derzeit jährlich sehen und sind bzgl. Aorta sehr entspannt; auch bzgl. 5 mm in 2 Jahren ...??? - ich bin das nicht, weil ein solches Wachstum schon komisch ist - familiär keine Historie mütterlicher oder väterlicherseits bzgl. Bindegewebsschwäche Nun zu meiner Frage ... Vielleicht findet sich ein Experte hier im Forum der mir ein wenig weiterhelfen kann. Mein Sohn und ich haben dann überlegt vor 1 Jahr was man vorausschauend tun kann um die Endothelfunktion zu unterstützen. Und sind dabei auf Rote Beete gekommen. Einerseits im Hinblick auf Nitrate und Stickstoffmonoxid - gefäßerweiternd und blutdrucksenkend. Andererseits im Hinblick auf antioxidative Wirkung von Betanin und Betain. Mittlerweile aber, so einige neuere wissenschaftliche Beiträge in Fachzeitschriften räumt man NO (bzw. dem Stoffwechselweg von NO //// also NOS, eNOS, iNOS) einen wesentlichen Anteil in der Entstehung von Aortenaneurysmen ein. Zwar haben wir das mit der Roten Beete natürlich nicht übertrieben sondern lediglich täglich nur 146 mg Nitrat zugeführt, was in etwa einer Menge von 60 ml Rote Beete Saft entspricht ...) Und trotzdem frage ich mich jetzt, ob ich dem Bub da bei meinem Rat vor einem jahr vielleicht einen Bärendienst erwiesen habe ??? Hattet Ihr im Forum schon ähnlich Fragen, die Ihr Euch gestellt habt? Viele Grüße Eric Quote
marathon2 Posted April 3 Posted April 3 Hallo Eric, ich habe noch nie davon gehört, dass der Konsum von Rote-Bete-Saft ein Aneurysma verursachen könnte. Tatsächlich hat Rote-Bete-Saft aufgrund seines hohen Nitratgehalts entzündungshemmende Eigenschaften und kann den Blutdruck senken, was sich positiv auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirkt. Die Hauptursachen für Aneurysmen sind Bluthochdruck, Arteriosklerose, genetische Faktoren und in seltenen Fällen Infektionen. Rote-Bete-Saft wird eher als präventiv gegen Gefäßprobleme angesehen, nicht als Risikofaktor für Aneurysmen. Und selbst, wenn ein negativer Zusammenhang bestünde, würde die sehr geringe Menge des täglich genossenen Rote Beete Safts sicherlich keinen Einfluss haben. An deiner Stelle würde ich mir auch aufgrund der minimalem Erweiterung der Aorta auf 35mm vorerst keine Sorgen machen. Was sagt denn der Kardiologe? Grüße Dietmar Quote
MajaD Posted April 3 Posted April 3 Hallo Eric, ich schließe mich Dietmar an, kann mir kaum vorstellen, dass Rote Beete Saft da Probleme macht. Mich würden mal die von Dir erwähnten Studien interessieren - hast Du entsprechende Links? Ich selbst nehme seit einigen Wochen u. a. Arginin und es scheint bei meinen VES zu helfen. Desweiteren lege ich mich, wann immer in unseren Breiten möglich, in die Sonne - auch diese wirkt NO-bildend und soll sich positiv auf´s Herz-Kreislauf-System auswirken: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC5592328/, außerdem Dr. Max Gulhane, Dr. Stephen Hussey z. B. auf youtube etc.. Richtig, es geht da nicht um Aneurysmen, aber um die allgemeine Gesundheit des Endothels etc. Ein Risikofaktor, der bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen nur von wenigen Ärzten erfragt wird, sind die Covid-Spritzen. Immerhin können die Spike-Proteine heftige Schäden in den unterschiedlichsten Geweben erzeugen. Alles Gute für Deinen Sohn! LG MajaD. Quote
Eric Posted April 14 Author Posted April 14 Hallo, lieben Dank für die schnellen Rückmeldungen. Ich war jetzt länger unterwegs und konnte deshalb nicht gut antworten. Ich versuche mich jetzt einmal mit einer Antwort: - hier ein wenig Literaturverweise zum Thema Stickstoffmonoxid und den Problemen im Stoffwechselweg; insbesondere was das Endothel der Aorta betrifft. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC2751539/, https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/hy02t2.102960, https://medicalxpress.com/news/2021-05-inhibition-proteins-nitric-oxide-reverses.html, https://www.jvascsurg.org/article/S0741-5214(04)00502-6/fulltext, https://bpspubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/bph.15694, - Die Problematik liegt wohl im iNOS, wenn bei Entzündungsreaktionen oder gestörten Stoffwechselvorgängen derart viel NO freigesetzt wird, dass es zu Schäden im Endothel kommt. - wenn man dann zusätzlich NO über die Ernährung (Citrullin, Arginin, Nitrate) bereitstellt, dann könnte das wohl sehr negative Wirkungen nach sich ziehen. - es gibt in solchen Fällen sogar Überlegungen und Studienlage, die NO Produktion durch Inhibition zu stoppen / zu verringern. https://medicalxpress.com/news/2021-05-inhibition-proteins-nitric-oxide-reverses.html, https://www.cnic.es/en/noticias/nature-communications-inhibition-proteins-activated-nitric-oxide-reverses-aortic-aneurysm Wie gesagt, ich bin ja nur verunsicherter Vater - kein Biologe oder Zellspezialist auf molekularer Ebene. VG Eric Quote
AnneS Posted April 14 Posted April 14 Hm. Ich habe davon auch noch nie gehört und liebe Rote Beete wirklich sehr. In den letzten 12 Jahren ist da nichts mit der Aorta gewesen und sie ist stabil. Habt ihr euch eine Zweitmeinung eingeholt in einem Herzzentrum (keine Uniklinik)? Es gibt ja auch Ambulanzen die genau auf die Thematik mit der Aorta (TAAD) spezialisiert sind. LG Anne Quote
marathon2 Posted April 14 Posted April 14 Hallo Eric, wurde bei deinem Sohn ein Marfan Syndrom festgestellt? Nur darauf beziehen sich die von dir verlinkten Seiten. Grüße Dietmar Quote
Eric Posted April 15 Author Posted April 15 Hallo, ein paar Rückmeldungen zu Euren Fragen: - eine zweite Meinung haben wir bisher nur über den Hausarzt eingeholt. Der hat gemeint, dass man im Moment bis zur nächsten Kontrolle eigentlich nur im Dunkeln stochern kann. Wenn es nach 1 Jahr keine Progression gibt, dann muss man es nur im Blick behalten. Wenn die Progression in dem Tempo der letzten beiden Jahre weitergeht, dann wäre es Zeit für weitere Abklärung. >>> Der Sicht kann ich zustimmen. Hängt halt alles vom Progress ab. - Mein Sohn war bei 1. Messung vor 2 Jahren gerade 17 Jahre alt und war noch im Wachstumsspurt. Bei Messung 2 war er zwei Jahre älter und der Wachstumsspurt war beendet. - Hier wäre es ja interessant ob jemand weiß, wie das mit dem Wachstum / der Anpassung der Blutgefäße als Reaktion auf das körperliche Wachstum aussieht. In meiner laienhaften Vorstellung wäre die zeitlich nachgelagert, insbesondere weil die Aorta sich ja bekanntlich langsamer an körperliche Herausforderungen anpasst als das Herz - ich konnte hierzu bislang aber wenig Literatur frei im Netz finden. - Marfan ist nicht diagnostiziert. Derzeit hat auch noch niemand eine genetische Testung auf Bindegewebsschwäche vorgeschlagen. - äußere Merkmale einer Bindegewebsschwäche hat mein Sohn eigentlich auch nicht. Zumindest nicht mehr als jeder andere Mensch. - er hat natürlich in jungem Alter bereits eine Geschichte von > 10 Jahren Ausdauerleistungssport (s. o. Athletenherz). Das allerdings erklärt auch nicht die 5 mm Durchmesserzunahme der Aorta in 2 Jahren. Und letztlich sind es ja die 5 mm in 2 Jahren, die mir zu Denken geben ... - Messfehler hatte ich auch im schon im Kopf. Kommen wohl gar nicht so selten vor.... - Wechsel der Methode der Messung ... ? Dass man vielleicht bei Kindern und Jugendlichen anderes Messerverfahren verwendet als bei Adoleszenten. Ist ja ein Thema in den vielen Studien, dass die ganzen Referenzwerte für Interventionen ja alle nicht wirklich praxistauglich sind, weil mal im M-Mode gemessen wurde und mal nicht; weil mal inner-to-inner-edge gemessen und ein anderesmal leading-edge verwendet wurde .... - bzgl. der Studien und Marfan: Natürlich steht bei Marfan das Thema Aneurysma an vorderster Stelle und folglich angesichts der doch relativ hohen Inzidenz befassen sich viele Studien explizit mit Marfan-Patienten. Aber der grundlegende Prozess der Entwicklung von Aneurysmen gilt auch für Nicht-Marfan-Patienten, in der 1. verlinkten Studie so beschrieben: "Abdominal aortic aneurysm (AAA) is an age-related multifactorial cardiovascular disease and is usually asymptomatic until rupture or diameter size requires medical intervention.1,2. AAA is characterized by local chronic inflammation, degradation of the medial elastin, and components of the extracellular matrix. Resistance to rupture depends on tensile strength by interstitial collagens, and therefore, collagen-degrading enzymes may play a pivotal effect" Hier geht es zwar um abdominelle Aneurysmen.... Allerdings liegt der Entstehung von Aneurysmen wohl schon sehr oft ein chron. Entzündungsprozess zugrunde. Und dann wären wir ja wieder bei induzierter Stickstoffmonoxidsynthase (iNOS). Daher kam eben auch mein Erschrecken als ich mir bewusst machte, dass ich ja mit Nitratzugabe evtl. dieses Monster auch noch füttere .... Naja, Ihr seht schon, bzw. lest schon, dass ich im Sorgenkarussel meine Runden drehe. Lieben Dank auf jeden Fall für die vielen Rückmeldungen. Grüße Eric Quote
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