kurz vor dem 4. Herz OP Geburtstag !

[inBrandenburg]

Hallo,

ich möchte einfach euch nur mitteilen, wie ich mich  4 Jahre nach der Herz OP so fühle.

Schon 2012 und 2013 hatte ich den Eindruck, dass ich irgendwie nicht richtig leistungsfähig bin. Ich dachte, das liegt nur ein meiner Kondition. Meine Jogging  Touren hatte ich schon auf 25-35 km erhöht. 2015 wollte ich mich tatsächlich für ein Marathon vorbereiten und habe mich zur ärztlichen Untersuchung begeben.  Während einer einer Anamnese beim Kardiologen erwähnte ich zufällig, dass meine Mutter am Herzen operiert wurde. Er untersuchte mich umgehend mittels Echokardiografie und teilte mir mit, dass meine linke Aortenklappe nur eingeschränkt funktionsfähig ist, in ein paar Jahren eine OP anstehen wird und ich derartigen Ausdauersport doch unterlassen sollte.

Ende 2018 ging es mir dann so schlecht, dass ich um OP gebeten habe. Vorher wurde im Internet recherchiert und hatte herausgefunden, dass es ein minimalinvasiver Aortenklappenersatz wünschenswert ist (Schlüsselochchirurgie). Das Sternum sollte nicht zersägt werden ! Beim Vorgespräch und der Voruntersuchung beim zuständigen OP Arzt gab es keine andere Einschätzung.  Die OP erfolgte am 21.02.2019 ( 62 Jahre)  mit "..es zeigte sich eine extrem schwere Verkalkung mit holzartigen Verkalkungsstrukturen, die auch... in die umgebende Strukturen reichen".  8 Tage nach der OP war der Krankenhausaufenthalt beendet. 14 Tage nach der OP wurde mit dem PKW als Selbstfahrer an 3wöchigen ambulanten Anschlussheilbehandlung in Wohnortnähe teilgenommen.  Der Hausarzt wollte tatsächlich nach 6 Wochen die Krankschreibung verlängern!. Ich habe hier auf eine Arbeitsaufnahmen ohne Wiedereingliederung bestanden. Der Arbeitsort liegt 50km vom Wohnort entfernt. Für einen Ausdauersport wurde nach der OP ein Ebike zugelegt. 2021 wurden  in 13h dann 212km zurückgelegt. Für 2022 sollten es eigentlich 230-250km werden. Wegen Corona hat es irgendwie nicht funktioniert. Für 2023 wird nun eine Tour von >200km vorgenommen, man wird ja nicht jünger (nun 66 Jahre jung). Ich habe keine psychosomatischen Einschränkungen, mir geht es einfach nur gut. Der Tag beginnt um 5Uhr (danach 45min mit dem Rad zur Arbeit fahren) und endet gegen 22-23 Uhr. Am und im alten Gehöft, im Schrebergarten und weiteren Hobbys gibt es immer und immer wieder etwas zu werkeln. Ich hoffe, dass ich als baldiger Senior dafür etwas mehr Zeit haben werde. Ich fühle mich auf jeden Fall sehr viel leistungsfähiger als  Jahre vor OP.   

Vielleicht kann ich hier damit hier etwas beisteuern, dass eine OP  auch  Jahre danach noch erfolgreich wirken kann. Ich kann hier nicht auseinanderhalten, ob es nun am Chirurgen oder meiner Einstellung zur OP oder den fehlenden Nebenwirkungen lag.   Ich bin sehr stolz auf meine Narbe, die man sie fast nicht sieht, da sie sich zwischen den Rippen befindet. 

 

mit besten Grüßen

Klaus

[Pepelotzki]

Hallo Klaus,

 

das liest sich ja super !! Hast du eine mechanische oder eine biologische Klappe bekommen? Welche Medikamente nimmst du ?

 

Beste Grüße und Danke für den positiven Bericht!

[inBrandenburg]

Hallo Pepelotzki,

mein Kardiologe hatte mir eine mechanische Klappe empfohlen, weil dann keine Re-OP in Aussicht wäre. Hier hatte ich aber nach vielen Internetrecherchen doch  Bammel vor den dann zu öffnende Sternum, den möglicherweise störenden Klappgeräuschen und inbesondere stetiger mendikamentöser Behandlung mit nachfolgender schlechter Gerinnung des Blutes. Ich fahre nun mal gerne alleine Rad auf sehr langen Strecken und da bleiben Stürze, Schürfe und Rippenbrüche  nicht aus. Ich habe mich  ohne Beratung an Hand der Recherchen für eine biologische Klappe entschieden, mit der Hoffnung, dass es in 15 Jahren es noch bessere Möglichkeiten des Klappenersatzes gibt (3D Druck mit eigenen Zellen oder so, man kann ja mal träumen ;-)). Als Medikamente nehme ich Valsartan und Ass100, seit ein paar Wochen noch zusätzlich Atorvastatin. Das reicht dann aber auch.

Ich hoffe, ich habe dir helfen können.

 

mit besten Grüßen

Klaus