Kokiweb Geschrieben 27. November 2022 Share Geschrieben 27. November 2022 Hallo liebe Forums-Mitglieder, ich habe seit eine Woche das Problem das mein INR-Wert zu hoch ist und trotz dessen ich seit einer Woche kein Marcumar zu mir nehme geht der Wert nicht mehr runter in den therapeutischen Bereich. Ich habe eine mechanische Herzklappe und mein therapeutischer Bereich ist zwischen 2,0 – 3,0. Ich habe eine Wochendosis von 5 ¾ - 6 Tabletten Marcumar. Ich hatte am Sonntag, 13.12. eine Feier und habe dort auch ordentlich getrunken. Ab Donnerstag, 17.12. hatte ich Husten mit grünem Auswurf und Halsschmerzen. Am Sonntag habe ich meinen INR Wert mit dem Coagucheck gemessen und das Gerät zeigt mir an: „INR >8,0 nicht im messbaren Bereich“. Die Marcumareinnahme habe ich natürlich sofort abgesetzt. Letzte Einnahme war Samstag ½. Ich bin dann Sonntag vor einer Woche in eine Notaufnahme gefahren. Dort wurde mir Blut abgenommen. Das venöse Blut hatte einen INR von 5,62. Außerdem wurde ein CRP-Wert von 11,2 mg/l festgestellt. Die Notaufnahme gab mir die Empfehlung, dass ich mich wegen dem leicht erhöhten Infektionswert am Dienstag dem Hausarzt vorstellen sollte. Am Dienstag, 22.12. beim Hausarzt wurde Blut abgenommen. Der INR-Wert lag bei 6,5. Wegen den erhöhten Infektionswerten und meinem Husten/ Halsschmerzen wurde mir noch Amoxicillin/ Clavulansäure jeweils 3 Stück am Tag verordnet. Marcumar sollte ich erst wieder nehmen wenn mein Wert im therapeutischen Bereich liegt. Habe dann die Woche über mit dem Coagucheck folgende Werte gemessen: Mittwoch: 7,2 Freitag: >8,0 Sonntag (heute): >8,0 Ich finde das ziemlich merkwürdig. Ich nehme seit einer Woche kein Marcumar und obwohl ich an zwei Tagen Brokkoli gegessen habe geht der Wert nicht mehr runter. Was könnte hier die Ursache sein? Könnte der INR Wert trotz Marcumar Stopp noch weiter ansteigen? Zitieren Link zu diesem Kommentar
judie19 Geschrieben 27. November 2022 Share Geschrieben 27. November 2022 Bei einem Infekt und Einnahmen von Antibiotika geht der INR Wert immer hoch. Solche Werte habe ich aber auch noch nie erlebt. Ich würde einfach 2-tägig messen und Marcumar erst wieder einnehmen wenn der Wert ca bei 3,0 ist. Pass auf dich auf, nicht schneiden, nicht stürzen Gute Besserung Jini Zitieren Link zu diesem Kommentar
Kokiweb Geschrieben 27. November 2022 Autor Share Geschrieben 27. November 2022 Hallo Jini, danke für deinen Tipp. Ich habe ja die Antibiotika seit heute wieder abgesetzt. Ich hoffe das ich bald wieder im therapeutischen Bereich. Die Sache macht mich trotzdem extrem stutzig. Hat vielleicht noch jemand eine andere Erklärung? Zitieren Link zu diesem Kommentar
Nana Geschrieben 28. November 2022 Share Geschrieben 28. November 2022 (bearbeitet) vor 17 Stunden schrieb Kokiweb: Die Sache macht mich trotzdem extrem stutzig. Hat vielleicht noch jemand eine andere Erklärung? Nein. Bei mir ist unter Amoxyclav auch der INR etwas entgleist. Steht auch so im Beipackzettel, dass es die Gerinnung verändert. Nach vorübergehender Dosisreduktion war dann alles wieder im Lot. Dein Körper hat nur etwas heftig darauf reagiert, mehr nicht. Da kannst du in Ruhe abwarten. Auch Infekte verändern die Blutgerinnung, bei mir in die umgekehrte Richtung. Würde es so handhaben wie Judie vorgeschlagen hat. Grüße Nana bearbeitet 28. November 2022 von Nana Zitieren Link zu diesem Kommentar
marathon2 Geschrieben 28. November 2022 Share Geschrieben 28. November 2022 Hallo Kokiweb, sind denn die Teststreifen und das Messgerät in Ordnung? Die Messung in der Notaufnahme war ja deutlich niedriger. Ein dauerhaft so hoher INR-Wert ist schon sehr ungewöhnlich. Eine Erklärung dafür fällt mir sonst nicht ein und ich kann mich auch nicht erinnern, dass hier im Forum schon einmal ein ähnlicher Fall diskutiert wurde. Vielleicht kannst du ja beim Hausarzt noch eine Vergleichsmessung zu deinem Gerät machen lassen. Welches Messsystem verwendest du? Grüße Dietmar Zitieren Link zu diesem Kommentar
Kokiweb Geschrieben 28. November 2022 Autor Share Geschrieben 28. November 2022 Hallo Dietmar, danke für Deine Antwort. Ich verwende das CoaguCheck INRange System. Das Gerät ist jetzt ein Jahr alt. Die Teststeifen sind ca. 4 Monate alt. Ich lagere diese immer vorschriftsmäßig und öffne das Röhrchen immer nur kurz wenn ich einen Streifen entnehme. Danach schließe ich sofort wieder. Ich gehe davon aus das hier alles bestens funktoniert. Ich vermute, dass je höher der INR Wert ist, desto größer ist auch die Differenz des Ergebnisses zwischen Venösen Blut ggü. Kapillarblut. Ich hatte gestern morgen den Wert von >8,0 (...Anzeige= Wert außerhalb des Messbereiches). Wollte eigentlich erst morgen früh wieder messen. Würde aber lieber gerne jetzt messen ;-) Gruß Ronny Zitieren Link zu diesem Kommentar
Kokiweb Geschrieben 28. November 2022 Autor Share Geschrieben 28. November 2022 Habe gerade einen Wert von 6,5 gemessen. Ist hoch aber wenigstens ist der Wert jetzt etwas runter gegangen. Zitieren Link zu diesem Kommentar
marathon2 Geschrieben 28. November 2022 Share Geschrieben 28. November 2022 Hallo Ronny, das CoaguChek System ist ja eigentlich sehr zuverlässig. Wenn der Wert aber jetzt wieder nach unten geht, ist es ja gut. Du musst jetzt nur aufpassen, dass der INR nicht plötzlich unter 2.0 rutscht. Eigentlich hätte man dir in der Notambulanz auch ein Vitamin K Medikament geben können, damit der Wert wieder schneller in den Zielbereich kommt. Laborwerte sind tatsächlich in der Regel eher niedriger als die gemessenen Werte des CoaguChek. Und je höher der Messwert, desto höher sind auch die Differenzen. Dass die Abweichung aber so hoch sein kann, wusste ich bisher auch nicht. Grüße Dietmar Zitieren Link zu diesem Kommentar
Kokiweb Geschrieben 17. Dezember 2022 Autor Share Geschrieben 17. Dezember 2022 Hallo, mein CoaguCheck misst exact. Hatte die Woche eine vergleichsmessung mit dem Labor. obwohl ich seit dem 20.11. kein Marcumar mehr genommen habe ging mein Wert mal runter auf INR 4. Dann ist er plötzlich wieder angestiegen auf über INR 7. Meine Hausärztin hat mich ins Krankenhaus eingewiesen. Hier bin ich jetzt. Angeblich sind bei mir nur die Vitamin K abhängigen Gerinnungsfaktoren erhöht. Nämlich IX, VII, II und X. Der Arzt im Krankenhaus meinte ich hätte eine Marcumarüberdosierung. Stelle mir nur die Frage wie das sein kann wenn ich schon seit 4 Wochen kein Marcumar mehr nehme. Aber auf diese Frage hat er nicht geantwortet… Zitieren Link zu diesem Kommentar
Kokiweb Geschrieben 6. Januar 2023 Autor Share Geschrieben 6. Januar 2023 Ich wollte euch euch nochmal über den aktuellen Verlauf berichten: Wegen meiner Marcumar-Überdosierung lag ich vom 14.12. - 23.12. im Krankenhaus. In dieser Zeit sank meine INR spontan von über >8 auf 2,9. Ohne Substitution von Vitamin K. Die Labore können wohl nur werte bis 8,0 messen.. Ab 22.12. habe ich dann wieder folgende Marcumar Dosierungen und INR Werte eingenommen: Datum INR Marcumar 22.12. 2,9. 1/2 23.12. 2,6. 1/2 24.12. 2,4. 1 25.12. 1/2 26.12. 2,9. 1/2 27.12. 1/2 28.12. 2,8. 1/2 29.12. 1/2 30.12. 3,0. 1/4 02.01. >8,0. 0 03.01. >8,0. 0 05.01. >8,0. 0 Meine bisherige Wochendosis Marcumar war 5 3/4 - 6 Tabletten. Nach meinem Krankenhausaufentalt hatte ich mich ja vorsichtig rangetastet auf 3 3/4 (Siehe Schema oben) Ich bin schon sehr verzweifelt weil die Einstellung des INR Wertes nicht mehr klappt. Was könnte der Grund dafür sein? Marcumarunverträglichkeit oder eine Leberfunktionsstörung? Die Blut - Leberwerte waren alle in Ordnung. Hat jemand eine Idee? Zitieren Link zu diesem Kommentar
shabeel Geschrieben 6. Januar 2023 Share Geschrieben 6. Januar 2023 Das ist wirklich sehr ungewöhnlich, aber wenn du keine Marcumar nimmst geht der Wert ja anscheinend irgenwann runter.? Anscheind reagiert die Leber sehr sensibel auf Marcumar. Warum das jetzt auf einmal gekommen ist wäre natürlich interessant. Die Leber ist natürlich mehr als die Werte die im Blut messbar sind. Anscheind hat sich aber ja was geändert das sie sensibel auf Marcumar macht, und das sich nicht mit den üblichen Werten messen lässt. Evtl. reicht dir also jetzt eine viertel Tablette alle 2 Tage. Zitieren Link zu diesem Kommentar
marathon2 Geschrieben 7. Januar 2023 Share Geschrieben 7. Januar 2023 Hallo Ronny, hat sich denn dein Ernährungsverhalten geändert? Nimmst über die Nahrung ausreichend Vitamin K zu dir. Zuwenig davon könnte auch die Ursache für die Entgleisung des INR sein. Was sagen die Ärzte? Grüße Dietmar Zitieren Link zu diesem Kommentar
Kokiweb Geschrieben 7. Januar 2023 Autor Share Geschrieben 7. Januar 2023 Hallo Dietmar, hallo shaneel, an meiner Ernährung hat sich nichts geändert. Allerdings hatte ich im November wegen Husten Amoxicillin/ Clavulansäure für 6 Tage eingenommen. Ich würde sagen dass ich ausreichend Vitamin K zu mir nehme. Ich esse öfters Salat, Spinat und Brokkoli. Gestern habe ich mir bei Rossmann Brausetabletten mit Vitamin K1+D3 gekauft. Ebenfalls Tabletten mit mir Vitamin K1+K2+D3+Calcium. Die Brausetabletten haben K1 75 mgr. Die Tabletten haben K1 68 mgr. + K2 12 mgr. Ich habe seit gestern täglich 2 Brausetabletten und 1 Tablette genommen. Die Dosis ist zwar sehr gering aber ich denke mir, besser als nichts. Ich hätte gerne höher dosiertes Vitamin K1 zum Beispiel 500 mgr. Aber habe leider nichts gefunden. Und Konnaktion ist mir dann doch zu gefährlich. Zitieren Link zu diesem Kommentar
marathon2 Geschrieben 7. Januar 2023 Share Geschrieben 7. Januar 2023 Hallo, im Internet gibt es auch höher dosierte Vitamin K Produkte. z.Bsp.: https://www.lifeextensioneurope.de/super-k Bei Einnahme solcher hochdosierten Kapseln ist aber eine engmaschiger Kontrolle des INR notwendig. Unabhängig davon solltest du aber auf jeden Fall die Meinung eines auf Blutgerinnung spezialisierten Arztes einholen. Grüße Dietmar Zitieren Link zu diesem Kommentar
Nana Geschrieben 7. Januar 2023 Share Geschrieben 7. Januar 2023 Hallo Koki, dieses AB hat schon weitreichende und längerdauernde Auswirkungen. Bei Leberfunktionsstörungen soll es gar nicht eingenommen werden. Keine Ahnung, was es dort macht. Ich hatte einige Wochen nach dem Absetzen ein heftiges Handekzem, bei dem mir die Haut an den Handflächen in Fetzen abging. Und noch viel später hatte ich zwei heftige Sonnenbrände, die mich auch ziemlich gequält haben. Ich vermute mal, das AB hat in deiner Leber irgendetwas verändert. Was genau können aber bestenfalls deine Ärzte herausfinden. Zitieren Link zu diesem Kommentar
marathon2 Geschrieben 7. Januar 2023 Share Geschrieben 7. Januar 2023 Hallo, zum Thema AB und Marcumar hier noch ein interessanter Artikel. Daraus geht hervor, dass die Kombi Amoxicillin/ Clavulansäure einen relativ geringen Einfluss auf den INR haben soll („doppelt so hohen Risiko für Blutungen”). https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2014/01/29/marcumar-plus-antibiotikum-erhoeht-das-blutungsrisiko Grüße Dietmar Zitieren Link zu diesem Kommentar
Kokiweb Geschrieben 7. Januar 2023 Autor Share Geschrieben 7. Januar 2023 Hallo, folgender Artikel ist auch sehr interessant: https://www.aerzteblatt.de/archiv/30551/Amoxicillin-Clavulansaeure-als-moegliche-Ursache-schwerer-Lebererkrankungen Welche Einnahme würdet ihr mir denn empfehlen wenn ich wieder in den Zielbereich komme? Ich habe Ende Januar einen Termin in der MHH Gerinnungsambulanz. Mal sehen was die mir sagen. Vielleicht wäre es auch nicht unklug wenn ich mir noch einen Termin bei einem Hepatologen besorge. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Empfohlene Beiträge
Join the conversation
You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.