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4 Monate nach meiner op


Harryharry

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Hallo..heute schreibt Harry
Ich möchte heute ein paar Worte sagen,die meine Krankheit betreffen..ich hatte Ende Juni  eine schwere 7 Stunden Herzop....mir wurde die Aortenklappe durch eine biologische klappe ersetzt....und der Aortenbogen wurde auch durch einen künstlichen ersetzt...als drittes wurde noch ein baypas gelegt.
Für mich war diese Diagnose wie ein Todesurteil....nie hatte ich in meinem Leben mehr Angst empfunden.
Vor der op hatte ich komischerweise keine Angst...
Doch als ich aus der Narkose aufwachte spürte ich sofort das ich nicht mehr der harry von früher war.....Tag für Tag wurde ich mir bewusst das dieser Weg der vor mir lag,, hart werden würde.....meine Ängste frassen mich auf......ich hasste am allermeisten diesen Satz.....ach Herr Peck das schaffen sie......warum wussten alle das ,was ich nicht wusste....
Ich hatte nach der op einen tauben Arm ich spürte meine Hand nicht ....und dann diese Schmerzen in dem Arm ich schlief in der reha keine Nacht....
Sowieso war diese reha ein schlimmes Erlebnis....ich hätte sie nie machen sollen........OH  HERR  PECK  DAS  SCHAFFEN  SIE........
FAZIT......
Ich bin dünnhäutiger geworden...
Ich bin mir bewusst geworden das ich Sabine über alles brauche...
Und ich bin mir der Endlichkeit meines Lebens hier auf Erden bewusst geworden 100%...
Und ich bin Gott ,dem da oben im Himmel, unendlich dankbar für sein offenes ohr  ,all die Stunden die ich mit ihm geredet habe, und noch rede.
Bin jetzt fast Veganer,habe mein Idealgewicht 88 kg
Treibe Sport....und nehme jeden Tag 8 Tabletten.....vom blutverdünner will ich garnicht reden..vor ihm habe ich  am meisten Schiss.
Die op ist jetzt 4 Monate her.....mir geht es eigendlich gut ..ich arbeite wieder----gott sei dank....nur mein Arm und die Hand sind noch zur Hälfte Taub.....ABER HERR PECK DAS SCHAFFEN SIE.......
oft habe ich nachts noch Angst einzuschlafen....könnte ja sein ich wache nicht mehr auf????
Ich mache jetzt das was ich schon längst hätte tun sollen .....Carpe Diem...mit meiner Frau......euer Harry

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  • 2 weeks later...

Hallo Harry,

ich freue mich, dass du die OP geschafft hast! Danke für deinen irgendwie sehr berührenden, schönen Text und deine Offenheit.

Ich finde, deine Erfahrungen verweisen auch noch mal darauf, dass diese 'Kopf-hoch-Wird-schon-Haltung', diese Sätze, die andere lapidar im Angebot haben ("Herr P. Das schaffen Sie") zwar motivieren möchten, bisweilen aber auch leer im Raum hängen bleiben können. Zumindest dann, wenn sie  ein wenig wegwischen möchten, was bedeutsam und auch schwer ist für diejenigen, die mit der Diagnose, der Angst, der Krankheit und der Operation einen Umgang für sich finden müssen.

Ich freue mich, dass du nun mehr von dem tust, was dir gut tut, und das sehr bewusst, dass du das Glück pflückst, den Tag nutzt und vielleicht eben doch auch bisweilen in dir ein eigenes, inneres Gefühl entsteht und du dir sagst:

"Herr P., du hast ganz schön viel geschafft!!!"

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Hallo Harry,

das hast du sehr schön geschrieben. Und ja du hast es geschafft. 

Ich muss auch sagen, die OP hat mich auch verändert. Diese ist am 08.11 bereits 5 Monate her. Ich bin sehr sensibel geworden und sehe die Sachen nun anders. Familie ist am wichtigsten und sauge jeden Moment auf. Arbeiten gehen ich auch aber dies steht nicht mehr an erster Stelle. 

Wir haben viel durchgemacht. Ich denke noch heute an die Zeit zurück an die Schmerzen und das Gefühl auf intensiv. Ich bin als fitter Mensch hinein gegangen und nach der OP war ein Wrack. Klar man erholt sich aber das alles braucht Zeit. Zeit um alles zu verarbeiten. 

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  • 2 weeks later...

Hallo Harry, danke, dass du hier geschrieben hast! Ich denke, deine Erlebnisse zeigen deutlich, wie wertvoll es wäre, wenn man nach einem so schweren Eingriff gute(!) therapeutische Unterstützung bekäme. 

Du hast eine ganz schön heftige Zeit hinter dir! 

Sowas nimmt einem einerseits (zumindest eine Zeit lang) sehr viel von der Leichtigkeit und Unbeschwertheit, mit der die wenigen Glücklichen, die noch keine Schicksalsschläge erlebt haben, durchs Leben gehen können. Andererseits kommt früher oder später jeder im Leben einmal an einen Punkt, wo es ums Eingemachte geht. Da denk ich mir, eine schlimme, aber längerwierige  Krebserkrankung mit geringen Heilungschancen oder eine schwere Krankheit eines Lieblingsmenschen wäre viel schwerer auszuhalten. 

Was die Angst betrifft, die du auch jetzt noch so belastend spürst: Da kann ich dir nur raten, dir Hilfe zu suchen. Das Leben  ist so wertvoll und hierzulande hat man wenigstens mehrere Möglichkeiten, Angstzustände und posttraumatische Belastungsstörungen zu behandeln. 

 

Ich wünsche dir viel Kraft für die weitere Erholung von den belastenden Erfahrungen und dass du in naher Zukunft mit weniger Angst und mit etwas wiedergewonnener Leichtigkeit die zusätzliche Lebenszeit voll auskosten kannst. Alles Liebe!

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Lieber Harry,

 

ich kenne, wie so viele hier, diese Angst, die einen stetig begleitet und einen so sehr dominieren kann. Das erste halbe Jahr nach der OP war es bei mir ebenfalls ganz oft schrecklich, traurig, leer....alles wie im Nebel.

 

Habe Psychotherapie begonnen, die hat mir so sehr geholfen, da der Therapeut EMDR beherrscht. Irgendwann spürte ich, daß die Tür aufging, ich wieder lachen konnte, die Angst wurde seltener und immer kleiner. Nun habe ich 4 Jahre , bis auf wenige Momente, sehr gut und mit wenig Angst und Sorgen leben können.

 

Dann kam Corona, zusätzlich wurde unser Kind sehr krank ( Migräne schlimmster Art )....und im März war sie wieder da - diese Angst. Die Angst vorm Tod, all die Unsicherheit, die ich doch so gut weggewischt hatte....

Ich konnte es kaum fassen - aber all die Negativität hat mich aus der Bahn geworfen. Im April wurde mir dann klar, dass ich erneut Psychotherpie brauche. Nun bin ich seit dem 21.04.22 daheim und mache Schritt für Schritt den Weg zurück zur Freude, zur Sicherheit,, zum eigenen Ich. Es mehren sich nun die Tage, an denen ich sagen kann: ES GEHT MIR GUT ! Fast 4 Wochen hatte ich nun eine Leichtigkeit, wie seit Monaten nicht mehr - ich bin absolut auf dem richtigen Weg. Alles ohne Psychopharmaka. Eine Reha ist nun auch bewilligt - ab dem 12.01.23 geht es los für 4-5 Wochen.

 

Obwohl ich weiß, daß alles ok ist ( Herzcheck vom Februar 22 war top ), nagen Ängste und Unsicherheiten. Es wird nun wieder besser, es ist ein langer Weg - ich gehe ihn weiter und weiter. Ich bin reich beschenkt: Mein Herz sagt laut DANKE, Danke für die neue Klappe, Danke für die Rohrprothese. Alle Untersuchungen sind seit der OP vor 5 Jahren sehr gut ! Bestleistung beim Kardiologen: 240 Watt ! Schaffe bisher immer über 200 Watt, seit 5 Jahren...

Ich habe Frau und Kind - meiner Tochter geht es wieder sooooo gut ! Wir haben Corona überstanden - ich habe viele Freunde, liebe Kollegen, einen Arbeitgeber, der hinter mir steht. Ich habe so viele liebe Menschen in meinem Leben. Ich habe sooooo viel ! Auch dieses Forum mit all seinen lieben Menschen darin !

 

Ich bin auf einer Reise, die mich tief in mein Inneres führt. Irgendwo finde ich die Antwort, den Auslöser, den Grund. Ich werde mit aller Hilfe die Lösung finden - und möchte mich dann endlich dauerhaft, für immer, wieder ganz stabilisieren.

 

Zusätzlich zur Therapie lese ich viel, Eckhart Tolle mit "Jetzt", aktuell lese ich Louise L. Hay - Gesundheit für Körper und Seele von Louise L. Hay als Taschenbuch - Portofrei bei bücher.de (buecher.de)

 

Suche dir Hilfe, öffne dich, wo und so oft du kannst - "Reden hilft " ! Gerade dieses Forum nimmt dich mit den breitesten Armen auf, die ich kennen - es war und ist mir immer eine Riesenhilfe. 

 

Fühle dich ganz herzlich gedrückt und mache dich, wie ich auch, auf den Weg zurück zur Lebensfreue, zum Lachen - sage den Ängsten Lebewohl !

 

 

Viele liebe Grüße

 

Michael

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