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Asympthomatische bikusspide Aortenklappe ohne größere Insuffizienz


Max4562

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

ich bin beim durchstöbern des Internets auf dieses Forum gestoßen und habe das Gefühl, dass mir hier am ehesten jemand einen kleinen Fingerzeig geben kann.

Ich bin mitte-ende 20, mache seit der Kindheit viel Sport und gehe seit ich 18 bin einem körperlich sehr anstrengenden Beruf nach. Eben für diesen muss ich regelmäßig Gesundheitsuntersuchungen machen und im Zuge einer Corona-Infektion wurde bei mir die Diagnose Bikusspide Aortenklappe gestellt. Diese ist bei mir wohl seit Geburt vorhanden, jedoch hatte ich nie Probleme mit dem Herzkreislaufsystem.
Ich habe im Internet viel gelesen und für mich den Schluss gezogen, dass ich wohl weiter normal (also wie bisher) Sport machen kann und keinerlei Einschränkungen habe, sofern ich einmal pro Jahr eine Routineuntersuchung mitmache.
Mein Arbeitgeber hat sich was anderes überlegt und ist der Meinung, dass ich nicht mehr Arbeitstauglich bin, weil ich körperlich in Höchstform sein muss und das ja nicht gegeben ist.
Meine einzige Chance um einer Entlassung etwas entgegen zu setzen ist, dass ich den zuständigen Arzt argumentativ überzeugen kann, dass die Erkrankung keinen nennenswerten Risikofaktor darstellt und ich bei unauffähliger Routineuntersuchung weiter meine Arbeit machen kann. Sollte die bei der Untersuchung eine Verschlechterung auftreten, hat man natürlich eine andere Situation. Aktueller Stand ist jedoch: Leicht vergrößerte Herzkammern und verdickung des Herzmuskels, sowie Bikusspide Aortenklappe mit geringgradiger Insuffizienz. Ersteres wäre zu vernachlässigen lt. Arzt, zweiteres scheint ein riesen Problem zu sein.

Meine Frage: hat jemand Studien, öffentliche Erfahrungsberichte, irgendetwas, womit ich zum ärztlichen Dienst gehen kann und zumindestens plausibel machen kann, wieso das Problem nicht so groß ist wie dargestellt?

Vielen Dank im Vorraus.

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Hallo Max,

deine Situation ist möglicherweise ernster, als du glaubst. Nach deiner Beschreibung hat dein Herz schon angefangen, zu reagieren=vergrößerte Herzkammer, Verdickung des Herzmuskels. Noch könntest du reagieren und deine Belastung reduzieren, um irreversible Schäden zu vermeiden. Kein Job der Welt ist es wert, deine Gesundheit zu ruinieren. Da du noch sehr jung bist, solltest du dich mit deinem Arbeitgeber und dem Personalrat zusammen setzen, um nach Möglichkeiten zu suchen, oder aber du orientierst dich einfach um. Nimm die Warnungen deines Arztes aber bitte ernst!

Gruß, Rainer.

 

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Moin,

 

ich kann mich dieser Meinung nur anschließen ! Vergrößerte Kammern und Verdickung des Herzmuskels sind schon Zeichen, auf die man achten sollte !

 

Je eher du handelst, desto besser. So kannst du eine Schädigung des Herzmuskels vermeiden. Je jünger und fitter man in eine OP geht ( die wird es wohl geben müssen ), desto besser. Wenn du hier im Forum einmal etwas herumliest, wirst du sehr viele positive Berichte lesen !

Kümmere dich um deine Gesundheit, denn, wie Rainer schon sagte, ist kein Job der Welt es wert, die Gesundheit aufs Spiel zu setzen !

 

Beste Grüße

 

Michael

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Mir wurden zu dem Thema von zwei Ärzten verschiedene Sachen gesagt. Der eine war der Meinung, dass beides durch eine hohe Trainingsbelastung verursacht wurde und ein physiologischer Effekt sei, der vorallem bei Ausdauersport ab einer gewissen Intensität normal ist. Die zweite Ärztin hatte die gleichen Befürchtungen wie ihr hier genannt habt. Da ich natürlich von meiner Unverwundbarkeit irgendwie überzeugt sein möchte tendiere ich dazu dem ersten Arzt meinen Glauben zu schenken und abschließend herausfinden kann man es wohl eh nicht.
Ich möchte unter keinen Umständen "Leben verlängern mit allen Mitteln". Wenn mit 60 Schluss ist, dann ist das so. Wenn ich morgen tot umfalle, tut mir das danach ja auch nicht mehr weh. Ich möchte aber die Freiheit haben, selbst zu entscheiden was ich mit meinem Leben mache und wohin die Reise geht.

Die Sache mit der OP habe ich noch nicht endgültig geklärt, wird aber, nach meinem persönlichen Verständnis der Gesundheitsrichtlinien, genauso zu einem Ausschluss der Verwendbarkeit führen. Da muss ich aber noch mit dem Arzt drüber sprechen. Ist eine Rekonstruktion der Klappe überhaupt Möglich wenn es von Geburt an nur 2 Klappen sind? Ich hatte es überall so verstanden, dass das nur bei 3 angelegten Klappen geht, wenn 2 verklebt / verwachsen sind.

Vielen Dank für eure Antworten.
 

bearbeitet von Max4562
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Hallo,

 

eine bikuspide Aortenklappe mit geringgradiger Insuffizienz ist allein noch kein Grund zur Besorgnis. Diesen Klappenfehler haben im Übrigen 1 -2% der Bevölkerung. Solange die Einschränkungen der Herzklappe nur geringgradig sind, sehe ich auch keine Notwendigkeit, sich in irgendeiner Form körperlich einzuschränken. Leicht vergrößerte Herzkammern und die Verdickung des Herzmuskels können tatsächlich aus einer intensiven Ausdauersportart resultieren.

Ich bin mit einer bikuspiden Aortenklappe unzählige Laufwettbewerbe gelaufen, darunter insgesamt 50 Marathons. Es hat meinem Herz nicht wirklich geschadet. Der Herzmuskel war natürlich auch verdickt und die Kammern leicht vergrößert. Erst mit dreiundfünfzig Jahren musste die Aortenklappe schließlich ausgetauscht werden.

Wichtig ist natürlich eine regelmäßige Kontrolle, mindestens jährlich, um eine Verschlechterung zu erkennen.

 

Grüße
Dietmar

 

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Huhu,

 

ich habe mit 16 die Diagnose der bikuspiden Aortenklappe bekommen. "Mit spätestens 40 brauchen Sie eine neue Herzklappe" sagte er. Ich solle mich körperlich nicht dauernd überanspruchen, Ausdauersport wäre allerdings gut. Das sagte mir der Internist, der mich damals vor 30 Jahren untersucht hatte.

 

Mit 18 bin ich ins Fitnessstudio gegangen , habe vorher schon 2 Jahre ordentlich Kraftsport daheim gemacht, zusätzlich Fußball gespielt. Ich habe  seit meinem 12 Lebensjahr sehr viel Sport gemacht.

Mit 22 hatte ich meine Höchstphase: 5x die Woche ins Studio, 1x Fussballtraining + 1 Saisonspiel pro Woche. Also 7 Tage pro Woche Sport - das war schon verrückt und auch viel zu viel. Habe das Pensum fast 1 Jahr durchgehalten.....

 

Habe nie etwas gemerkt und bin immer in die Vollen gegangen. Mit 30 bin ich dann mal zu einem Kardiologen. Der hat nach dem Belastungs-EKG ( Leistung weiß ich nicht mehr ) gemeint: " Sie haben nichts am Herzen - Sie sind kerngesund ! " Er hat anscheinend nicht richtig untersucht....

 

25 Jahre später , 2017 ( ich war 41 ) , bin ich dann mit stark erhötem Blutdruck in die Klinik. Dort fand man dann heraus, daß ich ein Aneurysma um die 49mm an der Aorta ascendens hatte und eine bikuspide Aortenklappe. Der Arzt, der mich mit 16 untersucht hatte, hatte also Recht behalten !

 

Ich habe bestimmt 16 Jahre lang, davon über 10 Jahre sehr intensiv , Kraftsport + Ausdauer betrieben. Ich weiß aber nicht, ob mein Herzmuskel auffällig verdickt war. Im letzten Bericht steht ( Februar 2022 ), daß ich einen leicht vergrößerten linken Vorhof habe, rechter Vorhof normal, einen muskelkräftigen linken Ventrikel mit etwas verdickten Wänden - der Rest sieht völlig ok aus, ersetze Klappe, Aortenwurzel, Aorta - alles gut. Ich nehme an, daß die verdickten Wände ebenfalls von meinem doch sehr intensiven Training kommen. Mein Blutdruck war in all den Jahren , jedenfalls bei den ärtzlichen Untersuchungen, immer ok. 

 

Und zu dir , lieber Dietmar - deine Leistung ist ja wirklich UNGLAUBLICH - 50 !! Marathons ! Und dann noch diverse andere Wettkämpfe...absolutes           " W O W " und meine Hochachtung !!

 

LG

Michi :)

bearbeitet von Pepelotzki
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Hallo

ich habe meine Diagnose "bikuspide Aortenklappe" mit 14 Jahren bekommen und mir wurde von den Ärzten auch geraten, kein Leistungssport mehr zu betreiben. Wenn, dann nur leichtes Training.

 

Ich habe mich seit der Zeit daran gehalten. Ich habe volles Vertrauen zu den Ärzten und mir wäre es nie in den Sinn gekommen gegen den Rat der Ärzte zu verstoßen. 

 

Ich glaube ehrlich gesagt, dass bei einer bikuspiden Aortenklappe das Laufen von 50 Marathons keine wirklich gute Idee ist.

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Hallo,

 

hätte ich von meiner bikuspiden Aortenklappe gewusst und hätte mich ein Arzt vor Leistungssport gewarnt, dann wären es sicher auch keine 50 Marathons geworden.

Andererseits bin ich im Nachhinein aber auch froh, nichts gewusst zu haben. So konnte ich ohne Sorgen ganz unbeschwert das Leben genießen und meinen Sport ausleben. Geschadet hat es mir zum Glück ja nicht.

 

Mit dem heutigen Wissen und der Erfahrung würde ich aber trotz einer bikuspiden Aortenklappe Sport machen. Allerdings würde ich dann einen jährlichen Herzcheck beim Kardiologen durchführen lassen, um eine Verschlechterung schnell zu erkennen.

 

Grüße

Dietmar

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