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Ausschlussgründe für eine Bioklappe an Aortenposition


Herzkasper

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Hallo Gerdi,

 

vor einer Stunde schrieb Gerdi:

die OP nach „David“ beinhaltet immer das Reimplantat der eigenen - und funktionstüchtigen Klappe.

Das weiß ich doch und ich habe auch nichts Gegenteiliges behauptet.

 

vor einer Stunde schrieb Gerdi:

Um noch einmal für unkundige klarzustellen: Meine „David“ OP hält lebenslang. Wenn meine eigene Herzklappe, die bei der „David“OP reimplatiert wurde, nicht schlapp macht. Eine Re-OP ist NICHT notwendig und eigentlich auch nicht vorgesehen.

 

Eine Garantie für eine lebenslange Haltbarkeit wird kein halbwegs seriöser Chirurg aussprechen. Ein Restrisiko bleibt immer bestehen. Es ist klar, dass wenn die eigene Herzklappe nicht schlapp macht, eine Reoperation deutlich unwahrscheinlicher wird. Nur: Selbst wenn die eigene Herzklappe ewig halten sollte, kann es andere Gründe für eine Reoperation geben wie z.B.Entstehung eines Aneurysmas an der Rohrprothese oder Entzündungen an den Nahtstellen etc. Man weiß aber eben nicht, ob die eigene Herzklappe schlappmachen wird oder nicht. Das kann man nicht vorhersagen.

 

Selbst bei mechanischen Klappen kann man keine Garantie für eine lebenslange Haltbarkeit geben.

Und für die Ehe auch nicht.

 

Bei bikuspiden Aortenklappen sagen die Statistiken, dass man nach ca. 10 Jahren mit einer Reoperation rechnen muss. Ob das dann zutrifft, weiß man nicht im Vorfeld. Mehrere Chirurgen haben mir das so auch gesagt. Ich gehe daher von einer temporären Lösung aus, wenngleich ich nichts dagegen hätte, wenn ich mich irren sollte. Aber das weiß ich erst auf dem Sterbebett.

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Hallo Aloha,

die Frage nach den Endokarditis-Symptomen muss ich Dir wohl besser unter der Rubrik endokarditis beantworten.

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  • 3 weeks later...

Hallo alle zusammen,

 

die Klappenwahl für uns „arme Würste“ (Klappenpatienten unter 60) ist schon extrem schwierig. Diese Wahl hatte ich (51 Jahre) nicht.

Ich habe mich montags nach wochenlangen Beschwerden (Fieber, Schüttelfrost, Nachtschweiß) selbst ins Krankenhaus eingeliefert, dienstags Diagnose (durch Endokarditis zerlegte Aortenklappe), mittwochs Not-OP mit Einsatz eines biologischen Aortenklappenersatzes (Edwards Intuity 25 mm). Beim kurz vor der OP stattgefundenen Aufklärungsgespräch war lediglich vom Aortenklappenersatz die Rede, welcher 10-15 Jahre halten soll und danach entspannt über die Leiste ersetzt wird. 
Erst nach der OP konnte ich mich mit meiner Krankheit und deren Behandlungsmöglichkeiten intensiv auseinandersetzen. Erst da habe ich überhaupt erst erfahren, dass es 2 Klappentypen gibt. Wie ich mich bei einem entsprechenden Wissen vor der OP entschieden hätte, weiß ich nicht.

Im Endeffekt ist alles Murks, da keine tatsächliche Heilung. Auf der einen Seite (mechanisch) Marcumar, Geräusche und Thrombosenrisiko (insbesondere Schlaganfall), auf der anderen Seite (biologisch) die Verkalkung und die Re-OP. Also sind wir doch „arme Würste“, da es eben doch keine wirkliche Heilung gibt. Sicher haben sich die Klappen technisch und materiell immLaufe der Jahrzehnte verbessert, aber die chemische Behandlung der biologischen Klappen zur Verhinderung der Abstoßung und der Verzögerung der Verkalkung ist seit den 70-er Jahren unverändert. Deshalb hat sich die tatsächliche Haltbarkeit auch kaum verbessert. Und das soll sich kurzfristig ändern, wo 50 Jahre nichts passiert ist. Na ja.
Und sollte meine Klappe wirklich 10-15 Jahre halten, werde ich (nach heutigem Stand) ganz sicher keine TAVI bekommen, da aus herzchirurgischer Sicht immer noch viel zu „jung“. Da wurde mir eine schöne Geschichte erzählt.

Ich fühle mich körperlich gut mit meiner Bioklappe (eingesetzt Mai 2022), eigentlich nicht anders als vor den Symptomen. Der Gedanke an die Re-OP lässt mich aber jetzt schon schaudern.

Keine/r von uns hat sich dieses Problem ausgesucht. Keine/r von uns hat es verdient. Nach der Lebensrettung eines Leukämiekranken per Stammzellenspende (DKMS) und 58 unentgeltlichen Vollblutspenden sowie einer immer vorhandenen Hilfsbereitschaft hat sich das Leben jetzt mal so richtig bei mir „bedankt“. Es gibt keine Gerechtigkeit. 
Man muss nun damit leben, ohne dass man es will. Es ist und wird nicht mehr wie vorher, auch wenn man sich genau das wünscht. Und sich all die Operationsfolgen, Nebenwirkungen und bleibenden Schäden und Einschränkungen schön zu reden, bringt einen auch nicht weiter.

Wenn man ehrlich ist, drehen sich 80 Prozent der täglichen Gedanken nur darum.

Ich hatte mir mein Leben anders vorgestellt. Schlank, sportlich, fit, gesunde Ernährung, Nichtraucher, keine Erkrankungen. Das war ich. Alles umsonst.

Ob ich nochmals eine Sternotomie mit mir machen lasse, weiß ich noch nicht. 

Leute, lebt euer Leben, wie ihr es möchtet. Ihr habt nur dieses. Verzichtet nicht, soweit es euch gut tut. Geht lieber mal ein (kalkulierbares) Risiko ein als später den Verzicht zu bereuen.

 

Schön, dass es euch gibt.

 

Ajo 

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Es ist und wird nicht mehr wie vorher, auch wenn man sich genau das wünscht. Und sich all die Operationsfolgen, Nebenwirkungen und bleibenden Schäden und Einschränkungen schön zu reden, bringt einen auch nicht weiter.

Wenn man ehrlich ist, drehen sich 80 Prozent der täglichen Gedanken nur darum.

 

Ich rede mir nichts schön, aber ich habe keine Operationsfolgen, Nebenwirkungen,bleibenden Schäden, Einschränkungen.

Und ich denke nicht so oft danran und wenn, dann mit Dankbarkeit.

Ich wurde vor 16 Jahren operiert, war bei der OP 53 und bin jetzt 69.

Eine Nachbarin ist mit 33 Jahren an Krebs verstorben, zurück blieben 2 Kinder, 6 + 3!

Wo bleibt da die Gerechtigkeit?

Im Gegensatz dazu ist Jammern wegen einer Herzklappe schon Jammern auf hohem Niveau

 

 

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On 8/24/2022 at 11:55 AM, Ajo said:

Wenn man ehrlich ist, drehen sich 80 Prozent der täglichen Gedanken nur darum.

Ich hatte mir mein Leben anders vorgestellt. Schlank, sportlich, fit, gesunde Ernährung, Nichtraucher, keine Erkrankungen. Das war ich. Alles umsonst.

Ob ich nochmals eine Sternotomie mit mir machen lasse, weiß ich noch nicht. 

 

 

Ajo,

 

ich bin durch einen recht ähnlichen Prozess gegangen - es lagen allerdings 9 Monate zwischen der Endokarditis und der OP. Was Du beschreibst ist aus meiner Erfahrung Teil des Prozesses durch den wir alle gehen müssen um das zu verarbeiten. Vielleicht tun wir Männer uns dabei auch noch schwerer - ich würde das zumindest für mich behaupten wollen.

 

Bei mir liegt es jetzt zwischenzeitlich 6 Jahre zurück und die Klappe (mechanisch) erinnert mich mit jedem Herzschlag daran das die da ist - allerdings ohne Sorgen und Ängste die ich irgendwann hinter mir lassen konnte.

 

Ich sehe in deinem Beitrag schon erste Zeichen wie du die Fakten erkennst und richtig einstufst. "Ich fühle mich körperlich gut mit meiner Bioklappe" und du bist mit "schlank, sportlich, fit, gesunde Ernährung, Nichtraucher, keine Erkrankungen" optimal in die OP gegangen und raus gekommen. Objektiv betrachtet hast du jetzt nach der OP keine Erkrankung -  ich hatte für 9 Monate die Erfahrung sammeln dürfen mit einer defekten Klappe zu leben - konnte mich also nach der OP bei über 100% einstufen.

 

Ich glaube mit den von dir beschriebenen Eigenschaften bist du schon einmal besser als weit über 50% der gleichaltrigen Mitmenschen und ich bin sicher das du in den nächsten Jahren weiter darauf achtest körperlich in Topform zu bleiben und damit für dein jeweiliges Alter in den oberen 10% landest - mit Top Herzfunktion. Sei stolz drauf - kommt bald alles zusammen. Übrigens - mit deinem Lebensstil schützt du dich effektiv vor Diabetes, vielen Krebsformen, Bluthochdruck, Alzheimer und vielen anderen Altersleiden....

 

Das mit der Sternotomie wird sich in vielen Jahren ergeben - alles halb so schlimm wenn mann da fit in die OP reingehen darf - kommt man auch fit wieder schnell raus.

 

Also - nichts umsonst, nimm dir die Zeit und verarbeite die OP aber freue dich schon jetzt auf die Zeit danach.

 

Jürgen

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  • 3 weeks later...
Am 5.8.2022 um 11:11 schrieb Lucy:

Hallo,

es sollte bei mir gar keine Entscheidungshilfe sein, die gegen eine mechanische Klappe spricht. was ich sagen wollte, dass eine biologische Klappe auch mal 14 Jahre halten kann, auch wenn man erst 46 Jahre alt ist, schlank und sportlich. Ich bin noch nicht auf dem Friedhof. Ich habe in dieser Zeit keine Einschränkungen gehabt und konnte auch Skifahren. das kann man halt mit der mechanischen nicht mehr. 2 schwere Fahrradstürze und ein zerschmetterter Ellbogen durch einen Sturz von der Bauleiter. Gut, wenn man da keinen Blutverdünner hat.

Mit der mechanischen Klappe war ich Selbstester. Ich hatte Ausreißer, die durch meine Endokarditis bedingt waren, wie ich jetzt weiß. Häufiges Fieber und so.

Die Entscheidung für die neue Bioklappe haben in der Not-OP die Ärzte getroffen. Ich bin froh, über die Entscheidung. Einerseits, dass mir die schwierige Entscheidung abgenommen wurde und auch, weil ich doch auch zur biologischen mehr tendiere. Aber wie ihr sagt, es gibt viel für und wieder und alles hat Vor und Nachteile.

Ich habe jetzt 3 OP am offenen Herzen hinter mir. Jede war anders, jede machbar und doch ist es ein Albtraum, den man zu bewältigen hat.

Jetzt habe ich entweder Glück und es gibt später nur noch TAVI für mich, oder das war's dann. Mehr geht nicht mehr. Ich genieße jetzt die gute Zeit, die ich noch habe.

Alles eine Einstellung vielleicht. Wir kennen die Zukunft wirklich nicht.

Hallo,

warum kann man mit einer mechanischen Klappe nicht mehr skifahren?

LG Barbara

 

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Bei mir ist es jetzt genau 1 Jahr her als ich mich mit dieser Frage beschäftigt hatte. OP war am 27.10.21

Ziel war die David-OP was leider nicht möglich war da die Klappe zu defekt war. Die Rekonstruktion ist übrigens keine lebenslange Garantie laut meinen Chirurgen.

 

Ich hatte mich noch am Vorabend umentschieden zur mechanischen Klappe (On-X 23mm). Lange war ich bei der Inspiris, erste Studien aus der USA zeigten aber bereits keinen wirklichen Fortschritt zu den üblichen Bioklappen sagte man mir. Auch das Versprechen der ViV bei der Inspiris scheint aktuell noch eher ein halbherziges zu sein, scheinbar - Stand Okt. 21 - wurde die Methode noch gar nicht angewendet. Auch das aber nur aus Erzählungen der Chirurgen von der Uni-Klinik in Wien.

 

Für mich war die OP rückblickend gesehen einfacher als je gedacht. 10 Jahre lange in der Verlaufskontrolle hatte ich panische Angst davor, völlig unbegründet für mich im nachhinein. Aus diesem Blickwinkel würde ich heute vielleicht wirklich eher zur Inspiris greifen, da ich mir den Eingriff locker nochmal zumuten würde.

4h OP, 23h ICU und 8 Tage auf Normalstation. Wirklich gute Schmerztherapie im KH, es war gut auszuhalten. Am 2 Tag auf den Füßen aber am 5 Tag dann doch Komplikationen, den ersten Einlauf :lol: - am 3.1.22 bin ich wieder arbeiten gegangen (Büro!).

 

Mir gehts heute richtig gut, körperlich und psychisch. Ich bin im März bereits mit 116% Leistung aus der Reha (ambulant) Phase 2 raus und im Mai mit dem gleichen Ergebnis in die Phase 3 wieder eingestiegen. Mit der On-X komm ich gut klar und der INR ist durch das Selbstmanagement super zu regeln. Über mögliche zukünftige Komplikationen mache ich mir heute keine Gedanken. Ich fahre auch nach wie vor mit dem Mountainbike im Gebirge herum. Kein Downhill mehr aber kurze Singletrails gönn ich mir dann doch. Ich fahre auch mit dem S-Pedelec 1x die Woche in die Arbeit, Wegstrecke 55km und mit meinem Parson Russel Terrier bin ich täglich in unserem Auengebiet mehrere Kilometer unterwegs. Ich bin fitter als je zuvor und mache mir keine Sorgen um die Zukunft mehr wie vor der OP.

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  • 3 weeks later...

Servus zusammen,

ich bin neu hier im Forum und stehe wie so viele andere aktuell auch vor der Entscheidung eines Klappenersatzes aufgrund einer stark verkalkten, kongenital bikuspiden Aortenklappe mit führender, proqressiver Stenose. In Homburg (Saarland) hat man mir die Ross OP empfohlen und dringend von einer Bio- bzw. künstlichen Klappe abgeraten (ich möchte weiterhin MTB fahren und Volleyball spielen). In Neustadt a.d.S. hat man mir von der Ross OP dringend abgeraten und die Inspiris Resilia empfohlen (auch hier war die künstliche Klappe kein Thema). Tendenziell fühle ich mich mit der 2. Lösung (biologische Klappe) wohler. Hat jemand einen Tipp an welche Klinik ich mich im Rhein-Main-Gebiet wenden kann/sollte? Nachdem was ich hier schon alles gelesen habe (Begründungen der Klappenwahl), befürchte ich, dass diese Entscheidung (sofern man überhaupt die Wahl hat) jeder für sich treffen muss. Liebe Grüße M.

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