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Hilfe bei Herzinsuffizienz- Motivation


Mirabelle87

Empfohlene Beiträge

Hallo liebe Mitglieder,

 

ich bin hier, weil ich große Angst um meinen Vater habe und er selbst bis heute nicht mal ein Smartphone haben wollte, um im KH ggf. erreichbar zu sein (das dränge ich ihm jetzt auf, für künftige Krankenhausaufenthalte). Ich erhoffe mir Erfahrung u.ä., weil mir ja kein Arzt direkt etwas sagt und mein Vater (gebürtiger Ungar mit wenig medizinischen Verständnis in Deutsch) kapiert entweder immer nur die Hälfte oder hat schon aufgegeben. Ich hoffe ihn motivieren zu können, wenn ich sein Thema verstehe.

 

Zu ihm.

Er ist 69 Jahre alt und hat keine bekannten Vorerkrankungen. Im November 2020 hatte er Corona und war kurz davor ins KH eingeliefert zu werden. Er überstand m.W.n. alles gut, jedenfalls sagte seine Ärztin ihm nichts anderes.

Im Dezember 2021 fing er sich dann eine Erkältung ein, die nicht enden wollte, aber leicht war. Nur hörte er trotzdem nicht auf bei Nieselwetter in der zugigen Garage Erde für das Fundament auszuheben. Er lässt sich nicht belehren, wenn er da was schaffen will.

Um den Jahreswechsel 2021/22 wurde es schlimmer. Er bekam Atemnot und konnte schon TAGE nur im Sitzen stundenweise schlafen! Er wollte aber partout nicht unter Cronabedingungen ins KH. (Ärgere mich so, dass er das verborgen hat).

Am 05.01.22 ging er dann endlich zur Hausärztin, wegen Wassereinlagerungen in den Beinen, Unwohlsein und häufigem Harnabsatz.

 

Die Ärztin stellte stark erhöhten Blutdruck fest und rief den Krankenwagen. Herzkatheteruntersuchung. Es dauerte einige Tage bis die Medikamente ihn wieder atmen ließen. Es wurde auch ein Stand gesetzt.

Ob es nun eine verschleppt Herzmuskelentzündung war, Long-Covid oder ob da generell etwas schwehlte (Papa erzählte plötzlich, dass schon vor 8 Jahren festgestellt wurde, dass er eine Herzrythmusstörung hat. Aber das sei nicht weiter schlimm und wurde nicht mehr kontrolliert) weiß keiner. Ey, ich könnte platzen, weshalb kontrolliert die Ärztin das nicht regelmäßig- er hat ihr geglaubt.

 

Tja, das was er mir nun gesagt hat ist, dass er eine Herzleistung von 33 hat, 7 Medikamente einnimmt (ACE Hemmer, Betablocker, Blutverdünner, was gegen Wassereinlagerungen), und ständig Durst hat, aber nicht mehr als 1,5l pro Tag trinken soll.

 

Er war bei der Reha. Sa wurde ihm wohl nur eingetrichtert, dass er zu 50% die nächsten 5 Jahre sterben wird. Kein Trainingsplan, nichts.

 

Er sagt, unter den Medis fühlt er sich gut. Keine Schmerzen, keine Atemnot, keine Erschöpfung, alles ok. Aber er hat nur noch einen Blutdruck von i.d.R. 98 zu 66. Ihm ist oft kalt und ihm läuft seit Jahresbeginn stets die Nase.

 

Heute war er im Krankenhaus zur Kontrolle, weil er erst am 25.04. einen Termin beim Kardiologen hat (der hoffentlich ENDLICH einen Trainingsplan auf ihn zuschneiden.

 

KH sagte, er soll übermorgen einen CTR-D Schrittmacher bekommen, weil das Herz immer noch so schwach ist wie zuvor.

 

Ich habe große Angst um ihn. Ich möchte helfen und kann nichts tun. Typisch Arbeitergeneration, erst hat er nichts und macht Strich weiter und wenn dann der Hammerschlag kam, hat er kaum Hoffnung.

Einerseits stimmt er zu, dass er jetzt viel Fahrradfahren muss, aber die schweren Getränkekisten trägt er immerfort allein.

 

Gibt es hier jemanden mit ähnlichem Krankheitsbild?

Ist mein Vater wirklich so übel dran oder kann ihn der Schrittmacher retten, wenn er mit vernünftigen Sport sein Herz langsam wieder etwas fitter bekommt?

Wie gehen eure Angehörigen damit um?

 

Danke im voraus und viele Grüße 

Mirabelle 

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  • 2 weeks later...

Mirabelle, klar kann er sich wieder fit trainieren...sein Herz würde sich über regelmäßigen leichten Sport freuen und stärker werden. Wichtig ist fit zu werden und gesund zu leben. D.h., bei seiner Herzleistung von 33, ist er bei ca bei NYHA 3 bis 4, und er könnte wieder durch richtige Lebensweise bei NYHA 2 sein...69 ist kein Alter! Da kann er sich auf jeden Fall fit trainieren, aber das braucht Disziplin, starken Willen! Kein Alkohol (Pálinka) ...sehr wichtig, gesund ernähren und einen gesunden BI.

Die Ungarn haben traditionsgemäß keine gesunde Ernährung...viel Fleisch (Schweinefleisch). Er braucht viel Gemüse und Obst, mehr als Fleisch! Und tägliche Bewegung bis zur Grenze!

CRT-D ist wahrscheinlich eine gute Absicherung gegen plötzlichen Herzstillstand, typisch für sein Krankheitsbild. 

Aber ER muss sich fordern. Er muss fit werden wollen...gegen alle Bequemlichkeit!  Fahrradfahren ist super! Dagegen schwerheben wie Gift! Ich weiß es, weil ich es durchgelebt habe! Bin jetzt 76 und mein Kardiologe sagt: "ein medizinisches Wunder". Nein, bin ich nicht! Es ist verdammt harte Arbeit, gesund zu leben...das ist das wirkliche "Wunder"! Und von meinem Ansatz bin ich viel schlimmer dran gewesen, als Dein Vater...

Er muss es wollen sein Leben total auf "gesund" umzustellen...dann wird es auch!

LG Peter

 

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Hallo Peter,

 

vielen Dank für deinen Beitrag :) Das gibt Hoffnung und endlich kann ich meinem Vater schwarz auf weiß zeigen, dass es sehr wohl jemand geschafft hat und dass er NICHT SCHWER HEBEN darf. Denn angeblich sagen die Ärzte, er darf alles machen und das legt er sich recht bequem aus.

Keine 70 kilo Blumenerde usw. auch wenn das vorher immer ging. 

 

Viele Grüße 

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