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Dauerstress - wenn das Kopfkino wieder losgeht


Pepelotzki

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Huhu,

 

mal wieder ein Update :)

 

Bin nun seit dem 21.04.22 krankgeschrieben und habe nun insgesamt 6 Therapiestunden bei meinem Psychotherapeuten gehabt. Und es tut soooo gut !

 

Letzte Woche kam ich vom Urologen ( hatte vor einigen Wochen eine Prostataentzündung - wohl stressbedingt ), soweit sieht alles wieder gut aus. Der PSA Wert wird in ein paar Wochen nochmal bestimmt ( war wegen der Entzündung stark erhöht ) - mir ist aber erstmal wieder etwas Druck genommen worden. Zuhause angekommen traf ich auf eine bestgelaunte Tochter, die einen Ausflug von der Schule mitgemacht hat und sichtlich Freude daran gehabt hat. Sie erzählte, lachte und sang lautstark in ihrem Zimmer.

 

Und ich saß am Küchentisch - und musste aufeinmal so sehr weinen ( wie auch jetzt beim Schreiben )..... Aufeinmal machte sich ein so starkes Gefühl der Dankbarkeit in mir breit.... Es tut zu gut, meine Tochter endlich wieder fröhlich zu sehen, lachen zu sehen, sie singen zu hören. Es tut so gut, wenn man weiß, daß es endlich wieder "alles" besser wird. Zu wissen, daß ich so viele liebe Menschen in meinem Leben habe, zu wissen, daß ich auch sonst so viel Schönes habe..... Puh.....habe bestimmt 15 Minuten da gesessen und einfach nur geweint.......Da hat sich ein großer Brocken tief in mir gelöst.

 

Am nächsten Tag habe ich das dann nochmal mit meinem Therapeuten "bearbeitet" - per EMDR. Auch hier habe ich einige Taschentücher gebraucht - wieder ein berauschendes Gefühl von tiefer Dankbarkeit. Und auf dem Weg nach Hause habe ich wieder gemerkt, daß ein weiterer Brocken abgefallen ist.

 

Und jetzt kann ich sagen, daß die Tage mit schweren Gedanken immer weniger werden - und wenn sie da sind, dann werden die Phasen auch immer kürzer. Ganz langsam, nach und nach, heilt meine Seele wieder. Es braucht noch weitere Zeit und einige Therapiestunden - aber ich weiß sicher: ES WIRD :) ( Medikamente braucht es laut Arzt und Therapeut nicht )

 

Zusätzlich habe ich nun einen Rehaantrag gestellt, denn ich möchte mich langfristig und dauerhaft psychisch stabilisieren. 

 

Ich möchte mal wieder DANKE an dieses Forum sagen - denn auch dieses Forum hat enorm dazu beigetragen, daß ich mich vor 5 Jahren wieder stabilisieren konnte, mir auch zwischendurch immer wieder Kraft gegeben hat und es mir auch jetzt wieder hilft, gesund zu werden.

 

Und das Forum - das seid IHR alle ! Es sind zu viele, sie alle aufzuzählen. DANKE euch allen, daß ich hier immer wieder mein Herz ausschütten darf und ihr mir mit lieben Worten immer wieder zur Seite steht ! 

 

DANKE, daß es EUCH gibt ! :wub:

 

Fühlt euch lieb gedrückt - euer Michi 

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Das liest sich gut. Ich bin hier zwar nicht so aktiv aber lese viel mit. 

 

Ich habe auch schon einige Packungen Taschentücher verbraucht. Ich drücke die Daumen das die Reha klappt, so etwas kann einem sicher noch mal.weiter helfen. Ich habe in meiner (normalen) Reha für mich mitgenommen niemals was wäre wenn, warum, etc. Fragen zu stellen. Das hilft.mir auch enorm. 

bearbeitet von BärEis
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  • 1 month later...

Huhu,

 

mal wieder ein kleines Update von mir.

 

Ich bin seit dem 13.08.22 nach 3 Wochen Urlaub wieder daheim. Krankenkasse, Arzt und Psychotherapeut haben mir empfohlen, einen Urlaub mit Familie zu machen.

So waren wir 1 Woche am Schöneberger Strand an der Ostsee, dann noch 2 Wochen am Plöner See. Leider hatte meine Frau eine Bronchitis mit in den Urlaub genommen und mich in der ersten Urlaubswoche angesteckt. Wir waren mal gerade 3 Tage auf dem Campingplatz, als ich dann auch die ersten Symptome bekam. So konnte ich leider nur an 1 Tag in die Ostsee hüpfen.

 

Wir hatten allerdings tolle Bücher dabei und konnten uns dann so die Zeit gemütlich machen und sind dann spazieren gegangen und zumindest mit den Füßen ins Wasser.

 

Am Plöner See war meine Frau dann schon wieder ganz fit ( bis auf nachts - da wurde gehustet .... ) Ich fühlte mich noch angeschlagen und habe Schwimmen und stärkere Anstrengungen vermieden. So konnte ich in 2 Wochen 3 Bücher lesen..... In der letzten Woche war ich dann auch fast durch mit dem Infekt und bin dann etwas Sport machen gegangen und auch ins Wasser. Leider habe ich mir dann bei einer kleinen Trainingseinheit den Rücken überlastet und mir eine Art Hexenschuss zugezogen....damit hampel ich nun seit 3 Wochen herum, es wird aber besser, wenn auch nur langsam.

 

Montag war ich wieder zur Psychotherapie und ausgesprochen gut drauf. Das hat mir der Therapeut auch freudestrahlend mitgeteilt: " Sie sind heute aber sehr gut gestellt ! " Dienstag ebenfalls, am Mittwoch bin ich dann das erste Mal seit Monaten wieder zu meiner Arbeitsstelle gefahren. Meine Tochter hat ihr Training gehabt, ich habe mich ca. 1 Stunde sehr nett mit ein paar Mitglieder und Kollegen unterhalten. Das hat sich sooo gut angefühlt und mir gezeigt, daß ich auf einem guten Genesungsweg der Psyche bin.

 

Am Donnerstag war ich dann nochmal beim Hausarzt, da ich den Prostatawert PSA wegen meiner Entzündung im Mai nochmal messen sollte. Danach war ich irgendwie nicht mehr gut drauf, habe mir Gedanken gemacht. Am Freitag rief dann die Ärztin an ( auf den AB ): PSA Wert aktuell 3,2, er wäre gut gesunken und bei mir sollte so ca. 2,1 normal sein. Wir wären auf einem richtigen Weg. Im Mai war er auf 10,2, Mitte Juni dann auf 5, nun ist er auf 3,2. Ich soll in 3 Monaten nochmal kommen.

 

Habe mich leider verrückt gemacht damit. Habe dann Dr. Google angeworfen und gelesen, daß der PSA Wert 0-4 normal ist und bei Werten von 2-4 empfohlen wird jährlich zu untersuchen. Leider habe ich dann auch das böse Wort "Prostatakrebs" gelesen. Bei der letzten Urologenuntersuchung Ende Juni war aber alles wieder ok, Urinwerte sauber, Prostata normalgroß und auch Ultraschall alles ok. Habe ich dann auch gefragt, welche Werte denn ok wären - er sagte mir, unter 3 wäre schon ok. Auf die Frage, wann denn auch die Werte wieder im Normbereich wären, sagte er: " Das kann schon dauern." 

 

Habe kurz mit meinen Therapeuten am Freitag drüber gesprochen, der meinte auch, daß ich mir überhaupt keine Sorgen machen sollte - Kopfkino ausmachen ! Gestern war noch ein Kollege da, ebenfalls Physiotherapeut. Haben uns 2 Stunden nett unterhalten - auch er meinte nur, als ich ihm meine Sorgen erzählte: "Ach - Quatsch ! Abhaken ! "

 

Ja, das werde ich mal versuchen. Merke seit Wochen einen klaren, psychischen Aufwärtstrend - herrlich ! Die ersten 3 Tage dieser Woche waren sooo gut, habe mich richtig toll gefühlt. Nun bringt mich ein Meßergebnis, was völlig ok ist, aus der Bahn ? Kann doch nicht wahr sein. 

Bin heute eh matschig, wieder total warm geworden, fast windstill in Oldenburg, 26 Grad. Hab Kopfschmerzen....und bin genervt..... Bronchitis im Urlaub, 3 Wochen Rückenprobleme....

 

Aber das zeigt mir, daß ich einfach noch Geduld brauche. Die psychische Genesung dauert .....

 

Nächste Woche habe ich dann einen Untersuchungstermin, da ich seit einen 3/4 Jahr einen Narbenbruch am Bauchnabel habe. Der ist auch wohl völlig im Rahmen, sollte aber auf Dauer auch operiert werden. Also mache ich das jetzt auch, so rasch es geht, damit auch diese  Baustelle geschlossen werden kann.

 

Ich musste mal wieder etwas "Druck" ablassen und hoffe, daß ich hier bald wieder fröhliche Zeilen schreiben kann. Aber ich denke, viele kennen das - so manche Sache braucht eben Geduld, sehr viel Geduld....

 

Ich schnappe mir jetzt ein schönes Buch und versuche, mich damit nett abzulenken.

 

Einen schönen Sonntag euch allen

 

Michi :)

 

 

 

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Huhu,

 

kleines Update - ein befreundeter Arzt, selbst Internist, konnte mir meine Verunsicherung nehmen. PSA Werte zwischen 2 - 4 wären völlig normal in unserem Alter - wir sind beide 46. Das habe ich nochmal gebraucht, daß mir ein Arzt ebenfalls das bestätigt, was nachzulesen ist und mir schon vorher 2 Leute gesagt haben ( siehe oben )

 

Und siehe da - ich habe mich wieder entspannt und konnte endlich wieder mit gutem Appetit heute Abend essen und trinken !

 

Liebe Grüße

 

Michi :)

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  • 2 months later...

Huhu,

 

mal wieder ein Update.

 

Jetzt hatte ich ca 3,5 Wochen richtig Aufwind und mich psychisch echt ok gefühlt, an manchen Tagen sogar wieder sehr gut. Habe in den Wochen immer mein bischen Sport gemacht - 2x die Woche 45 Minuten Walken+leichtes Krafttraining. Dazu immer etwas Rad fahren und ca. 1 Stunde täglich mit dem Hund raus.

 

Die letzten 1,5 Wochen habe ich den Sport weggelassen, da ich ne starke Rachenentzündung hatte und 4 Tage so richtig fiese Halsschmerzen. Habe zur Sicherheit Antibiotika bekommen, obwohl ich bis auf ein leichtes Krankheitsgefühl und die Schmerzen nichts hatte, auch kein Fieber. Aber die Ärztin meinte: Sicher ist sicher.

 

Seit Samstag kommt langsam wieder etwas Unruhe zurück, gestern Mittag wurde es dann doller, der Appetit war weg, fühlte mich "komisch". Naja - kein Wunder. Am Dienstag, also Morgen, steht die Bauchhernien-OP an. Wahrscheinlich minimalinvasiv, OP-Dauer 1-2 Stunden. Es wird im Klinikum Oldenburg gemacht, das Verfahren nennt sich : eTEP

 

So war ich heute zu sämtlichen Voruntersuchungen da, hat insgesamt 4 Stunden gedauert. War total aufgeregt - Blutdruck 184/110, Puls 86. War aber für alle kein Problem - das wäre ganz normal, wenn man, wie viele, sehr aufgeregt wäre.

 

Später hatte ich dann noch ein EKG, dort war der Puls wieder auf 75 runter und sonst auch alles ok. Nun geht es Morgen um 6:30 auf Station, dann werde ich als Erster Morgen früh operiert. 2-3 Tage Klinikaufenthalt, der Chirurg meinte, absolute Routine-OP, keine Sorgen machen.

 

So hoffe ich auf einen reibungslosen OP-Verlauf und melde mich, sobald ich wieder daheim bin.

 

Viele Grüße

 

Michi

 

 

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Michi, sich nicht gut zu fühlen, schlechte Tage zu haben, gehört mit zum Leben und ist normal. Ich werde das Gefühl bei Dir nicht los, dass Du dich unter Druck setzt,dich immer gut fühlen zu müssen. Es ist normal, vor einer OP aufgeregt zu sein verbunden mit hohem Blutdruck, war so vor meiner Gallen op. Ich habe Tage, an denen ich mich richtig sch.... fühle und mir alles schwer fällt. Aber es gibt auch die guten Tage, eben wie das Leben so ist. Jeder trägt sein Päckchen, das mal schwerer, mal leichter ist, alles normal.

 

Liebe Grüße 

Brigitte 

 

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Hallo Brigitte,

 

du hast Recht ! Wir alle haben gute und schlechte Tage. Mein Problem ist, daß ich noch immer zu oft die schlechteren Tage zu sehr in den Fokus rücke.

Daran arbeite ich weiter, daß ich den Blick wieder überwiegend auf das Positive lenken kann. Nie in meinem Leben habe ich der Negativität so sehr Raum gegeben wie seit ein paar Monaten. Ich habe fast 41 Jahre so sehr in der Positivität gelebt... Nach der Herz-OP ist das Gerüst ins Wanken geraten. Ich habe mich aber dann nach einem 3/4 Jahr deutlich stabilisieren können und dieses Level die letzten fast 4 Jahre halten können. 

 

Und jetzt will ich mit aller Macht, daß "immer" alles gut ist - und das ist eben Quatsch. Ich bleibe am Ball, ich soll wohl in dieser Phase  noch etwas lernen.

Vielleicht setze ich mich doch einmal hin und liste für mich auf, was ich alles Schöne in meinem Leben habe.....Ich weiß jetzt schon, daß diese Liste viel länger ist als die der negativen Erlebnisse.

 

Alleine dieses Forum mit allen , die darin lesen und schreiben war, ist und bleibt eins: EIN ABSOLUTES GESCHENK !!

 

Liebe Grüße

 

Michi

 

 

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Lieber Michi,

 

Du bist ein sehr lieber, empatischer und so sympathischer Mensch und ein Geschenk für all deine Mitmenschen!

Dir alles Gute für die Op

Liebe Grüße 

Brigitte 

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Hallo ihr Lieben,

 

sitze hier und weine vor Rührung über Brigittchens liebe Zeilen ! DAAAAANKE !!

 

Ich bin wieder daheim - Dienstagmorgen um 7:30 war die OP, mit allem Drum und Dran 2 Stunden - bin seit heute Mittag wieder daheim. Hat laut Arzt alles sehr gut geklappt, darf mich normal bewegen, die ersten 4 Wochen nur 5 KG heben.

 

Das freut mich sehr und gibt mir wieder neuen Schub !

 

Fühlt euch lieb gedrückt !

 

Michi :)

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  • 3 months later...

Huhu,

 

nach langer Zeit will ich doch hier mal wieder schreiben.

 

Am 20.12.22 hatte ich meinen großen Herz-Check, diesmal auch wieder mit Belastungs-EKG. Leider mit FFP2 Maske - aber ich h<bs trotzdem gemacht. 150 Watt durchgefahren, danach aber abgebrochen - hatte Kopfschmerzen, vorher schon, und mir fehlte die Luft - die Maske eben.

 

Anschließende Besprechung beim Kardiologen: Die biologische Herzklappe sieht noch immer aus wie neu, wenn man nicht wüsste, daß sie operiert worden wäre, man könnte es kaum sehen, da sie wie eine natürliche Herzklappe aussähe ! Aortenprothese sieht ebenfalls top aus, Aortenwurzel auch. Muskelkräftiger linker Ventrikel, leicht vergrößerter Vlinker Vorhof - seit 6 Jahren unveränderte Werte. Also alles bestens ! Er meinte, daß ich von der Ausbelastung weit entfernt gewesen wäre und betitelte meine Leistung mit 60% - ich solle und dürfe sehr viel mehr Belastung machen ! Er hat mir sogar empfohlen, wieder meinen Kraftsport aufzunehmen !

 

Ich bin mit soviel Glückgefühl und Freiheit nach Hause gefahren - herrlich ! Natürlich sind auch wieder Freudentränen geflossen !

 

Ich bin dann am 12.1.23 in die psychosomatische Reha nach Bad Orb gefahren und dort eine sehr intensive und emotionale Zeit erleben dürfen. So viele liebe, nette Menschen zu treffen, so viel Verständnis und Hilfe zu bekommen - eine WAHNSINNIG TOLLE ZEIT !

Bin mit 7,5 kg ( jetzt sind es schon 9,5 kg) Gewichtsverlust und deutlich mehr Fitness nach Hause gekommen, dazu mit neuer Zuversicht und Freude !

 

Dann, letzten Dienstag der HAMMER..... Meine Frau teilte mir plötzlich mit, daß sie sich von mir als Liebespartner trennen möchte ! Für mich ist eine Welt zusammengebrochen..... Komme gestärkt aus der Reha, die Tochter ist wieder gesund, die Wiedereingliederung steht an, dann das....

 

Wir haben uns ein paar Mal intensiv miteinander unterhalten, viel zusammen geweint. Wir haben uns als Paar auseinandergelebt, der Alltag, die Schicksale ( Herz-OP, Tochter so krank, dann ich erneut psychisch krank ) ....Meine Frau ist es irgendwie leid, dauernd so viel Verantwortung zu tragen. Sie meint, in den 5 Wochen, die ich in Reha war, sei ihr klar geworden, daß da keine Gefühle mehr wären... Sie hat mich total lieb und möchte mir auch weiter zur Seite stehen, wie bisher.

 

Wir wollen erstmal so weitermachen und zusammenleben. Mal sehen, wie es so weitergeht. Wir gehen lieb und respektvoll miteinander um. Ich sehe jetzt zu, daß ich weiter auf die Beine komme, die Wiedereingliederung habe ich jetzt trotz des großen Schocks am Montag ( 27.2.23 ) begonnen und es läuft gut. Ich brauche eine Aufgabe, muss mich ablenken, das klappt bisher gut.

Zwischendurch natürlich immer wieder diese tiefe Traurigkeit... 22 Jahre bin ich mit meiner Frau zusammen, seit 2007 verheiratet. Unsere Tochter ist jetzt 14.

 

Ich habe tief in mir eine Hoffnungskerze angezündet, daß doch nochmal alles gut wird und wir doch nochmal als Paar zusammenfinden können. Meine Frau meint auf meinen Wunsch hin, eine Paartherapie zu versuchen, daß sie momentan nicht daran glaubt, daß ihre Gefühle zurückkommen. Sie hat mich sehr doll lieb und schätzt mich sehr - wir hatten letzten Donnerstag das beste und offenste Gespräch seid langer Zeit und haben uns beide gefragt, warum wir das erst jetzt machen. Vor 2 Jahren war schonmal eine Krise da und wir beide haben in Sachen Partnerschaft zu wenig getan... Dann folgte ja Corona, die Erkrankung unserer Tochter und zusätzlich meine psychische Erkrankung und damit zu sehr der Funktioniermodus...

 

Ich habe seit dem Dienstag, an dem ich die schlimme Nachricht erhalten habe, so viel telefoniert, WhatsApp genutzt, mich mitm Kumpel getroffen, letztes Wochenende mit meinen Eltern getroffen....

 

Puh, es ist echt schwer und noch mag ich es nicht glauben, daß die Beziehung nach 22 Jahren am Ende ist... ich bewahre mir ein Fünkchen Hoffnung und versuche jetzt erstmal, wieder in die Arbeitswelt zu kommen und auch daheim wieder Gas zu geben, damit meine Frau merkt, daß da wieder ein anderer, fitterer und motivierter Michi nach der Reha nach Hause gekommen ist.....

 

Liebe Grüße

 

Euer Michi 

 

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Puh, Michi, da hast Du ja jetzt eine schwierige Zeit vor Dir. Ich finde Euch sehr tapfer, ich selber bin jetzt auch fast so lange verheiratet und kann ahnen wie Du Dich fühlst. Ohne jetzt zuviel Hoffnung schüren zu wollen, Deine Frau ist noch da und sie hat auch keinen Anderen.... Da mag doch eine Chance drin liegen. Vielleicht bekommt sie etwas Luft zum Atmen und Du etwas Zeit Dich wieder zu entdecken. Irgendwie finde ich, auch bei mir, neigen wir Herzies oft dazu uns um uns selber zu drehen und dieses unbewusst von unseren  Partnern mit zuverlangen. Mach Dir da keine Vorwürfe! Allerdings ist es dann gut sich dann auch mal wieder loszulassen und auf andere, erfüllende Sachen zu besinnen. Die Chance hast Du jetzt und ich glaube auch, daß sie vielleicht noch nicht ganz endgültig wissen kann wie sie in 4 Monaten darüber denkt...Auf jedenfall drücke ich Dich und wünsche Dir gute Freunde an Deiner Seite.

Alles Liebe Steffi 

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Liebe Steffi,

 

danke für diese so lieben Worte und Zeilen ! Meine Frau ist beruflich doll eingespannt ( Chefposten ) und macht zusätzlich noch eine Ausbildung zum Coach/Supervisor. Das heisst also, nach der Arbeit öfter noch was machen für die Ausbildung, lernen etc. Dazu ist immer 1 Wochenende im Monat komplett weg für die Ausbildung, die in Hamburg ist. Und dann im letzten Jahr Kind krank (auch psychisch) und ich noch dazu. Das alles war ungeheuer kräftezehrend, vor allem für sie.

 

Und du hast recht, daß wir Herzis uns oft um uns selber drehen - genau das ist bei mir auch so. Ich habe doch eine große Portion Leichtigkeit nach der großen OP verloren, bin nachdenklicher, ruhiger und in einigen Situationen ängstlicher geworden. Wenn ich z.B. eine starke Erkältung mit Fieber habe, kommt doch mal der Gedanke auf, ob es eventuell an die Herzklappe geht. Früher habe ich das viel lockerer gesehen, heute muss ich mich manchmal zwingen, diese Gedanken, z.B. Endokarditis nach einer Zahnbehandlung, wegzuschieben. 

 

Danke, daß auch du mir Mut machst - vielleicht braucht es eben einfach mal Zeit, daß auch meine Frau zur Ruhe kommt. Das haben mir schon einige gesagt, daß ich uns einfach jetzt Zeit geben sollte und dann vielleicht die Sache doch noch ganz anders aussehen könnte.

 

Ich bin einfach dankbar, daß ich hier seit so vielen Jahren immer wieder Rückhalt bekomme, Aufmunterung und Motivation!

 

Fühlt euch alle herzlich gedrückt ! :wub:

 

Michi

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  • 3 weeks later...

Hallo an alle,

 

seit 2-3 Tagen geht es mir psychisch nicht mehr so gut. Ich komme wohl aus der Schockphase jetzt in die Phase der Gewissheit, daß die Ehe zuende geht. Bin seit 2-3 Tagen vermehrt richtig traurig, muss weinen....

 

Heute ist der Tag sehr anstrengend gewesen, ich habe mich wie ausgekotzt gefühlt heute Morgen, mir war richtig übel. Ging dann aber nach ein paar Minuten. Bin dann in die Küche und habe mir 2 Scheiben Toastbrot mit etwas Aufschnitt reingequält, da ich null Appetit hatte.

Habe dann lange mit meiner Frau gesprochen, fast 2 Stunden. Hat gut getan aber mir wurde klar, daß sie, Stand jetzt ,sich ihrer Entscheidung, sich trennen zu wollen, sehr sicher ist.

Wir werden aber zunächst weiter zusammen wohnen und auch den Alltag zusammen bestreiten, da es finanziell für uns alle nicht möglich wäre, jetzt alles auseinander zu reissen und ich auch mental mich noch nicht in der Lage fühle, alleine in einer Bude zu wohnen.

 

Heute ist auch die schreckliche Angst zurück, die Angst vor dem Herzinfarkt. Die Angst, daß es mir wieder alles zuviel wird, weil das alles mir den Boden unter den Füßen wegzieht und der Streß meinem Herz schaden könnte.

 

Habe in den letzten 4 Wochen meine Wiedereingliederung gut geschafft, war zufrieden und alle anderen auch. Habe 1 Panikattacke bekommen, die ich aber nach wenigen Minuten wieder im Griff hatte. Seit 3 Wochen habe ich meine Gedanken recht gut im Griff und auch die Angst war recht wenig da.

 

Heute dann dieser richtig fiese Tag.....

 

Ich gehe jetzt mal ins Bett und versuche, Morgen mich aus diesem Loch zu boxen. Ich bin ja nicht alleine, wir wohnen noch alle zusammen, meine Tochter ist da.... Habe ganz viele Freunde, die für mich da sind. Habe vorhin viel mit einem lieben Kumpel telefoniert, heute Nachmittag 2 Stunden mit meiner Schwester. Hat alles gut getan. Puh...das alles ist so schrecklich anstrengend und soooooo traurig....

Und diese Angst, die fühlt sich sooo fies an... dabei weiß ich, daß mein Herz völlig ok ist. Die letzte Untersuchung im Dezember, 20.12.22, war super - wie alle anderen Untersuchungen in den letzten 6 Jahren auch. Bin voll belastbar, die Klappe sieht laut Kardiologen noch aus wie neu....

 

Liebe Grüße

 

Michi

 

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Du schaffst das, glaub an Dich, dass ist so, Du schaffst das. 

Durch Krisen geht man durch, mit Tränen, Zweifel, und nimmt immer etwas positives daraus mit und wird stärker. 

 

Ich habe auch sehr grosse Beziehungsprobleme mit meinem Mann und habe einen Sohn noch zu Hause und eine Tochter, die studiert.

Ich weiss inzwischen, dass ich alles schaffen kann und ich meinen Weg gehen kann, egal was kommt. Dies motiviert meine Kinder, ebenfalls ihren Weg zu gehen, stark und selbstbewusst und nach jedem Fallen wieder aufzustehen.

 

Halte dich nicht an Vergangenem fest, sondern steck Dir Etappenziele für die nächste Zeit, was Du erreichen möchtest.

Nimm die Veränderungen an und stoppe Dich selber, wenn Du in alte Denk-/ Verhaltensmuster verfällst. Die hunderste Bestätigung, dass mit dem Herz alles ok ist, ist nicht notwendig.

 

Das wirkt befreiend für Dich, deine Frau und Deine Tochter und nimmt diesen belastenden Druck von Euch allen weg.

 

Liebe Grüße 

Brigitte 

 

 

 

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