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Vorhofflimmern mit 36 Jahren


Watson35

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Hallo zusammen,

 

auf die Gefahr hin hier im Forum völlig falsch zu sein, möchte ich trotzdem meine Sorgen mit euch teilen und hoffe ich erhalte ein paar aufmunterte Rückmeldungen oder Erfahrungsberichte:

 

Ich hatte diese Woche mein erstes bestätigtes Vorhoffflimmern, nachdem ich vor 6 Wochen meinen ersten Anfall mit Verdacht darauf hatte. Nach dem Aufwachen mitten in der Nacht mit Herzrasen bin ich gegen 3 Uhr in KH, wo das EKG das VHF bestätigte. Anschließend durfte ich die Nacht dort auf der kardiologischen Station verbringen, da das VHF über mehrere Stunden anhielt. Bei der Visite am Morgen wurde mir mitgeteilt, dass das VHF in der Nacht von alleine verschwand, was mir eine Echokardiographie über die Speiseröhre und den elektrischen Reset meines Herzen ersparte. Nach den Routineuntersuchungen (EKG, Ultraschall und Blutbild) wurde ich mit dem "Pill in the pocket" Konzept entlassen. Eine Blutverdünnung wurde mir nicht empfohlen, da ich auf der Risikoskala 0 Punkte erreiche (keine Vorerkrankungen des Herzen, Diabetes, Übergewicht o.ä.).

 

Nachdem ich mich nun eine Weile mit dem Thema VHF beschäftigt habe, bin ich ziemlich geschockt und deprimiert. VHF ist zwar nicht direkt lebensgefährdend aber über Schlaganfall und andere Risiken doch ernst genug um mich extrem zu besorgen. Ich fühle mich, als wäre mein "sorgenfreies" Leben jetzt vorbei und ich hätte nur die Wahl zwischen dauerhafter Medikamenteneinnahme und einer Katheterablation, die wohl auch nicht das gelbe vom Ei ist. Wie ich gelesen habe, ist die "Heilung" bei dieser meist zeitlich begrenzt und nicht dauerhaft. Dazu kommt das Risiko, dass das VHF nur ein Vorzeichen für eine zukünftige ernste Herzerkrankung sein könnte.

 

Ich hätte niemals damit gerechnet in meinem Alter an so etwas zu erkranken und tu mich dementsprechend schwer mich damit abzufinden. Da die beiden Anfälle immer in der Nacht nach Ausdauersport aufgetreten sind, hoffe ich insgeheim, dass wenn ich nur keinen Ausdauersport mehr mache, sich das Thema vielleicht von alleine erledigt. Die Erkrankung erscheint mir als eines der größtmöglichen Handicaps. Kein Alkohol mehr, kein Stress, damit ist ausgelassenes Feiern und Karriere wohl gestorben...

 

Habt ihr Tipps für mich, wie ich mit der Situation umgehen soll? Gibt es wenigstens einen kleinen Funken Hoffnung, dass sich das Ganze vielleicht nicht wiederholt?

 

Danke vorab für eure Aufmunterung :(

bearbeitet von Watson35
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Ich kann dir da natürlich nicht wirklich helfen da ich weder deine ganze Geschichte kenne, noch bin ich Arzt.

 

Wurde denn ein Blutbild gemacht? Passte der Kaliumspiegel? Insbesondere da du ja Ausdauersport machst, und bestimmt erhöhten Bedarf nach Mineralstoffen hast, war vll dein Kaliumspiegel im Keller. Das kann durchaus ein Vorhofflimmern auslösen.

 

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vor 19 Stunden schrieb shabeel:

Ich kann dir da natürlich nicht wirklich helfen da ich weder deine ganze Geschichte kenne, noch bin ich Arzt.

 

Wurde denn ein Blutbild gemacht? Passte der Kaliumspiegel? Insbesondere da du ja Ausdauersport machst, und bestimmt erhöhten Bedarf nach Mineralstoffen hast, war vll dein Kaliumspiegel im Keller. Das kann durchaus ein Vorhofflimmern auslösen.

 

Hallo Shabeel,

 

Danke für deine Antwort. Ja ein Blutbild wurde gemacht. Da waren alle Werte im Normbereich inkl. Kalium. Auch Troponin und andere Herzmarker waren iO. Das ist auf der einen Seite natürlich toll, weil es keinen Hinweis auf eine andere Herz- oder sonstige Erkrankung gibt. Aber ist natürlich auch unzufriedenstellend, da eine "Lösung" ohne Hinweis auf die Ursache natürlich in weiter Ferne ist.

 

Insgesamt hat es für mich auch den Eindruck gemacht als wäre die Strategie nun einfach abwarten hnd schauen anstatt weiter diagnostisch vorzugehen. Das finde ich schrecklich.

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vor einer Stunde schrieb Watson35:

Hallo Shabeel,

 

Danke für deine Antwort. Ja ein Blutbild wurde gemacht. Da waren alle Werte im Normbereich inkl. Kalium. Auch Troponin und andere Herzmarker waren iO. Das ist auf der einen Seite natürlich toll, weil es keinen Hinweis auf eine andere Herz- oder sonstige Erkrankung gibt. Aber ist natürlich auch unzufriedenstellend, da eine "Lösung" ohne Hinweis auf die Ursache natürlich in weiter Ferne ist.

 

Insgesamt hat es für mich auch den Eindruck gemacht als wäre die Strategie nun einfach abwarten hnd schauen anstatt weiter diagnostisch vorzugehen. Das finde ich schrecklich.

Kann ich gut verstehen, ist aber als gesetzlich Versicherter leider normal. Da wird nicht groß gesucht. Bei Privatversicherung hat man auch keine Garantie das was gefunden wird, meist wird aber wirklich mehr gesucht, bis in den unsinnigen Bereich. Wird ja gezahlt.

Letzendlich können wir aber trotzdem froh sein eine gute Gesundheitsversorgung zu genießen, hier in Deutschland.

 

Ansonsten kannst du natürlich froh sein wenn nichts schwerwiegendes gefunden wurde, mein erster Termin beim Kardiologen endete gleich mit einer Not-OP und ich durfte nichtmehr von der Behandungsliege aufstehen bis der Rettungswagen eingetroffen ist und mich mitgenommen hat. Da war ich 27.

 

Anonsten bleibt dir ja eigentlich nichts anderes übrig wie dich regelmässig kardiologisch untersuchen zu lassen sowie die bei Vorhofflimmern beschriebenen Risikofaktoren sein zu lassen. Ich würde das ganze Programm durchmachen, Schilddrüse durchchecken lassen, 24 Stunden Blutdruckkontrolle, auf ausgelassenen Feiern mit viel Alkohol verzichten, usw.

 

Den Funken Hoffnung das sich das ganze nicht wiederholt gibt es natürlich. Das kann dir hier nur keiner Garantieren. Aber durchaus denkbar das sowas 2 mal auftritt und dann nie mehr. Kann alles sein. Ich war nach meiner OP auch schon ne Woche im Krankenhaus mit Extrasystolen. Die waren schon extrem und dauerhaft, d. h. mein Herz hat immer doppelt hintereinander geschlagen und dann Pause gemacht, und das ohne Unterbrechung auf mehrere Tage. Ich hab Betablocker bekommen und seit 4 Jahren hatte ich nie mehr Probleme.

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vor 5 Stunden schrieb shabeel:

Kann ich gut verstehen, ist aber als gesetzlich Versicherter leider normal. Da wird nicht groß gesucht. Bei Privatversicherung hat man auch keine Garantie das was gefunden wird, meist wird aber wirklich mehr gesucht, bis in den unsinnigen Bereich. Wird ja gezahlt.

Letzendlich können wir aber trotzdem froh sein eine gute Gesundheitsversorgung zu genießen, hier in Deutschland.

 

Ansonsten kannst du natürlich froh sein wenn nichts schwerwiegendes gefunden wurde, mein erster Termin beim Kardiologen endete gleich mit einer Not-OP und ich durfte nichtmehr von der Behandungsliege aufstehen bis der Rettungswagen eingetroffen ist und mich mitgenommen hat. Da war ich 27.

 

Anonsten bleibt dir ja eigentlich nichts anderes übrig wie dich regelmässig kardiologisch untersuchen zu lassen sowie die bei Vorhofflimmern beschriebenen Risikofaktoren sein zu lassen. Ich würde das ganze Programm durchmachen, Schilddrüse durchchecken lassen, 24 Stunden Blutdruckkontrolle, auf ausgelassenen Feiern mit viel Alkohol verzichten, usw.

 

Den Funken Hoffnung das sich das ganze nicht wiederholt gibt es natürlich. Das kann dir hier nur keiner Garantieren. Aber durchaus denkbar das sowas 2 mal auftritt und dann nie mehr. Kann alles sein. Ich war nach meiner OP auch schon ne Woche im Krankenhaus mit Extrasystolen. Die waren schon extrem und dauerhaft, d. h. mein Herz hat immer doppelt hintereinander geschlagen und dann Pause gemacht, und das ohne Unterbrechung auf mehrere Tage. Ich hab Betablocker bekommen und seit 4 Jahren hatte ich nie mehr Probleme.

Das klingt echt heftig. Stelle mir das sehr traumatisierend vor. Was genau hattest du und musst du die Betablocker weiterhin nehmen? Wie alt bist du jetzt?

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Hallo Watson,

 

vielleicht solltest du erstmal von dem Gedanken Abstand nehmen, dass es sich bei dir zwingend um eine "Erkrankung" handeln muss. Das ist nämlich nicht unbedingt der Fall und es kann, gar nicht mal so selten, vorkommen, dass ein herzgesunder Mensch mehr oder weniger aus dem Nichts ein VHF entwickelt, sich dieses wieder zurück bildet und es nie wieder vorkommt.

 

Jetzt schreibst du zwar selber, dass es evtl. schon das 2. mal war, dass es vorgekommen ist (beim ersten mal ja offenbar nur Verdacht, der vermutlich klinisch nicht untersucht werden konnte, bzw. nicht untersucht wurde), aber auch das kann natürlich ein Zufall sein und muss nicht zwingend mit irgendwas "schlimmen" zu tun haben.

 

Ich habe selber im letzten Jahr das erste mal VHF gehabt (mit 41) und nachdem es, wie bei dir auch, im Krankenhaus von alleine wieder weggegangen ist, wurde ich auch entlassen, ohne das (außer einem fast befundfreien Ultraschall [minimale Undichtigkeit der Mitralklappe]) was gemacht oder verabreicht wurde. Der Arzt sagte mir, dass es durch aus sein kann, dass es nie wieder passiert. Und das obwohl ich als übergewichtiger Mensch und dazu noch mit einer familiären Vorbelastung unterwegs bin.


Bei mir hat sich dann allerdings nach dem 2. mal tatsächlich herausgestellt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ich habe in einem eigenen Beitrag ausführlich darüber berichtet, falls dich das Ganze interessiert (in Kurzfassung: meine Mitralklappe musste rekonstruiert werden).

 

Jetzt denkst du evtl. warum erzählt er mir das, obwohl es bei ihm ja tatsächlich schief gegangen ist... Nun... Ganz einfach. Als die Diagnose hochgradige Insuffizienz der Mitralklappe mit bereits deutlich vergrößertem linken Vorhof (ursächlich für das VHF) gestellt wurde, habe ich auch erstmal nur negativ gedacht und gesehen. Nachdem das Ganze aber astrein behoben wurde, fühle ich mich besser als in den ganzen Jahren davor und ich bin wieder zu 100 % hergestellt und merke in meinem Leben überhaupt keine Einschränkungen.

 

Also hast du vielleicht ja sogar Glück und du lebst dein Leben einfach weiter wie bisher auch. Aber auch wenn du "Pech" hast, bedeutet das immer noch nicht, dass du zwingend auf irgendetwas in deinem Leben verzichten musst anschließend.

 

ich weiß aber wie du dich fühlst... Auch nach meinem ersten VHF kam der Gedanke, ob es mit meinem Leben so weitergehen kann wie bisher und auf was ich besser verzichten sollte. Zeit heilt aber bekanntermaßen (fast) alle Wunden und irgendwann denkst du vielleicht gar nicht mehr daran.

 

Viele Grüße

Karsten

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vor 2 Stunden schrieb Watson35:

Das klingt echt heftig. Stelle mir das sehr traumatisierend vor. Was genau hattest du und musst du die Betablocker weiterhin nehmen? Wie alt bist du jetzt?

Ich bin jetzt 31 und hatte ein Aneurysma der Aorta. In der OP wurde mir ein Aortenersatz eingesetzt, sowie eine künstl. Aortenklappe. Auserdem noch ein Bypass. (Warum weis ich nicht, hat sich wohl im laufe der OP so ergeben) Den Betablocker nehm ich weiterhin.

War eigentlich gut das die OP direkt nach der Diagnose kam, so hab ich mir nie Gedanken darüber gemacht, und nach der OP hatte ich das schlimmste ja schon hinter mir.

Es ist schon belastend wenn man die Diagnose bekommt und die OP ein viertel Jahr später geplant ist....

 

Ich denke auch das VHF einmalig sein kann. Dass muss nicht auf etwas schlimmes deuten. Sowas kann jeder gesunde Mensch bekommen. Ich würde aber wie gesagt alle Wege gehen das abzuklären. Auch Zweitmeinungen einholen usw. Vertrauen würde ich nie einen einzelnen Arzt.

Gerade mit der Notaufnahme im Krankenhaus hab ich schon schlechte Erfahrungen gemacht, die haben zum Beispiel zwei Tage vor meinen Kardiologen Termin mein Aneurysma im Ultraschall übersehen.... Vermutet man bei einem 27 Jährigen wohl einfach nicht.

 

Geh zu einem niedergelassenen Kardiologen und besprech das mit dem nochmal. Musst nur drauf achten einen guten zu erwischen, da gibts auch welche die dich nur durchschieben und bei der Kasse abrechnen. Ich hab da die letzen Jahre viel Erfahrung sammeln müssen bei verschiedenen Fachärzten, deshalb mein Rat....

 

Aber wenn du sonst keine Einschränkungen verspürst und dich körperlich (wieder) gut fühlst denke ich du solltest dich nicht allzu sehr sorgen.

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vor 7 Minuten schrieb shabeel:

Ich bin jetzt 31 und hatte ein Aneurysma der Aorta. In der OP wurde mir ein Aortenersatz eingesetzt, sowie eine künstl. Aortenklappe. Auserdem noch ein Bypass. (Warum weis ich nicht, hat sich wohl im laufe der OP so ergeben) Den Betablocker nehm ich weiterhin.

War eigentlich gut das die OP direkt nach der Diagnose kam, so hab ich mir nie Gedanken darüber gemacht, und nach der OP hatte ich das schlimmste ja schon hinter mir.

Es ist schon belastend wenn man die Diagnose bekommt und die OP ein viertel Jahr später geplant ist....

 

Ich denke auch das VHF einmalig sein kann. Dass muss nicht auf etwas schlimmes deuten. Sowas kann jeder gesunde Mensch bekommen. Ich würde aber wie gesagt alle Wege gehen das abzuklären. Auch Zweitmeinungen einholen usw. Vertrauen würde ich nie einen einzelnen Arzt.

Gerade mit der Notaufnahme im Krankenhaus hab ich schon schlechte Erfahrungen gemacht, die haben zum Beispiel zwei Tage vor meinen Kardiologen Termin mein Aneurysma im Ultraschall übersehen.... Vermutet man bei einem 27 Jährigen wohl einfach nicht.

 

Geh zu einem niedergelassenen Kardiologen und besprech das mit dem nochmal. Musst nur drauf achten einen guten zu erwischen, da gibts auch welche die dich nur durchschieben und bei der Kasse abrechnen. Ich hab da die letzen Jahre viel Erfahrung sammeln müssen bei verschiedenen Fachärzten, deshalb mein Rat....

 

Aber wenn du sonst keine Einschränkungen verspürst und dich körperlich (wieder) gut fühlst denke ich du solltest dich nicht allzu sehr sorgen.

okay das klingt schon echt gravierend. Ist mir fast schon peinlich, dass ich hier so einen Aufriss mache wegen dem VHF... leider komme ich mit solchen Themen bzw. wohl allgemein meiner Sterblichkeit überhaupt nicht klar.

 

Vielen Dank für deinen Zuspruch und die Tipps. Werde definitiv mehrere Meinungen einholen und mich nicht (erneut) abspeisen lassen. War nach meinem ersten VHF schon beim Hausarzt und Kardiologen. Dort wurde ich nicht besonders ernst genommen, ähnlich wie du damals.

 

Momentan sollte ich mich eigentlich gut fühlen. Hatte nach den beiden Anfällen keinen weiteren. Allerdings lagen zwischen dem ersten und dem zweiten ja auch über 1 Monat. Mir macht momentan das Psychische mehr Probleme. Komme echt kaum klar und fühle mich wie zu Beginn einer Depression. Daher tut mir der Austausch mit dir glaub auch ganz gut. In meinem Umfeld unter den Gleichaltrigen hatte nämlich (verständlicherweise) noch keine ähnlichen Themen...

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Ja die Sterblichkeit kann einen schon hart treffen wenn sie mal ins Bewusstsein kommt.

Im Grunde ist sie ja immer da, da ist ja jetzt nichts neues erschaffen worden. Nur bewusst werden sich die meisten erst wenn sie mal krank werden.

 

Es hat schon was gutes sich noch in jungen Jahren damit zu befassen, so trifft man vll doch die ein oder andere Entscheidung im Leben anders. Oder kann bewusster Leben.

 

Ansonsten kann ich dir da natürlich nicht helfen, da muss eben jeder durch der die Sterblichkeit erkannt hat. Das Pendelt sich schon wieder ein, dauert eben ein bisschen.

Mein Tipp ist sich aktiv damit zu beschäftigen und es nicht verdrängen wollen, aber das ist sicherlich nicht leicht. Bringt aber den meisten Nutzen für das restliche Leben.

 

Ansonsten hast du ja echt gute Chancen wirklich nichts weiter zu haben und normal weiter leben zu können.

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vor 9 Stunden schrieb shabeel:

Ja die Sterblichkeit kann einen schon hart treffen wenn sie mal ins Bewusstsein kommt.

Im Grunde ist sie ja immer da, da ist ja jetzt nichts neues erschaffen worden. Nur bewusst werden sich die meisten erst wenn sie mal krank werden.

 

Es hat schon was gutes sich noch in jungen Jahren damit zu befassen, so trifft man vll doch die ein oder andere Entscheidung im Leben anders. Oder kann bewusster Leben.

 

Ansonsten kann ich dir da natürlich nicht helfen, da muss eben jeder durch der die Sterblichkeit erkannt hat. Das Pendelt sich schon wieder ein, dauert eben ein bisschen.

Mein Tipp ist sich aktiv damit zu beschäftigen und es nicht verdrängen wollen, aber das ist sicherlich nicht leicht. Bringt aber den meisten Nutzen für das restliche Leben.

 

Ansonsten hast du ja echt gute Chancen wirklich nichts weiter zu haben und normal weiter leben zu können.

Ja da hast du recht. Man muss versuchen es positiv zu sehen und welche Vorteile man ggf. daraus ziehen kann. Die eigene Sterblichkeit ist einem ja schon irgendwie bewusst, aber halt sehr weit weg. Ich dachte mit solchen Themen wie dem Herzen und seinen möglichen Problemen müsste ich mich erst im hohen Alter beschäftigen. Man bekommt ja durchaus mit, dass es auch gleichaltrige oder sogar jüngere trifft. Aber man rechnet doch nie damit, dass es einen selbst irgendwann direkt betrifft.

 

Ich hoffe auch wirklich, dass du Recht hast und ich einfach normal weiterleben kann. Versuche momentan es mir schön zu reden, indem ich es auf ein noch nicht diagnostiziertes long covid schiebe und denke, dass das Joggen einfach zu früh war 2 Monate nach der Erkrankung. Arzttermine bei 2 Kardiologen habe ich auch angefragt. Ich hoffe da ist ein guter dabei, der mich nicht nur "durchschieben und abrechnen" will. Mehr kann ich vermutlich nicht machen, außer zu versuchen positiv zu bleiben.

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vor 13 Stunden schrieb KarstenNRW:

Hallo Watson,

 

vielleicht solltest du erstmal von dem Gedanken Abstand nehmen, dass es sich bei dir zwingend um eine "Erkrankung" handeln muss. Das ist nämlich nicht unbedingt der Fall und es kann, gar nicht mal so selten, vorkommen, dass ein herzgesunder Mensch mehr oder weniger aus dem Nichts ein VHF entwickelt, sich dieses wieder zurück bildet und es nie wieder vorkommt.

 

Jetzt schreibst du zwar selber, dass es evtl. schon das 2. mal war, dass es vorgekommen ist (beim ersten mal ja offenbar nur Verdacht, der vermutlich klinisch nicht untersucht werden konnte, bzw. nicht untersucht wurde), aber auch das kann natürlich ein Zufall sein und muss nicht zwingend mit irgendwas "schlimmen" zu tun haben.

 

Ich habe selber im letzten Jahr das erste mal VHF gehabt (mit 41) und nachdem es, wie bei dir auch, im Krankenhaus von alleine wieder weggegangen ist, wurde ich auch entlassen, ohne das (außer einem fast befundfreien Ultraschall [minimale Undichtigkeit der Mitralklappe]) was gemacht oder verabreicht wurde. Der Arzt sagte mir, dass es durch aus sein kann, dass es nie wieder passiert. Und das obwohl ich als übergewichtiger Mensch und dazu noch mit einer familiären Vorbelastung unterwegs bin.


Bei mir hat sich dann allerdings nach dem 2. mal tatsächlich herausgestellt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ich habe in einem eigenen Beitrag ausführlich darüber berichtet, falls dich das Ganze interessiert (in Kurzfassung: meine Mitralklappe musste rekonstruiert werden).

 

Jetzt denkst du evtl. warum erzählt er mir das, obwohl es bei ihm ja tatsächlich schief gegangen ist... Nun... Ganz einfach. Als die Diagnose hochgradige Insuffizienz der Mitralklappe mit bereits deutlich vergrößertem linken Vorhof (ursächlich für das VHF) gestellt wurde, habe ich auch erstmal nur negativ gedacht und gesehen. Nachdem das Ganze aber astrein behoben wurde, fühle ich mich besser als in den ganzen Jahren davor und ich bin wieder zu 100 % hergestellt und merke in meinem Leben überhaupt keine Einschränkungen.

 

Also hast du vielleicht ja sogar Glück und du lebst dein Leben einfach weiter wie bisher auch. Aber auch wenn du "Pech" hast, bedeutet das immer noch nicht, dass du zwingend auf irgendetwas in deinem Leben verzichten musst anschließend.

 

ich weiß aber wie du dich fühlst... Auch nach meinem ersten VHF kam der Gedanke, ob es mit meinem Leben so weitergehen kann wie bisher und auf was ich besser verzichten sollte. Zeit heilt aber bekanntermaßen (fast) alle Wunden und irgendwann denkst du vielleicht gar nicht mehr daran.

 

Viele Grüße

Karsten

Hallo Karsten,

 

Vielen Dank für deine aufmunternden Worte. Und toll, dass du dich wieder so gut fühlst. Deinen Ansatz das Ganze als Chance zu sehen, finde ich echt toll.

 

Ich hoffe natürlich, dass das Ganze nur eine Episode ist. Habe mir natürlich auch schon mehrere mögliche Ursachen von Schilddrüse bis long covid zurecht gelegt. Ob davon dann letztendlich auch was zutrifft und das dann tatsächlich auch nich bedeutet, dass das Gabze reversibel ist.... Nun ja. Ich kanns nur hoffen.

 

Da ich seit Donnerstag kein VHF mehr hatte, geht's mir körperlich auch wieder gut. Mein großes Problem ist momentan eher die Psyche. Ich liege nachts wach, habe Angst vor dem Schlafen, da die Anfälle immer im Schlaf kamen. Bin tagsüber unkonzentriert bei der Arbeit (zum Glück Home Office). Hab keinen Appetit... Ich denke das übliche in so einer Situation. Aber es ist glaube ich echt, wie du gesagt hast. Mit der Zeit wird alles besser.

 

 

 

 

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Ja was du jetzt durchmachst ist eben die ganz normale Reaktion auf solch ein Erlebnis. Das sagt ja eigentlich nur das du psychisch gesund bist. :D

 

Ich hatte ein Jahr nach der OP wieder Brustschmerzen, bin in die Notaufnahme und hab mich untersuchen lassen. Haben sogar ein Kontrastmittel-CT gemacht und Ultraschall usw, aber nichts gefunden. Nachdem nichts festgestellt wurde waren die Schmerzen auch urplötzlich weg und mir ging es wieder gut. Da sieht man was die Psyche einen vorgaukeln kann. :D

 

Es gibt doch mittlerweile diese Smartwatches welche Herzrythmusstörungen erkennen können. Ich denke die aktuelle Apple Watch kann das. Eventuell hilft dir das ja.

Ich hatte mir nach der OP eine Samsung Uhr gekauft, die war aber nicht sehr genau und ging schlecht, das ist aber schon 5 Jahre her, mittlerweile ist das bestimmt ausgereifter.

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vor 1 Minute schrieb shabeel:

Ja was du jetzt durchmachst ist eben die ganz normale Reaktion auf solch ein Erlebnis. Das sagt ja eigentlich nur das du psychisch gesund bist. :D

 

Ich hatte ein Jahr nach der OP wieder Brustschmerzen, bin in die Notaufnahme und hab mich untersuchen lassen. Haben sogar ein Kontrastmittel-CT gemacht und Ultraschall usw, aber nichts gefunden. Nachdem nichts festgestellt wurde waren die Schmerzen auch urplötzlich weg und mir ging es wieder gut. Da sieht man was die Psyche einen vorgaukeln kann. :D

 

Es gibt doch mittlerweile diese Smartwatches welche Herzrythmusstörungen erkennen können. Ich denke die aktuelle Apple Watch kann das. Eventuell hilft dir das ja.

Ich hatte mir nach der OP eine Samsung Uhr gekauft, die war aber nicht sehr genau und ging schlecht, das ist aber schon 5 Jahre her, mittlerweile ist das bestimmt ausgereifter.

Ja mit den Tücken der Psyche kenne ich mich leider auch nur zu gut aus. Bin ein waschechter Hypochonder. Daher hatte ich eigentlich gehofft, dass ich mich wieder mal täusche. War wohl nix :)

 

Bzgl. Smartwatch: Hab mir nach dem ersten Verdachtsfall vor 6 Wochen tatsächlich eine Smartwatch zugelegt (Samsung). Die hatte das VHF auch bestätigt, sonst wär ich vielleicht gar nicht oder später in die Notaufnahme. Also die scheinen mittlerweile gut zu funktionieren. einziger Nachteil bei meiner: die misst nicht konstant, sondern man muss es manuell aktivieren, was mich dazu verleitet nachts wenn ich mit pochendem Herz aufwache erst mal zu messen. Muss aufpassen, dass das nicht zu einem Zwang wird.

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Moini!

 

Ich hau jetzt einfach mal in die Runde. Ich hab zum ersten Mal VHF gehabt, als ich mit einer beidseitigen Nierenbeckenentzündung auf der kardiologischen Station einchecken durfte. Das war vorübergehend, kann mir aber denken wie du dich damit fühlst. Danach war eine Weile Ruhe. Zuletzt hatte ich's im Januar, als ich mit Coronasymtpomen von der Arbeit nach Hause bin (war immer negativ getestet). Ich hab mit der Smartwatch (Samsung Galaxy)  ein EKG geschrieben und es an meine Kardiologin gesandt mit der Bitte mal drüber zu gucken. Es war am Ende nicht die Welt, da wohl die Erkältung/Grippe/was weiß ich dahinter steckte. Jedoch kann es sein, dass die Smartwatch auch Extrasystolen fälschlicherweise als VHF aufzeichnet. Das hatte ich auch schon mal.

Was die Sterblichkeit angeht...ich mach mir da keinen Kopf. Da würd ich mir nur den ganzen Tag versauen ohne ihn gelebt zu haben. Ich bin froh zu wissen, was ich habe und weiß auf was ich achten soll. Blöder wär es ja, es nicht zu wissen.

Psyche und Herz hängen ja auch arg miteinander zusammen.

 

LG Anne

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Hi Anne,

 

Auch dir vielen Dank für deine Antwort! Klingt als hättest du dich damit ganz gut arrangiert. Aber deiner Signatur entnehme ich, dass das VHF wahrscheinlich nicht deine größte Sorge war. Hoffe dir geht's mittlerweile auch gut. hattest du denn zwischen deinem ersten VHF und den Coronasymptomen kein VHF mehr? Hört sich so an, als würde es dir immer mit anderen Erkrankungen zusammenhängen. Das gibt mir ein bisschen Hoffnung, dass es bei mir auch mit etwas Erholung zumindest vorerst wieder verschwinden könnte.

 

Generell muss ich sagen, dass ich heut schon viel besser drauf bin als die letzten Tage. Mich gruselt es nur immer noch vor dem Schlafen. Und ich bilde mir die ganze Zeit ein mein Oberkörper würde schmerzen... hab übrigens den ersten Kardiologentermin im April bekommen. Juhu

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Hey Leute, falls hier noch jemand mitliest: Hatte spontan einen Termin bei einem sehr guten Kardiologen bekommen. Der hat mich komplett gecheckt, Belastungsekg, Ultraschall usw. und hat auch fast  nix gefunden. Einzig mein diastolischer Wert verhält sich unter Belastung merkwürdig (geht hoch, obwohl er konstant bleiben sollte) und er hat den Verdacht auf leichten Bluthochdruck. Das wird mit einer Langzeit 24h Messung kommende Woche noch abgeklärt. Ansonsten alles unauffällig. Aufgrund meiner Covid Erkrankung und der Tatsache dass das VHF zwei mal nach dem Joggen kam, hat er mir jetzt bis April Sportverbot mit Verdacht auf Myokarditis erteilt. Das ist jetzt mein Strohhalm. Hoffe wenn ich mich schone, kommt er nicht mehr wieder. Drückt mir die Daumen. :)

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Hallo Watson,

das ist doch super aber mach Dir bloß keinen Kopf wegen dem VHF, das ist falls es rezidivierend auftritt behandelbar.

 

LG Steffi 

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vor 13 Stunden schrieb steffi:

Hallo Watson,

das ist doch super aber mach Dir bloß keinen Kopf wegen dem VHF, das ist falls es rezidivierend auftritt behandelbar.

 

LG Steffi 

Hi Steffi,

 

Ja, das beruhigt mich auch sehr, dass es wenigstens etwas wäre, was man behandeln kann. Allerdings kommt für mich nach einiger Recherche ehrlich gesagt nur die Ablation in Frage. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für mich gut wäre, die mehr oder weniger nächsten 40 Jahre meines Lebens täglich Medikamente zu mit nehmen. Wohingegen die Ablation in meiner Altersgruppen ja durchaus gut zu funktionieren scheint. Laut einigen Fachartikeln sind die meisten mit meiner Vorgeschichte nach 1,2 Ablationen ja sogar dauerhaft geheilt. Hast du zufällig Erfahrung mit dem Thema?

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Hallo Watson,

 

ich habe in den letzten Jahren sehr viel Erfahrung mit u. a. Vorhofflimmern sammeln müssen. Erstmalig hatte ich VHF einige Tage nach meiner Herzklappenoperation (mechanische Aorten- und Mitralklappe). Das ist nun genau 18 Jahre her. Damals war ich 43 Jahre alt. In den Folgejahren hatte ich immer mal wieder VHF und wurde mit diversen Medikamenten behandelt. Marcumar muss ich schon wegen der mach. Klappen einnehmen. Neben Betablocker hatte ich auch jahrelang Multaq400 und im Frühjahr 2020 auch Amiodaron eingenommen. Im Mai 2020 hatte ich trotzdem wieder VHF. In Absprache mit meinem Kardiologen wurde damals Amiodaron abgesetzt und das VHF belassen. Seitdem habe ich dauerhaftes Vorhofflimmern. Bei mir ist es ein bradykardes VHF mit einer unrhythmischen Frequenz von 40-55 in Ruhe. Ich nehme seitdem nur noch Marcumar und Bisoprolol ein (2,5 - 3,75 mg). Ich habe mich an den Zustand gewöhnt, treibe trotzdem täglich Sport, d. h. ich komme mit dem VHF gut klar. Im Herbst/Winter 2012/13 wurden bei mir 2 Ablationen durchgeführt, allerdings gegen Vorhofflattern. Diese waren erfolgreich, denn Vorhofflattern hatte ich seitdem nicht mehr. Diese Ablation werden im rechten Herzvorhof durchgeführt. Ein Ablation zur Behandlung von Vorhofflimmern wäre bei mir jedoch sehr riskant. Besonders die mech.. Mitralklappe bedeutet ein Risiko, denn die Klappe könnte dabei beschädigt werden. Außerdem sind meine beiden Herzvorhöfe sehr groß. Auch diese Tatsache mindert die Erfolgschancen. Eine Ablation gegen Vorhofflimmern passiert im linken Vorhof, d. h. man muss mit dem Katheter die Herzinnenwand durchstechen. Soweit ich das richtig verstehe, hast Du aber keine Herzerkrankung und auch keine mech. Herzklappe, so dass die Erfolgsaussichten vermutlich recht gut sind. Es ist aber unbedingt wichtig, dass die Ablation von einem Erfahrenen Kardiologen durchgeführt wird. AM besten in einer Klinik, in welcher diese Eingriffe sehr häufig gemacht werden. Trotzdem bedarf es scheinbar oft einer 2 Ablation und der dauerhafte Erfolg auf Heilung ist nicht garantiert.

 

LG Stefan

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vor 3 Minuten schrieb stefan:

Hallo Watson,

 

ich habe in den letzten Jahren sehr viel Erfahrung mit u. a. Vorhofflimmern sammeln müssen. Erstmalig hatte ich VHF einige Tage nach meiner Herzklappenoperation (mechanische Aorten- und Mitralklappe). Das ist nun genau 18 Jahre her. Damals war ich 43 Jahre alt. In den Folgejahren hatte ich immer mal wieder VHF und wurde mit diversen Medikamenten behandelt. Marcumar muss ich schon wegen der mach. Klappen einnehmen. Neben Betablocker hatte ich auch jahrelang Multaq400 und im Frühjahr 2020 auch Amiodaron eingenommen. Im Mai 2020 hatte ich trotzdem wieder VHF. In Absprache mit meinem Kardiologen wurde damals Amiodaron abgesetzt und das VHF belassen. Seitdem habe ich dauerhaftes Vorhofflimmern. Bei mir ist es ein bradykardes VHF mit einer unrhythmischen Frequenz von 40-55 in Ruhe. Ich nehme seitdem nur noch Marcumar und Bisoprolol ein (2,5 - 3,75 mg). Ich habe mich an den Zustand gewöhnt, treibe trotzdem täglich Sport, d. h. ich komme mit dem VHF gut klar. Im Herbst/Winter 2012/13 wurden bei mir 2 Ablationen durchgeführt, allerdings gegen Vorhofflattern. Diese waren erfolgreich, denn Vorhofflattern hatte ich seitdem nicht mehr. Diese Ablation werden im rechten Herzvorhof durchgeführt. Ein Ablation zur Behandlung von Vorhofflimmern wäre bei mir jedoch sehr riskant. Besonders die mech.. Mitralklappe bedeutet ein Risiko, denn die Klappe könnte dabei beschädigt werden. Außerdem sind meine beiden Herzvorhöfe sehr groß. Auch diese Tatsache mindert die Erfolgschancen. Eine Ablation gegen Vorhofflimmern passiert im linken Vorhof, d. h. man muss mit dem Katheter die Herzinnenwand durchstechen. Soweit ich das richtig verstehe, hast Du aber keine Herzerkrankung und auch keine mech. Herzklappe, so dass die Erfolgsaussichten vermutlich recht gut sind. Es ist aber unbedingt wichtig, dass die Ablation von einem Erfahrenen Kardiologen durchgeführt wird. AM besten in einer Klinik, in welcher diese Eingriffe sehr häufig gemacht werden. Trotzdem bedarf es scheinbar oft einer 2 Ablation und der dauerhafte Erfolg auf Heilung ist nicht garantiert.

 

LG Stefan

Hallo Stefan,

 

Danke für die Schilderung deiner Erfahrungen. Falls bei mir das VHF tatsächlich immer wiederkehren sollte, werde ich mich natürlich erkundigen, welcher Spezialist in Frage kommt. Aehe beruhigend, dass die Ablation bei dir erfolgreich war. Dass es keine Erfolgsgarantie gibt, ist mir bewusst. Allerdings habe ich gelesen, dass die Aussichten in meinem Alter und ohne andere Erkrankungen wohl sehr vielversprechend sind. Wo hast du die Ablation machen lassen? Und warst du dabei bei Bewusstsein? Davor graut es mir tatsächlich am meisten. Bin Panikpatient und stelle mir die Prozedur bei Bewusstsein echt schlimm vor. Daher wäre für mich besonders interessant, ob es Kliniken gibt, die den Eingriff auch unter Sedierung vornehmen.

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Hallo Watson,

 

Ich hatte die beiden Ablationen in der Uniklinik Marburg machen lassen. Damals lag ich wegen akuter HRS stationär im Kreiskrankenhaus Biedenkopf. Dort ist mein Hauskardiologe Belegarzt. Er  war früher in Marburg dort tätig und hat noch beste Beziehungen zu der Klinik, so dass ich von Biedenkopf nach Marburg verlegt wurde, um einen Ablation durchzuführen. Allerdings war es keine Ablation gegen Vorhofflimmern, sondern das Vorhofflattern wurde behandelt. Die Ablationen gegen VH Flattern sind sehr hoch (90-95 % bei Erstablation). Der Arzt, der die Ablation durchführte, sagte aber auch, dass bei mir eine Ablation gegen Vorhofflimmern nicht zu empfehle sei, die Gründe habe ich in meinem Beitrag geschildert. Bei beiden Ablationen war ich bei vollem Bewusstsein. Die 2 Ablation war teilweise sehr unangenehm. Der Arzt versuchte, das Herzrasen, was mich damals quälte auszulösen, indem er mit dem Katheter bestimmte Areale im rechten Vorhof stimulierte. Dabei stellte er fest, dass sich Flattern nicht mehr auslösen lässt. Es handelte sich demnach um eine andere Art des Herzrasens. Nachdem die Stimulation mittels Katheter nicht klappte, wurde mir über den anhängenden Tropf ein Medikament verbreicht, welches das Herz zum Rasen bringt. Das war ein absolut unangenehmer Zustand. Der Arzt verödete einige Stellen und nach ca. 1,5 - 2 Stunden war die Ablation vorbei. Es dauerte aber noch einige Stunden, bis die Herzfrequenz wieder langsamer wurde. Der Arzt verzichtete auf eine Sedierung, weil er während der Ablation mit mir kommunizieren wollte, d. h. Anweisungen gab und Rückmeldungen haben wollte. Mittlerweile sind 9 Jahre vergangen, ich kann mir gut vorstellen, dass es auch Ablationen unter Sedierung gibt. Ich weiß nicht wo Du wohnst, aber ich wurde vor 18 Jahren in der Kerckhoff Klinik (Bad Nauheim in Hessen) operiert. Diese Klink gehört zu den besten in Deutschland. Besonders die EPU Behandlungen sind dort sehr gut.

 

LG

Stefan

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Hallo zusammen, so langsam wird es echt merkwürdig. Mein VHF kam seit dem Vorfall vor 10 Tagen zwar nicht wieder, dementsprechend geht mein zwischenzeitlich sehr hohes Stresslevel nun wieder runter. Allerdings habe ich jetzt den nächsten "Spass". Nachdem ich letzten Mittwoch beim Kardiologen war (Ergebnis hatte ich ja weiter oben geschildert) und der mich ziemlich beruhigen konnte, hatte ich im Anschluss Nachmittags beim Arbeiten so ein wattiges Gefühl im Kopf. Leider begleitet mich dieses seitdem in unterschiedlicher Stärke und stört mich mitunter extrem. Es fühl sich an, als ob ich Druck auf dem Kopf und den Ohren hätte. Begleitet wird es von Schwindel. Manchmal ist es auch wie ein hochfrequebtes Vibrieren. Und ich bin scheinbar empfindlicher für Erschütterungen. Es sind keine Kopfschmerzen o.ä. auch andere Anzeichen eines Schlaganfalles zeige ich nicht. Davor hatte ich anfänglich am meisten Angst,  es geht weg, wenn ich schlafe oder wenn ich stark abgelenkt bin (zB mich intensiv unterhalte). Dann in anderen momentan kann ich mich leider gar nicht mehr konzentrieren.

 

So ist das jetzt seit Mittwoch Abend irgendwie dauerhaft und macht mich verrückt. Habt ihr eine Idee was das sein kann? Kann es eine Folge des innerlichen Stresses sein, den ich mir aufgrund der ganzen Ereignisse gemacht habe? Dann müsste es doch aber langsam wieder weg gehen, bin ja jetzt viel ruhiger.

 

Fühle mich so langsam echt deprimiert, weil es mir so vor kommt als käme ich von einem ins nächste gesundheitliche Problem :(

 

PS: Mein Blutdruck ist durchweg gut. Meistens im Sitzen oder Liegen auf der Couch bei 125/75.

bearbeitet von Watson35
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Am 20.2.2022 um 14:49 schrieb Watson35:

 Kann es eine Folge des innerlichen Stresses sein, den ich mir aufgrund der ganzen Ereignisse gemacht habe?

Da können sicher Verspannungen auftreten. Ich war letztes Jahr im Krankenhaus wegen Kopfschmerzen die nicht mehr weggingen. Über 2 Wochen.

Haben Schädel MRT gemacht und Lungpalpunktion, aber nichts gefunden. Diagnose Spannungskopfschmerzen. Wurde auf Psyche geschoben und ich sollte 6 Monate irgendein anti-depressivum nehmen und Schmerztabletten.

 

Naja, war direkt bei einem Chiropraktiker, der hat mal meinen Kopf ordentlich verdreht das alles geknackt hat und binnen Sekunden war der Schmerz Weg. Blockade Halswirbelsäule lässt sich halt im MRT nicht darstellen. Auf die Tabletten konnte ich verzichten.

 

Im Grunde ist es natürlich trotzdem die Psyche das man sich überhaupt so verspannt.

 

Am 20.2.2022 um 14:49 schrieb Watson35:

 bin ja jetzt viel ruhiger.

Vll hast du die letzten Wochen dich auch ordentlich verspannt? 

 

Wenn du schon nicht Sport machen sollst, dann mach doch Dehnübungen. Da du dich im Moment nicht Aufwärmen kannst vll nur früh nach dem Aufstehen.

bearbeitet von shabeel
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vor 10 Stunden schrieb shabeel:

Da können sicher Verspannungen auftreten. Ich war letztes Jahr im Krankenhaus wegen Kopfschmerzen die nicht mehr weggingen. Über 2 Wochen.

Haben Schädel MRT gemacht und Lungpalpunktion, aber nichts gefunden. Diagnose Spannungskopfschmerzen. Wurde auf Psyche geschoben und ich sollte 6 Monate irgendein anti-depressivum nehmen und Schmerztabletten.

 

Naja, war direkt bei einem Chiropraktiker, der hat mal meinen Kopf ordentlich verdreht das alles geknackt hat und binnen Sekunden war der Schmerz Weg. Blockade Halswirbelsäule lässt sich halt im MRT nicht darstellen. Auf die Tabletten konnte ich verzichten.

 

Im Grunde ist es natürlich trotzdem die Psyche das man sich überhaupt so verspannt.

 

Vll hast du die letzten Wochen dich auch ordentlich verspannt? 

 

Wenn du schon nicht Sport machen sollst, dann mach doch Dehnübungen. Da du dich im Moment nicht Aufwärmen kannst vll nur früh nach dem Aufstehen.

Hallo Shabeel,

 

Verspannungen hatte ich auch schon im Verdacht. Gerade weil es im Liegen besser wird. Nach dem Aufstehen morgens bin ich 1h Beschwerdefrei und dann geht's wieder los. Werde mich mal um einen Chiropraktiker bemühen.

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  • 2 weeks later...

Hallo zusammen,

 

Weiß nicht ob diesem Thema noch jemand folgt, aber möchte mich auch mal mit positiven Nachrichten melden: Der Schwindel ist nach 2,5 Wochen tatsächlich wieder dauerhaft verschwunden. War wohl wirklich psychosomatisch und dem Stress geschuldet.

 

Was ich aber noch besser finde: Das VHF kam bislang nicht zurück. Heute ist es 4 Wochen her und damit ein kleiner Meilenstein für mich. Wie es scheint, hing es tatsächlich mit dem Joggen zusammen, da ich ansonsten nichts verändert habe. Jetzt gilt es herauszufinden, ob es nur eine zweimalige Sache war, oder ob es nach meiner Sportpause dann im April mit der Wiedefaufnahme des Ausdauersports zurück kommt. Drückt mir die Daumen :)

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