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zwischendurch immer mal wieder Übelkeit und schlechtes Gefühl


Gh0sT

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Hallo liebes Forum.

Meine OP ist ja nun schon ein paar Monate her. Seither geht es viel und gut bergauf, aber zwischendurch auch immer mal wieder bergab.

Ich weiß mittlerweile, der Genesungsprozess ist langwierig und geht mal mehr mal weniger gut voran.

 

Ich habe immer mal wieder Phasen, in denen es mir total schlecht geht. Wie in einem anderen Beitrag schon geschrieben ist ein Auslöser mittlerweile Gefunden. Der Cholesterinsenker.

Seit ich damit pausiere, geht es mir merklich besser. Trotzdem gibt es Tage, an denen ist mir schlecht, ich fühle mich sehr unwohl. Werde dann sehr schnell ängstlich, aber nicht panisch.

Angst, dass wieder was mit dem Herz sein könnte und ich wieder ins KH muss.

Außerdem fühle ich mich zeitweise sehr schlapp und müde und leider "hört" man dann auch viel inensiver auf alles, was so im Körper passiert.

Wenn ich mich dann aufraffe, mit meiner Frau ausgiebige und stramme Spaziergänge mache ist das kein Problem. Da geht es mir auch gut, von Schwindelattacken mal abgesehen, die ich aber nun auch schon sehr lange habe.

 

Das führt dazu, dass ich mich schwer tue mal ein Wochenende mal weg zu fahren. Von eventueller Urlaubsplanung ins Ausland mal ganz abgesehen.

 

Ich nehme ja nicht viele Medikamente, und die auch noch in Dosen, bei denen ich immer belächelt werde.

ASS100, Bisoprolol 1,25mg und Candesartan 4 mg.

Auch wenn es nur mindere Dosierungen sind, kann es das eventuell am Biso liegen?

Mein Kardiologe erwähnte schon mal das man bei mir evtl. auch auf den Betablocker verzichten kann.

 

Psychisch bin ich eigentlich stabil. Ich bin neben meinem Job noch DJ. Die Musik hat mir schon immer geholfen und tut das auch nach wie vor wenn es mir schlecht geht.

Trotzdem kann ich so mein Leben nicht richtig genießen und belaste dadurch natürlich auch mein Umfeld. 

Ich hoffe nicht, dass sich das jetzt als Dauerzustand einstellt.

 

Natürlich weiß ich, Medikation usw. ist mit den Ärzten zu klären.

Trotzdem frage ich mal nach Euren Erfahrungen. Ging es Euch ähnlich? Kehrt irgend wann wieder Normalität ein?

 

Danke

 

VG

Michael

 

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Hallo Michael,

 

ich habe leider nicht auf dem Schirm, welche OP du hattest. Grundsätzlich ist es aber so, dass der Körper und der Geist nach einer solchen schweren OP eine lange Zeit brauchen, um das Geschehene zu verarbeiten. Ob jemals wieder der „Normalzustand” der Vor-OP-Zeit zurückkommt, ist individuell unterschiedlich. Bei mir ist dieser Zustand auch nach 12 Jahren nicht wieder eingetreten. Dafür waren die Erlebnisse vor, während und nach der OP einfach zu einschneidend. Sicherlich spielt da aber die persönliche Sensibilität eine große Rolle. Man muss es einfach akzeptieren, dass es so ist, dann ist das Leben weiterhin schön und lebenswert.

 

Wenn dein Arzt den Verzicht auf Betablocker schon einmal angedacht hat, dann solltest du in Absprache mit ihm auf jeden Fall einen Versuch wagen. Betablocker können die Leistungsfähigkeit lähmen und auch Ursache für Schwindel sein. 

Eventuell wäre es auch sinnvoll, einmal den Magnesium- und den Kaliumwert im Blut untersuchen zu lassen. 

 

Grüße
Dietmar

 

 

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Hallo Dietmar.

Erst mal vielen Dank für Deine Worte :)

Ich habe hier schon einiges mitgelesen und schnell gelernt. Der Verlauf und auch die Genesung ist so verschieden wie die Menschen die hinter den Geschichten stecken.

Ich bleibe aber weiter zuversichtlich das ich wieder annähernd an das anknüpfen kann, wie es vorher war. 

OK, einen gewissen Umschwunge hat es schon gegeben, gerade was die Ernährung usw. angeht.

Nur den Sport muss ich jetzt noch irgend wie in den Griff kriegen.

 

Kurz erklärt was ich hinter mich gebracht habe: 4 mal zur OP bestellt worden, 2 mal davon wegen fehlendem Intensivbett nach Hause geschickt worden. Beim zweiten Termin habe ich es bis in den Vorbereitungsraum geschafft, wurde dann auch umgebettet und dann als Notfall verwechselt.

Glücklicherweise konnte das noch im OP geklärt werden. Für die Psyche war das auf jeden Fall nichts.

Wie es dann endlich geklappt hat, Ersatz der Biskupiden Aortenklappe, ersetzen eines Stück Aorta und noch 2 Bypässe.

 

Rückblickend habe ich das eigentlich ziemlich gut weg gesteckt. Lediglich die fehlende Vorbereitung auf die Schwäche des Körpers, wenn man das erste mal wieder probiert zu stehen oder nur zu sitzen hat mich etwas überrollt.

2 Tage nachdem ich entlassen wurde, bin ich aber auch schon wieder eingeliefert worden. Verdacht auf Myokarditis. Hat sich aber nicht bestätigt. Es waren einfach nur die Nachwehen der OP.

Während der Reha dann nochmal Einweisung wegen Verdacht auf Verstopfung der Bypässe. Mein Kardiogramm gab einen Hinweis. Die Szintigraphie hat aber das Gegenteil bewiesen. 

Mein Herz scheint so zu schlagen das es auf dem Kardiogramm nicht normal aussieht.

 

Zwischenzeitlich war ich ja mehrfach beim Kardiologen weil ich dachte es stimmt wieder was nicht. Alles Blödsinn, alles ist gut. Klappe arbeitet super, Pumpleistung und Flussgeschwindigkeit sind gut. Blutdruck ist mittlerweile auch wieder gut. Der war, auch während der Reha, meistens so bei 90/60. 

 

Laut Kardiologe wollen wir erst mal schauen das wir jetzt das mit dem Cholesterin in den Griff bekommen. Dazu gibts in kürze einen Termin. Bei der Gelegenheit werde ich dann auch nochmal die Betablocker ansprechen. Einen Versuch ist es in jedem Fall wert.

 

VG

Michael

 

 

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Hallo Michael,

 

da hast du ja einiges durchgemacht. Das macht deine Beschwerden noch verständlicher. Habe Geduld und. gib deinem Körper und deiner Seele noch etwas mehr Zeit zur Erholung.

Musik ist übrigens ein wirklich guter Seelentröster. In der Zeit nach meiner OP habe ich auch sehr viel Musik gehört.

 

Cholesterin lässt sich auch gut durch die richtige Ernährung in den Griff bekommen. In der Reha wollte mir der Klinikchef auch Statine verordnen. Nach Studium des Beipackzettels habe ich dankend abgelehnt. 

 

Grüße
Dietmar

 

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Hallo Dietmar.
Ja, der Reise war nicht ganz einfach. Corona hat da seinen Teil zu beigetragen.
Aber man muss ja auch sagen, für jeden betroffenen hier ist die Reise sicher nicht einfach.
 

Geduld ist in dieser Sache nicht gerade meine Stärke. Ich muss mich da schon sehr zusammen raufen.

Neben meiner Frau ist die Musik auf jeden Fall ein Anker der mich hält.

Wenn ich auflege ist die Welt in Ordnung. Da ist dann auch keine Zeit für komische Gedanken ;)

 

Mit dem Cholesterin muss ich mal schauen. Ich weiß das man viel mit Ernährung machen kann und ich habe mich, im Vergleich zu vorher, schon umgestellt.

Aber so diese Herzgesunde Küche, wie man das auch in der Reha vorgebetet bekommt, das kriege ich einfach nicht hin.

Da gibt es noch etwas diskussionsbedarf mit der Ärzteschaft.

 

Aber ich bleibe zuversichtlich :)

Dank Euch und diesem Forum, wo man viel interessantes findet, ist es auch etwas einfacher.

 

VG und schönes Wochenende

 

Michael

 

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Hallo Michael,

 

Ich habe deinen Post entdeckt und konnte mich total gut hinein fühlen. Die aufkommenden Ängste wenn der Körper mal anders reagiert als bisher gewohnt, du aber eigentlich weißt dass deine Herz OP sehr gut verlaufen ist und alles in Ordnung ist...

Insbesondere wenn bei mir als Frau die Hormone durchkicken und der Blutdruck etwas aus dem Rahmen läuft...

Da kann sich auch keiner von meinen Lieben zu Hause hinein versetzen, alle sagen ich muss im Hier und Jetzt ankommen und nicht ständig in mich hinein horchen. Naja, das lässt sich immer einfacher sagen als selbst drin zu stecken ;)

 

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und dass Wir unser neues Leben in vollen Zügen genießen können :)

 

Liebe Grüße, Carina!

 

p.s: bin vor drei Monaten in Bad Oeynhausen operiert worden- Aortenaneurysma der Aorta ascendens und mittelgradige Aortenklappeninsuffizienz... bin 35 Jahre alt!

bearbeitet von Tausendschön
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Hallo Carina,

Ich kann Dich natürlich genau so gut verstehen. Und ja, bei Dir als Frau spielt der Hormonhaushalt auch nochmal eine ganz andere Rolle.

Nicht falsch interpretieren was ich jetzt schreibe, aber wirklich richtig verstehen kann uns nur jemand, der die gleiche Erfahrung gemacht hat.

Nicht so viel nachdenken usw. höre ich auch immer wieder von allen möglichen Leuten. Aber auch da stimme ich Dir zu, es ist leicht das als außenstehender zu sagen, als betroffener ist man viel sensibler für sowas.
Das ist nicht immer einfach, aber da ich Dir in der Zeit etwas voraus bin kann ich sagen, es wird mit jedem Tag besser und einfacher :)

Ich sehe das Problem viel mehr in der Vorbereitung. Mir ging es jedenfalls so, dass ich im Nachhinein denke, man hätte mir viel mehr erzählen sollen / müssen.

Vieles, was ich nach der OP erlebt habe hätte ich anders verarbeitet, hätte man vorher mit mir drüber gesprochen.

 

Wie sagt man so schön "hätte hätte Fahrradkette" ;)

 

Heute schaue ich viel Positiver in das was noch kommt. Wenn es jetzt noch mit der Einstellung der zwingend nötigen Medikamente klappt bin ich mehr wie zuversichtlich wenigstens wieder annähernd an das alte Leben zu kommen.

Auch wenn Dietmar ja schon erwähnt hat, und das glaube ich auch, dass es nicht mehr ganz genau so wird.

 

Ich wünsche DIR, dass es auch bei Dir täglich besser geht und Du merkst das es vorwärts geht.

Auch wenn mal wieder ein schlechter Tag dazwischen ist, lass den Kopf nicht hängen, das geht vorbei.

Mir hilft interessanterweise Marokanischer Minztee, wenn es mir mal wieder richtig schlecht geht.

 

Am Ende wird alles gut ;)

 

LG

Michael

 

 

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  • 1 year later...

Hi an alle und an dich Michael.

 

Lustigerweise heiße ich genauso :-)

 

Seit vielen Monaten stöbere ich bei gesundheitlichen Problemen durchs Netz und lande immer wieder in diesem Forum, es hat mir in der vergangenen Zeit nach der OP immer irgendwie etwas Trost gespendet.

 

Ich bin 46 und hatte am 12. Mai letzten Jahres eine Aortenklappen-OP (biologische Klappe) nach dem Ende März durch Zufall festgestellt wurde, dass ich eine bikuspide Klappe mit Insuffizienz 3. Grades habe (sehr wahrscheinlich Geburtsfehler).

 

Weiß nicht, ob es hier richtig aufgehoben ist, aber ich schreibe zum ersten Mal über diese Sache, in der Hoffnung, dass es mir hilft.

 

Zu mir: Bin selbständiger IT Mensch, arbeite 90% von zu Hause, Sportmuffel aber nicht dick (bissl was könnte runter), eigentlich aktiv, ehrgeizig oder besser begeisterungsfähig für mich und andere, empathisch, tierlieb und lieber Vater und Ehemann. Doch dieser Mensch bin ich heute irgendwie nicht mehr, ich suche ihn die ganze Zeit..... Oft rede ich es mir ein und manchmal klappt es auch ein paar Tage, bis wieder irgendetwas dies zunichte macht. Ich möchte gerne mein Leben zurück....

 

Was bisher geschah:

 

Vorher hatte ich eigentlich nie etwas, außer einen Bandscheibenvorfall LWS in 2014 nach einem Sturz auf den Hintern. Machte nach OP und Physio aber keine Probleme mehr.

 

2021:

- 4-6 Wochen ein komisches Schwindelgefühl (wie leicht betrunken, etwas torkelig, im Liegen oder sitzen eher nicht), manchmal etwas übel

  War dann mal beim HNO und habe mir die Ohren sauber machen lassen, ohne direkte Wirkung (war mein Verdacht). Einige Zeit später war es einfach weg...

- Besuch beim Augenarzt (Juli), da die Arme beim Lesen immer länger wurden :-), Lesebrille.

   Folgeuntersuchung, da ich noch einen kleinen grauen Fleck oben links in der Sehachse habe, er wollte das checken.

   Bei der Folgeuntersuchung (Netzhaut anschauen) bekam ich Tropfen in die Augen im Wartezimmer (brannten ganz gut) und im Behandlungszimmer dann der Supergau

   Ich bekam eine weitere Tunke auf die Augen und dann wollte der Doc mir Glaskörper (Linsen) aufs Auge setzen und hineinschauen. Die Dinger waren nicht 3 sek drauf, als

   ich rief, nimm die Dinger weg, sonst klapp ich zusammen, mir wird speiübel, Schweiß, Herzrasen, Panik, Bumm.... Sekunden später lag ich auf dem Boden.

   Kurz darauf wieder bei Sinnen kam dann schon der Notarzt und holte mich wieder herbei aus meinem Schockzustand. Ab ins Krankenhaus checken was los ist.

   Befund: Keiner. Außer leichtem Kalziummangel nichts zusehen, auch Herzultraschall angeblich nix. Naheliegender Verdacht, Überempfindlichkeit des Hauptnervs 

   (vasovagales irgendwas). War dann abends mit Schrecken wieder zu Hause. So was hatte ich noch nie zuvor.

 

- Von Oktober bis Ende Februar 2022 haben wir dann hier zu Hause angefangen unseren Garten neu zu gestalten (Gartenhaus mit Fundament, Wege, 18to Erde

  geschaufelt, Pflaster, usw. Mir ging es gut, auch keine Probleme mit Luft Herz oder sonst was, klar war das anstrengend, aber ok.

 

2022

- Am 22.02.2022 haben kurzfristig beschlossen zu heiraten - war schön (kennen uns seit fast 30 Jahren und sind seid 2012 wieder ein Paar)

- Ende März 2022 geschah dann etwas seltsames... Bauarbeiten eigentlich im groben seit 4 Wochen vorbei. 

   Ich saß im Büro und bekam auf einmal ein Ziehen in der Schulter bis leicht in der rechten Oberarm, beim telefonieren.

   Ich dachte oh Zerrung (fühlte sich an, wie wenn ein Wadenkrampf kommt). Stand auf und lief herum, bewegte mich, um das abzuwenden. Half aber nix, blieb minutenlang

   konstant und ich bekam innerhalb Sekunden eine Panikattacke (Schweiß, eiskalt, Blutdruck im Keller, speiübel, etc.). Begab mich ins Bad und parkte hockend vor der

   Toilette. Halb benommen und wenig ansprechbar bekam meine Frau Angst und rief den Notarzt. Doch ich blieb bei Bewusstsein und ging dann zum Sofa, Füße hoch.

   Es war schon wieder ganz ok, als der Arzt eintraf. Dieser gab mir trotzdem Blutverdünner und Flüssigkeit, und testete EKG etc. Könnte ja auch ein Herzinfarkt sein.

   War es aber nicht (auch hinterher in der Kardio konnte man nichts feststellen). Allerdings sagte der Notarzt, dass zwar wieder alles ok wäre, aber einige Herzwerte etwas

   seltsam aussehen - besser prüfen und ab ins Herz-Kreislaufzentrum. 

   Hier wurden alle Werte genommen (Blutdruck leicht drüber, sonst alles ok). Dann Ultraschall (nichts genaues gesehen), Röntgen nix, CT war auch erstmal nix besonders

   auffälliges. OK, ab heim am selben Abend.

   Nicht ganz zu Hause, Anruf, bitte morgen nochmal kommen, noch eine Untersuchung, da dem Chefarzt etwas aufgefallen ist.

   Ok wieder hin: Echo Herz über Speiseröhre und siehe da Aortenklappe bikuspid, 3 Grad insuffizient. 

   

   Junge, du brauchst Ersatzteile. Maximal 2-3 Jahre Zeit, also nicht auf die lange Bank. Toll

 

   Wieder zu Hause, habe ich natürlich gelesen was das alles bedeutet usw.  Horror, Angst und kurz darauf (weiß nicht genau wann) war auch der Schwindel wieder da.

   Aus Angst wieder umzukippen, auch weil ja niemand wusste inwieweit das Herz jetzt Probleme macht, war ich stets in Alarmhaltung und ungenießbar. Ich wollte kaum vor

   die Tür. Nach vier Wochen trafen wir dann die Entscheidung es gleich machen zu lassen, da ich unausstehlich war.

 

   Termin für den 10.05. bekommen, vorher noch diese gruselige Herzkatheter-U und 10 andere Tests. (Die Nadel vom Katheter in der Hand spüre ich heute noch, wenn ich

   dran greife. Pfui. Sie können hier am Bildschirm sehen wo der Katheter ist, prima...., wahrscheinlich damit man nicht den Arzt anschaut, dem das Blut von der Schutzbrille 

   tropft.) Waren aber alle ohne Befund. Also fit.

 

   09.05.2022 Einweisung KH, 10.05. OP angesetzt, Arztgespräche Narkose, Chirurg, Klappenwahl, Technikerteam HerzLunge, Ganzkörperrasur und was nicht alles und

   dann nichts mehr essen ab Mittag.

   10.05.2022 Hemdchen frühs an bis Nachmittag gewartet, 10 mal geheult (war leider alleine), Angst, Schwester kam: Verschoben wg. Notfall, der dauert.

    endlich was zu essen.

   11.05.2022 gleiche Spiel von vorne, wie gestern, allerdings nach Mittag dann Abholung in OP, OP Vorraum, Britschenwechsel, Narkosearzt mit Spritze in der Hand.

   Chirurg stürmt rein, STOP, Notfall: Aorta geplatzt, kommt jeden Moment rein. Patient retour. Ahhhhhhh

   12.05.2022 Nach einiger Wartezeit ging es endlich kurz vor Mittag los, ich war eh schon nur noch ein mentales Wrack, obwohl der Chirurg immer abends ins Zimmer kam

   und mir Mut machte (versuchte es zumindest). 4h OP alles geklappt. 1 Tag Intensiv und dann auf Normalstation.

 

   Hier beginnt eigentlich der Wahnsinn:

   Nach der OP fühlte ich mich wie frisch überfahren. Klar Schmerzmittel, alles ok. Aber tausend Strippen im Bauch im Hals im Arm.... ich kam mir vor wie in einem Horrorfilm.

   Alle 15 min. doktert irgendwer an dir rum, Fieber, Blutdruck, Blut, Medizin, Tropf, und was nicht alles. Dann hat man ein Gefühl total labil zu sein und möchte eigentlich nur     seine Ruhe und schlafen um aus dem Albtraum aufzuwachen. Nix, direkt 2 Tag Physio-Animateurin mit exzessiver Fröhlichkeitsstörung.... ich hätte kotzen können.

   Brustkorb in Trümmern, Pumpe macht was sie will, ich eine mentale Katastrophe, aber wir machen in der Gruppe Bewegungsspiele. Das Essen stellte man auf den Tisch,

   damit man sich ja aus dem Bette quälen muss, aber natürlich nur mit Brustkorb Schonhaltung aufstehen und bewegen, klar.  

   Mittlerweile hatte ich wenigstens Gesellschaft (Besuch ging auch nicht wg. Corona), der war immer so nett und brachte mir das Essen ans Bett, bis es etwas besser ging.

   

   Ach ja das Essen.... aus irgendeinem Grund, war nach der OP mein Geschmack im Eimer.... jegliches Fertigzeug (ob Wurst, Pudding, Billigbrötchen, usw.) konnte ich 5

   Meter gegen den Wind riechen und essen schon gar nicht (Igitt, brutal widerlicher Geschmack). Das blieb fast 6 Wochen so. Auch habe ich seit der OP nicht mehr eine

   Kippe geraucht, früher Päckchen/Tag. Schmeckte einfach nur noch widerlich. (Hierbei wars wohl gut.) Bis zur Entlassung nahm ich 15kg ab.

 

   So ging die Zeit dahin bis zum 20.05.2022.

   Mit vielen tollen Momenten durchsetzt wie: Ziehen der Drainagen, geil, braucht man, träume ich heut noch von. (tief ausatmen und ruck)

   Einem Assi-Arzt der immer meine Adern nicht fand beim Blut holen. Macht nix, sind eh genug Löcher überall, kommt auf paar mehr nicht an. etc.

 

   Naja, zumindest der Chirurg besuchte mich öfters, wir verstanden uns gut, und versuchte immer mir etwas positives dazulassen. 

   Trotzdem liegt man Stunde um Stunde in seinem Bett, der Rücken und alles schmerzt, bewegen geht kaum, man heult sich leise einen zurecht und hofft, dass das alles

   bald aufhört. Am 20. musste ich dann noch mal einige Tests absolvieren und kam dann in die Reha (Nachbargebäude).

 

   Der Wahnsinn nahm seinen Lauf:

   Hier wurde ich empfangen wie auf der Kadettenschule. Unterlagen, Zimmer, plan, Termine, Orte, peng peng peng. (Ich dachte nur LMAA und zeig mir wo mein Zimmer ist.)

   Zimmer (lol).... Bett plus 80cm Gang drumherum, Balkontür, 40 Jahre alter Briefmarkenfernseher an der Decke und 1 qm Bad. Wo bist du hier gelandet?....

   Egal, war Mittag rum, legte mich aufs Bett und schlief eine Runde. Gegen 16:00Uhr wurde ich von Lärm geweckt. Wasn jetzt los?

   In dem Gebäude 12 Stockwerke 2Stück, wurden aus Kostengründen die oberen Etagen ab Nr. 6 an die Auszubildenden der ortsansässigen Verwaltungsfachhochschule

   vermietet. Ich lag in der 5 und konnte mich noch am selben Abend lebhaft davon überzeugen wie eine Horde 16-20 jähriger über mir ihren Feierabend verbringt.

   Wir hatten draußen fast 30 Grad, ich hatte nur ein Fenster und das musste ich schließen, da man eine Etage drüber auf dem Balkon zu grillen pflegte.

 

   Noch am selben Abend rief ich meinen Hausarzt an, meine Frau, meine Mutter und teilte mit, dass ich hier nicht bleibe, keinen Tag länger.

   Am anderen Morgen Sachen gepackt, zum Reha Doc, der war ganz nett, Situation beschrieben, Anweisungen notiert, und Wiedersehn.

   Erholung geht anders. Er gab mir auch zu verstehen, dass dies bereits moniert sei bei der Leitung, aber Geld.....

 

   Klar waren nicht alle so begeistert von meiner Entscheidung, aber ich hatte fest vor, das auch selbst in vertrauter Umgebung hinzubekommen.

   Zu Hause angekommen, richtete ich mich ein, Pläne, Termine, Messwerte dreimal täglich, Arztbesuche, Verbandsmaterial usw. alles am Start.

   Sogar ein Ergometer hab ich besorgt.

 

   Ich fühlte mich deutlich besser, aber natürlich war noch nichts heile. Woche für Woche ging rum, mal besser mal nicht so, ewige Schmerzen vom vielen Rückenliegen.

   Nach 6 Wochen war endlich mein Geschmack wieder ok (klar zu Hause gabs nicht so ein Mist) und auch andere Effekte wie Kribbeln und Taubheitsgefühle ließen nach.

   Ich versuchte immer ein bisschen bewegen, meist aber liegen und sitzen im Büro ging auch bald wieder ganz gut. Alltag dachte ich, das hilft dir klar zu kommen.

   Nach 8 Wochen schlief ich wieder auf der Seite.... welch Erlösung....

   Ich fing auch an wieder raus in den Garten zu gehen und Kleinigkeiten zu machen, Schritt für Schritt ging es aufwärts.

 

   Am 04.06.2022 dann die nächste Hiobsbotschaft, mein Vater verstarb die Nacht im Pflegeheim (klar war abzusehen - langer Leidensweg), aber musste dies auch noch am

   18. Geburtstag meiner Tochter geschehen??? Was läuft hier schief....

 

   Am Anfang Juli quälte ich mich zur Beerdigung, weil es musste. Gott sei Dank konnte sich mein Bruder um alles praktisch kümmern, ich habe die ganze Theorie gemacht.

 

   Was mir allerdings blieb, ohne Pause, ist dieses blöde Schwindelgefühl dauernd, ohne erkennbare Ursache. Und durch die wenige Bewegung etwas Rücken an vielen 

   Stellen.

 

   Nach den 3 Monaten, ich habe jeden Tag gezählt und dokumentiert, Anruf beim Doc -können die Medikamente endlich weg? Ja nur noch ASS 100.

   Ich dachte, dass evtl. Biso für den Schwindel schuld sein könnte. War es nicht. Obwohl ich keine großen Dosen mehr hatte, war das Absetzen die Hölle.

   Mir ging es fast 2 Wochen wieder total Scheiße, Herz machte neue Faxen, klar nun auch wieder flotter unterwegs, aber alles sehr unangenehm.

   Oft Panikgedanken.... immer wieder sagte ich mir, halte es durch, es ist alles ok. Arzt bestätigte das ja auch. Aber wer sagts dem Kopf?

 

   Dann war auch das überstanden. Seit Oktober dann eigentlich alles gut, verheilt, Funktion bestätigt 100% dicht und läuft. Wieder normal in der Arbeit im Büro und

   vorsichtig mit Belastung. Wurde besser und ich versuchte auch wieder kleinere Wege außer Haus zu tun. (Angst umzukippen und Schwindel immer im Gepäck)

   Ich sagte mir halt, Konfrontation wird dich zur Normalität führen. So weit so gut.

 

03.11.2022 

   Nächste Horroraktion: Ich wachte morgens auf und konnte mich vor Schmerzen kaum rühren. Was ist denn jetzt los???

   Nach etwas Fassung und Sortierung der Gedanken konnte ich es reduzieren auf Hexenschuss. Und der hatte es in sich, ich kam drei Tage kaum zur Toilette.

   Stelle erwischt war in etwa wie ein Kontakt mit einem Starkstromkabel. Direkt in die Knie gegangen.

   3. Tag Doc angerufen Medizin geholt. Nerven und Muskel Tabletten (Spritze ging nicht wegen Herz). Und so Hammer opioide Schmerzdinger... die habe ich nicht

   genommen, da es mit den anderen Sachen und Wärme erträglich wurde. Diese Hexe ist fast 2 Monate geblieben, ISG Gelenk. Merke sie heute noch, wenn ich die Stelle

   genau erwische. War dann bei der Physio, auch wegen dem Schwindel, mal Hals checken. Danach besserte sich die Hexe.

 

Kurz vor Weihnachten musste ich dann noch unsere 13 jährige Miezi zum letzten Tierarztbesuch bringen, Organversagen....

Jahr rum. Mehr geht nicht. Das es für als Unternehmer ebenfalls nicht prickelnd war, versteht sich von selbst.

 

Nun habe ich mich durch alles durchgequält, versuche gerade den restlichen Dingen auf die Schliche zu kommen:

- Osteopath, war schön, aber noch kein Nutzen

- Orthopäde wg. Rücken und Schwindel

- Jetzt kommt MRT, erst HWS, dann nächstes Quartal LWS (Kosten Krankenkasse, auf einmal geht nicht)

- Dann wieder Orthopäde in der Hoffnung was zu finden

Alles immer mit 6 Wochen Vorlauf, weil vorher kriegt man keinen Termin mehr. Egal wieviel Schmerzen man hat.

 

Soooo, das ist mal meine Story... tut ganz gut das mal aufzuschreiben.

 

Gerne möchte ich die restlichen Sachen loswerden, diesen vermaledeiten Schwindel, die Angst wieder irgendwo umzufallen, die Rückenschmerzen (habe seit der vielen Rückenliegerei ab und zu Schmerzen im mittleren Rücken (so Rippenbeginn), die oft bis zum Magen ziehen. Unangenehm. Hexe geht mittlerweile wieder.

Vor allem muss ich mich wieder unter Menschen trauen, je länger ich unkontrollierbaren Situationen ausgesetzt bin (Einkaufen, selbst Familienbesuche, Essen gehen, usw.)

baut sich innen ein Druck auf, das Bedürfnis wieder in einer Umgebung zu sein, die ich kontrolliere, in der ich jederzeit sagen kann, ich lege mich jetzt hin, weil mir danach ist. Je öffentlicher um so schlimmer ist es.

 

 

Danke fürs Lesen... ist etwas länger geworden....

Ich würde mich freuen, wenn ihr ein paar Tips für mich habt oder einfach etwas Zuspruch übrig habt für mich...

 

Liebe Grüße an alle Mitleidenden.

 

Michael

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Hallo Michael,

 

das mit dem Schwindel und der Angst umzufallen klingt nach astreinen Panikattacken.

die begeleiten mich mal mehr mal weniger seit 30 Jahren.......meine OP kommt erst noch am Dienstag.

 

Oh man, eine Odyssee, aber lachen musste ich doch an manchen stellen, Du schreibst soooo toll.........."exessive Fröhlichkeitsstörung" muss ich unbedingt merken ......."schmeiß mich weg"......

Wie schön, das du bei allem Umstand Deinen Humor nicht verloren hast.

 

Herz macht immer Angst

 und Angst macht Psyche und

Psyche macht Handfeste Panikattacken..........versuche schnell einen Termin beim Seelen-Doc zu bekommen (ja ich weiss, leichter gesagt als getan.....)

 

Vor dieser Übelkeitsgeschichte und dem Schwindel hab ich auch Angst......

aber ich hoffe mal auf das Beste.

 

Halt die Ohren steif...

 

LG

FEE

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Huhu Fee,

 

und danke für deine Antwort.

 

Ich befürchte auch, dass sich da schon irgendwas in der Birne manifestiert hat, man will es halt nicht wahr haben, da ich eigentlich "ein Kerl wie ein Baum" bin.

Arzt normalerweise erst, wenn es komisch absteht oder in die Suppe in Strömen läuft. 

 

Will niemandem Angst machen mit meiner Story, die ist einfach mental so bescheiden gelaufen in 2022, dass das einer alleine gar nicht verarbeiten kann im Normalfall.

Und sicher kein Paradebeispiel. 

 

Was ich wohl sagen kann ist, dass die Chirurgen Profis sind, die echt wissen was sie tun. Ich meine mal eben jemand zwischen Frühstück und Mittagessen komplett vom Strom nehmen und fremdverkabeln (Herz-Lungen Maschine), Brustkorb zerlegen, Ersatzteile einbauen und alles wieder zusammenflicken in der Hoffnung, das die Karre auch wieder anspringt.... ist sicher auch für die eine Nummer. Und meiner hat sich in all dem Ungemach im Krankenhaus wirklich abends nach Feierabend immer die Mühe gemacht, sich bei mir ans Bett gehockt und mir gesagt, dass ich wieder funktioniere. Das hat mich echt am Laufen gehalten.

 

Mein Gedanke war irgendwann nur noch, 3 Monate rum kriegen, egal wie, jeder überstandene Tag ist einer weniger. Und ich habe mir Meilensteine in meinen "Reha" Plan geschrieben: 6 Wochen erstes Ziel - Brustkorb wieder grob zugewachsen, Bewegung ungefährlicher, 8 Wochen - wieder Rücken schlafen, 12 Wochen wieder anfangen belasten, Brustkorb heile, Marcumar weg, (nix mehr testen dauernd), Biso weg,

 

Habe jeden Tag dreimal Blutdruck, Temperatur, Puls notiert, Bewegungseinheiten, Medizin Einnahme. Das war quasi mein Abreißkalender.

 

Gut geholfen hat es meinem Kopfkino, dass ich zur Nachkontrolle (Herzultraschall, war total aufgeregt) gesagt bekommen habe: Super 100% dicht, sieht man nicht immer, dass es anschließend so dicht ist. Läuft!

 

Das war das erste Mal in 6 Monaten, dass ich mal nicht mehr ständig daran dachte, was die Pumpe gerade macht. Schönes Gefühl. 

 

 

Ich kann sicherlich niemandem sagen, dass alles Spaß gemacht hätte, aber was bleibt denn zur Wahl? Hier gibts keinen Wunderheiler.

Wir haben immerhin das Glück das solche OPs seit 1965 überhaupt möglich wurden. Dafür bin ich sehr dankbar, sonst würde ich bald nicht mehr schreiben können.

 

Nur unser Kopf ist auf so etwas nicht vorbereitet und das geht auch gar nicht. Das Ganze macht etwas mit einem und gefühlt kommt man als ein anderer aus dem KH.

 

Bin auch am Sortieren, was vom Alten noch da ist, was ich wieder herbei holen kann und wie ich mich mit dem Rest arrangiere. Habs ja geschrieben, was noch so ist.

 

 

Wünsche allen, die das lesen, den bestmöglichen Verlauf, schnelle Heilung, wenig Kopfkino und viele nette Menschen, die euch stützen.

 

LG

 

Michael 

 

 

 

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Hallo Michael,

 

da hast du ja ganz schön was durchgemacht... Ich hab hier vor einiger Zeit auch mal meinen Bericht über die OP plus Vor- und Nachgeschichte verfasst. Dürfte über die Suche oder mein Profil zu finden sein.

 

War bei mir allerdings nicht ganz so "wild" wie bei dir und ich habe vermutlich einen anderen Umgang mit der Sache gehabt / gefunden, aber da schreibt ja nun mal jeder seine eigene Geschichte was das angeht. Insgesamt finde ich mich aber trotzdem bei vielen deiner Schilderungen wieder.

 

Die von dir beschriebenen Ängste, vor allem in/vor Situationen die man selber nicht unter Kontrolle hat, kenne ich allerdings sehr gut. Das ging mir einige Jahre vor meiner OP so und ich habe, inkl. Verhaltenstherapie, auch einiges an Zeit gebraucht das wieder los zu werden. Die Angst oder sagen wir mittlerweile Respekt vor Terminen, Reisen, unkontrollierbaren Situationen, ist zwar immer noch da, aber es passiert einfach nichts mehr bei mir, wenn ich einmal drin bin.

 

Vielleicht ist der Weg Richtung Psychotherapie auch bei dir eine Möglichkeit... Hätte man mir früher gesagt, dass ich mit sowas mal Probleme haben werde, dann hätte ich den Vogel gezeigt, aber man sucht sich das ja wirklich nicht aus und am Ende kann es helfen, bzw. hilft es in ganz vielen Fällen.

 

Bei mir steht am Ende der Geschichte (ich hoffe zumindest, dass die OP bzw. die Genesung danach das Ende dieser Leidensgeschichte war) aber auf jeden Fall eine deutlich gestiegene Lebensqualität, fast komplette Beschwerdefreiheit und auch ein gelassenerer Umgang mit vielen Dingen. Man hat halt doch schon etwas durchgemacht, was (zum Glück) ganz ganz vielen Menschen in ihrem Leben erspart bleibt.

 

Dir alles erdenklich Gute und schau zu, dass du deine Geschichte schnellst- und bestmöglich unter Kontrolle bekommst. Die Daumen sind gedrückt!

 

LG

Karsten 

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Hallo Michael,

 

ich habe auch eine „etwas“ längere Leidensgeschichte im KH hinter mir. Erst OP, dann Ecmo, dann nach einer Woche nochmal Sternotomie usw. Nach 55 aus dem KH entlassen, Gehversuche mit Rollator. Reha vorzeitig beendet und danach langsam zuhause genesen. Es hat lange gedauert bis ich aufgehört habe meinen KH Entlassungsbericht zu lesen und versuchte diesen zu verstehen. Meine Frau sprach von mehrfachen Reanimationen und ich konnte mich an nix erinnern, nur an meinen Delir im Koma. War keine „geile“ Zeit.


Was mir geholfen hat, ich habe meine Situation nicht mit gestern oder letzter Woche verglichen sondern mit vor einem Monat oder noch länger. Dann habe ich gesehen wieviel besser es mir schon geht seit meiner OP. Und es wird weiter Stück für Stück besser.

 

Aber jetzt geht es mir gut, der Entlassungsbericht liegt im Schrank und ich Überwintere gerade in Malaysia.

 

Kopf hoch, das wird

 

VG

Ralf

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@ Karsten

 

Ich habe jetzt mal einer Psychotherapeutin die Story geschrieben in der Hoffnung, dass sie eine Idee hat, wie man mir helfen kann.

Parallel renne ich die Ärzte ab und versuche den restlichen Unsinn in den Griff zu bekommen. Möchte wirklich gerne einen einigermaßen normalen Alltag zurück.

Sicherlich wird die Zeit auch einiges heilen.... hätte auch nie gedacht, dass mich so etwas mal dermaßen in seinen Bann zieht ohne das man das eigentlich merkt.

Ein paar unerwartete heftige Ereignisse und schon spielt der Apparat verrückt. 

 

Ich habe früher immer gelächelt, wenn mir einer was von Burnout und so nem Kram erzählt hat.... nun denke ich tatsächlich anders darüber. Man versteht welchen Einfluss die Psyche auf den Rest haben kann. Und auch wenn das alles klingt, wie aus einem schlechten Film und kaum nachvollziehbar ist für andere, so ist es doch eine Beeinträchtigung, die sich nicht einfach bei einer Tasse Tee weg reden lässt, wie ich nun von anderen schon oft zu hören bekam. ...

 

Einsicht ist der erste Weg zur Besserung heißt es doch.... hoffentlich stimmts. :-)

 

@ Ralf

 

Du hast recht, mit dem was du sagst und um deinen Leidensweg beneide ich dich wirklich nicht.

Finde ich super, dass du wieder so auf dem Damm bist!!! Hoffe, dass bekomme ich auch hin.

 

Das Problem ist, dass man hier am Anfang nicht mit offenen Karten spielt. Alles drehte sich bloß um die Insuffizienz und das das in meinem Alter reibungslos klappen sollte.

Stimmt ja ein Stück weit auch, OP ist augenscheinlich gut verlaufen und die Pumpe macht wieder was sie soll. Aber alles was drumherum geschieht, hat niemand erwähnt.

Erst als ich Angst hatte, habe ich nach Beistand und Informationen gesucht, aber alle immer nur, das wird schon - die Ärzte haben ja gesagt, das.... blabla.

Als hätte man den Arm gebrochen, wieder geflickt und alles wie vorher.

 

Genau das sind diese OPs nicht. Sicher gibt es Leute, die mental auch das einfach wegstecken können, ich hätte mich vorher auch für so jemanden gehalten, aber weit gefehlt. 

 

Ich versuche mir auch immer einzureden, alles ist gut, du bist gesund, du lebst noch, etc. ....aber es klappt nicht immer. Vor allem wenn der Körper immer wieder mal irgendwelche Faxen macht, da tut mal der Rücken komisch weh, mal die Brust, mal die Narben, usw. usw. ... sofort ist immer das Kopfkino an (was ist jetzt wieder los, ernst oder nicht, was tun, ....), meist ist dieser Tag, dann immer irgendwie rum zu bekommen und am nächsten gehts wieder besser.

 

Ich befürchte, dass außer Docs und Seelenklempnern auch wirklich viel mehr Zeit ins Land gehen muss, um wieder zu lernen, dass nichts und nicht alles bemerkenswert ist. 

 

 

 

Bleibt gesund! 

  

 

 

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