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Mitralklappe undicht


Seb87

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Hallo, ich (33, männlich - fit, keine Symptome, 3 Mal die Woche Sport) bin neu hier und ein wenig überfordert. 

Vor ca 8 Wochen bin ich mit grippeähnlichen Symptomen zu meinem Hausarzt gegangen. Die Symptome waren Fieber von 38 bis 39 für 3 Tage, erhöhter Puls, Krankheitsgefühl, müde und schlapp. Daraufhin hat er mich abgehört und meinte er höre ein Geräusch an meinem Herzen welches nicht normal ist. Abgehört wurde ich schon öfter. Danach hat er noch ein EKG gemacht welches aber unauffällig war. Trotzdem bekam ich noch eine Überweisung zum Kardiologen. Habe mir aber nichts dabei gedacht und dachte, dass die Geräusche vlt nur von der Grippe kommen. 

Vor ungefähr 2 Wochen hatte ich dann den Termin beim ersten Kardiologen. Dieser hat mich aber nicht so Recht aufgeklärt (außer dass meine mitralklappe undicht sei und das für so einen jungen Mann nicht gut ist - was mich sehr geschockt hat und aus der Bahn geworfen.) und war auch sonst eher unfreundlich. Ansonsten hat er noch ca 5 Minuten in sein Tonband Gerät gesprochen. Am Ende wollte er noch ein Termin zum Tee ausmachen welchen ich aber abgesagt habe weil ich zu einem anderen, freundlichen Kardiologen gegangen bin. Da war ich jetzt am Donnerstag. 

Er hat mir jetzt Mal alles genauer erklärt und anscheinend haben beide Segel der mitralklappe einen Prolaps woraus sich eine Insuffizienz Grad 2 bis 3 ergibt. Ansonsten alles gut laut Bericht - kann ihn gerne Mal abtippen.

 

Jedenfalls hat er mich jetzt zum Schluckecho angemeldet. 

Ehrlich gesagt macht mich das gerade ziemlich fertig. Ich dachte ich sei völlig gesund. Und jetzt das.

Gibt's hier noch mehr so junge Leute die so eine Diagnose bekommen haben? Ich habe jetzt große Angst vor einer Operation. Welche Klinik wäre um Karlsruhe empfehlenswert? Karlsruhe selbst? Homburg soll ja angeblich sehr gut sein.

 

Sorry für den langen Text 

Sebastian

bearbeitet von Seb87
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Hallo Seb,

 

bei mir war die Diagnose ähnlich gewesen. Nachdem Blutdruck messen hat mein Hausarzt mich gefragt ob ich die Stolperer bemerken würde.

Danach folgte erstmal ein 24 Std EKG und eine Überweisung zum Kardiologen.

Die Überweisung zum benachbarten Krankenhaus ausgestellt und dort ein Schluckecho gemacht.

 

Fazit: „Alles halb so schlimm bis auf die halbjährliche Kontrolle“

 

Mein Kardiologe hatte mir aber im ersten Satz direkt gesagt das er diesen Befund nicht teilen kann.

Also ging der Krankenhausbericht und seine Diagnose direkt nach Bad Oeynhausen und das ernüchternde Gespräch ergab dann das eine OP notwendig ist.

Ich hatte selbst betont das ich keinerlei Einschränkungen habe und ob das wirklich nötig ist, die Antwort darauf war nur gewesen das Symptome früher oder später kommen werden.

 

Ich bin am 11.05 in Bad Oeyhausen eingekehrt und befinde mich zur Zeit in der Eingliederung. 
das OP Ergebnis war bei den bisherigen Ultraschalluntersuchungen sehr gut gewesen.

 

Die ersten Tage sind zwar nicht die schönsten aber man kommt relativ schnell auf die Beine!

Sobald dann die Drainage gezogen wird braucht man auch keine Schmerzmittel mehr und es wird von Tag zu Tag immer besser.

 

ich bin übrigens 38 Jahre jung und hätte nie gedacht das ich mal in eine Herzklinik einchecken werde in so jungen Jahren.

 

Lg

 

Christian

 

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Hi Sebastian,

 

wenn ich das so lese, hattest du evtl. eine Endokarditis, welche auf die Klappe ging?

Dein Hausarzt hat alles richtig gemacht, viele hören Herzgeräusche fast nicht mehr, weil sie das nicht mehr lernen.

Ein Schluckecho gibt ja dann auch nochmal guten Aufschluss darüber, wie undicht die Mitralklappe nun ist.

 

Ich wurde mit 26 operiert und habe seit knapp 3 Jahren eine mechanische Aortenklappe. Die Zeit vor der OP ist die, die am nervigsten ist.

Danach kann es nur berg auf gehen :)

 

Sowohl Bad Oeynhausen als auch Homburg haben einen super Ruf.

 

LG Anne

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@Christian83

Klingt als wärst du mittlerweile wieder Recht fit. Wie bist du denn operiert worden ? (Minimalinvasiv oder übers Brustbein) und an welcher Klappe wurde repariert?

 

@AnneS

Erstmal schön zu hören dass es dir gut geht. Hast du irgendwelche Einschränkungen oder bist du so fit wie zuvor? Ich habe nämlich, wie erwähnt, keine Symptome und habe Angst dass es mir danach schlechter geht als jetzt. Allgemein hab ich Angst vor so einem Eingriff. 

Diagnostiziert wurde keine Endokarditis, aber die Idee hatte ich leider auch schon. Ich hatte vor 1.5 Jahren eine sehr schlimme Grippe die sich 2 Wochen gehalten hat.

Hören andere eigentlich das klacken der künstlichen Klappe oder nur man selbst? 

 

 

 

Vor dem Schluckecho muss ich jetzt noch einen PCR Test machen.. das ist alles gerade sehr stressig zu organisieren. Ich war in meinem Leben zum Glück noch nie im Krankenhaus und auch sonst kaum bei Ärzten. Da hab ich natürlich gleich doppelt Angst vor allem.

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Hi Sebastian,

 

ich bin am 11.02.21 im DHZ München an der Mitralklappe operiert worden, da sie undicht war und die Sehnenfäden abgerissen waren.(hochgradige Mitralklappeninsuffienz).Die Mitralklappe konnte Rekonstruiert werden. Ich bin  minimalinvasiv operiert worden und dabei haben sie noch ein Loch im Herz gesehen dass sie gleich noch verschlossen haben (PFO). Die OP selber hat über 4 Std. gedauert aber ich war sehr zufrieden damit. War 2 Tage auf der Intensivstation und wurde nach 9 Tagen in die Reha entlassen. Alle Untersuchungen nach der OP waren OK und meine Herzklappe funktioniert wieder einwandfrei.

Die anschließende Reha dauerte 3 Wochen. War nach der Reha noch ca. 8 Wochen krank geschrieben. Musste für die nächsten 4 Monate Marcumar und Bisoprolol einnehmen. Bisoprolol nehme ich immer noch.

Durfte 4-5 Wochen nach der Reha kein Auto fahren und nicht mehr als 5-10 kg tragen bzw. heben.

Die Herz-Lungen- Maschine haben sie bei mir an der Leiste angeschlossen. Schmerzmittel habe ich bekommen soviel ich gebraucht habe (auch das ich gut schlafen konnte) 

Am 4. Tag war ich von allen Schläuchen befreit und am 5. Tag war ich schon mit dem Physiotherapeuten unterwegs und von da an habe ich alles selbständig gemacht. 

Die ersten paar Tage nach der OP sind zwar schwer aber wenn die vorbei sind geht es wieder bergauf. 

 

Schöne Grüße und Alles gute

Gerald

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Eigtl. gut dass du keine Einschränkungen hast, bevor du mit Symptomen in die OP gehen würdest.

Bei mir war das damals der Fall, dass man zu lange gezögert hat. Bei mir ist soweit wieder alles ok :) Ich bin nicht zu 100% leistungsfähig, aber das

hat andere Gründe. Das Herz hat sich erholt :)

Ich selbst höre das Klicken kaum und muss mich meist anstrengen, damit ich's höre. Einmal hab ich mich erschrocken, da ich rein gar nichts wahrgenommen hab :D

Mir geht's gut mit der künstlichen Klappe und auch das Marcumar bereit keine Probleme. Klar, man muss sich damit auseinander setzen, aber das ist kein Hexenwerk.

 

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Hallo Sebastian,

ich klinke mich hier auch ein, da ich weiß, wie wichtig es oft ist mit Gleichgesinnten zu sprechen.

Bei mir war es ganz genauso, allerdings habe ich durch Palpitationen erstmal gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Diagnose ist nun auch ein Mitralklappenprolaps mit Insuffizienz II-III. Mittlerweile habe ich in einer großen Klinik die TEE Untersuchung hinter mich gebracht, mit exakt gleichem Ergebnis.

Lt. den behandelnden Ärzten soll ich weiterhin alle 6 Monate zur Kontrolle. Ich bekam schon gesagt "...manche werden sehr alt damit", aber auch "...für sowas sind sie eigentlich noch zu jung...". Ich habe auch Angst vor dem Tag, an dem es heißt, jetzt muss operiert werden... 

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Ich hab zwar keine künstl. Mitralklappe, sondern Aortenklappe, aber die können andere schon deutlich hören.  Also wenn du an der Kasse irgendwo stehst wird keiner was hören oder irgendwo draußen bei einer Grillparty.

Aber in einem ruhigen Raum schon. Z.B. im Wartezimmer beim Arzt wenn kein Lärm ist und niemand spricht. Mein Anwalt hat mich auch mal drauf angesprochen als ich mit ihm im Büro war.

 

Ich denke die Mitralklappe macht die selben Geräusche und ist genauso hörbar wie die Aortenklappe. 

bearbeitet von shabeel
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vor 22 Stunden schrieb Mona_80:

Hallo Sebastian,

ich klinke mich hier auch ein, da ich weiß, wie wichtig es oft ist mit Gleichgesinnten zu sprechen.

Bei mir war es ganz genauso, allerdings habe ich durch Palpitationen erstmal gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Diagnose ist nun auch ein Mitralklappenprolaps mit Insuffizienz II-III. Mittlerweile habe ich in einer großen Klinik die TEE Untersuchung hinter mich gebracht, mit exakt gleichem Ergebnis.

Lt. den behandelnden Ärzten soll ich weiterhin alle 6 Monate zur Kontrolle. Ich bekam schon gesagt "...manche werden sehr alt damit", aber auch "...für sowas sind sie eigentlich noch zu jung...". Ich habe auch Angst vor dem Tag, an dem es heißt, jetzt muss operiert werden... 

 

Das hört sich alles sehr ähnlich an wie meine Diagnose.. darf ich fragen wie alt du bist? Musstest du auch einen PCR Test vorm TEE machen?

 

Mir geht's seelisch mittlerweile besser. Bis vor 1 Woche konnte ich kaum etwas essen und jede Sekunde des Tages konnte ich nur an das eine denken.. mittlerweile hab ich auch Mal ne halbe Stunde in der ich das alles vergesse. Wenn das ganze so aus heiterem Himmel kommt ist man gleich doppelt geschockt.

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  • 3 weeks later...
Am 19.7.2021 um 22:38 schrieb AnneS:

Hi Sebastian,

 

wenn ich das so lese, hattest du evtl. eine Endokarditis, welche auf die Klappe ging?

Dein Hausarzt hat alles richtig gemacht, viele hören Herzgeräusche fast nicht mehr, weil sie das nicht mehr lernen.

Ein Schluckecho gibt ja dann auch nochmal guten Aufschluss darüber, wie undicht die Mitralklappe nun ist.

 

Ich wurde mit 26 operiert und habe seit knapp 3 Jahren eine mechanische Aortenklappe. Die Zeit vor der OP ist die, die am nervigsten ist.

Danach kann es nur berg auf gehen :)

 

Sowohl Bad Oeynhausen als auch Homburg haben einen super Ruf.

 

LG Anne

Zeig mir einen Arzt, der im Studium nicht die Auskultation des Herzens und die entsprechende Interpretation gelernt hat. Dazu gibt es Untersuchungskurse und die gibt es mit Sicherheit immer noch an jeder (deutschen) Uni!

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vor 20 Stunden schrieb Chris92:

Hay Sebastian, schau dir doch mal meinen Bericht an den ich zu Homburg geschrieben habe.

Mach dir keinen Kopf das wird alles gut werden :)

 

Hi Chris..

Ähnliche Schicksale scheinbar bei uns. Eigentlich immer völlig gesund und dann die Schockdiagnose. Freut mich aber zu lesen, dass du scheinbar gut damit klar gekommen bist. Ich hoffe jedenfalls dass er dir gut geht.

Bei dir wurde ja die Aortenklappe repariert.. wurde das minimal invasiv gemacht? Das konnte ich jetzt nicht raus lesen.

Und du hast auf der letzten Seite geschrieben, dass dir Herr Schäfers 15 Jahre gibt? Ich denke ( und hoffe ) damit war höchstens die Klappe gemeint?! 

 

.."Meine Rekonstruktion ist so gut das ich eigentlich keine Insuffizienz mehr habe wenn man es Graduieren würde wären es 0.3 0.4 sagte man mir. Und gab mir ne Prognose von ca. 15 Jahren Aufgrund meines Jungen alters. Aber wer weiß was die Zeit zeigt. "..

bearbeitet von Seb87
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Am 23.7.2021 um 13:24 schrieb Seb87:

 

Das hört sich alles sehr ähnlich an wie meine Diagnose.. darf ich fragen wie alt du bist? Musstest du auch einen PCR Test vorm TEE machen?

 

Mir geht's seelisch mittlerweile besser. Bis vor 1 Woche konnte ich kaum etwas essen und jede Sekunde des Tages konnte ich nur an das eine denken.. mittlerweile hab ich auch Mal ne halbe Stunde in der ich das alles vergesse. Wenn das ganze so aus heiterem Himmel kommt ist man gleich doppelt geschockt.

Hallo Sebastian,

ich bin 41 und dachte bis dahin ich wär kerngesund...

Ich freue mich, dass es dir seelisch besser geht! Das ist toll! Ich brauchte dazu viel länger. Tatsächlich besser ging's mir nach der TEE, dadurch hab ich etwas Vertrauen in mich und auch die Ärzte bekommen. Ich habe vor der TEE Untersuchung einen PCR Test machen müssen und wurde dann zusätzlich in der Klinik vor der Untersuchung nochmals mit einem Schnelltest abgestrichen. Ich habe die TEE Untersuchung mit einer Sedierung (Propofol) machen lassen, somit verschläfst du alles. Die Untersuchung dauert in der Regel ca. 10 Minuten und wenn du wach wirst, ist alles vorbei. Ich bin bei solchen Sachen auch ängstlich, aber wir kommen hier leider nicht aus.

Suche dir definitiv einen Kardiologen oder Herzchirurgen dem DU vertraust und der dir alles erklärt, der sich Zeit nimmt und dir zuhört. Hier gehts immerhin nicht um eine kaputte Kniescheibe ;) man will nicht hören, dass "man dafür noch viel zu jung ist", sondern dass wir es hinkriegen - wir wollen noch so viel erleben!

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Hallo Sebastian,

 

ich bin mit mittlerweile 42 zwar ein paar Jahre älter, aber meine Geschichte ist zumindest ähnlich.

 

Nachdem ich am 1.1. morgens mit (erstmaligem) Vorhofflimmern aufgewacht bin, ging es per RTW in die nächste Klinik. Das Vorhofflimmern war im Laufe des Tages wieder weg und am nächsten Tag wurde ich mit der Ultraschalldiagnose „leichte Insuffizienz der Mitralklappe“ wieder entlassen.

 

Weitere Maßnahmen wurde nicht ergriffen und laut Arzt im KH kein Problem.

 

Am 18.02. dann das 2. mal Vorhofflimmern und dieses Mal, in einer anderen Klinik, wurde genauer draufgeschaut.

 

18.02. wie gesagt ging es in die Klinik (das Vorhofflimmern war Stunden später wieder weg und ich durfte am nächsten Tag wieder nach Hause, aber es waren ab dem 24. weitere Untersuchungen angekündigt).

 

Am 24.02. gab es das TEE und am 25. die Herzkatheter Untersuchung. Diagnose: Hochgradige Insuffizienz der Mitralklappe auf Grund eines Sehnenfadenabrisses und bestehendem Prolaps. OP wurde dringend empfohlen…

 

Rein medizinisch gesehen war sicherlich alles top im 2. Krankenhaus, aber menschlich gesehen nicht. Ich wurde ohne mit der Wimper zu Zucken vom Professor nach der Herzkatheter Untersuchung mit den Worten und einer spreizenden Geste vom Behandlungstisch entlassen „da müssen wir sie aufschneiden“ und das war es.

 

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch gar nicht was überhaupt los war. Das TEE Ergebnis hatte ich auch noch nicht mitgeteilt bekommen… Dann ging alles Schlag auf Schlag: Lungenfunktionstest, Röntgen, HNO und Urologe. Untersuchungen zur anstehenden Operation.

 

Ich fühlte mich komplett von den Geschehnissen überrollt und erst die Ärztin der Nachtschicht hat mir mitgeteilt, was die genaue Diagnose ist und das ich nicht direkt operiert werde, sondern erstmal nach Hause darf und dann einen Termin für Essen oder Krefeld bekomme.

 

Es wurde Montag mit der Entlassung, warum auch immer… Samstag Nachmittag und den gesamten Sonntag über passierte überhaupt nichts und mein Herz schlug wunderbar ruhig im Sinusrhythmus…

 

Aber ok… Ich war erstmal halbwegs beruhigt, weil ich vorher nochmal zu meiner Familie konnte. Am Dienstagmorgen dann der Anruf von einem sehr netten Arzt aus Krefeld: OP Termin in der nächsten Woche Montag, Freitags hin zu den Voruntersuchungen (die gleichen wie auch im Krankenhaus zuvor, hätte man sich da sparen können, vor allem das Röntgen) und Sonntags einchecken und Montag noch vor 8 Uhr wurde ich in den OP des Helios Krefeld gefahren.

 

Ich hatte also ab Diagnose keine 3 1/2 Wochen bis zur OP. Und es ist, inkl. Öffnung des Thorax, bis heute alles wunderbar gelaufen. Ich hab keinerlei Probleme mehr, sieht man mal von der keloiden Narbe ab, aber das ist nur ein kosmetisches Problem, das irgendwann mal per Cortison behandelt werden kann.

 

Die Klappe schließt nach der Rekonstruktion wieder wie ne Eins und ich fühle mich deutlich deutlich besser als vorher. Erst jetzt wo ich den Unterschied spüre weiß ich, dass da schon viel früher was nicht gestimmt hat.

 

Ich hoffe, dass ich dich jetzt nicht weiter beunruhigt habe, weil erst das TEE Aufschluss auf den Grad der Insuffizienz gebracht hat, aber es kann auch genau anders laufen. Das auf einmal festgestellt wird, dass die Insuffizienz nicht so stark ist.

 

Und für den Fall einer OP… Das kann man gut überstehen und im Nachhinein fand ich es nicht mal halb so schlimm, wie es mir vorher vorgestellt habe.

 

Bei Fragen: Immer gerne.

 

Alles Gute und viele Grüße,

Karsten

 

bearbeitet von KarstenNRW
Ablauf leicht editiert
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Hi Sebastian,

 

kommt mir sehr bekannt vor - man hörte bei mir auch ein Systolikum, beide Mitralsegel prolabierten nämlich. 2004 hat man es festgestellt, 2017 wurde ich operiert.

Man muss die Diagnose verdauen, aber lernt damit zu leben und irgendwann kommt, falls notwendig, die OP. Normalerweise kann man ohne TEE schon recht gut erkennen, wann/ob eine OP notwendig ist. Manchmal sieht man im TEE mehr, aber hängt stark von der Undichtigkeit ab.
 

Ich persönlich, und nur dafür kann ich sprechen, würde zwei Dinge beherzigen:

 

Warte mit der OP bis sie notwendig ist. Notwendig heißt, das Herz würde sonst Schaden nehmen, z.B. weil sich die Kammern vergrößern. Das ist nicht vollständig reversibel, anders als bei den Vorhöfen. Zu geringe Herzleistung ist natürlich auch ein Indikator. Aber wenn es noch nicht nötig ist, würde ich warten. Eine OP ist etwas anderes als eine Reparatur an einem Verschleißteil am Auto. Der optimale Zeitpunkt ist so gewählt, dass es auch bis zum Ende hält, was man gemacht hat, aber wie gesagt, natürlich rechtzeitig bevor Schäden eintreten.

 

Außerdem würde ich mir gut überlegen, ob ich mich minimalinvasiv operieren lasse. Und das sollte man abhängig davon machen, wie komplex das Vitium ist. Wenn beide Segel prolabieren würde ich zur Sternotomie raten. Die Sicht ist einfach besser, selbst bei erfahrenen Chirurgen hilft das. 

Wenn nur ein Segel betroffen ist und man gut rankommt, es einfach von der OP her aussieht, dann würde ich minimalinvasiv andenken, in einer Klinik die das kann, mit einem Chirurgen der das kann (Erfahrung und Können!!!). In so einem Fall ist die Quote gut. Es ist nicht unbedingt angenehmer danach, ich kann das im Vergleich sagen, fand es sogar schmerzhafter, aber dafür hat man weniger mit dem Brustbein zu kämpfen, wenn später mal das Wetter umschlägt ;)

Und kann schneller wieder auf der Seite liegen.

 

Herzlichen Gruß, Malte

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  • 1 month later...

Da bin ich wieder, ich hatte in letzter Zeit sehr viel um die Ohren aber das hat nichts mit dem Herz o.ä. zu tun.

 

Die TEE Untersuchung hab ich jetzt hinter mir und die Diagnose wurde bestätigt. Die mitralklappen sind verformt und es ist irgendwas zwischen Grad 2 und 3. Woher die Verformung kommt weiß man nicht. Es gibt an sich keine Ursache. Das Herz ist ansonsten völlig in Ordnung. Also gehen sie von einem Gendefekt aus und es liegt seit der Geburt vor. Eine Rekonstruktion scheint machbar laut TEE. Ich soll alle 6 Monate zur Untersuchung zum Kardiologen. Solange es nicht schlechter wird und ich keine Symptome habe wird wohl auch nichts gemacht. 

Die Untersuchung an sich war eigentlich relativ harmlos. Das schlimmste war der Zugang. Von der Untersuchung hab ich dank Propofol nichts mitbekommen. Laut den Ärzten (es waren dann mehrere die sich das angeschaut haben) haben sie sehr gründlich untersucht was sich dann auch in der Dauer des TEE von 45 Minuten bemerkbar gemacht hat. 

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  • 3 weeks later...

Hi Sebastian! Ich habe auch einen Prolaps und hatte viele Jahre nur leichte bis mittelgradige MI, die auch bei mir viele Ärzte beim Abhören nicht bemerkten. (Ich denke, diejenigen ohne ein gewisses  "musikalisches" Gehör können das einfach nicht oder verlernen es nach der entsprechenden Prüfung sofort wieder.)

 

Als ich 35 war, war meine MI hochgradig ausgeprägt - dank Abriss "gelockerter" Sehnenfäden. Selbst dann muss nicht sofort operiert werden, wenn das Herz das noch gut kompensiert (was bei jungen gesunden Menschen meist so ist). Ich spürte damals schon Symptome, aber nicht stark (kurzatmig beim Stiegensteigen, Laufen ging nicht mehr, viele lästige Extrasystolen, chronischer leichter Husten). Mir wurde dazu geraten, bald operieren zu lassen, weil es dann etwas weniger wahrscheinlich ist, dass man Vorhofflimmern entwickelt oder stärkere Veränderungen am Herzmuskel (Vorhof und Kammer waren bei mir schon etwas vergrößert). Ich habe trotz der Symptome mit mir selbst gehadert, weil ich schon große Angst vor der OP hatte. Im Endeffekt siegte der Gedanke, dass die OP und die Genesung vielleicht besser verlaufen, wenn man noch möglichst unbeeinträchtigt ist.

Ich ließ die Rekonstruktion mit Brustbeinschnitt machen, weil mein Chirurg noch keine große Routine mit minimalinvasiver MKR hatte und weil es mir wichtiger war, etwas weniger lang an der Herz-Lungen-Maschine zu hängen und dass bei Komplikationen (die aber eh selten auftreten) schnellstens bestmöglich reagiert werden kann. Mit der Entscheidung bin ich sehr zufrieden. Wäre die OP in einem großen Herzzentrum durchgeführt worden von einem Chirurgen mit sehr viel Erfahrung mit minimalinv. MKR hätte ich mich aber wohl für mini entschieden.

Man muss sich aber auch mit Brustbeinschnitt mit den meisten Dingen nicht soo lang einschränken, wie viele sagen. (Ich glaube, nach ca. 5 Wochen habe ich wieder Baby plus Kinderwagen getragen, mit ausdrücklicher "Erlaubnis" eines erfahrenen Herzchirurgen) Ca. 3 Wochen nach der OP konnte ich - da ich zum Glück keine Komplikationen hatte - schon z.B. längere Strecken spazieren. Mein Puls blieb ca ein Jahr lang nach der OP deutlich erhöht, hat sich dann von allein gebessert. Migräneaura habe/hatte ich phasenweise nach der OP häufiger als zuvor (anfangs sogar sehr häufig), dafür seit der OP fast nie mehr gefolgt von Kopfschmerzen. Ansonsten habe ich durch die OP keinerlei nachteiligen Folgen. Die Kurzatmigkeit beim Stiegensteigen war innerhalb von vielleicht 2 Monaten schon weniger stark als vor der OP. Meine Extrasystolen sind durch die OP dankenswerterweise weniger geworden, auch der chronische Husten ist nahezu vollständig weg.

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