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Lebensqualität und psychische Belastung bei Mitralinsuffizienz -


fractal

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Liebe Leute,

 

dies ist mein erster Beitrag im Forum. Ich bin 52, männlich und habe seit mehr als 20 Jahren immer wieder mal Herzrhythmusstörungen gehabt, in den 80ern wurde ein Mitralklappenprolaps diagnostiziert, ich habe das nicht weiter beachtet, weil mir auch niemand Verhaltensmassregeln gab. Immer wieder hatte ich, vor allem beim Autofahren, das plötzliche Gefühl wie wenn mein Herz aussetzen würde, aber mit Konzentration und Willen war dieses Gefühl auch immer wieder unter Kontrolle zu bringen. Ich muss dazusagen dass ich vor 28 Jahren eine Trichterbrustopertation hatte und diese TB sich trotzdem wieder nachgebildet hat. Das hat bei mir eine allgemeine Empfindlichkeit und häufige Bronchitis ausgelöst, nach der OP wurde es milder, aber in letzter Zeit ist alles wiedergekommen. ich konnte aber immer damit fertig werden. Herzprobleme lösten sich dank Isoptin(Kalziumantagonist) schnell.

 

Seit 4 Wochen ist aber alles anders. Ich hatte einen Anfall den ich nicht mehr "wegdenken" konnte, und im Spital wurde beim Doppler eine höhergradige Mitralinsuffizienz festgestellt. ich nehme seither 25mg Tenormin am Tag. Ein weiterer Untersuchungszyklus verlief recht ergebnislos, aber jetzt bin ich Gottseidank in guten kardiologischen Händen. Alles was eine mögliche OP betrifft werde ich wohl an anderer Stelle diskutieren können, ich bin auch durchaus schon über den Schock hinweg, dass es letztlich keine andere Lösung geben würde. Beide Ultraschaller hier in Österreich waren bis jetzt der Meinung, dass eine OPIndikation "Nur bei Symptomatik" vorliegt, was mich eher dazu bringt, auf genauere Abklärung durch TEE bzw. HK zu dringen.

 

In der Zwischenzeit habe ich eine Symptomatik, die recht eigenartig ist, und die ich gerne mit Euch und Euren vielen Erfahrungen diskutieren möchte. Es geht mir morgens nämlich sehr schlecht, unmittelbar nach dem Aufwachen (meist gegen 5 Uhr früh, auch wenn ich nach Mitrternacht schlafen gegangen bin) -spüre ich unwillkürlich den Schmerz und die Beeinträchtigung im Herzen am stärksten. Ich muss dann aufstehen, Wasser trinken, mich ausstrecken, wieder einzuschlafen versuchen. Das höllische ist, dass ich keine Ruhe in der Ruhe finde. Gelingt es mir zu schlafen ist der Schmerz beim Aufwachen danach nur noch stärker. Bisher war diese Zeit die Zeit meiner Regeneration, meines Rückzugs, meiner inneren Stärkung. Nun aber ist es, als sei das Herz auch in seiner psychischen Funktion total beeinträchtigt. Nach einem Monat entwickeln sich nun die ersten deutlichen Depressionssysmptome, sie werden am Mittag am stärksten, verschwinden wieder gegen abend. Da ich schon mal durch eine volle Depression gegangen bin kann ich die Schwere dieser Symptome abschätzen, und es geling mir noch ganz gut sie wegzustecken. Dennoch finde ich keinen Weg mehr - etwa durch Meditation - dagegen wirklich was zu tun. Mit dem Herzen ist auch das Kraftzentrum meiner Psyche gelähmt, so will es mir scheinen. Bin ich wach, habe mich einigermassen bewegt, dann geht diese Sache vorbei, obwohl der Druckschmerz, ab und zu die Stiche, das Lähmungsgefühl im linken Arm und in der linken Halsgegend immer ganz leicht zu fühlen sind.

 

Natürlich gibt es Unterschiede, zum Beispiel spätes Essen scheint sehr schlecht zu sein. Es wäre gut zu erfahren was hilft, welche kurzfristigen Massnahmen helfen, die Lebensqualität zu erhalten - denn auch für eine OP muss mensch fit sein. Ich danke im Voraus für Eure Berichte, oder auch Hinweise auf frühere Forumsbeiträge hier oder andere Ressourcen.

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  • fractal

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Hallo fractal,

 

herzlich Willkommen hier im Forum. Ich glaube, dass dein Beitrag besser im Unterforum "Die Herzklappe" aufgehoben ist. Auch wenn du von Depressionen schreibst, so geht es doch wohl eher um die körperlichen Beschwerden, oder habe ich was falsch verstanden? :rolleyes: Gebe doch einfach mal in der Suchfunktion das Stichwort "Mitrallklappe" ein. Da wirst du eine Vielzahl an hilfreichen Tipps und Erfahrungsberichte lesen können.

 

Mal eine andere Frage an dich: Besteht bei dir in der Familie ein Fall von "Marfan-Syndrom", oder hast du es selber...(Ok, würdest du es wissen, dann hättest du es wohl auch geschrieben :D ) Eine Trichterbrust und Fehler an der MK, also ein Prolaps und eine MKI, sind ganz typische Anzeichen für diese Krankheit. Suchst du dort passende Infos zu...Suchfunktion :)

 

 

Lg Hanny

bearbeitet von hanny06
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Hallo fractal,

 

herzlich Willkommen hier im Forum. Ich glaube, dass dein Beitrag besser im Unterforum "Die Herzklappe" aufgehoben ist. Auch wenn du von Depressionen schreibst, so geht es doch wohl eher um die körperlichen Beschwerden, oder habe ich was falsch verstanden? :rolleyes: Gebe doch einfach mal in der Suchfunktion das Stichwort "Mitrallklappe" ein. Da wirst du eine Vielzahl an hilfreichen Tipps und Erfahrungsberichte lesen können.

 

Mal eine andere Frage an dich: Besteht bei dir in der Familie ein Fall von "Marfan-Syndrom", oder hast du es selber...(Ok, würdest du es wissen, dann hättest du es wohl auch geschrieben :D ) Eine Trichterbrust und Fehler an der MK, also ein Prolaps und eine MKI, sind ganz typische Anzeichen für diese Krankheit. Suchst du dort passende Infos zu...Suchfunktion :)

Lg Hanny

 

 

Liebe Hanny,

 

danke für die freundliche Begrüßung.

 

Ich wusste schon wearum ich unter Psyche schreibe, allerdings hat das schon etwas damit zu tun, dass ich Psyche und Körper für verbunden halte und zwar in einem höheren Ausmaß als dies von den meisten Leuten gesehen wird. )Meine Herzrhythmusstörungen waren oft mit Beziehungsproblemen verbunden). Ich habe auch schon sehr viel in dem anderen Forumsteil gelernt. Mich hat ein Thread hier über Psychosomatik sehr angesprochen, und ermutigt, meine Frage auch hier zu stellen.

 

Vorher noch: Ich habe die Trichterbrust bis jetzt ätiologisch auf eine Vitamin-D Überdosis zurückgeführt, in der Nachkriegszeit nannte sich das "Rachitisprophylaxe", und es sind angeblich viele Fälle bekannt wo genau durch diese überdosierte Injektion bei Kindern Trichterbrust ausgelöst wurde. Dafür spricht dass es in unserer Familie keine oder nahezu keine dieser Fälle gegeben hat. Aber die Information über Marfan ist auf jeden Fall wertvoll, denn dadurch hat man sich wohl auch mit der Materie mehr beschäftigt. Interessant sind vor allem die Rückbildungen im Herzbereich bei richtiger medikamentöser Intervention, auch wenn es vielleicht die Mitralklappe weniger betrifft.

 

Mir ist es wichtig, auf die aktive Rolle der Psyche bei der Stabilisierung meines Zustandes gegangen, vor allem um eine Verhinderung des Abgleitens in Depressionen. Noch hab ich den Beschluss zur OP nicht getroffen, aber ich merke wie mir jeden Tag mehr Energie abhanden kommt. Heute ist ein richtiger Ausnaghmetag, das war für mich sehr spannend plötzlich wieder in mein Herz reinzukommen, hat 5-6 Stunden intensive Meditation gebraucht! ich bin, und jetzt möge mich bitte niemand steinigen, davon überzeugt, dass wesentlich mehr nach Wegen gesucht werden sollte, die eigene spirituelle Kraft zur Heilung oder Verbesserung des Zustandes einzusetzen. Hätte ich 3-4 Monate Zeit und volle Entlastung, und die richtige (auch schulmedizinische!!!) Begleitung. ich glaube ich könnte da was erreichen. Ich bin bei Gott kein Gesundbeter, finde die Esoteriker mit ihrer alternativen Abzocke abstoßend, aber ich fühle daß da ein unerschlossenes Feld ist - in das ich gerne mit aller Konsequenz reingehen würde, wenn dies in unserer Gesellschaft möglich und zugelassen wäre. Nur leider brauchst Du nur einmal ins Fernsehen zu blicken um zu sehen dass wir von diesem Zustand scheinbar noch Jahrtausende entfernt sind.

 

liebe Grüße

 

fractal

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Es gibt keine Meßlatten, die entscheiden könnten welche Ursache eine Heilung hat. Dementsprechend sind "spirituelle Heilungen" auch nicht nachweisbar. Wie auch, die Seele hat man bislang auch noch nicht gefunden und ein Meßgerät entwickelt.

Sicher ist ganzheitliche Behandlung erstrebenswert, aber in der Praxis stoße ich da selten bis nie auf praktiziertes Miteinander.

Also ist die erste Anlaufstelle der Kardiologe, zumal bei schweren Depressionen medikamentös behandelt werden muß.

Von allen Therapien hat für mich die Hypnosetherapie den (für mich nochmals betont, also nicht verallgemeinern!) höchsten Stellenwert. Man kann sie rein zur Entspannung einsetzen, suggestiv oder zur Aufarbeitung bestehender Störungen. Hat keine Nebenwirkungen und kein Vitamin K! :rolleyes:

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Hallo fractal,

 

auch von mir zuerst einmal ein icon12.gifliches Willkommen im Forum!

Es freut mich, das dich unsere Beiträge ermutigt haben, nunmehr den aktiven Austausch zu suchen.

 

Vor knapp 3 Jahren gab ich mit einer ähnlichen Fragestellung hier im Forum meinen Einstand :rolleyes:

 

Seither wurde von mir viel psychische, geistige und seelische Arbeit geleistet und auch eine erfolgreich verlaufene Aortenklappen-OP liegt nun bereits 15 Monate hinter mir.

 

Ich bin fest davon überzeugt, das Krankheit nicht nur auf den tiefen Seelen-Ebenen entsteht, sonder das sie sich auch über einen Zugang zu dieser Ebene heilen lässt.

Ist jedoch ein Organ sozusagen "kaputt", ein Mitralklappensegel abgerissen, eine Aortenklappe bicuspid zusammengewachsen oder ein Knochen zertrümmert etc. so hilft nur noch ein schulmedizinisches/operatives und invasives Eingreifen.

 

Was jedoch die psychische Komponente anbelangt, die Depressionen, Schlafstörungen, Angstanfälle und letztlich auch das Erkennen der Lebensumstände, die zB. in deinem Leben den Herzrythmus durcheinander bringen, so denke ich diesbezüglich ganz ähnlich, wie du.

 

Insbesondere die Erkrankung der Mitralklappe kann vielfältige psychische Symptome mitbringen ... hier findest du Informationen zum Mitralklappenprolaps-Syndrom icon13.gif

 

Leider zieht gerade ein Gewitter ziemlich heftig heran :D , so das ich mal lieber den PC ausmache

 

Vorerst liebe Grüsse

 

Sanne

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Hallo fractal,

 

Vor knapp 3 Jahren gab ich mit einer ähnlichen Fragestellung hier im Forum meinen Einstand

Seither wurde von mir viel psychische, geistige und seelische Arbeit geleistet und auch eine erfolgreich verlaufene Aortenklappen-OP liegt nun bereits 15 Monate hinter mir.

 

Ich bin fest davon überzeugt, das Krankheit nicht nur auf den tiefen Seelen-Ebenen entsteht, sonder das sie sich auch über einen Zugang zu dieser Ebene heilen lässt. Ist jedoch ein Organ sozusagen "kaputt", ein Mitralklappensegel abgerissen, eine Aortenklappe bicuspid zusammengewachsen oder ein Knochen zertrümmert etc. so hilft nur noch ein schulmedizinisches/operatives und invasives Eingreifen.

 

Was jedoch die psychische Komponente anbelangt, die Depressionen, Schlafstörungen, Angstanfälle und letztlich auch das Erkennen der Lebensumstände, die zB. in deinem Leben den Herzrythmus durcheinander bringen, so denke ich diesbezüglich ganz ähnlich, wie du.

 

 

Liebe Sanne,

 

ich sag einfach mal danke für das Posting, und ich habe Deine Geschichte mit großer Anteilnahme gelesen. Unglaublich was in diesem Forum schon alles durchdacht und durchgemacht wurde!

 

Ich weiß wie schwierig es für die Schulmedizin ist, sich der Tatsache zu öffnen, dass sie es letztlich nicht mit chemischen und physikalischen Prozessen alleine zu tun hat. Umgekehrt sind wir, die wir am Übergang vom 20. ins 21. Jahrhundert eben auch einen Paradigmenwechsel durchmachen, das Wissen alter Kulturen um die Selbstheilungskräfte wieder respektieren lernen. ziemlich aufgeschmissen wenn es heißt "entweder-oder". Ich stehe auf dem Standpunkt dass es keine Wunder gibt aber dass es viel mehr Verbindungen zwischen Bewußtsein und Materie gibt als unsere bisherige mechanische Denkweise anzuerkenen bereit war. Spannend ist für mich was sich an der Nahtstelle abspielt! Und natürlich machen da oft kleine Differenzen im Grad der Zerstörung von Organen, Geweben, Sehnenfäden etc. einen Unterschied ums Ganze! Aber die sollte man auch kennen und erkennen! (von meiner MK heisst es, sie sei myxomatös verdickt, vielleicht gibts da auch Hinweise)

 

Ich war hier sehr hypothetisch unterwegs, ich habe einfach gewagt eine Utopie von Medizin zu erträumen, die sich tatsächlich mit dieser Kraft der Selbstheilung verbündet. In den neunziger Jahren habe ich medizinsoziologische Untersuchungen in den USA durchgeführt, und dabei das Planetree System kennengelernt - http://www.planetree.org/ - von dem ich glaube dass es einen ersten Ansatz in diese Richtung darstellen könnte.

 

Im übrigen würd ich natürlich gerne sehr viel mehr von dem wissen, was für Dich und andere in unserer Situation - sagen wir einfach VOR der OP und in Hinblick auf die Optimierung des gegenwärtigen Zustandes - hilfreich war und ist....auch und gerade Dinge die nicht selbst wieder therapeutische Angebote sind (dennoch danke für den Hinweis an Haroldine), sondern die tatsächlich in unserer Verfügung stehen. Mitral.de gibt ja da schon einiges her, aber vielleicht gibts noch mehr....

 

liebe Grüße

 

fractal

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  • 4 months later...

Ich versuch mal ein kleines update:

 

 

Ich war noch im Juni bei einer Untersuchung die meine Belastbarkeit eruierte (Ergometrie mit EKG). Feines Resultat: Operation nicht unmittelbar notwendig.

 

Danach schöner Sommerurlaub, wenig Beschwerden.

 

Zurück in meinen alten Lebensumständen beginnen die Dinge wieder wie oben geschildert. Was mich vor allem quält: die Schlafstörungen nehmen zu. Eines wunderschönen Herbsttages mache ich eine Bergwanderung, Überanstrenge mich.

 

Ich merke zunächst nichts, alles geht wieder in Ruhe. Aber in und ab der selben Nacht kann ich nicht mehr schlafen. Zwei Wochen lang, mit Ausnahme weniger "Wachträume", kein Schlaf. Herz pumpert, aber auch wenns leise ist will Hirn nicht mehr schlafen.

 

Ich nehm Lexotanil, Xanor, alles hilft nur einen bestimmten Zeitraum. (2 Stunden, 4 Stunden)....Ich frag meinen praktischen Arzt ob er mir Mirtazapin empfehlen könnte, das hat vor Urzeiten schon mal geholfen, Schlaflosigkeit und Ansätze zur Depression zu bekämpfen, er sagt ich solls halt probieren.

 

Schlaf ja, wunderbar. Aber Tagessedierung bis 3 Uhr nachmittag. Und das Gefühl, eine riesige menge Stress einfach unter den Teppich gekehrt zu haben. Wers nicht gespürt hat, dem kann ich das kaum schildern. Irgendwo hinter der Watte ist die Flut....Es ist wie die Wahl zwischen Pest und Cholera. Ausserdem tut die Leber weh und die Cholesterinwerte schiessen laut Labor in den Himmel.

 

Neuer Stress kommt dazu: Ein Herzchirurg den ich aufgesucht habe empfiehlt mir baldigste Operation. "Sonst kann ich Ihre Mitralklappe nicht mehr rekonstruieren".

 

Ich will von ihm wissen, ob er weiß woher meine Schlaflosigkeit kommt. liegt es vielleicht an den Betablockern? Da kann er mir leider nicht helfen.

 

Im Internet finde ich

 

"Zu den Erkrankungen, die den Schlaf häufig negativ beeinflussen können, gehören: ....Herz-Kreislauf-Störungen" (!)

 

" Medikamente, die häufig Schlafprobleme als Nebenwirkung haben sind u.a...... Beta-Blocker zur Behandlung von Bluthochdruck" (!!!)

 

http://www.schlafgestoert.de/site-13.html

 

aber das kann ich ausser hier kaum thematisieren.

 

Herz und Psyche liegen wirklich verdammt nahe nebeneinander!

 

Ich beginne mich auf die OP einzustellen....

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Hallo Fractal,

 

mein Vorschlag wäre:

 

1- eindeutige technische Abklärung des Herzens. Was liegt messbar, nachweisbar vor. Was kann dagegen getan werden. OP oder Medikamente.

 

wenn das geklärt ist

 

2- Deine Medikamente die Du aufzählst und die Du bekommst sind alle für sich sicherlich in der richtigen DOSIERUNG und ANWENDUNGSDAUER erprobt und können auch hilfreich sein - aber bei undifferenziertem Einsatz - hat Dein Arzt wirklich so reagiert auf Deinen Wunsch nach Mirtazapin? - bei seinem Wissen das Du dann mittlerweile 3 Medikamente einnimmst die alle für sich ein grosses Suchtpotential haben und die nicht mal eben innerhalb kurzer Zeit abgesetzt oder gemixt werden können - solltest Du Dich mit dem Gedanken befassen von einem Arzt mit Suchtmedizinischer Ausbildung untersuchen zu lassen. Evtl. bist Du ja mittlerweile in eine Medikamentenabhängigkeit reingerutscht die eben diese von Dir geschilderten Krankheitsbilder auslösen kann.

 

Erst wenn diese beiden Punkte ärztlich abgeklärt sind kannst Du für Dich (zusammen mit dem Arzt) entscheiden was weiter getan werden muß.

 

MfG

Thomas Wagner

bearbeitet von Thomas W.
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Hallo Fractal,

 

mein Vorschlag wäre:

 

1- eindeutige technische Abklärung des Herzens. Was liegt messbar, nachweisbar vor. Was kann dagegen getan werden. OP oder Medikamente.

 

wenn das geklärt ist

 

2- Deine Medikamente die Du aufzählst und die Du bekommst sind alle für sich sicherlich in der richtigen DOSIERUNG und ANWENDUNGSDAUER erprobt und können auch hilfreich sein - aber bei undifferenziertem Einsatz - hat Dein Arzt wirklich so reagiert auf Deinen Wunsch nach Mirtazapin? - bei seinem Wissen das Du dann mittlerweile 3 Medikamente einnimmst die alle für sich ein grosses Suchtpotential haben und die nicht mal eben innerhalb kurzer Zeit abgesetzt oder gemixt werden können - solltest Du Dich mit dem Gedanken befassen von einem Arzt mit Suchtmedizinischer Ausbildung untersuchen zu lassen. Evtl. bist Du ja mittlerweile in eine Medikamentenabhängigkeit reingerutscht die eben diese von Dir geschilderten Krankheitsbilder auslösen kann.

 

Erst wenn diese beiden Punkte ärztlich abgeklärt sind kannst Du für Dich (zusammen mit dem Arzt) entscheiden was weiter getan werden muß.

 

MfG

Thomas Wagner

 

 

Hallo Thomas - Danke für Die Tips:

 

1 ist erfolgt, erfolgt jetzt wieder und nach einer weiteren rezenten VHF-Episode ziemlich drastisch und gründlich. Das ist jetzt wohl auch die Hauptsache, ich denke es wird eine baldige OP.

 

2 es war sicher nicht eine Medikamentenabhängigkeit der Grund des Krankheitsbildes - erstens habe ich einige Wochen verstreichen lassen bis zur ersten medikamentösen Intervention, das Gefühl oder wenn Du willst Krankheitsbild war also vorher da, und zweitens hab ich auch immer ein wenig pausiert, mit vorsichtigen Doasen gearbeitet und nichts gemixt (ausser einmal unabsichtlich, und das bekam mir nicht sehr gut, das kann ich auch nur unterschreiben).

 

Was mir in meinem Fall eben auffällt ist dass sich der organisch unbefriedigende und kritische Zustand auch gefühlsmäßig manifestiert, und zwar weniger beim Treppensteigen (das kann ich zur Not noch ganz gut, auch sanftere Hügel raufwandern) sondern eben gerade in der Nacht wenn man die Dinge deutlicher spürt. Und das geht mit der psychischen Belastung eine ziemlich enge Beziehung ein.

 

Von der Schulmedizin werden diese beiden Bereiche an verschiedene Departments deligiert, und diese Situation ist in diesem speziellen Fall nicht befriedigend. Nicht dass ich ad hoc eine Lösung wüsste, besser als keine Hilfe ist es allemal. Aber ich denk mir nach dem was ich mitgemacht habe: es ist etwas sehr falsch an unserem System.

 

 

herzliche Grüße

 

fractal

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Liebe Leute,

 

nachdem ich durch negative Erfahrung und Verschlimmerung meines Zustandes (2x im Spital mit Vorhofflimmern, Entgleisungserscheinungen im Blutbild, zunehmende Atemnot und Druck auch in Ruhe und damit trotz Training in kürzester Zeit von MI2 auf MI3-4 hinaufkatapultiert wurde) einiges dazugelernt habe, möchte ich diese meine Erfahrung in eine Hypothese giessen.

 

Damit wende ich mich nach wie vor gegen die Trennung von psychischer und organischer Seite, die leider eine vernünftige Medizin oft erschwert. Ich will hier keinerlei Schuldfrage aufwerfen, ein Fehlverhalten ist allen Seiten vorzuwerfen, auch und gerade Patienten, die ständig mit ihrer psychischen Befindlichkeit kämpfen und diese mit allen Techniken psychologischer Verrätselung ("Stress", "Lebenssituation", und schlimmeres) fehlinterpretieren. Mir hat jedenfalls diese psychologische Verrätselung meiner Symptomatik extrem geschadet, draufgekommen bin ich jetzt durch einige Stresserlebnisse im Spital (ich war immer in der Anfallsnacht des VHF und in entweder in der vorhergehenden oder in der darauffolgenden Nacht absolut schlaflos, ich hab mich in beiden VHF-Nächten sediert, einmal bedenklich, einmal medizinisch scheinbar (!) völlig unbedenklich. und ich habe was entdeckt: AB EINEM BESTIMMTEN LEVEL HOLT SICH DER KÖRPER DEN SCHLAF ZURÜCK!) Hätte ich meinem Körper vertraut dann hätte ich vielleicht etwas mehr vom Zusammenhang verstanden, den ich jetzt mal als Hypothese formuliere.

 

Also, ich formuliere das so, als ob es in einem Medizinlehrbuch des 22. Jahrhunderts stünde:

"Bei mittelschweren und höhergradigen Fällen der Mitralinsuffizienz kann sich, insbesondere bei HEM Patienten (Hochempfindliche Menschen nach Georg Parlow, http://www.zartbesaitet.net) die Symptomatik zunächst durch progredierende Schlaflosigkeit äußern, zumeist beginnend am Morgen, sich dann aber in die ganze Nacht ausdehnend. Es besteht frappierende Ähnlichkeit mit einer larvierten Depression, durch Schlaflosigkeit kann auch depressive Verstimmung hervorgerufen werden. Neueren Forschungen zufolge handelt es sich aber um eine kausal zuordenbare Schutzreaktion des Körpers zur Kompensation von kardiopulmonalen Komplikationen, die natürlich auf lange Sicht gesehen die Progression des Grundleidens nur verzögern kann. Es wird diskutiert, ob diese Symptomatik eine OP-Indikation auch in geringergradigen Fällen der MI rechtfertigt oder ob lediglich eine genauere medikamentöse Einstellung (zusätzliche Gabe von vorhofspezifischen Medikamenten) gefpordert ist. Die Depressionsbehandlung in diesem Stadium kann kontraindiziert sein".

 

Irgendjemand der sich der Sache wissenschaftlich annimmt?

 

fractal

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wieder ein update: ja, mein Schlaf funktioniert tatsächlich wieder, wenngleich ich immer mit heisser Milch und Honig unmittelbar vor dem Einschlafen nachhelfe. Es ist eigenartig, die Symptomatik hat sich verschoben. Ich habe jetzt immer wieder Aussetzer im Herzschlag, fühle sehr viel stärkeres Unwohlsein und den Großteil des Tages habe ich ein leichtes Erstickungsgefühl, also einen viel deutlicher fühlbaren Luftmangel. Jedenfalls ist der Zustand schlimm und Nomexor und Atacand die mir verschrieben wurden helfen nur bis zu einem gewissen Grad. Vor allem nach dem Aufstehen ist es als ob ich kollabiere und über den ganzen Vormittag setzt sich das fort. Arbeiten fällt mir immer schwerer, ich kämpfe mit dem Atem. Am Nachmittag kann ich mich aufs Rad schwingen und meine Lungen füllen, dann wird mir leichter.

 

Die Symptomatik wird deutlicher, und ich muss mich mit einer baldigen OP auseinandersetzen, die ist jetzt schlussendlich auch vom untersuchenden Kardiologen befürwortet worden, der sie noch im Sommer abgelehnt hat. Es macht mir Mut aber auch Angst, hier zu lernen wie komplex die Zusammenhänge sind was mir alles bevorsteht.....ich freue mich immer mehr dass es Communities wie diese gibt, wo diese Erfahrungen gemeinsam interpretiert werden können....

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ich weiss ich schreibe schon wieder selber und hab schon fast das Gefühl ich missbrauche dieses Forum als Tagebuch...aber mein Zustand wird so rasch unerträglicher, ich kann es niemandem mitteilen*, und ich hoffe dass andere vielleicht trotzdem was davon lernen oder mir auch berichten können...wieder erwache ich um 2 Uhr früh, das herz schlägt heftig, neu ist das immense Hitezegefühl das meinen Körper durchflutet vor allem im Liegen ----ich habe das Gefühl ich bin voller Stresshormone....kann mich nicht mehr niederlegen. dann muss ich es doch, steh wieder auf aber ich werde immer erschöpfter muss mich doch hinlegen und irgendwann fängt das wieder an: da Herz wird siedendheiss, ich kann nicht mehr liegen und muss doch gleich wieder....das geht so viele Stunden....

 

* ich war ja grade erst bei der kardiologischen Untersuchung, ruf ich den Notarzt schickt immer gleich die Rettung, aber der Puls ist ja noch in Ordnung ausser dass immer wieder so ungefähr jeder 7. oder 15. Herzschlag aussetzt....und es wird ja wieder besser jetzt, so gegen 9 - 10 Uhr....nur prinzipiell hab ich das Gefühl ich halt das nicht mehr lange durch..

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Eine MI 3-4 hat IMHO nichts mit Psychokrams zu tun.

Nach dieser Diagnose war meine Mitralklappe 14 Tage später repariert und ich in der Reha. Klar: Die Muffe davor geht jedem, das ist nichts besonderes. Stehst du locker durch.

 

Frieder

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Hallo Fractal,

 

wenn MI 3-4 als Diagnose sicher steht so sind körperliche Beschwerden auf jeden Fall zu erwarten. Eine Beserung ist auch durch Medikamente - wenn überhaupt - nur kurzfristig möglich.

 

Wenn Du zulange wartest nimmt Dein Herz evtl. weiteren Schaden.

 

Die von Dir geschilderten psychischen Probleme werden dadurch auch nicht besser. Angst hatte vor der OP wohl jeder von uns hier und auch Gedanken an den Tod - das kann einem keiner abnehmen - aber Du solltest Dich darauf konzentrieren Deine Gedanken zu versachlichen und auf das Ziel OP ausrichten.

 

Das wird schon werden.

MfG

Thomas Wagner

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Hab noch bei der Untersuchung letzten Mittwoch meinen Kardiologen gefragt, wie diese Bewertung zustandekommt. Er sagte "es ist eine Reihe von Faktoren die kombiniert werden". Das 3-4 war von mir, denn ich habe kaum mehr einen Moment in dem ich genügend Luft kriege. Ich las die Skala die die Schwere der Krankheit an den Symptomatiken des Luftkriegens festmacht. Der Kardiologe schätzte nach dem Schall nach wie vor 2-3. Ich habs nicht mit ihm diskutiert. Ich denke das ist vielleicht auch von der Gesamtkonstitution abhängig. Ich hatte früher oft Bronchitis, Lungenentzündung und Asthma.

 

Ich hab wieder jetzt eine Nacht hinter mir, in der ich kaum noch atmen konnte, jedesmal wenn ich in einen ruhigen Schlaf verfalle wache ich irgendwann mit Atemproblemen und Erstickungsgefühlen auf. Ich brauch stundenlang um druckmäßig auf gleich zu kommen und mich einzupendeln versuchen, aber es gibt keine Stabilität mehr. Jede Ruhe danach und kurzer Schlaf wirft mich wieder aus der Stabilität, jede Aktivität wirkt erschöpfend. Ich spüre wie sich Herz und Lunge wechselseitig be - drücken, wie dieser Druck aber auch den ganzen Körper belastet.

 

Ja, ich denke die OP muss bald sein, es gibt halt Dinge die ich noch erledigen wollte, die kann ich jetzt einfach nicht mehr tun. Aber es ist für mich unfassbar, vollkommen unbegreiflich, wie alleine man mit diesen Dingen gelassen wird. Es gibt keine individualisierte Betreuung, das Gesundheitsversorgungssystem vermag Dich allemal beim Vorkofflimmern ins Spital zu bringen. Ich danke Euch für die guten Worte.....

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@ fractal

 

erst Mal Dank für Deine Antwort auf meine Vorstellung. ;)

 

ich glaube, die Psyche spielt einem ganz schön einen Streich. Ich hatte zum erstenmal spürbare Atemprobleme ca. 5 TAge nach meinem Herzkatheder (am letzten Dienstag), den ich sehr gut überstanden hatte. Am Tag zuvor hatte ich mit meinem Vater rausgekriegt, dass sein Vater an einem übergroßen Herz und Wasser in der Lunge mit 65 gestorben ist. Da mein Hausarzt bei mir schon mit 16 Unregelmäsigkeiten festgestellt hatte, gehe ich davon aus, dass mein Prolaps ein "Erbstück" ist. Am Dienstagfrüh beim Googeln lass ich einiges über die Symptome bei Herzschwäche und Wasser in der Lunge. Bald danach traten die Beschwerden auf, nach Überstunden besonders auf dem Nachhauseweg mit dem Auto. Da ich davon aus ging, dass ich das Tempo der Behandlung (Operationstermin) selbst in der Hand habe, machte ich mir nun auch Gedanken über meinen Einsatz bei der ARbeit (Jahresabschluß). Am Mittwoch bei der Arbeit hatte ich weiterhin Beschwerden und ging zu meinem Kardiologen. Er schloss Wasser in der Lunge aus, verschrieb mir aber Ramipril dura 2,5 mg/Tag. Nach Lesen des Beipackzettels und nach Abklingen der Beschwserden verzichtete ich jedoch auf die Einnahme. Heute beim TEE-Termin wurden die bisherigen Befunde bestätigt mit Votum zur elektiven Rekonstuktion ohne akuten Zeitdruck. Die Nichteinnahme von Ramipril hat er fast kommentarlos akzeptiert; bei neuerlichen Beschwerden soll ich jedoch vorsprechen und nicht einfach mit einer Einnahme beginnen.

 

Im Nachhinein gehe ich davon aus, dass meine Beschwerden zu 80 % durch die Psyche hervorgerufen wurde. Allerdings hatte ich bisher nicht so starke Beschwerden wie Du. Im Frühjahr war ich noch ohne Probleme auf einem 4000er und im Sommer bin ich viel im Atlantik geschwommen.

 

Dir alles Gute

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Hallo Yonas,

 

Wirklich toll was Du hier erzählst - Ja, die Psyche vermag einiges, und das ist den Ärzten wohlbekannt und unsereinem vielleicht weniger. Ich glaube gerne, dass die Leute vom Fach auch primär auf ein psychisches Artefakt tippen, wenn sie diese Erzählungen hören. Umgekehrt, wenn Du Dir die Seite mitral.de und die auf ihr verlinkten amerikanischen Supportseiten ansiehst, dann sind psychosomatische Beschwerden unglaublich häufig im Verband mit Mitralklappenprolaps, und sie werden auch ohne OP-Indikation ernst genommen und sehr differenziert behandelt. Mir sind bis jetzt nur Kardiologen und Chirurgen begegnet, die mich mit folgenden Sprüchen abgespeist haben (und zwar durch die Bank):

 

* "nehmens halt ein Xanor wenns nicht schlafen können" (Internist und general practitioner)

 

* "müssen Sie halt was für Ihr Nervenkostüm tun" (Herzchirurg)

 

Das hat dann die krudesten Reaktionen meinerseits ausgelöst, bis hin zum Versuch mit Antidepressiva, die ich bereits zu kennen glaubte (ich hab von 7 Jahren und vor 3 Jahren noch relativ erfolgreich damit gearbeitet). Nur: dieser Versuch war es gerade nicht, der mir weitergeholfen hat. Und vom Xanor und Lexotanil weiss ich nur zu berichten wie kurz die Wirkung war, und dass der Körper sich für die ihm AUFGEZWUNGENE Schlafphase herzlich mit mehr Symptomen bedankt.

 

Mittlerweile hat sich die Symptomatik einfach verschoben, ich habe nicht mehr "von oben", vom Kopf her diese Empfindungen, sondern sie sind nachweisbar. Die Ärztin im Spital hat mich gefragt, ob ich mein Vorhofflimmern im Fall des Aufkommens auch spüre, und diesmal war es ehrliche Besorgnis. Ich spüre auch meine Aussetzer, sie werden durchs EKG auch objektiviert.

 

Na und ebenso "spüre ich", dass ich zu manchen Zeiten wie betäubt müde werde; dann wieder erlebe ich, dass das betablockergedämpfte (!!) Herz zwei Stunden später mich aus dem Bett hochtreibt, indem es pocht wie ein Dampfhammer. (wie gerade jetzt; um 17 Uhr mußte ich zu Bett, um 20h konnte ich nicht mehr sclafen) Ich spüre, wie das empfindliche Adersystem in meinem Kopf unter diesem Druck zu leiden und zu schmerzen beginnt; ich spüre wie Phasen des absoluten Drucks mit Phasen der Erleichterung entlang der physischen Zyklen wechseln. Physischer Zyklen, über die einen vorher niemand aufklärt, die aber vielelicht auch subjektiv sehr verschieden sind.

 

(Nebenbei: meine Schilddrüsenwerte hab ich anchschaun lassen (von sieben Jahren hatte ich eine Schilddrüsenentzündung) - sie sind zum Zeitpunkt der letzten Blutabnahme normal gewesen.)

 

Und ich weiss, dass es ein Witz ist, wenn Menschen mit solchen Gefühlen alleingelassen werden, wenn sie entweder der unspezifischen Pharmazie oder einer ebenso unspezifischen Psychotherapie überlassen werden. Das ziemlich triviale Beispiel mit der Milch und dem Honig zum Schlafen, das Vertrauen auf den Körper, das Radfahren, das alles will besagen dass wir sicher vor der Operation über eine sehr ausgeprägte und sehr natürliche "Coping Toollbox" verfügen, aber dass uns niemand lehrt mit diesen Tools umzugehen. (Wie sollen wir das auch wissen, die Situation zwischen Herz, Lunge und Seele ist ja eine etwas neue....)

 

Die Gefühle sind - so meine sich entwickelnde Hypothese - , auch wenn sie Dich trügen, in irgendeiner Art mit Deinem Körper verbunden, und meine Theorie ist dass der Körper damit was mitteilen will: es ist schlichtweg was nicht in Ordnung. Aber ich habe nur meinen eigenen Fall, was mich fast zur Weißglut und zur WUT (Hallo, Sanne!) treibt, ist dass einem dieses medizinische System nur in den seltensten Fällen dabei hilft, diese Empfindungen zu objektivieren.

 

Bei mir scheint der Übergang in echte Symptomatik da zu sein, aber ich kann mir auch hier nicht sicher sein.

 

Der allergrößte Witz ist wohl, dass wir über die fantastischsten Mittel der Telekommunikation, des Telemonitoring etc. verfügen, wir aber doch jedesmal wie die unwürdigen Bittsteller entweder durch die übervollen Wartesäle der Krankenhäuser geschleift werden (Hallo Krankenkassen!) oder uns in einer Privatordination um mindestens 100 Euro erleichtern lassen dürfen, wenn wir eine schlichte Auskunft wollen. Und die alternative Medizin hat sich da genausowenig mit Ruhm bekleckert, es geht dann auch - z.B. bei Homöopathen und Anthroposophen - um das Ideal des helfenden Arzneimittels. Wie aber wenns das gar nicht geben kann???

 

Unsere Lebensumgebungen sind zum Grossteil schlichtweg dumm, ihnorant oder überlastet. das schließt auch den Hausarzt ein. Er, der in Deiner Nähe ist und die meiste Zeit für Dich haben sollte, hat de facto die wenigste; er kann sich 3 Minuten Untersuchungszeit leisten, dann muss er Dir schon was verschrieben und eine Lösung gefunden haben. Dieses System ist unglaublich verschwenderisch, denn hier wechseln dann wirklich Pharmakeulen den Besitzer, die eigentlich nur das Mittel der letzten Wahl und des Ausnahmsfalls hätten sein dürfen. Aber Zeit und dynamische Reaktionen auf Zustände (wie die traditionelle chinesische Medizin zumindest in der Theorie praktiziert), begleitete lernprozesse und komplexes Verständnis der Situation scheinen ein unerreichbarer und teurer Luxus zu sein.

 

Ach Yonas, ich bin so froh dass ich das, was ich am Herzen habe, durch Deinen Beitrag wieder ein Stück deutlicher sagen konnte! Und Ihr alle die Ihr das lest, ich bin wirklich gespannt auf Eure Kommentare.

 

Liebe Grüße aus Wien

 

fractal

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Hallo Fractal,

 

ist ja eine sehr ausführliche Schilderung Deiner Gesundheits - und (Schwerpunkt) Psychischen Situation.

 

Ich habe jedoch das Gefühl und meine es auch zwischen den Zeilen lesen zu können, dass Du Dich langsam in all Deinen Gedanken und Gefühlen verlierst. Du scheinst das selbst, evtl. unbewusst zu merken, denn ich kann mir sonst Deinen "Rundumschlag" gegen Ärzte, Krankenhäuser, Krankenkassen und zuletzt ja eigentlich gegen Deine gesamte Umgebung Zitat:

 

"Unsere Lebensumgebungen sind zum Großteil schlichtweg dumm, ignorant oder überlastet."

 

nicht anders erklären.

 

Klares Ziel sollte doch wohl sein, zu konkretisieren wie schwer die Fehlfunktion Deiner Mitralklappe ist. Ist sie tatsächlich defekt und eine OP steht an, nutzt es nichts im Internet zu ermitteln was es alles für Auswirkungen auf die Psyche haben kann (nicht muss). Dann gibt es konkrete Ziele - Zeitpunkt mit dem Arzt besprechen - Klinik finden (evtl. Empfehlung durch den Arzt) - Vorgespräche und Voruntersuchungen - OP.

 

Andererseits wenn es keine OP Indikation gibt - Klärung und mögliche Behandlung der geschilderten Herzrhythmusstörungen (dauernd, kurzzeitig, Art der Störung, wann treten sie auf). Hier hat Deine Kardiologin/Dein Kardiologe die technische Ausstattung.

Was kann getan werden - Medikamente - Elektrokardioversion - Kathederablation usw. usw..

 

Dies sind die harten Ziele/Fakten. Deine Beschwerden, auch letztendlich die psychischen, wenn sie denn auf körperliche Fehlfunktion beruhen, werden hierbei nur durch konkrete med. Behandlungen zu beheben/lindern sein.

 

Das Nachdenken über und immer neue Begründungen für Deine psychischen Beschwerden zu suchen und vermeindlich zu finden wird nichts an den körperlichen Defekten ändern. Hier begibst Du Dich in einen Teufelskreis.

 

Sollte sich nach der "technischen" Abklärung ergeben das es zur Zeit keinen Handlungsbedarf für eine med. Behandlung gibt - dann ist die psychische Abklärung dran. Hier solltest Du Dich aber mit den gegebenen Möglichkeiten der Behandlung arrangieren. Sicherlich haben Schilderungen über Bewältigungsstrategien anderer Kulturen immer einen gewissen Reiz und im Internet tummeln sich viele Gurus und Scharlatane die neue Wege und Heilung versprechen. Ich gebe zu das ich da sehr rational eingestellt bin - ich würde immer die Behandlung durch einen Psychologen oder ärztlichen Psychotherapeuten vorziehen, die ein langes Studium und Prüfungen absolviert haben.

 

Hier in Deutschland kann man die Psychotherapeutenkammern, Ärztekammern und Kassenärztliche Vereinigungen der jeweiligen Bundesländer nach geeigneten Therapeuten fragen - wenn der behandelnde Arzt keinen Behandler nennen kann. Evtl. gibt es ja so etwas auch in Österreich.

 

Ich hoffe Du findest einen Weg.

 

MfG

Thomas Wagner

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Hallo Fractal,

 

ist ja eine sehr ausführliche Schilderung Deiner Gesundheits - und (Schwerpunkt) Psychischen Situation.

 

 

 

Lieber Thomas,

 

dieses feine "entweder - oder" kann ich wie gesagt nicht nachvollziehen. Meine Situation mit den Rhythmusstörungen ist sehr manifest und verschlimmert meinen Alltag, und davor liegen funktionelle Störungen - ich hab sie im Detail geschildert. Es fehlt mir bei Dir die Begründung warum diese nicht in dem komplizierten und dynamischen Wechselspiel z.B. von Herz und Lunge ihre Ursache haben können.

 

Ich versuch mich mit den gegebenen Mitteln zu arrangieren, aber ich würde sagen ein Urteil darüber ob diese effektiv sind sollte jedem Menschen zugestanden werden. Nimm mich doch bitte darin ernst. Mein "Rundumschlag" ist nicht so gemeint, daß ich nicht viele Errungenschaften schätzen würde; doch hab ich lange vor meinem jetzigen Zustand über die Verbesserungsmöglichkeiten in der Gesundheitsversorgung gearbeitet, habe Reisen und Recherchen unternommen, um einer Ganzheitsmedizin näher zu kommen. Ich glaube nicht dass Du meinst dass wir uns in der besten aller möglichen Welten befinden, oder?

 

Sicher steht bei mir die Abklärung im Vordergrund, aber sie geht so schleppend langsam im Verhältnis zur Zunahme meiner Beschwerden, dass ich das eben sehr schmerzvoll erlebe. Die eigentliche Operationsindikation (vor allem bezüglich Zeitpunkt) ist nicht ein Zustandsbild der Mitralklappe alleine - das müsstest Du doch wissen. Es ist auch die Frage der Symptomatik, die daraus hervorgeht. Deswegen ist für einen Herzchirurgen der zusätzliche Fakt des einmaligen Auftretens von Vorhofflimmern schon Grund genug gewesen, mich einzuladen und mir zu einer Operation zu raten - während der Kardiologe noch Untersuchungen durchführen will, aber grundsätzlich zur OP tendiert.

 

Die Entscheidung liegt also letztlich sehr stark bei mir selbst ist aber auch keine grundsätzliche mehr. Sie ist längst nicht mehr ob OP, sondern wann und wie. Aber das sind nur mehr Detailprobleme. In diesem Sinn gehts jetzt aber auch um das davor. Man kann sein Leben nicht von einem Moment auf den anderen abdrehen, es liegen noch viele Verantwortungen auf einem und man muss abschätzen können was zu bewältigen ist und was nicht, was verschoben werden kann und was verloren geht. Das hat auch mit einem Management der eigenen Zustandsbilder und Symptome zu tun. Was tut mir gut, was verschlimmert? Warum ist das so?

 

Und hier, in dieser präoperativen Zeit, gibts die wenigste Hilfe.

 

fractal

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Hallo fractal,

 

leider habe ich momentan nicht die Zeit, hier und jetzt ausführlicher darauf einzugehen ... daher nur ein kurzer Gedankenanstoß ...

 

Hast du dich zB schon einmal mit der Traditionellen Chinesischen Heilkunde befasst?

Hier könntest du Antworten bezüglich der Zusammenhänge zwischen körperlichem/seelischem/geistigem Befinden bekommen.

Körper, Geist und Seele sind eine untrennbare Einheit und sobald sich ein Ungleichgewicht in einem dieser (ich nenn es der Einfachheit halber mal) "Bereiche" ergibt (zB. Mitralklappenprolaps etc.) hat das vielfältige interaktive Auswirkungen auf die anderen Bereiche.

 

Du fragst nach dem "Was tut mir gut" "Was kann ich tun" ...

 

Mir hat zu allen Zeiten prä- und postoperativ das zunehmende Verstehen dieser ~~Zusammenhänge~~ gut getan. Ich habe mir ganz viel Wissen über die physiologischen und energetischen Abläufe meines Körpers angeeignet, um somit meine eigenen "Symptome" besser zu verstehen und entsprechen handeln zu können. Ich konnte Entscheidungen wie zB. wie, wann und von wem ich mich operieren lasse besser treffen und mich hat dieses Wissen den jeweiligen Fachärzten gegenüber gestärkt.

 

Liebe Grüsse nach Österreich

 

Sanne

 

 

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Hallo fractal,

 

Mir hat zu allen Zeiten prä- und postoperativ das zunehmende Verstehen dieser ~~Zusammenhänge~~ gut getan. Ich habe mir ganz viel Wissen über die physiologischen und energetischen Abläufe meines Körpers angeeignet, um somit meine eigenen "Symptome" besser zu verstehen und entsprechen handeln zu können. Ich konnte Entscheidungen wie zB. wie, wann und von wem ich mich operieren lasse besser treffen und mich hat dieses Wissen den jeweiligen Fachärzten gegenüber gestärkt.

 

Sanne

 

Hallo Sanne, danke für Deine Zeilen.

 

genau darum geht es mir!

 

Wäre schön, wenn ein Wissen das auf die Spezifik der Situation bezogen ist, ein wenig mit - geteilt werden könnte und vielleicht sogar objektiviert werden könnte. Ohne Fachleute und ohne den permanenten Dialog ist das sicher nicht möglich.

 

Es soll niemand meinen damit wäre die Entscheidung zur OP ausser Kraft gesetzt. Im Gegenteil, dadurch kann sie nur optimal unterstützt werden.

 

fractal

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Hallo fractal,

 

solltest Du Dich durch meine Zeilen "nicht ernst genommen" fühlen so ist dies nicht meine Absicht. Ich habe mich lediglich angesprochen gefühlt durch z.B. Zitat:

 

"Und Ihr alle die Ihr das lest, ich bin wirklich gespannt auf Eure Kommentare."

 

Nun ich habe eine Meinung vertreten aber nicht den Anspruch erhoben recht zu haben. Deine und meine Gefühlswelt liegen sehr weit auseinander. recht gebe ich Dir hier:

 

"Ich glaube nicht dass Du meinst dass wir uns in der besten aller möglichen Welten befinden, oder?"

 

Nein es ist nicht die beste Welt, aber die in der ich lebe und mit der ich mich kritisch arrangiere. Eine beste Welt kann es nicht geben - dies würde voraussetzen, das wir alle gleich denken und fühlen - dies ist sicherlich auch nicht Dein Ziel.

 

Also ich denke das Du es auch so siehst das Toleranz und Akzeptanz verschiedener Lebenseinstellungen keine Einbahnstrasse ist und nicht automatisch der im Recht ist der eine abweichende (Minderheiten/Mehrheiten) Meinung vertritt.

 

MfG

Thomas Wagner

bearbeitet von Thomas W.
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Es soll niemand meinen damit wäre die Entscheidung zur OP ausser Kraft gesetzt. Im Gegenteil, dadurch kann sie nur optimal unterstützt werden.

 

 

Genau, denn der notwendige chirurgische Eingriff kann dadurch nicht ersetzt werden !!

 

 

Wie du allerdings ganz richtig erkannt hast, geht es nicht ohne einen Behandler mit fachlichem Wissen und vor allem auch Erfahrung, da die Diagnostik sehr speziell und individuell ist.

Soweit es mir bekannt ist, gibt es bei euch keine "Heilpraktiker", daher hier ein Link zu

TCM-Ärzten in Österreich.

 

Umfangreiche Informationen über Traditionell chinesische/fernöstliche Medizin bekommst du auf der Homepage Shiatsu-Ausbildung in Österreich

 

Sanne

 

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@ all in this tread,

 

auch ich denke eine nicht schulmedizinische Unterstützung (welcher ARt mal aussen vorgelassen) ist sehr wichtig zur Vorbereitung und zur Unterstützung eines Eingriffs und dem leBen danach.

 

Fang jetzt - da bei mir alles so frisch ist - erst damit an mich ausseinanderzusetzen. Glaube aber dass es verschiedene Wege und Möglichkeiten gibt, deren Besten jeder für sich herausfinden kann/muss.

 

Ich will jetzt Kontakt zu einem klassischen Homöopathen aufnehmen - der 3 Jahre den Krankheits- und Heilungsprozess meiner Frau begleitet hat. Sie hatte ein Leiden, bei dem die Schulmedizin komplett versagte (Gelenkentzündungen nach einer Chlamydieninfektion). Nach 3 Jahren Leiden und Berufsunfähigkeit arbeitet sie jetzt wieder und ist wieder voll gesund.

Ich verspreche mir für mich eine begleitende Unterstützung um mein Herz zu stärken bis zur Operation und (wie bisher) weiterhin ohne Medikamente auszukommen. Das Gespräch steht mir noch bevor - weiss nicht ob ich zu hohe Erwartungen habe. Werde auf jeden Fall weiter berichten.

 

Heute habe ich nach 4 Tagen Krankschreibung wieder gearbeitet und es gut gepackt. Keine Beschwerden bekommen. Werde aber langsamer als vorher machen und keine Überstunden mehr (mit Rückendeckung vom Chef).

 

Einen 1. Termin mit meinem Chirurgen, den ich noch nicht kenne, erwarte ich. Mal hören was er zu sagen hat. Will mir auf jeden Fall noch eine zweite Meinung einholen.

 

Auch hier in diesem netten Forum werd ich noch konkrete Fragen haben.

 

Gruß Yonas

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