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Zufallsbefund Hochgradige AI


Frank-K

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Hallo allerseits,

 

"ich bin der Neue". :-)

 

Bei einem Check-up wurden bei mir zufällig Herzgeräusche festgestellt ("machen Sie mal zwei Kniebeugen.."). Von da an ging es bisher glücklicherweise recht zügig: Ein Echo beim Kardiologen, dann Herzkatheter im BK Trier inkl. der dazugehörigen Untersuchungen, und Zwischenstand eine Einladung zur prästätionären Aufnahme in der Herzchirugie am 10.06.2016. Alle Untersuchungen haben bisher ein eindeutiges Bild ergeben: hochgradige AI bei biskupider Klappe mit Raphe Typ 1. AKE empfohlen. Seit dem Check sind gerade einmal 6 Wochen vergangen...

 

Das Krankenhaus hat dem Schreiben auch Infomaterial in Form einer Broschüre und einer DVD 28 min hinzugefügt. 

 

Wenn ich das Infomaterial so lese und anschaue, ist mir klar, dass die Empfehlung sicherlich auf eine mechanischen Klappe hinauslaufen wird. Ich bin 41, Nichtraucher, alle anderen Organe, Herzkranzgefäße waren soweit ohne Befund. Mein Bürojob und meine Freizeitgestaltung haben recht wenig mit "einschneidenden" Ereignissen zu tun. Lediglich beim Kochen hantiere ich mit scharfen Messern. :-)

 

Was mich interessieren würde:

 

- Alle Untersucher (Kardiologe, Aufnahmearzt, Katheteruntersuchung) haben eindeutig den o. g. Befund festgestellt ("Oh ja, das ist hochgradige AI"). Macht es aus Eurer Erfahrung heraus in meinem Fall Sinn, eine zweite Meinung in einem anderen Krankenhaus einzuholen? Mein Gefühl ist, dass sich der Befund nicht anders darstellt. Dazu haben die Leute mit dem Ultraschall zu sicher und zu eindeutig geantwortet.

 

- Wenn Ihr euch mal an die Zeit kurz vor eurer OP zurück erinnert, welche Dinge, Erwartungen, Ängste haben sich im Nachhinein als Falsch erwiesen? Was hat man kurz vor der OP nicht auf dem Schirm, was man im Nachhinein doch gerne anders gehändelt  hätte? So nach dem Motto: Wenn mir das vorher jemand gesagt hätte / ich das vorher gewusst hätte ....

 

- Ist die Wahl der Klappe einem selbst überlassen oder kann Krankenkasse, Krankenhaus, etc. den Klappentyp festsetzen? Was die Art der neuen Klappe betrifft, warte ich erst einmal das Gespräch mit der Klinik ab.

 

Ich kann u. U. nicht immer direkt antworten, freue mich aber über jede Eurer Antworten. Vielen Dank im Voraus!

 

Und ja, es wird alles gutgehen! :-)

 

Viele Grüße

 

Frank

 

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Hallo Frank,

 

so oder so ähnlich fing es bei mir auch an - 2005, ich war 44 J., Routine-Check, Herzgeräusch, Kardiologe, jährliche Beobachtung; dann 2009 (ich war 48 J.), fiel das Wort OP. Halbjährliche Kontrollen bis dahin, 2013 (vor 3 Jahren also, mit 52 J.), war es dann soweit, siehe Signatur. Die Entscheidung für eine mechanische Aortenklappe traf ich selbst, damit auch die für Marcumar.

Jede Geschichte, jeder Verlauf ist sicherlich anders, dennoch denke ich, es heute wieder genauso zu entscheiden. Es geht mir gut und besser als vor der OP. Ich empfehle, Dich in der verbleibenden Zeit, bei mir waren es Jahre, zu informieren, wie Du es kannst.

 

Alles Gute!

Horst

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Hi Frank,

 

ich hab mich vor der OP oft gefragt "wie fühlt es sich mit einer künstlichen Aortenklappe überhaupt an?", "werde ich das Geräusch hören?", "muss ich mich nach so einer OP in meiner Berufs- und Freizeitgestalltung einschränken?". Alles Fragen die recht individuell und sicherlich von jedem sehr unterschiedlich zu beantworten sind. Falls du dir diese Fragen auch schonmal gestellt hast, so kann ich dir zumindest die auf meinen Fall zutreffenden Antworten geben (AKE-Conduit SJM Doppelflügelklappe mit 29mm Durchmesser seit 12/2015) :)

 

Frage 1. Wie fühlt es sich mit einer künstlichen Aortenklappe überhaupt an?

- ich merke den Puls stärker, als das vor der OP der Fall war

- wenn ich tief einatme fühlt es sich an, als würde das Herz direkt gegen das Sternum pochen (hatte deshalb besonders am Anfang Angst, dass beim tiefen atmen was kaputt gehen könnte.. ist aber quatsch und hab mich schnell dran gewöhnt)

- psychisch geht es mir seit der OP besser als vorher, wusste aber auch schon über Jahre hinweg, dass die Aortenklappe nicht ganz ok ist und die OP irgendwann kommt. Und ein Leben mit der Gewissheit "irgendwann kommt die schwere OP - und keine Ahnung was danach ist"  war nicht so ganz einfach für mich. Jetzt ist der AKE drin (hoffentlich hält Sie die nächsten 100 Jahre :D) und ich kann endlich einen Haken an die Sache machen.

 

Frage 2. Werde ich das Geräusch hören?

- ich höre meinen AKE recht gut (hab dazu auch ein Video in meinem Profil, für alle die mal Probehören wollen) Die Wahrnehmung von dem Geräusch variiert stark abhängig von der Umgebung, Körperhaltung und von der Atemtechnik (bei flacher Atmung ist es leiser und bei tiefem ein und Ausatmen in Ruhe ist es lauter).

 

Frage 3. Muss ich mich nach so einer OP in meiner Berufs- und Freizeitgestalltung einschränken?

- Ich arbeite auch im Büro und hatte nie vor ins Handwerk oder risikoreiche Berufe zu wechseln, von daher für mich ein klares nein

- in meiner Freizeit treibe ich viel Sport, Krafttraining, biken, inlineskaten, klettern im Hochseilgarten (mit Sicherung) und schwimmen. Da mein Herzmuskel sich gut von der OP erholt hat und auch sonst alles komplikationslos gelaufen ist, kann ich bereits jetzt all meinen sportlichen Aktivitäten wieder uneingeschränkt nachgehen. Und was ich als besonders angenehm empfinde: gerade beim biken, kann ich nun auch länger auf höheren Pulsfrequenzen fahren, ohne aus der Puste zu kommen.

 

Achja, ich hatte mir vor der OP 3 Meinungen von 3 voneinander unabhängigen Kardiologen eingeholt. Alle waren einstimmig der Meinung, dass es jetzt besser wäre zu machen. Und bisher kann ich nur sagen - Sie hatten Recht :) Hab der Einschätzung des ersten Kardiologen zwar auch voll und ganz zugestimmt (da ich es selber immer mehr an der Luft und am Wohlbefinden gemerkt hab) aber mir ging es bei den weiteren Meinungen eher darum, dass egal wie das OP-Ergebnis auch ausfällt, ich mir anschließend keine Vorwürfe mache - im Sinne von "warum hab ich bloß nicht noch einen anderen Kardiologen um seine Meinung gefragt". Das war also mehr der eigenen psychologischen-Taktik geschuldet und kein Misstrauen den Ärzten gegenüber. Hatten auch alle Ärzte Verständnis für :)

 

Vielleicht hilft dir das ja bisschen weiter.

Viele Grüße und alles Gute!

Basti

bearbeitet von Basti
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Hallo Frank,

 

um es kurz zu machen, ich kann mich Basti's Zeilen voll und ganz anschließen.

Und, ich habe mir im Vorfeld viele Sorgen und Ängste gemacht, die sich im Nachhinein als unbegründet herausgestellt haben.

Auch meinen Laufsport konnte ich wenige Monate nach der OP wieder ausüben.

 

Grüße Dietmar

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  • 2 weeks later...

Hallo zusammen,

 

vielen Dank für Eure Rückmeldungen, Erfahrungen, Ratschläge und Eure Geduld!

 

Insgesamt hilft es schon sehr zu sehen, dass eine solche OP kein schlimmer Einzelfall ist und auch viele andere diese gut überstanden haben. Es scheint so zu sein, dass es doch der überwiegenden Mehrheit nach der Heilung besser geht als davor. Das ist für mich vor allem die Motivation, diesem "Einschnitt" positiv gegenüber zu stehen. Mein Hausarzt meinte dazu auch unter anderem "Ach, die Zeit nach der OP geht so schnell vorüber..". Ich denke, dass wird in der Rückschau auch so sein.

 

Was die Zeit direkt nach der OP betrifft, da finde ich die Profilanmerkungen von Dir, Basti, ja ausgezeichnet. Auch wenn es bei jedem im Detail Unterschiede geben wird, so bekommt man doch eine gute Vorstellung davon, was direkt nach der OP passiert. Das wird sicher super anstrengend, aber jetzt weiß ich, was kommt (ungefähr). Das mal lesen zu können von einem, der die OP mitgemacht hat, finde ich super. Allein schon, weil diese Ungewissheit damit aufgelöst wurde und ich ein klares Bild darüber bekomme. Ok, zugegebenermaßen nicht das schönste was einem so widerfahren kann, aber besser als sich unwissend darüber Sorgen machen zu müssen. Eine solche, ausführliche Beschreibung erfährt man nämlich in keiner Broschüre. Vielen Dank!

 

Ich hatte leider (oder eher: glücklicherweise?) nicht viel Zeit, mich auf eine neue Herzklappe einzustellen und hoffe, dass ich psychisch damit fertig werde. Danke Basti, für diesen Hinweis. Für den Fall der Fälle kann ich mir ja bei Euch Rat holen.

 

Ich hoffe nur, dass sich künftig nicht noch weitere Baustellen auftun....  :unsure:

 

Nochmals Danke für Euer Lesen und Schreiben!

 

Viele Grüße

 

Frank

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