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Die Jahre danach


Der_neue

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Guten Abend miteinander.

 

Ich habe in den letzten Jahren mehrmals meine Aortenklappe ausgetauscht bekommen, das letzte mal vor zwei Jahren. Seitdem bin ich psychisch nie mehr richtig auf einen grünen Zweig gekommen. Ich habe mein Studium geschmissen, etwas neues angefangen, das wieder geschmissen und bin nun langsam ratlos, ob mein Kopf jetzt auf unbestimmte Zeit in dem "Nichts ist wirklich wichtig"- Modus, in Hinsicht auf die Zukunft, festhängt. Ich wollte mich daher , vielleicht auch bei jüngeren Mitgliedern die es auch im Studium erwischt hat, aber natürlich sonst gern bei jedem, um persönliche Erfahrungen und Ratschläge bitten. Langsam befürchte ich nämlich, dass ich mal mit Leuten darüber reden muss, die so etwas selbst erlebt haben.

 

Ich hoffe, ihr habt alle einen schönen Abend :-)

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Hallo du Neuer, :)

schön, dass du da bist! Warum wurde denn die Aortenklappe mehrfach gewechselt, wenn ich fragen darf? Wegen Verkalkung oder Komplikationen?

Das wäre vielleicht als Info hilfreich, weil so ein Krankheitsverlauf natürlich auch einen Einfluss auf die Psyche hat und darauf, wie es jetzt rein körperlich weitergeht und was man also raten könnte.

 

Ich selbst bin bis jetzt zweimal operiert worden, dafür das erste Mal in der Kindheit - wenn das zählt. :)

Sag doch einfach mal, was dich am meisten interessiert, was du wissen möchtest, was dich am meisten belastet und was du von uns brauchst. Dann können wir vielleicht noch besser helfen!

 

Liebe Grüße und auch dir einen schönen Abend.

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Hallo,

 

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Was genau heißt in deinem Falle "mehrfach die Aortenklapps ausgetauscht bekommen". Waren es 2, 3 oder sogar mehr OPs? :wacko:

Hast du eventuell schonmal daran gedacht, dir professionelle psychotherapeutische Hilfe zu holen?

Mich selbst hat es bisher zweimal mit einer OP erwischt. Das erste Mal während meiner Berufsausbidlung. Das zweite Mal während des Studiums.

Beides habe ich erfolgreich abgeschlossen, jedoch war es aufgrund der mit den OPs in Zusammenhang stehenden mentalen und psychischen Problemen nicht einfach,

da seit den OPs regelmäßige depressive Phasen, eine Angst- und Pantikstörung und deine Traumafolgestörung mein täglicher Begleiter sind.

Dank einer Therapie habe ich dies mittlerweile größtenteils recht gut im Griff und ich kann das Leben auch im Großen und Ganzen wieder genießen.

Aber ob es jemals wieder ganz normal wird, daran zweifle ich, da mich das mittlerweile schon 10 Jahre begleitet.

Aus eigener Erfahrung ist es wichtig, dass du dir die Zeit gibst, die du brauchst und dich auch nicht unter Druck setzt. Und wie gesagt wäre es eine Option mal

über psychotherapeutische Hilfe nachzudenken, da es sich bei dir ja scheinbar sehr aud die berufliche Zukunft auswirkt und du später ja auch von irgendwas leben musst.

Wie sieht denn deine kardiologische Progronose momentan aus? Stehen noch weitere OPs an?

Alles Gute für dich!

hanny

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Hallo Hanny,

wobei die Frage ist, was man unter "normal" versteht. Ich glaube, jeder, der einmal durch so eine OP durch musste, ist mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert worden.

Und damit ist dann wohl einfach die Zeit des oberflächlichen Vorsichhinlebens vorbei.

Das muss keine Einschränkung sein! Man bekommt eben eine andere Perspektive auf sein Leben, auf die Welt und auf Wertigkeiten. Das schwingt bei mir seit meiner ersten OP auch immer mit und ich war nie das fröhlich tobende Kind sondern hatte immer schon ältere Freunde bzw hab mich sowieso eher zu meinen Büchern zurückgezogen und gegrübelt.

Dass das Folgen der OP waren, darauf kam die Psychologie erst wesentlich später. Da war ich erwachsen.

 

Eine gewisse Nachdenklichkeit wird bei einigen sensiblen Menschen sicherlich bleiben, aber ich persönlich würde nicht tauschen wollen!

Und es hat auch meinen Berufsweg bestimmt, so dass es einfach zu meiner Person gehört.

Allerdings haben mir jetzt nach dem zweiten Mal auch ein Therapeut und ein Seelsorger geholfen. Da hat es mich wirklich richtig entschärft!

Da kann ich jedem nur empfehlen, sich diesen Beistand zu holen.

Wenn man eher angstbesetzt ist (Herzpanik), ist sicher eine Verhaltenstherapie sinnvoll. Hat man mit Depressionen und irgendeiner Wesensveränderung zu kämpfen, wäre eine tiefenpsychologisch orientierte Unterstützung das Richtige.

Kann man eben so pauschal nicht sagen, daher, lieber Neuer, erzähl einfach mal, was bei dir so anliegt.

 

Manches lässt sich vielleicht so schon lösen.

 

LG auch an dich, Hanny

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Hallo ihr Lieben. :) Erstmal Danke für eure schnellen Antworten. Ich hatte drei Eingriffe, der erste Klappenersatz musste nach etwas mehr als einem Jahr wegen erneuter Undichtigkeit wieder getauscht werden. Danach gab es noch direkt im Anschluss eine Notoperation, wegen einer, durch die zweite Operation ausgelöste, Hauptstammstenose, bei der mir dann deswegen Bypässe eingesetzt wurden. Die kardiologische Prognose ist mittlerweile gut, allerdings habe ich seitdem immer wieder kleinere neurologische Ausfälle und mein Kopf spielt eben nicht ganz mit. Ich habe immer im Hinterkopf, wieviel Pech ich mit meinem Krankheitsverlauf immer wieder hatte (zwei Jahre vor der ersten Operation galt meine ursprüngliche Undichtigkeit als zu vernachlässigen, weil minimal), aber ich denke dieses Misstrauen ist wohl normal oder? Dazu kommt jetzt eben, dass ich mich immer an "gesunden" Leuten messe, also blöd gesagt im Hinblick auf den Lebenslauf. Und ich mir nun die letzten Jahre angucke, wie alle langsam aber sicher irgendwo ankommen. Ist euch das leicht gefallen, euch in der Hinsicht nicht unter Druck zu setzen, habt ihr das überhaupt so wahrgenommen? Oder hat das keine große Rolle gespielt? Ich bin mir schon bewusst, dass das dämlich ist, aber schaffe es auch nicht mein Denken da zu ändern. Es ist irgendwie schwer auszudrücken, was mich überhaupt belastet. So wie sich das anliest, habt ihr euch beide in psychotherapeutische Behandlung gegeben. Ging das schnell, dass ihr die Entscheidung dazu getroffen und euch tatsächlich darum bemüht habt? Oder habt ihr das anfangs selber gut im Griff gehabt? Ich sträube mich da noch selbst ein wenig, aus welchen Gründen auch immer. Es kommt mir alles ein wenig wirr vor, was ich hier schreibe, entschuldigt bitte :)

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  • 2 weeks later...

Hallo neuer,

 

wie geht es dir? Ich glaube nicht, dass du dich hier entschuldigen musst. Hast du eine Entscheidung  getroffen?

 

Bei mir geht es auch grade hoch und runter und nerve grade andre Leute. Die haben ja auch stress. Wer hat den nicht.

Es ist immer wichtig Sachen raus zulassen. Wer alles schluckt der platz irgendwann. Manche Leute können nicht mehr zuhören das ist normal.  Mich wundert’s immer wieder wie meine Psychiaterin sich jeden Tag so viele Probleme anhören kann.

Ich muss immer alles auslassen.   Werde am 15.2. Operiert.

 

Viele liebe Grüße und alles Gute

 

Jürgen

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  • 2 weeks later...

Hier vielleicht mal die Älteren gefragt. Bin 70 Jahre und mir wurde vor 3,5 Jahren eine biologische Aortenklappe eingesetzt.Da ich schon viel psychisch betreut wurde, mehrere Therapien machte aber , auch vor der OP, meine unbegründeten Anststörungen , hauptsächlich im Bereich Gesundheit nicht bestehen zu können, meine Frage. Angst macht mir, weil ich eine Trikubitalundichtichtigkeit 3. Grades sowie eine Mitralklappen-undichtigkeit 2. Grades jetzt diagnostiziert bekam. Operation könne man wohl noch aufschieben. Habe allerdings Luftnot aber vielleicht ärztlich gesehen noch nicht so stark, sitzte ja beim Arzt auf dem Stuhl. Wodurch schreiten solche Grade der Undichtigkeiten fort, was wäre meinerseits zu beachten. Echo ist bei mir jährlich. Die Angst bei unseren Befunden wird wohl nie vergehen. Vielen Dank fürs Lesen, Sabine"

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Hallo Sabine,

 

es ist schwer, hier eine Prognose abgeben zu können. Undichtigkeiten können längere Zeit unverändert bleiben, aber auch weiter zunehmen.

Ich würde dir aber auf jeden Fall empfehlen, eine ärztliche Zweitmeinung von einem anderen Kardiologen einzuholen. Dann hast du mehr Sicherheit in der Diagnose.

 

Grüße

Dietmar
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