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Was gibt es Neues von der Statin-Front?


Nana

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Wie bereits anderweitig beschrieben wurde mir heute empfohlen, zur konservativen Aneurysma-Therapie ein Statin einzunehmen, völlig unabhängig von meinem Cholesterin-Spiegel, der übrigens im Normbereich liegt. Erklärt wurde mir dies mit einem positiven Effekt auf die Gefäßwandabdichtung.

 

Tatsächlich habe ich diverse Artikel gefunden, die einen anti-inflammatorischen Effekt beschreiben, eine Immunmodulation durch Hemmung der Matrix-Metalloproteinasen (MMPs). Diese MMPs, zusammen mit Interleukin 8 und 10 sowie Mastzellen sind verantwortlich für die Zerstörung von Elastin und Kollagen in den Gefäßwänden. Das Dilemma habe ich schon an meinen Handflächen mit den zerstörten Gefäßen.

 

Zusammen mit meinem entzündungshemmenden NSAR wäre es tatsächlich das Gelbe vom Ei. Tatsächlich sind aber schon meine Leberwerte erhöht durch die anderen Medis. Auch kriege ich keinen Trainingseffekt mehr zustande, da ich ich ohnehin mit Muskelschwächen plattmache. Noch mehr Muskelschwäche kann ich mir auch beruflich gar nicht erlauben.

 

Hat Jemand von euch denn auch positive Erfahrungen mit diesen Dingern gemacht? Ich persönlich würde das Zeugs zumindest ausprobieren, wenn der Nutzen überwiegt. Bislang habe ich das bei euch noch nicht lesen können. Hat Jemand von euch dadurch eine OP vermeiden können oder nimmt das Zeugs noch?

 

LG Renate :)

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Hallo,

 

ich nehme zumindest aus diesem Grund Candesartan 16mg als Hypotoniker! Über das Statin kannst Du Dich evtl. unter www.herzstiftung.de informieren. ☺

 

Gruß Steffi

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Hi Renate!

 

Ich hab jetzt kein Aneurysma, sondern nur eine undichte Mitralklappe.

Kann mich daran erinnern, dass mein alter Kardiologe zum Thema Statine mal gesagt hat:

" Die schützen nicht nur ihre Gefäße, sondern auch ihre Klappe ."

Ich denke aber mal, dass er diesbezüglich das Vermeiden von Ablagerungen meinte.

Bei dir gehts ja um die Gefäßwandabdichtung, dass Statine dies auch beeinflussen, wußte ich noch nicht...

Insofern könnte ich mir das bei deiner "Baustelle" schon als hilfreich vorstellen.

Du könntest es ja mal ausprobieren, wenn deine Muskelschwäche zunimmt, bzw. sich deine Leberwerte weiter verschlechtern, kannst du sie immer noch absetzen.

 

Ich nehme Simvastatin 20mg 1x täglich.

Nicht wegen der Klappe, sondern aufgrund einer genetisch bedingten Hypercholesterinämie ( erblich bedingte Fettstoffwechselstörung ).

Muskelschwäche habe ich bei mir bislang nicht feststellen können, aber ich komme auch noch mit einer relativ geringen Menge aus.

( Meine Mutter benötigt die doppelte Dosis).

Meine Leberwerte sind auch in Ordnung...

... insofern fühle ich mich eigentlich ganz wohl und kann nichts negatives vermelden.

 

Ich weiß aber, dass hier auch schon User geschrieben haben, die mit Statinen nicht gut zurecht kamen, da sie Nebenwirkungen spürten.

Vielleicht meldet sich ja noch jemand ...

... letztendlich reagiert jeder anders auf Medis, du wirst es wohl austesten müssen.

 

Lieben Gruß,

Birgit.

bearbeitet von Birgit Andrea
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Hallo Renate,

 

ich habe vor 3 Jahren mal für kurze Zeit Statine genommen,

habe davon kräftige Schmerzen in den Armen und Händen bekommen,

darum habe ich sie sofort wieder abgesetzt.

 

Mit meiner Hausärztin habe ich es abgesprochen, das ich in Zukunft auch keine mehr nehme.

 

Gruß Marion

bearbeitet von Marion Hut
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Hallo Steffi, hallo Birgit,

 

hab grad gestern wieder gelesen, dass AT1-Blocker derzeit in der konservativen Therapie von Aortenaneurysmen eingesetzt werden. Hab nur noch nicht herausfinden können, wo sie  da mit ihrer Wirkung genau ansetzen. Als ich Weihnachten mit der Magenblutung in der Notaufnahme lag, hat die Internistin ja das Bauchaortenaneurysma gefunden und mir gleich Ramipril verpasst.

 

Der desinteressierte Kardiologe hat nur kurzerhand befunden "kann so bleiben", weil er null intersse hatte, sich mit mir zu beschäftigen. Hab dann meine Hausärztin selbst um einen Medi-Wechsel gebeten, weil ich mich nicht buchstäblich tothusten wollte. So bin ich denn auch bei Candesartan gelandet, momentann 8 mg, was  aber sicher noch erhöht wird nach dem Arztbericht.

 

Nach dem ersten CT vom März habe ich ja erstmal strikt mein Indometacin weitergenommen in mittlerer Dosis, ob ich nun Schmerzen habe oder nicht. Mir scheint es aber wichtig, jedwelche unangemessene Entzündungsaktivität zu reduzieren, auf möglichst vielen Ebenen.

 

Meine ersten Klappenschäden habe ich nicht durch Rauchen, sondern durch Rheuma bei einer Scharlachinfektion im Alter von 6 Jahren. Die anderen beiden Klappenschäden habe ich mir anscheinend bei einem Superinfekt vor 21/2 Jahren eingehandelt, Im Anschluss  ging es erneut mit Gelenkbeschwerden das ganze Jahr hindurch. In diesem Zeitraum wurde auch ein Leistungsabfall auf dem Fahrradergometer ersichtlich, der durch Indometacin vorübergehend ausgeglichen werden konnte.  Hab mich damals schon gewundert, denn die Differenz betrug immerhin 20 - 30 Watt...

 

Inzwischen renne ich schon fast  zu Infektbeginn nach Antibiotika, da ich nur noch Superinfekte absolviere. Bei meinen Recherchen bin ich denn auch auf zahlreiche Antibiotika gestossen, die immunmodulierend wirken, wie Azithromycin oder Doxycyclin. Azithromycin und Konsorten werden gerade in der Rheumatherapie versucht, speziell bei Rheumatikern, die auch COPD haben. Doxycyclin wird in der Aneurysmatherapie angewandt, weil es ähnlich wie die Statine die Bildung von Matrix-Metalloproteinasen  hemmen soll.

 

Aktuell gibt es in dieser Richtung eher Versuchsreihen als Studien, weil bestimmte immunologische Reaktionen gerade erst entschlüsselt und verstanden werden. Klar, ein einmal entstandenes Aneurysma bildet sich genau so wenig zurück wie ein einmal aufgeblasener Luftballon. Es gibt aber vor allem hier eine Reihe von Usern ganz im Anfangsstadium, die sicher mehr vor Augen haben könnten als irgendwann irgendeine schwere OP und berufliche wie private Turbulenzen.

 

Deshalb würde ich hier gerne mal eine Ecke aufmachen mit wissenschaftlichen Infos zur konservativen Aneurysmatherapie sowie persönlichen Erfahrungen damit. Das finde ich persönlich sinnvoller und produktiver als angstgelähmtes Zuwarten auf die Stunde Null und vorauseilende Aufgabe des bisherigen Lebens. Nachdem ich gestern vormittag vor Todesangst kaum aus der Toilette gekommen bin, hat mir das anschliessende Arztgespräch mein Leben wieder zurückgegeben. Muss mich noch etwas sortieren, aber ansonsten geht es wieder bergauf.

 

Vielen Dank für eure Rückmeldung und liebe Grüße von Renate :)

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Hallo Marion,

 

wenn ich so etwas auch erlebe, nehme ich die Dinger auch nicht weiter. Kann ich mir gar nicht erlauben, da ich ja mit meinen Händen noch arbeiten muss. Wenn es allein die Gefäßwandstabilisierung betrifft, gibt es möglicherweise eine Reihe unterschiedlicher Ansätze neben den Statinen. Wir können ja einfach mal die verschiedenen Ansätze sammeln. Irgendwaa wird für Jeden dabei sein.

 

Meine Aortenschäden habe ich mir ziemlich sicher vor 21/2 Jahren bei einem Mastzellexzess geholt, der mir auch die Gefässe in den Handflächen zerstört hat. Auf der Ebene gibt es auch noch so einiges, von Kortison über Mastzellstabilisatoren bis hin zu  MABs. Die Ansatzpunkte mögen individuell recht verschieden sein, wobei nicht alles für Jeden passend ist. Mit offenen, verständigen Ärzten lässt sich aber eine Menge ausprobieren.

 

Liebe Grüße von Renate :)

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Hallo zusammen,

-        Renate.

 

Am Dienstag, 18. Oktober 2016 brachte der Sender ARTE eine Sendung bzgl. Statine, mit dem Titel "Cholesterin, der große Bluff".

In dieser, für mich außerordentlich interessanten Reportage wurde sowohl die Effizienz als auch der (Un)-Sinn, ja gar die konträre, gefährliche Indikation/Einnahme von Statinen behandelt.

Zwei Mediziener legten ihre Erfahrungen pro/contra dieses Wirkstoffes anhand von unterschiedlichen Studien dar.

Seit April 2015 lebe ich mit einer Bioklappe (C.E. Perimount, 27mm) mehr oder weniger problemlos.

Medikamentös nehme ich seitdem täglich 1,25 Bisoprolol, 100 ASS, 5 RamiLich comp und nach Problemen mit Simvastatin - 20 Atorvastatin.

Laut Aussage und Reputation von Dr. Michel de Logeril in besagter Sendung, versuche auch ich mich 'schlau' zu machen, ob es bei mir nicht ohne Statine geht. Der Gegenpart von besagtem Arzt und Wissenschaftler in ARTE

war meiner Meinung nach ein Lobbyist der Pharmaindustrie, der sich vehement für die Indikation von Statinen stark machte und sich dafür einsetzte. 

Leider habe ich bis dato nur GAR NICHTS konkretes für Klappenpatienten in Erfahrung bringen können.

Es gibt offensichtlich auch bei den Medizienern (Hausarzt, Kardiologe, Kardiochirug) unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen. 

Falls jemandem von euch etwas einfällt - vielen Dank im Voraus!

lg Günter

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Hallo Günter,

 

im Zusammenhang mit Aneurysmen und Klappen geht es bei Statinen erstmal gar nicht um das leidige Cholesterin, und da wird die Diskussion von vornherein schief. Es geht um entzündungshemmende Eigenschaften der Statine, ihre Wirkung auf MMPs und auch Cox2, wo auch die NSARs ansetzen.

 

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21448567

 

Bei diesem Artikel ist leider nur der Abstract kostenfrei zugänglich. Immerhin ist ein Resummee, dass die einzelnen Präparate ganz unterschiedlich wirksam sind.

 

Die ewige Verknüpfung mit dem Cholesterin führt zu nix - da kann man bis übermorgen diskutieren. Hab einen normalen Spiegel, und hau mir täglich 2 Eier, Butter und sonstwas in den Magen. Genau wie bei der Diskusion um Antibiotika geht es jetzt nicht um Infektabwehr, sondern auch hier um die Modulation/Hemmung von Entzündungsprozessen.

 

Mastzellen, MMP2 und MMP9 sowie COX2 bedingen entzündliche Veränderungen an Herz und Blutgefässen, und genau an diesen Stellen wird zur konservativen Therapie geforscht. Ich bin nicht scharf auf eine derartige Mammut-OP und daher an allem interessiert, was den status quo zumindest erhält.

 

Hier nochmal ein anderer und vollständiger Artikel:

 

http://cardiovascres.oxfordjournals.org/content/86/2/311.long

 

Conclusion In the human vascular endothelium, statins reduce COX-2 and MMP-9 expression and activity. Through this mechanism, statins exert an anti-angiogenic effect possibly contributing to the cholesterol-lowering-unrelated protective effects of statins against plaque inflammatory angiogenesis and rupture.

 

Bin mal gespannt, was sich noch so findet, und muss das selbst erstmal in Ruhe lesen.

 

LG Renate

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Hallo Renate,

 

vielen Dank für die Links!

Ähnlich wie Du, habe ich eigentlich auch no probs mit Cholisterin und esse das, was mir schmeckt. (seufz)

Unabhängig davon bin ich verunsichert auf Grund der von der Pharma Industrie zurückgehaltenen Studien.

Nur als Betroffener, dem nach einer Herz-OP die Einnahme von Statinen verordnet wurde, der mit Simvastatin massive Schmerzen in den muskulären Bereiche hatte und alternativ Atorvastatin täglich einnehmen muß, stellt sich die Frage: kann ich auf diesen Wirkstoff verzichten, wenn nicht, gibt es Alternative?

LG Günter

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kann ich auf diesen Wirkstoff verzichten, wenn nicht, gibt es Alternative?

 

Da muss ich noch mehr Literatur zusammensuchen. So weit ich das überflogen haben, sind auch Antibiotika mit im Rennen, speziell Doxycyclin und Cefotaxim, allerdings für Aortenaneurysmen. Wenn ich das richtig sehe, dann sind konkrete Studien noch dünn gesäät, weil es sich um relativ neue Behandlungsansätze handelt. Das sind aber recht interessante Schnittstellen, wo sich auch Rheuma und COPD treffen.

 

LG Renate :)

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Hallo,

 

das Problem ist auch in diesem Fall, ob in der Hoffnung auf positive Wirkungen nicht eine Menge negativer Nebenwirkungen mit in Kauf genommen werden.

 

Mir wurden nach der OP in der Reha auch als erstes Statine verordnet. Nach dem Studium des Beipackzettels und der dort genannten Nebenwirkungen habe ich die Einnahme aber gleich am zweiten Tag verweigert und bin bis heute dabei geblieben.

 

Grüße

Dietmar
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Hallo Dietmar,

 

grundsätzlich sind Bedenken durchaus angebracht, was die NW von Medikamenten betrifft. Allerdings habe ich höchst individuelle Unverträglichkeiten, muss also jedes Medi tatsächlich ausprobieren, bevor ich es langfristig einnehme. Ich werde also mal mit einer kleinen Packung Atorvastatin starten. Sollten sich Muskelschmerzen einstellen, dann war es das dann aber auch, ohne Wenn und Aber.

 

Werd das noch mit meiner HÄ besprechen. Inzwischen guck ich weiter nach Infos über Antibiotika in der Aortentherapie. Beim gegenwärtigen Forschungsstand sind das letztlich alles experimentelle Therapien, deren Behandlungserfolge sich erst noch im grossen Stil erweisen müssen. Und was heisst Behandlungserfolg? Wachstum verzögert, Wachstum beendet, OP verhindert oder aufgeschoben? Da gibt es noch viele Fragen zu klären. Zum Glück habe ich ja erstmal Zeit - zum Ausprobieren, zur Informationssuche, zur Behandlung. Werde aber auf alle Fälle meine Erfahrungen hier mitteilen. :D

 

LG Renate

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Hallo,

 

also ehrlich gesagt, rutscht die Diskussion m.E. etwas zu sehr in die "Verschwörungstheorie-Ecke". Natürlich sollte man jede angedachte Medikation hinterfragen und es gibt wahrlich auch "dunkle Seiten" der Pharmaindustrie. Allerdings sind wir alle Laien und auch mangels Bezugsquellen und Know-how nicht in der Lage Studien richtig zu evaluieren und nicht in der Lage Indikationen für bestimmte Therapien zu stellen. Es gibt bewährte Standards und sog. Leitliniengerechte Therapie. Dazu gehört es auch Medikamente zu nehmen, deren komplexe pharmakologische Wirkung wir nicht durchschauen. Wenn der Arzt unseres Vertrauens aufgrund o.g. Erfahrungen o.ä. uns dazu rät, warum ablehnen.? Bsp. ich nehme als Hypotoniker Candesartan, obwohl ich keinen Bluthochdruck habe WEIL Studien gezeigt gaben, dass sie den Remodellingprozessen des insuffizienten Herzen entgegen wirken und Morbidität und Mortalität gesenkt werden. ZEITGLEICH freue ich mich, dass dieses ausgezeichnet gegen meine Migräne wirkt und ich anstatt 7-10 nur 2 Anfälle im Monat habe. Ich kann auch die Seiten der Herzstiftung nochmals empfehlen, da wird auch sehr auf die Statinfrage eingegangen.

Wir haben unseren Medis auch einiges zu verdanken.

 

LG Steffi

bearbeitet von steffi
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Danke Steffi,

 

ich bin ja immer dafür, zumindest auszuprobieren, was man mir empfohlen hat. Sonst könnte ich mir ja den Arzttermin gleich sparen. Absetzen kann ich ja immer noch, falls es nicht klappt, und dann evt. Alternativen ausprobieren.

 

Mich hat das Thema interessiert, weil es ja relativ neu ist, Aneurysmen im Frühstadium konservativ zu behandeln, und so evt. eine grosse und risikobehaftete OP zu vermeiden. Sekundärprävention statt Warten auf den grossen Knall finde ich grossartig, weil es das jahrelange bange Warten durch eine durchaus aktive Phase ersetzt. Es ist etwas völlig anderes, aktiv an seiner Krankheit bzw. deren Linderung zu arbeiten, als denn angstvoll auf eine rettende OP zu warten.

 

Erstaunich finde ich die Tatsache, dass der Behandlungsvorschlag vom Gefässchirurgen kommt und weder vom Rheumatologen noch vom Kardiologen, die mich genervt weggeschickt haben. Ich probiere alles aus, was mir selbst plausibel und sinnvoll erscheint, denn einen Versuch ist es unter den Gegebenheiten auf jeden Fall wert. Ehrlich - ich wäre ja mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn ich es nicht täte! :lol:

 

LG Renate

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Hallo Renate,

man wäre aber auch mit dem Klammerbeutel gepudert, auf jeden experimentellen Zug aufzuspringen, ohne die möglichen Risiken zu kennen... :)

Statine habe ich vor zig Jahren auch einmal präventiv probiert. Nach einer Woche hatte ich eine Pancreatitis und das hat mir ein für allemal gereicht!

Nur das Medikament, dass ich NICHT nehme, ist eben ein harmloses Medikament...

Der Ansatz mit den Antibiotika klingt an sich nicht unlogisch. ABER...

Bei der rasanten Entwicklung multiresistenter Keime dauerhaft ein Antibiotikum (egal, in welcher Dosis) einzunehmen, in Erwartung einer wahrscheinlich maximal moderaten Einflussnahme auf deine Erkrankung, finde ich ziemlich riskant.

Wenn die Keime, die dann in deinem Körper noch überleben, bei der nächsten Superinfektion nicht mehr auf Antibiose ansprechen, hast du von einer eventuellen Verlangsamung des Verlaufs auch nicht mehr viel.

Ganz zu schweigen von den teils heftigen Nebenwirkungen auf andere Organe.

Ich kann mir bei der aktuellen Lage einen flächenhaften Einsatz von Antibiotika für abweichende Indikationen kaum vorstellen.

Vielleicht kann man den einen Bestandteil isolieren, der die protektive Wirkung hervorruft und aus ihm ein Medikament entwickeln, das speziell die von dir genannte Indikation abdeckt. Wie auch immer:

Einer Verschlimmerung von Erkrankungen kann man am besten begegnen, wenn man die Ursache kennt.

Und dann ein Einsatz von Medikamenten mit Sinn und Verstand.

Jedes greift in unseren Stoffwechsel ein, jedes muss vom Körper abgebaut werden und jedes hat Neben- und Wechselwirkungen.

Wenn die Ursache deines Aneurysmas in Autoimmun- bzw rheumatischen Prozessen liegt, lohnt vielleicht sogar eine Anpassung der entsprechenden Therapie noch mehr, weil man an die Ursache geht. Das Aneurysma wäre ja dann sozusagen ein Symptom.

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Wenn die Ursache deines Aneurysmas in Autoimmun- bzw rheumatischen Prozessen liegt, lohnt vielleicht sogar eine Anpassung der entsprechenden Therapie noch mehr, weil man an die Ursache geht. Das Aneurysma wäre ja dann sozusagen ein Symptom.

 

Tja Rosalie, da trägst du bei mir Eulen nach Athen. Allerdings sehen sich die Rheumatologen nicht zu einer Therapie in der Lage, weil ich trotz Ultraschall- und Szintigrammnachweis gar keine Entzündungen habe, sondern eine reine Schmerzerkrankung. Auch zerstörte Blutgefässe in den Handflächen, mit histologisch gesicherten Blutgefässerweiterungen sowie Mastzellen sind dann Aufgabe des"Blutarztes", womit ein Hämatologe gemeint sein soll. Wird denn dann ein erhöhter CRP tatsächlich gemessen, dann wird er flugs uminterpretiert, genau wie grotesk geschwollene Gelenke.

 

Was denn rheumatechnisch überhaupt in Frage käme wäre ein SAPHO- Syndrom, zumal es dabei auch Gefäßentzündungen bis hin zur Aortitis geben kann. Kennt nur kaum Jemand, und zur Sicherung bräuchte ich eine Biopsie aus dem Brustbein. Und weil es so selten ist, gibt es dafür erst recht nur Experimente, vorneweg mit Azithromycin zur Immunmodulation. Da es aber die QT-Zeit verlängert und ich da einen Risikofaktor habe,  scheidet das aus. Und nein - unter den gegebenen Umständen und mit meinen bisherigen Erfahrungen sieht mich auch kein Rheumatologe mehr.

 

Rheumatologen können nur Laborzettel lesen, und was sie nicht kennen, das gibt es auch nicht! In diese Mühlen begebe ich mich einfach nicht mehr, weil ich das seelisch nicht mehr ertrage - ich flippe schon aus, wenn ich das Wort nur höre! Ohnehin gibt es fast nur noch Termine für Privatpatienten, und für die Aufnahme in Klinikambulanzen muss die Diagnose bereits gesichert sein....

 

Diesen verdammten Irrsinn, den ich seit 20 Jahren erlebe, mache ich einfach nicht mehr mit! Hab Biopsiebefunde, Ultraschall- und Szintigrammbefunde, Fotos von Händen, Füssen, Ellenbogen und Knieen - und darf mir jedesmal dumm kommen lassen und mich mit Schmerzmitteln und Entspannungsübungen abspeisen lassen. Sorry, dafür ist mir meine Lebenszeit zu kostbar.

 

Nochmal sorry, wenn ich hier so energisch werde, aber da hast du bei mir in ein Wespennest gestochen. Ist ja nicht so, dass ich mich nicht in dieser Hinsicht bemüht hätte. Ich kämpfe nicht mehr gegen Windmühlen und Ärzteirrsinn - lasse eben meine Folgeerkrankungen bestmöglich behandeln. Da werde ich zumindest ernstgenommen.

 

LG Renate

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Das Hauptproblem ist, das die Ärzte von Dir offenbar nicht in der Lage sind ein Konsil zu machen und jeder lieber fachspezifisch therapiert. Ich habe es nicht mehr im Kopf, aber du bist sicher in irgendeiner Uniambulanz?

 

LG Steffi

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Nun, ich war letzte Woche in einer Spezialsprechstunde an der Uniklinik, wohin ich in zwei Jahren wieder kommen kann. Ansonsten muss ich seit Jahren um jede Überweisung und jede Untersuchung regelrecht kämpfen. Das macht einfach nur mürbe....

 

3 Jahre lang bei 3 Hausärzten um eine Überweisung zum Kardiologen gekämpft! Gekriegt habe ich sie dann nach einem Klinikaufenthalt wegen Magenbluten, wo erstmals das Aneurysma und Auffälligkeiten im EKG festgestellt wurden. Nach 5 Monaten Wartezeit dann der bekannte Bockmist beim "Star-Kardiologen", der nicht mal die sichtbaren Anteile der Aorta adäquat ausmessen und beurteilen konnte. Es ist einfach nur zum Heulen, was da abläuft... :huh:

 

LG Renate

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  • 3 weeks later...

So, ich habe jetzt Nägel mit Köpfen gemacht, nachdem ich das ganze Wochenende recherchiert habe. Es gibt wenige, aber gut gesicherte Studien zu Atorvastatin bei Rheuma. Tatsächlich konnten durch Statine, insbesondere Atorvastatin, bedeutende Laborparameter signifikant verbessert werden (CRP, BSG, Interleukin6 etc.) Auch klinisch wurden Verbesserungen angegeben, obwohl diese eher gering ausfielen. Allerdings waren diese Effekte zwar signifikant, aber eher klein, so dass weitere Studien gewünscht wurden. Die Anzahl der Nebenwirkungen war in der Placebogruppe genau so hoch wie in der Versuchsgruppe.

 

Habe jetzt Atorvastatin 10 mg versuchsweise für einen Monat. Am 1. Dezember ist erweiterte Blutabnahme zur Kontrolle.  Statt am Freitag habe ich jetzt am Montag mit der Einnahme begonnen, weil ich freitags erstmal heftige Muskel- und Gelenkschmerzen hatte (Rheumaschub?). Hab die erstmal abklingen lassen, bevor ich gestartet bin, damit das nicht konfundiert. Und nun harre ich der Dinge, die da kommen oder auch nicht... :rolleyes:

 

LG Renate

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Ach ja - Nachtrag zu den Nebenwirkungen bzw. Muskelschäden:

 

  • Muskelschäden treten prinzipiell bei allen Statinen auf, bevorzugt allerdings unter Simvastatin.
  • Die Schäden sind abhängig von der Höhe der Medikamentendosierung.
  • Schäden treten besonders häufig auf bei Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder NEMs.

 

Die Todesfälle bei Lipobay sind auf eine gleichzeitige Einnahme von Fibraten zurückzuführen. Bekannt sind außerdem Interaktionen mit Niacin, einem B-Vitamin. Ebenfalls bekannt sind Interaktionen mit Calciumblockern. Allerdings wirken Atorvastatin und Amlodipin derart günstig miteinander, dass es davon auch Kombipräparate gibt (habe ich Glück gehabt :P ). Generell erhöhen Statine den INR, wobei Atorvastatin ausnahmsweise den INR senkt. Wird sich ja zeigen, was dabei rauskommt. Das war das vorläufige Fazit, das ich nach Studienlage ziehen konnte.

 

LG Renate

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  • 3 years later...

So, inzwischen bin ich ein paar Jährchen weiter und am Überlegen.

 

Vor einigen Wochen bin ich nach anstrengenden Radtouren beim Gehen zu Fuß regelrecht abgeklappt. Meine Hüftadduktoren haben beim Gehen plötzlich versagt und ich bin im Becken regelrecht abgesackt. Die linke Hüfte hat sich schnell erholt, die rechte wurde schlimmer. Nun sitze ich mit Krücken zu Hause mit Bone Bruise und Ermüdungsfrakturen im Sitz- und Schambein sowie einem knackigen Muskelödem in den Adduktoren.

 

Nun habe ich gerade herausgefunden, dass Atorvastatin ab einer täglichen Dosis von 20mg das Osteoporoserisiko steigert. Unabhängig von einer Rhabdomyolyse kommt es auch zur Leistungsminderung und schnellen Ermüdbarkeit der Muskulatur, weil das Statin in den Muskelstoffwechsel bzw. die Mitochondrien eingreift.

 

Ende Juni habe ich deshalb einen Termin in der Osteologie des UKE, wo auch der Muskelstoffwechsel untersucht wird. Und dann bin ich gespannt, was sie dort dazu sagen. Das wäre ja der absolute Hammer....B)

 

Grüße Nana

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Ich habe eh schon  eine Osteopenie und vermeide alles zusätzlich schädigende, leider muss ich grade Pantoprazol nehmen, aber die 4 Wochen machen den Kohl auch nicht fett :rolleyes:.

Lass bloß die Knochen überprüfen und auch den Vit. D Spiegel.

 

LG Steffi 

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Oha,

 

das hört sich alles nicht gerade berauschend an.... Gute Besserung an dich, Nana ! 

 

LG

 

Michi

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Danke euch!

 

Gerade habe ich festgestellt, dass ich allein 3 Medikamente regelmäßig schlucke, die das Osteoporoserisiko erhöhen, nämlich Coumadin, Pantoprazol und eben Atorvastatin. Muskelschwächende Medikamente habe ich auch 2, nämlich Amlodipin und eben Atorvastatin.

 

Strukturelle Muskelschäden sind eigentlich vor allem bei Statinen bekannt. Das Muskelödem im MRT sieht ein Blinder mit Krückstock (also auch ich :P). Die Adduktoren sind im Ansatz aufgeblasen wie Popcorn. Als Allererstes hatten sie völlig den Tonus verloren, und das über einige Tage. Links haben sie sich erholt und sehen auch normal aus, rechts habe ich bei etwas mehr Belastung regelrechte Schwellungen auch im Muskelbauch. Vitamin D3 schlucke ich ja schon seit letztem Oktober, da müsste also genug da sein.

 

Das Statin sollte ich ja wegen des Aortenaneurysmas einnehmen. Nun ist dieses trotzdem kräftig gewachsen, sagt zumindest mein Pneumologe auf den ersten Blick auf eine normale Lungenaufnahme. Inzwischen habe ich auch Ablagerungen in den Augengefäßen und verengte Halsschlagadern, aber bislang ohne Plaques. Ob es ohne Statine schlimmer wäre, wer weiss...:unsure:

 

Das sollen jetzt aber die Fachleutchen entscheiden, was abgesetzt oder gewechselt wird an Medikamenten.  Ende Juni bin ich sowohl in der Schilddrüsen- als auch der Osteologie-Ambulanz. Die 2 Monate bis dahin muss ich halt auf Sparflamme krauchen, sofern nix schlimmer wird. Danach sieht es aber auch nicht aus.

 

Grüße Nana

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Liebe Nana,

Du solltest unbedingt Deinen D3 Spiegel bestimmen lassen, bei Osteopenie und Osteoporose soll er bei 60-80 ng/ml liegen. Frage da gezielt in der Osteologischen Ambulanz nach! Die Diagnose Osteoporose kann auch der Orthopäde in 10min. nach Daxa Messung stellen.

 

LG Steffi 

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