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Endokarditis nch Klappenersatz


Herz55m

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Hallo miteinander,

letzte Woche wurde bei mir die Aortenklappe gegen eine natürliche Klappe ersetzt. Zunächst schien alles glatt gelaufen zu sein, bis mich der Operateur gestern mit einer schlechten Nachricht auf suchte. Die alte Klappe hat er untersuchen lassen weil sie ihm irgendwie verdächtigt vorkam und tatsächlich wurden Bakterien festgestellt die jetzt auch die neue Klappe angreifen könnten. Ich muss jetzt mehrere Wochen invasiv mit Gentamycin behandelt werden, das ist ein Antibiotika.

Ich bin jetzt doch recht deprimiert, musste von euch auch schon mal diese Tortur mitwachen und wie lange hat sie gedauert?

Der Arzt sprach erstmal von 4 Wochen

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Hallöchen ...

 

ich kann dir davon auch ein Lied singen. Ich hab nach meiner Klappen OP 2011 Fieber bekommen, was nicht weg ging und auch die operierte Klappe hatte Anzeichen wo man beschloss Antiotika zu geben. Ich durfte trotzdem in die Reha, was man im Nachgang selbst als Fehler einsah. So kam ich in die Reha, das Fieber wurde schnell besser und trotzdem bekam ich Antibiotika. Man sagte was von 5 Wochen, vielleicht gar 6. Dreimal, früh, nachmittag und abends  wurde das Zeug in mich gepumpt. Andauernd waren die Venen zu. Nach knapp zweieinhalb Wochen Antibiotika Gabe muste ich Freitagabend nach Auswertung der Blutwerte sofort wieder in die Klink, weil meine weißen Blutkörperchen, die Leukozyten sehr in den Keller gingen. Da die Ansteckungsgefahr dadurch sehr hoch ist, also Klinik plus Isolierzimmer eine Woche lang.

 

Nach knapp vier Wochen brach man die Behandlung ab, weil die Leukos sich nicht erholten. Seitdem habe ich eine Leukopenie, die Werte erholen sich nicht mehr vollständig.

 

Tortour ist gut gesagt, es ist eine Belastung ohne Frage, dazu bei mir die Reha, das ging gar nicht.

 

Ich wünsche dir alles Gute, die untersuchen sicherlich auch zwischendrin, vielleicht dauert es nicht zu lang, aber bis zu 6 Wochen Klinik sind da halt drin.

 

Alles Gute Thomas und gute Besserung :rolleyes:

bearbeitet von alan71
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Hallo!

 

Das ist wirklich ein Schlag ins Kontor. Trotzdem gratuliere ich Dir zu Deiner überstandenen OP. Und ich finde es gut, dass die Infektion so schnell erkannt wurde. Ich habe vor zwei Jahren eine Endokarditis überstanden. Es war eine Tortur, aber ich lebe und es geht mir gut.

 

Ich hatte einen Arterienverschluss im rechten Bein, der operativ entfern wurde. Hier vermutete der Chirurg einen Zusammenhang zwischen Thrombus und Herz-OP und meldete mich zum TEE an.

Man entdeckte eine Vegetation auf der gut fünf Jahre zuvor implantierten Aortenklappe: Endokarditis!!! Trotz aller Vorsicht! Ein Hautkeim, der über kleinste Hautverletzungenin die Blutbahn wandern kann! Der Thrombus im Bein war ein Teil meiner Herzklappe.

Ich hatte kein Fieber, mir ging es gut. Okay, ich war immer mal ein bisschen „mau“, aber das hatte ich im Frühjahr immer. Nichts Besonderes, nichts Auffälliges.

 

Schneller als ich denken konnte, war ich ins UKE Hamburg verlegt und wurde operiert. Während der OP stellte man fest, dass sich schon ein Abzess an der Aortenwurzel gebildet hatte. Man müsste ziemlich weiträumig schneiden, um das befallene Gewebe zu entfernen. Ich habe eine Bio-Prothese eingesetzt bekommen (klappentragendes Conduit) und es wurde ein Schrittmacher implantiert. Außerdem wurde ich über 6 Wochen intravenös mit hoch dosierten Antibiotika versorgt. In meinem Fall war es Gentamycin (2Wochen), Vancomycin (6 Wochen), Rifamycin, (6Wochen). Die Zeit und Art der Medikation kann bei Dir anders sein als bei mir. Das hängt auch von dem Bakterium ab, das die Infektion ausgelöst hat.

Die Antibiotikabehandlung wurde während der Reha weitergeführt. Morgens und abends Infusionen, dazwischen auf meine „Leistungsfähigkeit“ angepasste Anwendungen, damit ich wieder auf die Beine kam. Es war wirklich kein Spaziergang, es ging mir oft absolut dreckig und ich war total am Boden, hatte Angst, vor allem, dass die anderen Organe geschädigt werden. Aber es ging weiter... Leber, Niere und Blutbildung erholten sich allmählich, das Immunsystem wurde stabiler. Es ging ganz langsam besser. Wohlgemerkt: langsam. Und das bei mir, die ich ein Mensch bin, der „demnächst“ mit „sofort“ gleichsetzt.

Ziel des Ganzen ist nur eines gewesen - und das ist es auch für Dich: Leben. Lass Dich nicht von den Bakterien unterkriegen.

 

Ich wünsche Dir viel Geduld und gute Besserung. Du schaffst das!

Viele Grüße, Dagmar

bearbeitet von DBehr
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Danke schon mal für eure Beiträge, physisch geht es mir ja eigentlich sehr gut wenn ich im Gegensatz all die anderen Kranken hier sehe. Ich darf auch den Krankenhausbereich zu Spaziergängen verlassen und es ist somit nicht ganz so eintönig.Das mit der Reha parallel habe ich auch angesprochen zumal ja die Reha-Einrichtung gleich ein Haus weiter wäre, allerdings scheint dies an den unterschiedlichen Kostenträgern zu scheidern. (Krankenversicherung-Rentenversicherung)

Jetzt heisst es also erstmal abwarten.

bearbeitet von Herz55m
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Schön, dass Du Dich gut fühlst und doch zuversichtlich bist! Das ist die halbe Miete ;)

Meine Reha schloss übrigens an dreieinhalb Wochen Krankenhausaufenthalt an. Die Antibiose war eine Weiterführung, nachdem ich "rehageeignet" war.

Die Medikation während der Reha entscheidet übrigens der Arzt und nicht die Rentenversicherung, also auch, ob die Antibiose während der Reha gemacht werden kann. Die RV ist dafür zuständig, wo die Reha stattfindet.

Auf jeden Fall bist Du auf einem guten Weg.

Viele Grüße, Dagmar

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Hallo,

Überraschenderweise wurde ich gestern kurzfristig informiert dass ich nun doch Morgen auf die Reha gehen kann.

Freut mich natürlich sehr, naja jetzt ist erstmal WE und am Dienstag geht es dann richtig los.

Falls die Behandlung mit Antibiotika allerdings länger dauert als die Reha müsste ich hinterher

wieder ins KH.

Und an dem Umgang mit dem Perfusor habe ich mich auch schon einigermaßen gewohnt.

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  • 4 weeks later...

Hallo,

nach 28 Tagen Behandlung mit Antibiose durfte ich gestern meinen Perfusor abgeben.

Bakterien wurden in dem untersuchten Blut keine festgestellt, was allerdings nicht heißt

dass nichts da war. Auf jeden Fall bin jetzt erstmal frei und bis Sonntag geht noch die Reha

und dann geht's erstmal nach Hause.

 

Dann einen schönen Vatertag euch allen.

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