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Nicht so schlimm?


Nana

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Hallo, ich bin Renate, 63 Jahre alt, multimorbide und aktuell sehr verwirrt und vor den Kopf gestoßen. Am ersten Weihnachtsfeiertag habe ich mich nach Magenbluten in die nächste Notaufnahme begeben, da ich wegen Lungenembolien einen Gerinnungshemmer (Coumadin) einnehme. Die diensthabende  Internistin stellte dann sowohl eine QT-Zeit von 120% als auch eine Ektasie der abdominalen Aorta von 2,8 cm Durchmesser fest.

 

Anhand des Krankenhausberichtes war meine Hausärztin denn endlich bereit, mich zum Kardiologen zu überweisen, worum ich schon Monate vorher gebeten hatte (Atemnot. Arhythmien, Schmerzen in der Herzgegend, hoher Blutdruck, Schwindel). Bei der Anmeldung Anfang Januar wurde ich dann am Telefon wie üblich gefragt, wie ich denn versichert sei, und bekam dann einen Termin für Mitte Mai.

 

Im März war ich dann bei meinem Pneumologen, bei dem ich wegen eines Mini-Emphysems in Behandlung bin. Die Lungenfunktion war hervorragend und in keiner Weise passend zu meiner Atemnot, die sich vor allem beim Treppensteigen bzw. körperlicher Belastung zusammen mit Reizhusten zeigt. Gewissenhaft wie er nun mal ist hat er mich zum CT geschickt, um eine Lungenerkrankung ganz sicher auszuschließen.

 

Das ist auch weitgehend geglückt, wenn man von einer kleinen Emphysemblase absieht. Beschrieben wurde allerdings eine ausgedehnte Ektasie der thorakalen Aorta, vom Abgang der Subclavia bis runter zu den Nieren mit einem Maximaldurchmesser von 4,4 cm.

 

Der Termin beim Kardiologen lief für meine Begriffe recht erbärmlich. Er hat ein bisschen um den Anamnesefragebogen rumgefragt, aber ansonsten alle mitgebrachten Befunde wohl überflogen, dann aber geflissentlich ignoriert. Die folgenden Untersuchungen wurden dann weitgehend von den Helferinnen durchgeführt (auch das Herzecho!).

 

Kurzum: Der Typ hat es nicht für nötig erachtet, überhaupt mit mir zu reden. Er kam noch mal kurz zum Ultraschall von Bauch und Aortenbogen und hat mich verabschiedet „Herz ist in Ordnung, Aorta im Rahmen, Befund geht an die Hausärztin“. Danach bekam ich noch die Geräte für Langzeit-EKG und Langzeit-Blutdruckmessung verpasst, die ich anderntags bis 9 Uhr wieder abgeben sollte.

 

Nach 21/2 Wochen hatte ich dann Besprechungstermin bei der Hausärztin, die anfing, mir aus dem Bericht vorzulesen.  Ich bin schlichtweg ausgerastet und habe den Bericht dann mitbekommen. Vom EKG wurden vereinzelte Extrasystolen und eine Tachykardie-Attacke mündlich erwähnt. Da das Blutdruckprotokoll aber noch nicht ausgewertet war, sollte eine entsprechende Stellungnahme später erfolgen.

 

Nun habe ich also, laut Arztbericht, auch noch eine Ektasie der Aorta ascendens von 3,8 cm und sowohl eine leichte Sklerosierung sowie eine leichte Insuffizienz der Aortenklappe. In Ruhe, versteht sich.  Beschwerden wurden bei keinem Arzt abgefragt, waren auch nicht von Interesse. Tatsächlich bete ich aber seit Monaten alles  runter, was ein symptomatisches Aortenaneurysma sowie eine Klappeninsuffizienz hergeben. Ich werde sogar von anderen Ärzten darauf angesprochen, warum ich denn wie ein Maikäfer pumpend vorm Tresen stehe....

 

Immerhin habe ich es geschafft, den ACE-Blocker durch einen AT1-Blocker zu ersetzen, damit ich nicht unnötig husten muss. Ansonsten stehe ich ziemlich auf dem Schlauch. Die Hausärztin ist völlig entsetzt, dass ich zu dieser Koryphäe nicht mehr hingehen will, und ich will nix mit Ärzten zu tun haben, die nicht mit mir reden.

 

LG Renate

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Hallo Renate,

 

ersteinmal herzlich Willkommen hier im Forum, wenn auch etwas verspätet....sorry.

 

Deine Vorstellung in Form der Beschreibung deines Problems bzw der Probleme findet in vielen Hauptbereiche im Forum, "Herzklappe, Gerinnung , Psyche etc"  einen Platz. Bitte stelle spezielle Fragen in den naheliegensten Themenbereichen.

Ich möchte Dich aber jetzt nich so alleine lassen, denn deine Erfahrungen sind garnicht so selten und oft sind die Lösungen garnicht so schwer. Trotzdem müssen wir Patienten, gerade auch noch unter dem akuten Leidensdruck immer häufiger um eine ordentliche Behandlung kämpfen. Das ist frustrierend.

Was ich so herauslese ist, dass deine Hausärztin schonmal keine Koryphäe zu sein scheint.

Mein Tipp, suche Dir in der nahen Umgebung eine Klinik, am besten eine Herzklinik bzw ein Herzzentrum und mache dort einen Termin. Eine Überweisung sollte dein Hausarzt ja wohl hinbekommen. Lege dort alles auf den Tisch und bitte um eine Beurteilung deiner gesundheitlichen Situation. Das nur mal vorab als Tipp, Mehr und vielleicht bessere Informationen gibt es in den Themenbereichen z.B. Herzklappe. Du kannst ja deinen Text kopieren und z.B. in der gerade genannten Rubrik einfügen. Ich bin sicher, weitere Antworten werden nicht lange auf sich warten lassen.... ;)

 

LG

 

Klaus

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Hallo Klaus,

 

erstmal vielen Dank für deine Antwort und die vielen Tipps. Da keine unmittelbare Lebensgefahr besteht, habe ich ja Zeit, die nächsten Untersuchungen zu planen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Im Juli habe ich wieder einen Termin beim Pneumologen, der noch der Fitteste in der Runde ist....

 

Ansonsten ist die medizinische Versorgung  in Hamburg ein Fall für sich - ich sag nur Asklepios. Behandelt und vor allem untersucht wird, was Geld bringt, bis in den ambulanten und privaten Bereich hinein. Krankheitsbeschwerden sind da irrelevant und werden gar nicht abgefragt bzw. berücksichtigt. Da ich selbst im Gesundheitswesen tätig bin,kriege ich so meine Infos, was wo wie läuft oder nicht.

 

Meine Vorstellung ist relativ umfassend und komplex geraten. Ich werde mal die einzelnen Problemfelder aufdröseln und gesondert ansprechen. Das bringt vermutlich wesentlich mehr für alle Beteiligten.

 

LG Renate

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Hi Renate

 

Auch von mir ein herzliches Willkommen in unserer Runde . Mit Asklepios in HH , habe ich auch so meine Erfahrung in mehr negativer Form schon sammeln dürfen . Selbst als Notfall bist du da nicht unbedingt in besten Händen und das war vor drei Jahren , da hat sich wohl nichts geändert ? Ansonsten viel Freude hier bei uns und ein regen Austausch .

 

Gruss Gerd

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Hallo Gerd,

 

auch dir meinen Dank. Was Kliniken betrifft bin ich derzeit vor allem in konfessionellen Häusern, und da auch relativ gut aufgehoben. Mein derzeitiger Knackpunkt sind niedergelassene Ärzte mit Belegbetten und allem möglichen Klinikkooperationen. Da gibt es eine echt merkwürdige Interessenlage, erkennbar an standardisierten Anamnesebögen, die wohl zum Aussieben dienen. Krankheitssymptome und Beschwerden finden nicht statt, ebensowenig Abschlussbesprechungen, die an Hausärzte delegiert werden. Gleichzeitig wird man echt rüde abgehandelt von Leuten, die unter Kollegen ein Mordsrenommee besitzen. Hab das inzwischen mehrfach erlebt, kann also kein Zufall sein.. Ich weiss nur nicht, ob ich das als Hamburgensie abhaken kann oder ob das grössere Relevanz besitzt.

 

Liebe Grüße Renate

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