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Dringend Hilfe- Eilige OP aber keine Klinik


Unhayer

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Hallo,

ich suche dringend Rat, und bin bei meine Recherche auf das Forum gestoßen. Ich möchte euch gerne kurz unsere Situation schildern, ich wäre für jeden Rat dankbar.

Mein Vater ist 70, war bis vor kurzem Recht fit. Eine Aortenklappenstenose hat er seit Jahrzehneten, die wurde vom Internist immer als nicht operationswürdig eingestuft (zuletzt im Mai), er hat (dadurch?) eine Herzinsuffizienz und schon lange einen Herzschrittmacher. Aber er kam wirklich immer gut klar und war auch nicht atemlos oder schnell müde. Seine Nieren waren angegriffen, das kam wohl von den Entwässerungstabletten über die Jahre.

Vor sechs Wochen haben die Nieren versagt, ziemlich ohne Vorwarnung. Er kam in die Klinik und vor einer Woche an die Dialyse. Das tut ihm sehr gut, er wird wieder klar im Kopf, ist aber natürlich schwach und fertig.

In der Klinik hat man sich auch das Herz angesehen und festgestellt, dass die Aortenklappe so verkalkt ist, dass sofort operiert werden soll. Nächste Woche. Tavi, diese aber geht nicht über die Leiste, nur über die Herzspitze. Man hat uns massiv unter Druck gesetzt, die Operation sofort zu erledigen, man zeigte uns das Bett eines Patienten, der mit der Erkrankung meines Vaters dort verstorben ist. Immer wieder sind Fehler passiert, es ist keine große Herzklinik, der Arzt meinte, das Ganze sei sehr gefährlich und er habe großen Respekt vor der OP. Mein Vater wurde eigentlich nur mit sehr viel Valium ruhiggestellt.

Kurz- wir haben wirklich kein Vertrauen. Angst. Mein Vater wird diese OP machen, wenn es halt muss, aber nicht dort. Und ohne jegliche Erholung nach der Dialyse. Warum ist den jetzt etwas so lebensbedrohlich, was bis vor kurzem okay war.

Was kann ich tun? Alle große Herzkliniken abtelefonieren? Ist denn jemand empfehlenswert?

Ich habe in weiser Voraussicht eine Termin für in 2 Wochen bei Prof. Hamm gemacht. Aber die Kerkhoff Klinik ist total voll, was wenn mein Vater dort nicht aufgenommen werden kann? Wo soll ich denn dann mit ihm hin?

Und darf man das überhaupt? Mit den Voruntersuchungen der einen Klinik in eine andere gehen? Oder schickt man uns dort dann weg und wieder zurück in unsere Kreisklinik?

Ich habe wirklich furchtbare Angst. Ich möchte das richtige machen- aber ich habe Sorge das falsche zu tun.

Ich wäre über jeden Rat, egal welcher Art so dankbar!

Ulrike

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Hallo Ulrike,

 

leider sind Termine in guten Kliniken mit ca 3-6 Monaten Vorlauf zu bekommen. Du selbst kannst da wohl wenig erreichen. Da muß das KH, in dem er jetzt ist aktiv werden.

Ob eine Stenose akut ist, sollte ein Kardiologe entscheiden. Im Allgemeinen werden mehrere Zielführende Untersuchungen durchgeführt, bis eine Diagnose definiert werden kann. Diese Untersuchungen dienen zugleich als Vorbereitung zur OP. Dazu gehört unter anderen eine HerzUltraschalluntersuchung, eine HerzkathederUntersuchung, eine Schluckechountersuchung dazu.

 

Akut ist es, wenn man kaum noch auf den Beinen stehen kann.

 

Ich kenne es so, daß die behandelnde Kreisklinik alles in die Wege leitet. Wenn diese über die notwendigen Untersuchungsmöglichkeiten verfügt, werden diese gleich gemacht und die Ergebnisse an das OP-Krankenhaus übermittelt.

 

Meine Empfehlung ist das Deutsche Herzzentrum in München, wo ich auch war. Dort ist man auf dem neusten Stand und hat fähige Fachkräfte.

 

Und ..... Ulrike ..... mit Panik macht man alles nur noch schlimmer. Das wird schon wieder.

 

Grüße

Mathias

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Liebe Ulrike

Ich kann dir aus eigener Erfahrung das Herzzentrum in München empfehlen. Ich war auch ein dringende Fall und könnte gleich dort bleiben und war so vor der OP unter ärztlicher Aufsicht.

Schlimme Situation, ich verstehe das gut, aber es wird alles gut ausgehen !

Liebe Grüße und Kopf hoch

Petra

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Hallo,

 

wo genau seit ihr?

Ich kann persönlich Schön Klinik Vogtareuth empfehlen.

Aber auch München soll sehr gut sein.

 

Vor allem jetzt keine Panik.

Ich hatte in 14 Tagen ein Termin und Notfälle sind denke ich eine andere Hausnummer.

 

Und ja es kann sich am Herzen von heute auf morgen sehr schnell was verschlechtern, was es Jahre lang gut kompensiert hat.

 

Kopf hoch - LG Fannerl

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Hallo Ulrike,

 

wenn ihr kein Vertrauen zum dem KKH habt, schaut auf jeden Fall nach einem anderen, am besten ein Herzzentrum, eine Uniklinik, wo diese Art OPs routinemäßig gemacht werden. Bei entsprechender Dringlichkeit gibt es auch keine allzu langen Wartefristen. Die Unterlagen muss das aktuelle KKH zur Verfügung stellen, es werden eh in der anderen Klinik dann eigene Untersuchungen auch noch gemacht.

 

Erste Kontaktaufnahme per Telefon, Email etc. da muss man sich dann mal paar Tage dahinterklemmen, dass es klappt.

 

VG und alles Gute, Rainer

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Ulrike, ich war gestern in München (wohne südl. des  Starnberger Sees) bei Prof. Eichinger in der Kardiologie wg meiner eigenen "Herzensangelegenheit" (siehe gesonderten Thread dazu). Ich hatte einen sehr guten Eindruck von diesem Arzt. Er war offen, ehrlich und sympatisch, hat alles sehr verständlich erklärt.

Ich war überrascht, dass es auch einen schnellen Termin gab und ich nicht ewig warten muss. Bedrängt, was zu machen, fühle ich mich nicht, es liegt ganz an mir.

 

Bleib' ruhig und optimistisch. Die ärztliche Kunst ist sehr weit entwickelt. Meine Tohter wurde mit 18 Monaten im Herzzentrum Erlangen an einer Aortenstenose operiert. Es geht ihr bis heute (nach 33 Jahren) immer noch gut. Habe vertrauen!

Alles Gute

Wolfgang

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Hallo Ulrike,

 

ich wurde 2013 in der Kerkhoff operiert. Mit einwandfreiem Ergebnis.

Dort gibt es neben der Klinik auch Zimmer für Angehörige.

Notfälle haben immer Vorrang und werden dazwischengeschoben.

Dafür werden OP-Termine von "normalen" Patienten nach hinten geschoben.

 

Gruß, Udo

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Ich danke euch von Herzen. Mir wurde gestern durch eure Antworten viel Druck genommen, ich habe zum ersten Mal ein paar Stunden gepennt.

So, also zur Erklärung unsere Klinik im Ort hat eine Herzchirurgie und man würde die Tavi hier machen. Allerdings werden Tavis nur einmal die Woche gemacht, über die Herzspitze noch seltener.

Herzkatheter, Schluck Echo und CT wurden gemacht. Aber wir können, wir können wirklich nicht dort hin.

Ich werde Montag alle Kliniken abtelefonieren. Vielleicht kann mir sein ambulanter Kardiologe helfen?

Mir war wichtig, dass wir überhaupt in eine zweite Klinik dürfen und beraten werden. Ich hatte furchtbare Angst, dass man sagt, sie waren ja bereits beim Herzchirurgen, gehen sie dorthin zurück.

Aber... es ist doch das Herz. Das ist doch keine Mandel OP.

Habe heute bei der Dialyse dem Arzt gesagt, dass wir uns eine zweite Meinung einholen und vorher definitiv nicht hier operieren lassen und ihr könnt euch nicht vorstellen, was das ein Theater war. Ich wurde behandelt als würde ich meinen Papa umbringen wollen

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Soweit ich weiß haben wir freie Arztwahl in Deutschland. Das Verhalten des von Dir genannten Krankenhauses kann ich nicht nachvollziehen. In meinen Augen schon Nötigung.

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Hallo Ulrike ...

 

ich kann Ängste verstehen, auch das eine zweite Meinung gerne gewollt ist, aber letztendlich denke ich auch, das man genau weiß was man in der Klinik macht und es auch einschätzen kann, wie es um deinen Vater steht. Das Untersuchungen und Operationen ein Risiko sind, das ist doch überall so und Erfahrungen hin oder her, man wird auch überall Fälle hören und erfahren, wo es Probleme gab.

 

Letztendlich musst du wissen was du machst, klingt blöde, aber nicht böse, ja auch du gehst jetzt ein Risiko ein.

 

Einzelne Dinge gehen gar nicht und dies würde ich ansprechen, siehe dem zeigen eines Bettes eines anderen Patienten mit dem Hinweis, das dieser verstorben ist. Auch der Druck aufbauen geht gar nicht und ich habe gelernt, all diese Dinge die mir nicht passen, diese auch klar anzusprechen. Letztendlich sind es ja auch solche Dinge die Angehörige zweifeln lassen.

 

Versuche die Unterlagen zu bekommen, auch Bilder von Untersuchungen, diese kann man einem Kardiologen oder anderen Kliniken mal zeigen und auch eine Meinung einholen, aber wie gesagt, man geht auch so immer ein gewisses Risiko ein.

 

Euch alles Gute

 

Thomas :)

bearbeitet von alan71
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Hallo Ulrike,

 

warum raten denn die Ärzte zu TAVI? Wenn Du in einer Uniklinik in Deinem Ort bist mit Herzchirurgie, dann sollte man Dir das dort sehr gut begründen können. Ich halte das in dem Alter Deines Vaters eher noch für die Ausnahme. In wie weit eine TAVI-OP durch die Niereninsuffizienz deines Vaters indiziert ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.

 

Es gibt leider einige Kliniken, die gerade deshalb auf TAVI setzen um damit mehr Geld zu verdienen und um sich "einen Namen" für TAVI-OPs zu machen. Ich habe dies selbst (allerdings nicht als Betroffener) bei einer Klinik mitbekommen, die bei einem Kardiologen quasi TAVI-Patienten "rekrutiert". Das ist zwar rechtlich nicht verboten, aber ethisch sehr bedenklich.

 

Wenn Du im Rhein-Main-Gebiet wohnst, und es nicht zu weit weg sein soll ist die Kerkhoff-Klinik sicher eine sehr gute Adresse. Dort sollten auch kurzfristig - gerade in Akutfällen wie bei Deinem Vater - Gesprächs-, Untersuchungs- und Operationstermine zu bekommen sein. Wenn es wirklich dringlich ist, werden in Kliniken "geplante" OPs die weniger dringlich sind, im Zweifelsfall nach hinten geschoben.

 

Interessant wären im Zweifelsfall auch Gießen, Frankfurt, Mainz oder Heidelberg als Kliniken die jetzt noch recht gut mit dem Auto zu erreichen sind ohne dass man dafür mehr als 130 km fahren müsste (mal vom Taunus aus gerechnet).

 

Alles Gute

Micha

 

P.s.: Lasst Euch nicht unter Druck setzen! Meiner Meinung nach passiert so etwas in seriösen Kliniken auch nicht.

bearbeitet von GrooveMaster79
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