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Mitralklappeninsuffizienz - wo gehts hin??


profi

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Ich bin der Wolfgang (64) von den Osterseen (südlich des Starnbergersees) und bin gestern aus dem KH Weilheim entlassen worden - Mitralklappeninsuffizienz Grad I-II (exzentrisch) bei Mitralklappenprolaps des PML. Ich bin ins Krankenhaus gegangen, weil ich beim Blutdruckmessen (habe Bluthochdruck) einen unregelmäßigen Herzschlag und "Stolperer" festgestellt habe. Sonst hatte ich eigentlich keine Beschwerden, allerdings musste ich seit etwa 3 Wochen etwas mehr schnaufen, wenn ich die 5 Treppen aus der TG zu meinem Büro (123 Stufen) hinter mich gebracht hatte. Hatte mir schon vorgenommen, jetzt mehr Sport zu machen.

 

Körperlich bin ich recht fit, habe die letzten 2 Jahre ziemlich viel am Haus und im Garten gemacht, bin etwas zu schwer für meine Größe, aber mit dem Abnehmen habe ich am Montag schon begonnen. Durfte im KH ja kaum was essen wegen der Untersuchungen. Jetzt werde ich wohl bei der reduzierten Nahrungszufuhr bleiben. Und die Zigarre ab und zu werd' ich mir jetzt auch schenken.

 

Ende September gehe ich in den Ruhestand und da hatte ich eigentlich erst mal andere Pläne, als mich mit meinem Herzen auseinander zu setzen. Eigentlich wollte ich erst mal mein altes Motorrad wieder zum Leben erwecken, bei dem ich vor 23 Jahren mit einer Restauration begonnen habe.  Kommt immer anders als man denkt, jetzt wird wohl erst mal die Mitralklappe restauriert werden.

 

Am 22.07. bin ich in München im Herzzentrum Bogenhausen, um zu besprechen, was man machen kann. Mein Hausarzt, mit dem ich heute gesprochen habe, ist wegen einer Operation eher zurückhaltend, der Kardiologe im KH meinte hingegen "nicht zu lange warten".

 

Und das ist auch schon meine Frage:

Warten oder nicht? Ich tendiere dazu, das im Februar 2017 anzugehen. Vorher wird's wegen Auslandsverpflichtungen eher schwierig. Was meint Ihr??

 

Danke und Gruß

Wolfgang

 

 

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Hallo Wolfgang, herzlich willkommen im Forum. Eine Mitralinsuffizienz Grad 1-2 bedarf eigentlich noch keiner Op. Ich hatte Grad 2-3 und bin operiert worden. Aber auch ich hätte bis Grad 3 oder 4 warten können. Ich war sehr kurzatmig beim gehen und hatte immer viel geschlafen. Diese Stolperer sind zwar unangenehm, aber harmlos. Hol dir noch eine andere Meinung ein und entscheide dann, ob du operieren gehst. LG Ally

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Hi Wolfgang!

 

Herzlich Willkommen auch von mir!       :)

 

Hier gibt es niemanden, der mit einem Grad 1 - 2 operiert wurde, das wäre auch Unsinn...

Diesbezüglich solltest du also lieber auf deinen Hausarzt hören.

Operiert wird normalerweise ab Grad 3, es gibt, wie ja bereits geschrieben, noch den 4. Grad, das ist dann aber schon ne "Hausnummer", sprich eine sehr ausgeprägte Insuffizienz der Klappe.

Wenn du dir unsicher bist, kannst du dir wirklich besser noch eine Zweitmeinung einholen.

Ich habe MI Grad 1, selbst wenn mein Kardiologe meinen würde, es könnte mittlerweile auch Grad 2 sein, wäre das noch lange kein Grund für mich, das Risiko einer Herz - OP einzugehen.

Das ist ein großer Eingriff und kein Spaziergang, also informier dich bitte gut ( kannst du auch hier im Forum ) !

 

Diese "Herzstolperer" kenn ich übrigens auch.

Herzrhythmusstörungen sind häufig bei einer undichten Mitralklappe, sie sind aber nicht zwangsläufig gefährlich.

Bei einem Langzeit - EKG kann das überprüft werden.

 

Lieben Gruß,

Birgit.

bearbeitet von Birgit Andrea
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Hallo,

 

man sollte auf die gradbezogene Einschätzung nicht viel Wert legen. Es geht um die Symtome, die Einschränkungen und Auswirkungen auf das Herz.

Ich hatte nach dem TEE - Einschätzung Grad 3-4, linkshyperdynam, noch keine dringende OP Indikation. Habe mich aber dafür entschlossen, um schlimmeres zu vermeiden. Bei offenen Herzen, wurde dann erst das ganze Ausmaß und der von mir gewählte - richtige Zeitpunkt deutlich. Grad 4, großes ASD ...

 

Also vertraue deinem Arzt, meiner hat mir zugesprochen und mit Grad 1-2 - bin ich 35 Jahre und 3 Schwangerschaften, Fußball spielen, Party feiern und und und sehr gut über die Runden gekommen ....

 

LG Fanny

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Danke an Euch!

Also, ohne eine oder gar 2 weiter Meinungen mache ich gar nichts. Das ist schon klar.

Lt. US wurde mindestens 3 angenommen, der Herzkatheder zeigte aber eine positiver Situation. Ich kann aktuell auch keine wirkliche Einschränkung feststellen. In Ruhe verspüre ich allerdings jetzt öfter leichten Schwindel, unter Belastung nicht. Aktuell bin ich in meinem Ferienhaus im Achenseegebiet in Tirol und heute mal aus Interesse die "Dorfrunde" gegangen. Kein Unterschied. Aber unter Last fühle ich mich schon immer wohler als unter Ruhe. Bin eher etwas müder. Da ich Schlafapnoe habe, benutze ich immer, jetzt auch wenn es nur um eine Viertelstunde geht, die Maske. Nachts eh immer und überall. Seit April 2013 sind es knap unter 9.400 Stunden.

 

Fest steht alledings, dass das Herz anders schlägt als bislang. Früher habe ich es nicht gemerkt, jetzt schon. Aber wie gesagt, ich warte jetzt mal ab, was der zweite Prof am 22. sagt. Zwischen drin gehe ich brav zum EKG beim Hausarzt und wir machen wohl dann auch bald das 7 Tage EKG. Fühle mich wie einer, der aus Untersuchungshaft entlassen ist und sich jeden 3. Tag melden muß.

 

Meine Frau will heute in die Sauna. Ich bleib erst mal draußen, obwohl das schwer fällt. Habt Ihr dazu Erfahrungen oder eine Meinung?

 

Danke noch mal und besten Gruß aus einem durch und durch friedlichen und ruhigen Bergdorf. Ich kann die Glocken der Kühe am gegenüberliegenden Hand hören und im Dorf spielt einer von der Musi gerade Trompete.

 

Wolfgang

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Hallo,

mache Bitte die Op Indikation nicht nur an der Belastbarkeit und dem Grad der Insuffizienz fest sondern auch an der Auswurffraktion und Volumenbelastung des li. Ventrikels fest. Ich hatte mit einer rechtsventrikulären Ef von 35% bis auf ständige Müdigkeit keine Symptome und bin mit Insuffizienz Grad 4 noch 10km gejoggt. Die Op kam fast zu spät weil sich mein Ventrikel nie ganz erholt hat.

Gruß Steffi

bearbeitet von steffi
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Steffi, so ganz verstehe ich (noch) nicht, was Du geschrieben hast, aber ich arbeite das durch.

 

Verstanden habe ich bislang, dass Du einen anderen Maßstab gibst als nur "ich merke ja nichts bei Belastung". Ich sehe es auch als problematisch an, einfach so weiter zu machen, als wäre nix. Was mir in letzter Zeit aufgefallen ist, dass ich manchmal plötzlich extrem müde werde und sofort einschlafe, wenn ich mich irgendwo hinlege. Wegen der Apnoe ist das heikel. Wenn ich wieder wach werde, spüre ich im Rachen, das ich geschnarcht habe und das heißt immer: Aussetzer  (bis max 48 Sek.). Die letzten Wochen habe ich aber immer das, Schnarchi hergenommen, selbst wenn es nur eine 1/4 Std. war.

Herzlichen Dank für den Hinweis, dessen Bedeutung ich mir jetzt erst mal erschließe.

Wolfgang

 

 

Steffi, ich hab's nachgelesen und wie ich meine auch kapiert. Der Prof im KH hat genau diesen Punkt angesprochen: Lunge kann Schaden nehmen und das ist kaum noch zu reparieren. Ich weiß aber auch, dass das bei mir noch nicht der Fall ist.

Danke, langsam bringe ich die Puzzle Stücke zusammen

bearbeitet von profi
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Hallo Wolfgang hast Recht,

 

mein Denkfehler, du musst in der Tat die Beobachtung auf die Lunge bzw. Atemnot legen weil ja die Mitralklappe undicht ist und das Blut in den linken Vorhof bzw. die Lunge zurück gestaut werden kann, da die Klappe ja nicht dicht hält.

Ich wollte Dir eigentlich nur mit auf den Weg geben auch auf die Parameter wie Herzleistung (EF), Lunge etc. zu achten und nicht nur auf die körperliche Fitness. Weil man sich manchmal noch gut fühlt aber das Herz schon mächtig kompensiert und man den Absprung vor der Dekompensation finden muss.

Hoffentlich ist es jetzt klarer, aber Dein Doc hat das ja im Blick.

 

LG Steffi

bearbeitet von steffi
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Steffi, so habe ich das auch verstanden. In den letzten paar Tagen habe ich mehr über das Herz gelernt als in 64 Jahren. Auch durch dieses Forum und Eure Beiträge! Danke!

 

Heute Nachmittag war ich wieder ziemlich müde und habe dann gut eine Stunde geschlafen (mit Druckbeatmung). Danach war ich wieder fit.

Was blöd ist, dass ich nicht richtig planen kann, welche Aufgaben ich für die kommende Zeit übernehmen kann.

 

bis dann

Wolfgang

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  • 2 weeks later...

Seit heute Mittag ist klar, die Undichtigkeit ist so schwer, dass operiert werden muss. Wie es aussieht in der ersten Augustwoche. München ist ja kein schlechter Ort dafür.

 

Wolfgang

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Hallo Wolfgang, ...oje, das tut mir wirklich leid... Hast du dir auch eine Zweitmeinung eingeholt? Soweit ich mich erinnern kann, hat es ja bei dir zuerst geringgradig geheissen. Nicht das du dich unnötig operieren lässt... War bei mir leider so... LG Ally

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Ally, danke!

Beim Ultraschall im KW Weilheim zeigte sich eine mittel starke Undichtigkeit. Beim Herzkatheder hieß es dann nicht ganz so schlimm, wie nach dem Ultraschall zu urteilen.

 

Jetzt im Herzzentrum Bogenhausen wurden die Ergebnisse vom Ultraschall und Herzkatheder noch mal genau ausgewertet. Dringender Rat ist: lassen Sie das machen, am besten schnell, die Undichtigkeit ist gravierend und alle Indikatoren, die für eine Operation sprechen sind gegeben.

 

Wolfgang

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Danke, Fanny!

 

Der Arzt hat gestern lange mit mir und meiner Frau gesprochen und ich hatte vorher die Arztberichte aus vorherigen Untersuchungen, die auch das Herz betrafen (ich hatte vor einigen Jahren eine Bluthochdruckkrise und die haben sich auch das Herz angesehen) dabei. Den ersten Hinweis auf Undichtigkeit gab es 2008, allerdings war diese damals noch geringfügig ("hat so eigentlich fast jeder, machen Sie sich keine Gedanken"). Von regelmäßiger Kontrolle hat man mir nichts gesagt, sonst hätte ich das gemacht. Wegen des Blutdrucks (und weil ab und zu mal ein "Stolperer" dabei war) haben wir in den letzten 2 Jahren mehrere EKGs gemacht, die waren alle ok. Bis eben dann das Vorhofflimmern auftrat.

Ich sehe da schon eine Entwicklung hin zur jetzigen Lage, zumal ich die letzten Jahre immer viel gearbeitet habe (teilweise auch körperlich hart) und immer Stress hatte.

 

Den Arzt fand ich sympathisch und vertrauenswürdig und den Rückstrom des Blutes in die linke Vorkammer konnte man auf den Aufzeichnungen der Kathederuntersuchung schon sehr deutlich erkennen. Die Kardiologie in Bogenhausen hat einen guten Ruf und die machen im Jahr über 500 Herzoperationen. Auf die lange Bank schieben, ist nicht mein Ding. Für mich spricht nichts dagegen, das dort machen zu lassen. Ich glaube zu wissen, was auf mich zukommt und habe in den letzten 2 Wochen viel recherchiert und der Arzt hat nichts beschönigt.

Das Risiko es jetzt machen zu lassen schätze ich als geringer ein, als das Risiko zu warten. Und wenn ich mit dem Reisemobil in irgendeine etwas entlegenere Gegend düse, das kann ja schon eine kroatische Insel sein, die nicht so überlaufen ist, will ich nicht dauernd die Sorge haben, dass was passieren könnte und die nächste Klinik weit weg ist. Denn das Risiko ist nach dem Vorhofflimmern und nach dem, was ich weiß, ja gegeben.

 

Vermutlich werde ich dann demnächst hier berichten können, wie es mir in der "Herzensangelegenheit" ergangen ist.

optimistische Grüße

Wolfgang

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So, aktuell laufen bei mir die vorbereitenden Untersuchungen: Gebiss, Halsschlagadern und HNO. Morgen und Freitag. Die Reha habe ich heute auch klar gemacht. In Bad Wissee.

 

Jetzt muss ich noch ein rechtliche Dinge klären: Für alle Fälle einen Ersatzbevollmächtigten für meine demente Tante bestimmen und noch Noten für Hausarbeiten und Masterthesen eintragen. Ich bin halt so ein Typ, der alles geregelt haben will. Wahrscheinlich haltet Ihr das für blöd, aber für mich ist das wichtig und verschafft mir Ruhe.

 

Bis dann! Optimistische Grüße

wolfgang

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Alles wird gut und Vorsorge ist die beste Sorge! Ich habe drei Kinder und wir sind nicht verheiratet, ein Haus gerade gebaut. Wir haben unabhängig von der OP alles schon schön geklärt.

Ich habe sogar eine 5 Wochen Planung bzgl. des Kindern etc. aufgestellt.

Also ich finde das gut, mach das ...

 

LG Fanny

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Hi Wolfgang!

 

Das du vorher noch wichtige Dinge regelst, ist doch normal, würde ich auch so machen.

Das gibt einem letztendlich ja auch die Ruhe, der OP relativ entspannt entgegen zu sehen.

 

Du hast die Reha schon organisiert, obwohl du noch gar nicht in der Klinik bist?

Ich wußte gar nicht, dass man das so machen kann...

... normalerweise regelt die Reha doch der Sozialdienst der betreffenden Herzklinik und das in der Regel erst nach der OP.

 

Ich wünsche dir eine komplikationslose OP und erfolgreiche Reha, erhalte dir deinen Optimismus, der wird dir helfen!       :)

 

Lieben Gruß,

Birgit.

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So, heute war ich noch mal in Weilheim im KH und habe die Halsarterien untersuchen lassen. Minimale Plagbildung, völlig ungefährlich. Da liege ich eindeutig auf der "guten" Seite.

Der Prof., der meinen Sinusrhythmus wieder hergestellt und in dem Zusammenhang die undichte Mitralklappe entdeckt hat, hat noch mal lange mit mir gesprochen. Er ist beruhigt, dass ich das gleich angehe. Er meint, dass es bei Patienten, die keine Symptome zeigen immer das Problem ist, dass sie dazu neigen, zu lange zu warten.  Beim Gehen meinte er "alles Gute, ich denk' an Sie". Fand ich irgendwie nett. Der arzt ist ei Typ, dem man das wirklich abnimmt.

 

Und ich war bei der HMO-Ärztin. Aber auch im HNO-Bereich ist alles in Ordnung.  Morgen noch zum Zahnarzt, der reißt mir oben die beiden hinteren Backenzähne. Wollte er immer schon machen und jetzt ist natürlich die Gelegenheit günstig und meine Gegenwehr stark geschwächt. Seit heute Morgen schlucke ich auch zur Vorbeugung ein Antibiotikum Amoxillin. Wenn ich den Termin auch noch hinter mir habe, bin ich dann (auch) medizinisch bereit.

 

Gestern und heute habe ich aber auch noch im Garten gearbeitet, die letzte noch fehlende Ummauerung gesetzt, im Kieswerk nen Anhänger voll Kies geholt und alles aufgefüllt. Jetzt ist dann auch der Garten fertig. Interpretiert das bitte aber nicht falsch. Ich hatte schlichtweg Lust, das zu machen, ganz unabhängig von der "Herzensangelegenheit". Ich freu mich einfach dran zu sehen, wenn was entsteht.

 

Ansonsten bin ich immer (noch) ganz entspannt und optimistisch. Eure Antworten hier helfen mir sehr. Und es ist auch schön dass ich das hier so alles los werden kann. Danke an Euch alle.

 

Wolfgang

bearbeitet von profi
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Hallo Wolfgang,

 

mir ging es auch vor der OP so. Wollte auch die wichtigsten Dinge noch erledigt haben. Nicht weil ich Angst hatte das etwas schief geht während der OP sondern weil ich nicht wusste wie lange ich nach der OP nicht in der Lage wäre die Dinge zu erledigen.

 

Gruß Max

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So, heute gibt es was Neues, aber nix Lustiges!

 

Gestern hat mir der Zahnarzt ja die beiden hinteren Backenzähne oben gezogen. Am Dienstag war ich dort und er hat sich das angesehen. Dabei habe ich natürlich den langen Fragebogen zum Gesundheitsstatus ausgefüllt. An 2 Stellen habe ich ausdrücklich hervorgehoben, dass ich Eliquis nehmen muss und auch im Gespräch auf Blutverdünnung hingewiesen. Er weiß, von den Herzrhythmusstörungen, dem Herzkatheter und der anstehenden Operation am 11.08.

 

Ihr ahnt sicher schon was kommt.

 

Genau! Er hat das mit der Blutverdünnung nicht zur Kenntnis genommen, wahrscheinlich den Bogen gar nicht angeschaut. Ich hatte Donnerstagabend schon kein Eliquis mehr genommen, aber das wahr wohl nicht lange genug vorher. Der Arzt hat die Zähne entfernt, rechts und links nen Tampon rein und hat mich nach Hause geschickt. "Wenn was ist, melden Sie sich, das blutet vielleicht noch etwas." Das war um 09:30 .

 

Um 15:00 nahm das  "etwas Bluten" zu -Praxis geschlossen, Freitag! Ab 17:00 habe ich gekühlt - kaum ein Erfolg. Um 20:00 habe ich mich von meiner Frau ins Krankenhaus fahren lassen. Die sind fast ausgerastet und haben bis 23:45 versucht, die Blutung zu stoppen. Mit Tampons mit Gerinnungsmittel drauf und "fest zusammenpressen!" . Vergeblich! Um 24:00 haben sie entschieden mich zum zahnärztlichen Notdinstzentrum nach München fahren zu lassen. Sanka, liegend mit Oberkörper hoch, aber nette Rettungsassistentin mit im Sanka und eine - ebenfalls nett - als Fahrerin. Sanka eine Dröhnkiste sondergleichen. "Wir haben da eine Achsmanschette (??)  defekt, wird über's Wochenende gemacht!"  Ich mit so einer "Kotztüte in der Hand zum Ausspucken und T-Shirt voll versaut, "schlucken sie nichts runter! Blut ist ein hervorragendes Brechmittel wegen des Eisens!". Ach so.

 

Gegen 0:45 in München, 2 Frauen, eine blauer Kittel, eine weißer Kittel kommen uns entgegen, als ich mit dem Rollstuhl in den Aufzug gefahren werde. "Blutverdünnung? Wir fahren gleich wieder mit hoch. Eliquis? Scheiße, Teufelszeug!" "Sie mit dem Sanka bleiben auf jeden Fall hier!" Aha, die halten mich schon mal nicht da.

 

Dann wieder Tampons, diesmal mit einem Pulver zur Blutgerinnung drauf. Nach 20 Minuten Kieferzusammenpressen - das mache ich jetzt seit fast 4 Stunden und werde langsam lahm -  ist die Blutung nicht gestoppt, aber stark reduziert. "Besser geht das nicht, wir geben ihnen alles mit, was Sie brauchen!" Dann packen sie mir ein "Doggybag" mit Kompressen und eine kleine Flasche des Pulvers ein.

 

Wieder ab in den Sanka und zurück nach Hause. Ankunft gegen 2:00 Es ist wirklich besser, aber die Blutung ist nicht ganz gestoppt. Zuhause den Kiefer hoch gebunden mit Band über den Kopf zur Entlastung der Muskulatur. Sieht beschissen aus. Schlafmaske drüber (Schlafapnoe), ins Bett, Oberkörper hoch - schlafen.

 

Ging besser, als erwartet, um 7:30 wach geworden, ab ins Bad, die Tampons raus - fast schwarz - und einen ganzen Mund voll Blut in's Waschbecken - super ! Geduscht, Tampons fertig gemacht, rein in den Mund, die blöde Schlinge wieder um den Kopf, Medikamente genommen - vor allem das Antibiotikum - Eliquis weggelassen. Getrunken wird mit Trinkhalm, Essen fällt seit Freitagmorgen komplett aus.

 

So jetzt sitze ich hier auf der Couch, Kiefer zusammengepresst. Blutung ist weitestgehend gestoppt, aber der Speichel läuft natürlich wegen der Tampons. Hoffentlich kommt keiner von den Nachbarn vorbei und fragt, was los ist!!

 

Schönes Wochenende

Wolfgang

 

PS: Fast könnte man lachen.

bearbeitet von profi
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Ally, ich kann jetzt wirklich drüber lachen! Danke für die Anteilnahme.

Aktuell bin ich in der nähe von Solingen zum Demenzeinsatz und um die notariellen Dinge für meine demente Tante zu regeln. Ersatzbevollmächtigte bestimmen usw. .

Langsam wird es ja ernst, der 11.8. rückt jeden Tag näher. Wenn ich nicht aufpasse, stellt sich in mulmiges Gefühl ein. Läßt sich rational aber noch gut in den Griff bekommen. Hier bin ich ja immer zur Ruhe gezwungen. Meine Tante verträgt keine Hektik und die Tage sind immer gleich. Ich lese viel und versuche, alles im Griff zu halten.

 

Optimistische Grüße

Wolfgang

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