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OP mit Komplikationen


sHof

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Hallo Zusammen,

 

der große Tag der OP war nun gestern. Geplant war der Ersatz der Aortenklappe durch eine biologische und die Behandlung des Aneurysmas. Da ich im Moment selbst etwas durch den Wind bin, schreibe ich einfach mal kurz runter was ich weiß, ohne große Gefühlsduselei:

Gestern: 

- OP hat 5 Std. gedauert. Das Aneurysma wurde nicht behandelt.

- Es wurde zweimal vergeblich versucht, ihn von der Herzlungenmaschine zu nehmen, ohne Erfolg

- Daraufhin wurde zur Unterstützung eine Ballonpumpe eingesetzt

- Die Herzleistung ist sehr schlecht, daher wird massiv unterstützt

- Das EKG zeigte sich auffällig. Es wurde daraufhin nochmal untersucht und es wurden 2 Stents eingesetzt

 

Heute morgen:

- Es wird geklärt, ob evtl. ein dritter Stent notwendig ist

- Sie hat sich auf einem schlechten Niveau eingependelt, aber immerhin gleichbleibend schlecht

- Die Herzleistung ist immer noch schlecht

 

Heute Nachmittag:

- Weiterhin schlecht, die unterstützenden Maßnahmen mussten erhöht werden

- ein dritter Stent könnte im Moment, aufgrund des Allgemeinzustandes gar nicht gesetzt werden

- Die Lunge macht auch Probleme

 

Ich fahre morgen nachmittag in die Klinik. Nun schreibe ich mir meine Fragen an die Ärzte zusammen. Könntet Ihr vielleicht nochmal drübergucken, ob Euch noch was einfällt. Wie gesagt, bin etwas neben der Spur.

 

- Welche Komplikationen gab es während der OP und warum hat diese so lange gedauert?

- Wie sind die Lungen- und Nierenwerte und die EF?

- Warum wurde der dritte Stent, nicht mit den beiden ersten gelegt?

- Wie lange kann dieser Zustand andauern?  (also nicht im Sinne der Glaskugel, eher in die Richtung, wie lange können Lunge und Niere bzw. der gesagte Körper diesen Zustand durchhalten?)

- Wenn er sich stabilisiert, welchen Gesundheitszustand bzw. welche Lebensqualität kann im günstigsten Fall erreicht werden? Also auch hier keine Glaskugel, sondern, ob das Herz so geschädigt ist, dass dauerhafte Einschränkungen bleiben und welche.

- Geplantes weiteres Vorgehen

 

Ich danke Euch schonmal und würde mich über gedrückte Daumen freuen! Und natürlich ebenso, über Erfahrungsberichte. Sowohl zur Gesamtsituation wie auch insbesondere den nachträglichen Einsatz von Stents und der Ballonpumpe.

 

Sabine

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Hallo Sabine,

 

das tut mir sehr leid zu lesen, dass es bei Dir solche Probleme bei der OP gab. Natürlich drücke ich beide Daumen !! Bist Du denn nicht in der Klinik geblieben, in der Du operiert wurdest ? Deine Fragen finde ich schon recht gut. Ich nehme an, das erstmal abgewartet wird, bis Du für eine weitere OP Dich etwas stabilisiert hast ?  Vermutlich wird man sehr schwer jetzt schon eine Prognose stellen können, wie sich die verbliebene Herzleistung noch entwickeln wird ? Durch gezielte kardiologische Anschluss-Reha kann einges erreicht werden.

 

Viele Grüße

Thorsten

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Hallo Thorsten,

 

vielen Dank für Deine Antworten. Es geht nicht um mich, sondern um meinen Vater. 

 

Der bleibt auch ganz sicher in der Klinik, in der er operiert wurde... Erstens weil ich glaube, dass die dort wirklich gut sind und ich fühle mich im Moment sehr gut aufgehoben als Angehöriger. Zweitens weil die OP ja auch erst gestern war und er durch den unstabilen Zustand noch im Koma liegt.  :(

Sorry, es war wohl etwas verwirrend geschrieben!

 

Viele Grüße

Sabine

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Hallo Sabine,

 

oh sorry, das muss ich überlesen haben, dass Du Dich für Deinen Vater erkundigst. Ich hatte auch Deine älteren Beiträge nicht mehr präsent. Trotzdem drücke ich ihm natürlich feste die Daumen, dass sich sein Zustand bald bessert. Vermutlich ist es noch viel zu früh, etwaige Prognosen abzugeben, das verunsichert nur noch mehr. In ein oder zwei Wochen weiss man sicher schon viel mehr, er wird ja gut überwacht. Wichtig ist, dass Du ein gutes Gefühl hast, dass er dort in guten Händen ist und das bestmögliche für ihn getan wird. Mehr kann man momentan nicht tun.

 

Viele Grüße

Thorsten

bearbeitet von Thorsten
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Hallo Sabine

 

 

- Welche Komplikationen gab es während der OP und warum hat diese so lange gedauert?

- Wie sind die Lungen- und Nierenwerte und die EF?

- Warum wurde der dritte Stent, nicht mit den beiden ersten gelegt?

 

Ich denke diese Fragen werden dir die Ärzte beantworten können. Wie ich aus deinen älteren Beiträgen (vor der OP) entnehmen konnte, ging es deinem Vater ja bereits vor der OP gar nicht gut.

Für die andern Fragen eine Antwort zu liefern wäre mit ziemlicher Sicherheit reine Spekulation. Der Körper ist nicht berechenbar und darum sind (unsere) Erfahrungen als sehr subjektiv zu betrachten.

Jedenfalls drücke ich deinem Vater die Daumen....und dir natürlich sowieso.

sei gegrüsst

ursela

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Hallo Sabine,

 

das sind natürlich keine guten Nachrichten.

Aber du solltest den Ärzten vertrauen. Die tun alles, was in ihrer Macht steht.

Versuche trotz allem ruhig zu bleiben. Die OP war ja erst gestern, nach ein paar Tagen sieht vielleicht alles schon wieder besser aus.

 

Grüße

Dietmar
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Ich drücke auch die Daumen !! Seid da für den Papa - er braucht alle Unterstützung und wird sich bestimmt da herauskämpfen !!

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Hallo Zusammen,

 

vielen Dank für Eure guten Wünsche!!! Das Forum hat mir insgesamt mit allen Erfahrungsberichten und persönlichen Kontakten extrem geholfen, jetzt wenigstens ein wenig zu verstehen, was da passiert. Dank Euch, weiß ich, welche Fragen sinnvoll sind und welche Werte usw. wichtig. Und auch, dass selbst kritische Situationen sich wenden können, liest man hier.

 

Die Nacht blieb er gleichbleibend stabil. In dieser Situation ist das schon als gute Nachricht zu sehen. Jetzt geht es um wirklich minimale Schritte. Geduld, Geduld und nochmals Geduld!

 

Ja, es war vor der OP schon kein super Zustand und man hat sich auch vorbereitet. Wenn dann aber wirklich, genau das Befürchtete eintritt, sieht es nochmal etwas anders aus. Ich glaube, hiervon können einige hier ein Lied singen.

 

Vom Vorgespräch war ich ja, alles andere als angetan. Aber ich muss sagen, jetzt wo es wirklich drauf ankommt, habe ich großes Vertrauen in die anderen Ärzte (ich glaube derjenige, der dieses Gespräch geführt hat, ist im Moment nicht zuständig oder im Urlaub... besser so) und bin absolut positiv erstaunt über die Informationspolitik die jetzt gezeigt wird. Die Situation ist, wie sie nunmal leider ist, daran tragen sicherlich die Ärzte dort keine Schuld und nun müssen wir Bzw. Die Ärzte und Pfleger ruhig und strukturiert damit umgehen. Das fällt einem als Angehöriger ziemlich schwer. Aber es hilft nix, wenn man jetzt den Kopf in den Sand steckt und hysterisch wird.

 

Ich bin gespannt auf das Arztgespräch heute Nachmittag. Allerdings wird es für mich schwer ans Krankenbett zu gehen. Davor graut es mir wirklich. Ich weiß, dass das eine Situation wird, die man nie mehr vergisst. Aber durchatmen und durch, mit der größtmöglichen Ruhe. Mal gucken, wie mir das gelingt...

 

Liebe Grüße

Sabine

 

P.s.: an alle die Angst haben etc. das ist hier eine absolute Ausnahmesituation mit etlichen Vorerkrankungen. Als wir vor der OP auf Station waren, liefen dort ganz viele positive Fälle herum.

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Liebe Sabine,

 

ich drücke deinem Vater natürlich fest die Daumen und wünsche ihm, dass es bald wieder aufwärts geht.

Dir wünsche ich einen lieben Freund an deiner Seite, der auch dich auffängt, ich glaube du brauchst auch ein bisschen Halt in dieser schwierigen Situation.

Sei lieb zu dir!

 

Suse

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Hallo Zusammen,

 

ich habe jetzt ein paar Tage überlegt ob ich nochmal schreiben soll, denn ich möchte niemanden verunsichern. Aber Ihr habt mir wahnsinnig geholfen und vielleicht gibt es auch etwas was man aus unserer Geschichte lernen kann.

 

Mein Vater ist leider verstorben. Letztlich war das Herz einfach zu schwach und die anderen Organe haben dann leider nachgezogen.

 

Es bleibt die Frage, ob dies alles auch mit einer TAVI passiert wäre. Hängen bleibt der Satz des Arztes: "eine TAVI muss man aber so ausführlich begründen".

 

Ich denke, es kam hier einiges zusammen:

- Verdrängen aus Seiten des Patienten

- daher keine optimale OP-Vorbereitung (rauchen aufhören etc.)

- keine Zweitmeinung eingeholt

- in der Vorbereitung Ärzte, die nicht fächerübergreifend zusammengearbeitet haben. Dabei meine ich nichtmal die Ärzte im Klinikum, eher in Richtung Hausarzt. Aber vielleicht lässt unser Gesundheitssystem dies auch nicht genügend zu.

 

Ganz deutlich sei aber gesagt: nach der OP, die Betreuung auf der Intensivstation war phänomenal. Ich habe einige Geschichten als Angehöriger durchlebt und die Arbeit, die dort geleistet wurde, war wirklich wahnsinnig gut. Ärzte, die sich Zeit genommen haben. Pflegepersonal was auch in den kleinsten Gesten Mitgefühl demonstriert und Ängste genommen hat.

 

Bereitet Euch vor. Sucht Euch einen Arzt, der in der Gesamtheit auf Euch guckt und alle Fachärzte-Diagnosen zusammenpackt und analysiert. Holt Euch Zweitmeinungen ein und wirklich jeder, ob Angehöriger oder selbst Betroffener: Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht sind kein Luxus, sondern verdammt wichtig und jeder von uns sollte eine haben!!! (Denkt an die hysterische Frau aus dem internet ;-) ich weiß jetzt leider, wie wichtig sowas ist).

 

Also lasst Euch nicht verunsichern. Ein riesiger Dank ans Forum, Ihr alle habt mir sehr geholfen. Es wird jetzt ungewohnt sein, das Lesen hier wegzulassen. In den letzten Monaten, wart Ihr mein täglicher Begleiter. ;-)

 

Viele Grüße

Sabine

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Hallo Sabine,

 

oje, das mit deinem Vater tut mir sehr leid. Mein aufrichtiges Beileid. Es ist leider so, dass Herz-Ops IMMER Risiken bergen, erst recht, wenn der Patient schon betagter is, wie Dein Vater.  Wenn dann die Vorbereitung nicht optimal ist steigt das Risko leider noch. Selbst ich mit 55 Jahren, der nächsten Dienstag die Aufnahme zur OP hat, habe mich an den Gedanken gewöhnt, dass auch was schief gehen kann und ich es nicht überlebe. Trotz aller Routine bei solchen OPs. Hab also Patientenverfügung & Vorsorgevollmacht erstellt und meine Verwandten instruiert, was im Fall des Falles zu tun sein.

 

Halt Dich tapfer !

 

Viele Grüße

Thorsten

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Mein Beileid, sehr traurig, daß es nicht wie bei so vielen hier geklappt hat...

 

 

Beste Grüße

 

Michael

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Liebe Sabine,

auch von mir ein herzliches Beileid und ein Dankeschön dafür, das du dich hier noch einmal gemeldet hast. Denn meistens erfahren wir nicht mehr, was aus den Einzelnen wurde.

Gruß Rainer

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Hallo Sabine,

 

das ist wirklich sehr tragisch. Mein herzliches Beileid.

Und ein großes Kompliment an dich, dass du trotz der großen Trauer hier noch einen sehr sachlichen Beitrag geschrieben hast. Danke !

 

 

Grüße

Dietmar
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Hallo Sabine,

 

mein herzliches Beileid und danke für den sehr hilfreichen Beitrag.

 

Ich wünsche dir alles Gute,

 

Suse

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Hallo Sabine

 

Das zu lesen tut mir sehr sehr leid...

und-

auch ich möchte dir danken, dass du dir trotz der Trauer die Mühe gemacht hast uns Bescheid zu geben.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute....

ursela

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Hallo  Sabine ,

 

erst  jetzt habe ich gelesen, dass dein  Vater verstorben ist. Das tut mir sehr leid und ich möcht dir mein tiefstes Beileid aussprechen. Meine Mutter wird 94 Jahre alt und ich muss jederzeit mit ihrem Tod rechnen.

 

Ich kann, glaube ich damit umgehen. Doch wenn es passiert wird es anders sein.

 

Mann kann ja immer nur andere richtig verstehen wenn es einen selbst betrifft.

 

Ich wünsche dir trotz deiner Trauer,  dass du stark bleibst. Ich glaube nicht an Gott würde mir aber wünschen, dass sich alle nach den tot wieder sehen.

 

Viele liebe Grüße

 

Jürgen

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Mein Beileid.

 

Liebe Sabine, es tut mir leid, dass Dein Vater infolge der Herz-OP verstorben ist. Das passiert sehr selten. Doch wenn die Risikofaktoren gehäuft vorliegen (wenn also höheres Alter und schlechter Gesundheitszustand bzw. mehrere Begleiterkrankungen zusammenkommen), ist das gar nicht mehr so selten.

 

Mit statistisch seltenen Krankheiten und Toden kenne ich mich ein wenig aus.

Als mein Vater starb (er war 75, ich grad 33), war es für mich schlimm, aber im Gegensatz zum Tod meines Mannes erschien es mir in Ordnung, denn mit 75 hatte er schon ein ganzes (oft elendes) Leben gelebt. Das war und ist für mich ein Trost, anders als bei meinem Mann.

Du hast noch Deine eigene Familie, soweit ich weiß. - Möge es Euch lange gut gehen! Und mögest Du jetzt gut durch die Trauer um Deinen Vater durchkommen.

 

Einen leisen Gruß

Corinna

bearbeitet von Klientin2
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