RCS nach Herz OP

[wolfstar]

Hallo liebe Forumer,

 

weil ich gerade in einem Nachbarpost das Wort Sehschwäche gelesen habe...

 

Bei mir wurde ja im Juli 2015 meine Aortenklappe gegen eine mechanische ersetzt.

Irgendwann so um März 2016 herum hatte ich das Gefühl dass ich immer schlechter sehen würde, und das sowohl im Nah- als auch im Fernbereich. Farben habe ich anders wahrgenommen, das perspektivische Sehen funktionierte nicht mehr. Den Blutstropfen auf den Messstreifen aufbringen ging somit nur noch durch zusätzlichen seitlichen Blick auf den Streifen um die Auftragsstelle auch zu treffen. Zahlen auf Nummernschildern oder Schilder auf Autobahnen waren fast nicht mehr lesbar. Auch hatte ich den Eindruck dass ich nur noch mit einer Art Tunnelblick sehen würde.

 

Irgendwie war mir klar, dass das in irgendeiner Form mit der Herz-OP das Jahr zuvor zusammenhängt, oder aber durch die Medikamente Marcumar oder Betablocker.

Nachdem ich das Ganze eine beobachtet habe war ich dann im Juni 2016 beim Augenarzt. Nach mehreren Besuchen dort bekam ich dann die Diagnose RCS, Netzhautablösung. Auch bekannt als "Managerkrankheit".

 

Bei einem zusätzlichen Besuch in der Augenabteilung der Uni Klinik in Kiel wurde mir dann bestätigt, dass ein direkter Zusammenhang mit der Herz-OP sehr wahrscheinlich ist, da man als Patient vor der OP sehr hohen Stress ausgesetzt ist und der Körper bei einer solch tiefgreifenden OP eine große Menge Cortison ausschüttet.

Und Cortison ist als einer von mehreren Auslöser für die RCS bekannt.

 

Hat jemand von euch ähnliche Probleme nach der OP bekommen? Habt ihr möglicherweise auch eine RCS und wisst es nur nicht?

Habt ihr euch Augenärztlich intensiv untersuchen lassen?

 

Vielleicht kann ich mit meiner geschilderten Erfahrung auch einfach anderen mit Sehproblemen nach der OP auf die richtige Fährte bringen, also lasst euch intensiv untersuchen.

 

VG Wolfgang

[Thorsten]

Hallo Wolfgang,

 

konnten denn andere mögliche Ursache der RCS bei Dir weitgehend ausgeschlossen werden? Bekannte Ursachen sind neben Stress ja noch: 

• arterielle Hypertonie (erhöhter Blutdruck)
• exogene Glucocorticosteroide
• längerfristige Benutzung von Kortison-Präparaten z.B. als Asthma-Spray, Hauptcremes
• rheumatische Erkrankungen bzw. deren Behandlung mit Kortison-Präparaten
• Infektionen mit Heliobakter pylori (bzw. die Behandlung der Erkrankung)
• Nierenerkrankungen
• Depressionen (sie können mit einem erhöhten körpereigenen Cortisol-Spiegel einhergehen)

 

Aber gut, dass Du das Thema ansprichst, ich werde nach meiner - in Kürze anstehenden -  OP darauf achten, ob sich beim Sehen was verändert, viele Patienten kennen den Zusammenhang vermutlich gar nicht?

 

Grüße

Thorsten

[wolfstar]

Hallo Thorsten,

 

du scheinst dich ja ein wenig auszukennen mit der Krankheit, oder hast dich mal fix eingelesen.

 

Ja, alle anderen Ursachen konnten weitestgehend ausgeschlossen werden. Körperlich bin ich gesund, und Medikamente insbesondere Cortison nehme ich keine.

Bleibt allein das Thema Stress... Natürlich hat jeder einen gewissen Stress alleine schon im Arbeitsleben, den hatte ich auch die ganzen letzten Jahre über. Aber durch den zeitlichen Zusammenhang nach der OP war mir innerlich klar dass das irgendwie zusammenhängen muss.

Bestätigt haben es dann letztendlich auch die Ärzte denen ich von der Herz-OP berichtete.

 

Den Zusammenhang kann man auch gar nicht kennen, wenn man nicht direkt mit beiden Krankheiten konfrontiert wird. Daher wollte ich das hier schon länger mal ansprechen, bin aber erst wieder durch einen anderen Post hier darauf gebracht worden es endlich mal zu tun ;-)

 

Dir wünsche ich alles Gute für deine bevorstehende OP, wird hoffentlich genauso gut verlaufen wie bei den meisten anderen hier!

 

VG Wolfgang