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6 Monate nach der OP, mein Weg


Pepelotzki

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Huhu ihr Lieben,

 

nach dem Kardiologenbesuch vor 4 Wochen nehme ich nun regelmäßig Ramipril 2,5 mg/Tag ein, der Blutdruck ist nun meistens im Bereich 125-135/ 70-80. Eine weitere 24 Stunden Blutdruckmessung werde ich vielleicht nochmal im November zur Sprache bringen...aber ich überlege noch, will langsam alles zur Ruhe kommen lassen und mich nicht mehr so verrückt machen mit dem ständigen messen und Kontrollen.

 

Sportlich gehe ich nun 1x/Woche für ca 30 Minuten an die Geräte, regelmäßig walken (fast täglich 20 Min.) und dazu 2-3x/Woche auf`s Ergometer. Fahre auch sonst wieder regelmäßig mit dem Rad, meist aber nur Kurzstrecken von 5-6 km. Bei uns im Park sind Outdoor-Geräte, dort mache ich nun seit 1 Woche wieder Klimmzüge und Liegestützen (schräg ausgeführt), wobei ich aber nur leicht belaste. Hatte damit schon vor 3-4 Wochen angefangen, allerdings habe ich es dann wieder gelassen, weil ich lieber nochmal wissen wollte, wie mein Brustbein so verheilt ist.

 

War nun beim Röntgen, die haben dann die Ergebnisse zum Hausarzt geschickt (ohne Bilder ! ) - die Drahtcerclagen sitzen super, die eigentliche Frage, wie gut die Knochenheilung ist, haben sie nicht beantwortet. Da ich aber keine starken Beschwerden habe und es am Morgen etwas drückt (durchs Drehen auf die Seite in der Nacht) oder nach dem Niesen meint auch die Hausärztin, daß es wohl verheilt und ok sein sollte. Es sind nun nach der OP fast 6 Monate vergangen.

 

Die Schwindelprobleme nehmen auch ab, habe manchmal schon ein paar Tage am Stück komplett Ruhe, dann kommt es aber nochmal wieder, zum Glück nicht mehr so dolle wie am Anfang. Dann schwankt es, ich muß mich festhalten, hinsetzen - manchmal reicht es auch schon, in die Ferne zu sehen oder die Augen zu schließen. Ich hoffe, daß dieser Schwindel irgendwann komplett weg ist. Die Sehstörungen sind mittlerweile selten geworden, neulich dachte ich, daß ich schiele - ging dann nach knapp 10 Minuten wieder komplett weg.

 

Psychisch wird es auch langsam besser, habe mich neulich auf eine Fortbildung "getraut". Einen ganzen Tag, wie "früher" vor der OP. Es hat gut geklappt, Spaß gemacht. Ich war am Abend gut geplättet, aber richtig stolz auf mich ! Neulich bin ich ca. 20 Km mit dem Auto gefahren, Stadt, teilweise über Land - alles war gut. ich musste meiner Frau einen Schlüssel zur Arbeit bringen und hatte keine Zeit, über eventuelle Probleme nachzudenken. Bin einfach gefahren.

Dann kommen wieder so Momente wie gestern - am Nachmittag hab ich mich irgendwie nicht so gut gefühlt, gefühlt nicht so gut Luft gekriegt, mir war leicht schummerig. Bin dann trotzdem mit dem Rad los und anschließend kleinen Einkauf gemacht. Habe mir gesagt, daß alles ok ist und versucht, die Angstgedanken im Zaum zu halten. Ging dann ganz gut, am Abend war es dann wieder alles ok.

 

Kennt ihr auch dieses Gefühl, oft so müde zu sein ? Ich gehe meist so gegen 0 Uhr ins Bett (bin ja noch krankgeschrieben, darf ausschlafen meistens), lese noch kurz, penne dann. Nach ca. 8 , manchmal sogar 9 Stunden, muß ich mich aus dem Bett quälen....Bin dann abends gegen 21 Uhr schon wieder soooo müde...bleibe dann aber auf.

 

So, soweit ein kleines Update zu meiner Person. Ich danke allen, die mir oftmals ausführlich auf meine PN`s geantwortet haben und mir auch sonst hier im Forum viele Tipps gegeben und Mut gemacht haben ! Wenn ich so auf die Uhr schaue sehe ich, daß meine Parkrunde ruft !!

 

Beste Grüße und bis bald !!

 

Michael, der endlich wieder mehr lachen und sich freuen kann !

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Hallo Michael

 

Schön, dass es dir langsam immer besser geht  :) Du wirst mit den Monaten und Jahren merken, dass du dir immer weniger Sorgen machst und wieder durchs Leben gehen kannst, ohne Ständig an dein Herz du denken oder bei jedem Symptom in Panik gerätst. Weiterhin gute Genesung!

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Hallo Michael,

 

 

 

Kennt ihr auch dieses Gefühl, oft so müde zu sein ? 

Natürlich ich kenne  :) . 15 Monate nach OP, habe ich manchmal Schwindeln und Sehstörungen aber immer wieder weniger. 6 Monate nach OP war ich auch schnell müde, so mach dir keine sorgen, alles geht vorwärts aber langsam. Wenn du weiter mit leicht Sport und regelmäßige spazieren beschäftigst, und dein Krankenurlaub um 100% genießen, dann ist sehr gut!

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Servus Mich'l.

Zitat: ".......neulich dachte ich, daß ich schiele ...." - ist das ein bekanntes Symptom? Das kenne ich nämlich auch. Dauert bei mir ca. 1-2 Minuten.

 

Ich habe da eine Frage an Dich: Warum hast Du Dich für eine Bio-Klappe entschieden? Und das in Deinem Alter. 

Gruß, Markus.

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Hallo Michael,

Ich hätte da auch ein paar Fragen an dich, und zwar so hast du dich operieren lassen und wie lange musstest du im Krankenhaus bleiben nach der OP?

Wie lange warst du in der Reha und wo hast du sie gemacht?

 

Sorry falls es schon irgendwo stand aber ich kenne mich auf der Seite hier noch nicht so gut aus...

 

LG Saskia

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Sooooo,

 

ich bin wohlbehalten nach meinem Urlaub wieder im Lande ! 10 Tage auf der Insel haben sehr gutgetan. :)

 

Wir sind viel gelaufen (Spaziertempo), haben 1x eine Radtour von insgesamt 16 km gemacht (hoch, runter durch die Dünen - teilweise ordentlich Gegenwind) Da habe ich dann gemerkt, daß es doch schon ziemlich anstrengend war und ich noch nicht so fit bin. Auf dem Rückweg mußte ich mich zusammenreißen, da ich Sorge hatte, mich zu übernehmen. Es war das erste Mal seit der OP, daß ich mal richtig über einen längeren Zeitraum eine ordentliche Anstrengung hatte. Obwohl ich beim Kardiologen 225 Watt getreten bin und die OP schon 6 Monate her ist, kam doch die Angst hoch, daß etwas passiert.

Dank Frau und Kind habe ich mich aber zusammengerissen und wir sind natürlich wohlbehalten wieder beim Radverleih angekommen. Klares Zeichen für mich - ich darf, MUß und möchte mich steigern. Wenn ich dann soetwas lese von Herz55m, der nach 6 Monaten einen Halbmarathon gelaufen ist, merke ich, was da möglich ist.

 

Jeder ist zwar anders, aber ich für meinen Teil habe deutlich gemerkt, daß das Kopfkino, die Angst vor etwas, bei mir sehr stark ist und mich sehr bremst. Ich bin dann vor ein paar Tagen alleine zum Strand gegangen, um nochmal richtig zu weinen und um mir klar zu machen, daß es mir doch sehr gut geht und ich diese Ängste endlich "besiegen" möchte. Es tat gut, nur auf das Wasser zu schauen und sich zu sagen:" So, es geht dir gut, habe Vertrauen ! Geht weg, ihr Ängste, ich brauche euch nicht mehr. Ich möchte endlich wieder "frei" sein, das Leben genießen !"

 

Mein Schwindel war neulich wieder ganze 5 Tage weg, dann 2x wieder da, allerdings schon deutlich besser auszuhalten als anfangs. Jetzt ist schon wieder 3 Tage, oder sind es 4 Tage - Ruhe damit oder nur ganz kurz minimal. Der Blutdruck passt weitestgehend , Ruhepuls um die 60. Sehstörungen sind sehr selten geworden.

 

Zu den Fragen: Ich war 1 Woche im Krankenhaus, dann 4 Wochen Reha. OP und Reha hier bei mir in Oldenburg. Ich habe mich für eine Bioklappe entschieden, weil 2 Ärzte mir dazu geraten haben. Der Operateur meinte, daß es gerade auf dem Gebiet der Herzchirurgie rasante Fortschritte gibt und man in ca.10 Jahren noch ganz anders handeln könnte als jetzt schon. Also hoffen, daß eine Re-OP dann sehr schonend erfolgen kann.

 

So, das war erstmal ein kleines Update von mir !!

 

Beste Grüße

 

Michael :)

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Das hört sich doch gut an Michael.....

und erlaube dir die Tränen...

selbst wenn dich mal ab und zu Ängste plagen...

sie kommen - und sie gehen ja auch wieder....

und werden hoffentlich immer etwas weniger

 

sei <3'lich gegrüsst

ursela

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Hallo Michael,

 

Der Kopf spielt eine wichtige Rolle!

Ich hatte irgendwo gelesen man soll nicht mehr Tennis spielen wegen Sternotomie, aber auch der Puls beim Schlagen, bis heute habe ich mich daran gehalten, heute hatte ich eine sehr intensive (weil nur 2+Trainer auf dem Platz) Trainerstunde und es lief bestens, einzige Nebenwirkung: ein durchgeschwitztes T-Shirt. ;)

Es freut mich, dass Du Dir wieder mehr zutraut und auch der Schwindel sich bessert, ich hatte heute seit über einem Monat die erste, ganz leichte Schieltendenz, die ja auch mit Schwindel einher geht, aber mit Anstrengung konnte ich die Bilder in Deckung halten und nach 1/2 Minute war der Spuk schon wieder vorbei.

 

LG aus Ibiza, wo ich heute meine Prüfung zum 2 Stern Taucher bestanden habe :D

 

Alles Gute weiterhin für Dich.

Und vergiss nicht, dass Du ewig "nichts" gemacht hast und in unserem Alter baut man leider nicht mehr so schnell auf wie ab ;)

Das habe ich auch gemerkt, aber mittlerweile bin ich wieder fit.

 

 

LG Jens

bearbeitet von JensBlond
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  • 5 weeks later...

Hallo ihr Lieben,

 

nun bin ich schon in der 4. Woche meiner Wiedereingliederung, die zuerst mit 2 Stunden, nun mit 4 Stunden täglich läuft. Es klappt wirklich gut, ich fühle mich weitestgehend wohl dabei und kann mich gut bei der Arbeit konzentrieren. Natürlich wird öfter über mein "Thema" gesprochen, aber das ist ok und für mich oft hilfreich. Wie viele schon sagten: Reden hilft ! Gehe auch weiterhin zur Psychotherapie, ca. 2x im Monat.

 

Ich fahre fast täglich 7-8 km Rad, die letzten beiden Tage waren es ca. 15 km. Das tägliche radeln tut sehr gut, auch wenn ich es bisher noch recht moderat angehe.

 

Der Schwindel geht weiter zurück, jetzt schon wieder einige Tage nichts, wenn, dann leichter. Sehstörungen auch wenig, am letzten Wochenende habe ich wieder "geschielt", da muß ich dann 1 Auge zumachen, damit es geht. Das dauert ca. 5-10 Minuten.

Zwischendurch ist mir ab und zu etwas schummerig, geht aber. Neulich habe ich zu lange nichts gegessen (6 Stunden) - da wurde es mir dann schummerig. Nach dem Essen wieder ok. Die letzte Kardiologen Untersuchung gestern war super, Langzeit EKG Auswertung. Insgesamt 299 Extrasystolen in 24 Stunden, also ein guter Wert. Die Reizleitung des Herzens ist ebenfalls laut Arzt wunderbar.

 

Ich kann also insgesamt sehr zufrieden sein, im März ist ein großer Check vogesehen, bei dem die bisherigen Medikamente (2x 5mg Eliquis, 2,5 mg Ramiril + 2,5 mg Bisohexal ) ebenfall überdacht werden. Psychisch ist es ebenfalls ok, wird wahrscheinlich in den nächsten Monaten noch besser werden. Bin aber deutlich stabiler als vor ein paar Monaten.

 

Soweit ein kleines Update zu mir !

 

Viele GFrüße

 

Michael

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Hallo Michael,

 

dann ist ja alles bestens. Weiter so. Bald bist du wieder ganz der Alte und wieder voll in den Alltag integriert.

Die Schmerzen vergehen, der Stolz bleibt.

 

Grüße

Dietmar
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  • 4 weeks later...

Hallo ihr Lieben,

 

ein kurzes Update von mir.

Nach 8 Wochen der Wiedereingliederung bin ich nun wieder "normal" am Arbeiten und genieße es ! Ich bin richtig glücklich, hatte ich mir das vor 3-4 Monaten noch überhaupt nicht zugetraut.

Ich fahre täglich mit dem Rad zur Arbeit, oft bei Wind und Wetter. Ich mache so Vieles mit deutlich mehr Leichtigkeit und kann es genießen. Neulich hatte ich das erste Mal einen Schwindelanfall beim Radfahren. Ich bin angehalten, habe mich an einem Zaun festgehalten und die Ruhe bewahrt. Nach 1-2 Minuten habe ich dann trotz Schwindel mein Rad den Rest des Weges nach Hause geschoben, dort angekommen, war er fast ganz weg. Ich komme deultich besser damit zurecht, ebenso mit Schummerigkeit und gelegentlichen Herzrythmusstörungen.

 

Gestern war ich irgendwie nicht so gut drauf am vormittag - wenig Licht, viel Regen - da kommen doch mal wieder trübe Gedanken auf. Mittlerweile schaffe ich es aber recht gut, mich auf eine Tätigkeit zu konzentrieren, um nicht zu sehr in die Gedankenwelt zu rutschen.

Ich erlebe sehr oft emotionale Momente, die mich zu Tränen rühren. Tränen der Freude, Tränen der Dankbarkeit ! Letzte Woche, auf dem Weg zur Arbeit, kam ich an einem etwas größeren Teich vorbei, auf dem 2 wunderschöne, weiße Schwäne ihre Runden zogen. Es war so schön, daß mir die Tränen kamen. Mit jedem neuen Tag finde ich ein Stück vom "alten" Michi wieder, nach dem ich vor allem am Anfang so gesucht habe. Ebenso kehrt mit jedem neuen Tag ein Stück der "Leichtigkeit des Seins" wieder zurück.

 

Ich habe endlich anfangen können, mein Erlebnis der OP und das Drumherum in einen neuen Song zu packen , wieder Musik zu machen. Habe einen richtigen Flow, 6 Strophen sind geschrieben. Vielleicht habe ich es bis Weihnachten fertig, dann werde ich es natürlich euch mitteilen. Der ein oder andere wird sich vielleicht darin wiederfinden.

Denn mein Dank gilt sehr vielen hier im Forum, die mich so toll unterstützt haben, Mut gemacht haben.

 

Etwas "Werbung" in eigener Sache: Wer möchte, kann auf Youtube meinen Kanal besuchen (Michael Peterwerth) und sich passend zur Weihnachtszeit meinen Song "Lieber guter Weihnachtsmann" anhören. der Song regt zum Schmunzeln an und soll für gute Laune sorgen.

 

Euch allen eine schöne Adventszeit und bis bald !

 

Michael

 

 

 

 

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Hallo Michael,

 

es ist so schön zu hören, dass du auf dem Weg der Besserung bist. Schwindel signalisiert das du deine Leistungsgrenze erreicht hast. Wenn du einen Tacho am Fahrrad hast, dann gehe für das erste zwei Kilometer von der Geschwindigkeit nach unten und es müsste sich wieder normalisieren. Das verschwindet im Laufe der Zeit, nur nicht übertreiben. Man muss erst mit dem neugeschenkten Leben wieder umgehen lernen. Man lernt die Natur aus einer ganz anderen Sicht neu zu begreifen. Dinge die vorher als selbstverständlich galten, bekommen auf einmal volle Aufmerksamkeit von dir. Ich habe fast sechs Wochen vor der OP gelegen, weil nichts mehr ging. Es war mir nach der OP egal, wie schlecht es mir ging. Nur raus war mein Motto. Jeden Tag neu entdecken, nur nicht an den Körper denken und die OP. Es gibt soviel in der Natur was man so schon lange nicht mehr gesehen hat. Das Eichhörnchen das den Baum hochklettert. Die eigenen Kinder, die man jetzt wieder neu kennenlernen kann, weil das Leben einfach anders als vorher ist. Ich wünsche dir viel Erfolg und gute Genesung. Genieße jeden Tag als wenn es der letzte ist. Auch heute nach fast 18 Jahren des neuen Lebens entdecke ich noch Dinge, die mich vorher bei dem ganzen Stress des Arbeitslebens gar nicht aufgefallen sind.

 

Gruß

 

Klaus

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