Fühle mich hilflos

[Hovifan63]

Hallo zusammen!

Nach längerem ständigen Unwohlsein seit dem zeitigen Frühjahr und Leistungseinbrüchen beim Sport (ich arbeite als Lauftrainerin nebenbei) suchte ich im Juni das erste Mal meine Hausärztin auf wegen einer Nasennebenhöhlenentzündung. Diese zog sich einfach zu lange dahin und es kamen Schwindel beim Aufstehen und ständige Übelkeit dazu. Auch war ich schnell aus der Puste. Das große Blutbild ergab keinen Anhaltspunkt (alles bestens) die Atemnot,Kopfdruck,Schwindel blieben. So überstellte mich meine Hausärztin (Internistin) zum Kardiologen. Bis man da mal einen Termin bekam..... So gingen weitere Wochen ins Land. Am 03.08. war es dann endlich so weit.

 

Festgestellt wurde eine leichte Mitral sowie mäßige Trikuspidalklappeninsuffizienz.

Zusätzlich was aber im Bericht nicht festgehalten wurde (was mir unverständlich ist),dass ich eine "Ausbuchtung/Säckchen" am Herzen habe wo sich gerne mal ein Blutgerinnsel festsetzen kann und dies zum Schlaganfall führen kann. Der Kardiologe hat zwar sehr gründlich untersucht aber keinerlei Erklärung wie es nun weiter gehen soll abgegeben. Ich stand echt gesagt da wie paralysiert,denn damit habe ich nicht gerechnet.

Ich bin zwar 54 Jahre alt aber sehr sportlich und fit. Vor der Erkrankung lief ich mal eben vor der Arbeit (Schichtdienst) so 15 bis 17 km. Ingesamt lag mein Trainingspensum incl. Krafttraining bei 9 Stunden die Woche. Ich rauche nicht und trinke nie Alkohol und meine Ernährung ist auf Grund des Sportes sehr gesund und ausgewogen. Nur zum besseren Verständnis sei dies erwähnt.

 

Hier noch die Blutwerte die mich auch sehr beunruhigen:

 

SOB Cardic Panel: Troponin I: < 0,05 ng/ml

NT-pro BNP: 167,58pg/ml

D-Dimere: 784,98 ng/ml

 

Laut Arztbericht sollte nur ab und zu der NT-pro BNP getestet werden.

 

Noch etwas zu meiner weiteren Vita bzw. Familie:

Meine Mutter (79 Jahre) wurde vor 4 Wochen am Herzen operiert. Etliche Bypässe und Stents wurden gesetzt. Seit 11 Jahren hat sie einen Herzschrittmacher.

Wenn ich sehe wie sie leidet und es trotz OP ihr immer noch nicht besser geht wird es mir ganz anders.

Selbst bin ich momentan in  einen guten Zustand (keine Übelkeit,Schwindel). Aber ich habe auch schlechte Tage. Ich arbeite im Einzelhandel und saß für 2 Stunden in der Kasse,weil Kassenkräfte fehlten und da hatte ich auf einmal einen Puls von 145. Auch gerade,wenn ich abends im Bett liege habe ich oft das Gefühl ob jemand auf meinem Brustkorb drückt (zwar nur leicht) aber das Gefühl ist da.

Nun bin ich schwer am überlegen mich operieren zu lassen (auch,wenn dieser Kardiologe keine Veranlassung dazu sieht),denn jetzt bin ich noch in einem "guten" Zustand. Auch liebäugle ich mit den Mitraclips,denn ich muss ja schnell wieder fit werden allein wegen meiner Mutter die nur mich noch hat. Abgesehen davon möchte ich ganz "egoistisch gesprochen" mein altes Leben zurück.

Ich danke euch schon mal für´s Lesen! Und würde gerne ehrlich eure Meinung hören!

bearbeitet 27. September 2017 von Hovifan63

[Brigittchen]

Das Säckchen ist wahrscheinlich ein Vorhofseptumaneurysma, das sich hin und her bewegt. Das habe ich auch und hat nur dann eine Relevanz, wenn gleichzeitig ein Loch in der Herz wand vorliegt.

 

Liebe Grüße

Brigitte

[marathon2]

Hallo,

 

eine leichte Mitral sowie mäßige Trikuspidalklappeninsuffizienz sind eigentlich noch kein Grund zur Besorgnis. Was es mit der "Ausbuchtung/Säckchen" am Herzen auf sich hat, sollte natürlich abgeklärt werden.

Du solltest dich am besten um eine weitere Meinung bei einem zweiten Kardiologen bemühen. Um dort einen schnellen Termin zu bekommen, sollte deine Hausärztin die Sache dringend machen, bzw. dich direkt bei einem Kardiologen anmelden.

 

Grüße

Dietmar

[Hovifan63]

Ich danke euch schon mal für eure Antworten!   Nächste Woche habe ich eh einen Gesprächstermin bei meiner Hausärztin und mit der Zweitmeinung eines weiteren Kardiologen werde ich mich auch befassen. Was meint ihr:"Sollte ich den Arztbrief an Herzzentren schicken?" Was ich bei diesen zum Teil gefunden habe raten sie so früh wie möglich zur OP um eine Ausweitung der Schädigung zu vermeiden. Ich selbst soll und darf weiter Sport machen aber nur mit Pulsuhr und in ganz moderaten Bereichen. Echt gesagt seelisch und körperlich habe ich dies noch nicht so recht akzeptieren können.

 

LG Hovi

[Klaus]

Hallo Hovi,

 

es ist sehr schwer, den richtigen Zeitpunkt für eine Maßnahme bzw. einen Eingriff zu bestimmen.

Den Zustand deiner Mutter kann man als Laie nicht aus der Ferne beurteilen, ist der jetzt ihres ursprünglichen Gesundheitszustandes, also vor OP, angemessen oder nicht?

Grundsätzlich solltest Du deine Erkrankungen ganz individuell betrachten und Entscheidungen nicht z.B. von derer deiner Mutter abhängig machen. 

Wie Dietmar schon schrieb, würde ich auch eine Zweitmeinung in z.B.einer Herzklinik einholen. Ich hatte eine Überweisung von Hausarzt bekommen und bin mit meinen Untersuchungsunterlagen persönlich bei der Klinik vorstellig geworden.

Ich glaube, dass es angeraten ist, deine Krankheitsgeschichte zeitnah zu klären und nicht auf die lange Bank zu schieben. Besser wird´s in der Regel nicht.

 

LG

 

Klaus

[Pappnase]

Hallo.

Ich bin 48 und in Lauerstellung zu einer künstlichen Herzklappe mit Teilersatz der Aorta.

Für mich zeichnet sich ab, dass ich nach der OP  mein bisheriges Leben ad Acta legen kann. Von wegen so mal eben den 105kg-Amboss beim Aufräumen in die andere Ecke tragen. Nüchtern betrachtet hat mein Hausarzt recht: mit knapp vor 50 ist man nicht mehr jung, auch wenn man sich das heutzutage nicht eingestehen will. In unserer Fun-Gesellschaft ist ja jeder ewig jung und schön. Ich habe auch schon häufig erlebt, dass sehr sportliche und äußerst gesund lebende Leute Herzinfarkte bekamen, Schlaganfälle oder Krebs. Das ist das wirkliche Leben.

Stelle Dich drauf ein, dass Du keine 16,18 oder 20 bist. Ich würde Dir raten, lasse keinesfalls zu früh dran rumdoktern.

Es ist nie mehr der Originalzustand. Ich habe an meinem Kadaver schon genug reparieren lassen müssen. Alles net so gut wie der Urzustand.

Klingt deprimierend, aber ich glaube, dass die Menschen heute und hier in den westlichen Wohlstandsgesellschaften sehr weit ab vom "Real Life" sind. Das Leben scheint irgwie doch kein Ponyhof zu sein.

Trotzdem alles Gute, ciao, der Markus. 

[Brigittchen]

Wenn er zu lange wartet wird es nicht mehr so wie früher, weil das Herz sich nicht mehr regenerieren kann. Mir geht es Bach der Herzop in großen und ganzen besser als jemals zuvor. Ich brauche keinen Mittagschlaf, kenne Tagesmüdigkeit nicht mehr, rieche besser, schmecke besser, hab kein Ohrrauschen mehr. Und mir war aber auch meinem Umfeld waren andere Werte schon immer wichtiger als der durchtainierte durchgestylte Body. Ach ja, das interessiert in meinem Unternehmen auch keinen. Und die die auf sowas Wer legen, tun mir einfach nur leid.

[Hovifan63]

Hallo Zusammen!

Wollte noch mal Rückmeldung geben,denn gestern hatte ich bei meiner Internistin (Hausärztin) einen Besprechungstermin des Befundes. Sie meinte meine Atemnot sei nicht durch das Herz zu erklären,dafür sind die Werte einfach zu gut. Nur dieser Wert von D-Dimere: 784,98 ng/ml macht ihr Sorgen und die genannten Beschwerden würde auf eine Verklebung in der Lunge bzw. Embolie hindeuten. Nun schaue ich am Montag,dass ich so schnell wie möglich einen Termin beim Radiologen bekomme. Sollte es die Lunge nicht sein muss laut meiner Ärztin dringend weiter gesucht werden. Sie verstand selbst nicht,dass der Arzt weder sie noch mich über diesen sehr hohen Wert informiert hat. Für das Herzstolpern in der Nacht nach stressigen Arbeitstagen bekam ich ein Medikament. Dieses stolpern muss meiner Meinung nach dem Stress geschuldet sein,denn in der jetzigen Urlaubswoche trat es nicht auf. Ich melde mich wieder,wenn ich mehr weis.

Wünsche euch allen ein schönes Wochenende!

 

LG Hovi