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Gründe für biologische oder mechanische Herzklappen


Christian Schaefer

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Hallo Steffi,

 

das Thema Ernährung im Zusammenhang mit Marcumar ist meiner Meinung nach stark überbewertet. Als Selbstbestimmer des INR hat man die Gerinnung gut im Griff und kann falls erforderlich schnell reagieren. Direkt nach meiner OP war ich diesbezüglich auch sehr ängstlich und habe sogar extra Bücher mit Tabellen zum Vitamin K- Gehalt der Lebensmittel gekauft. Schnell habe ich aber gemerkt, dass viele Angaben einfach nicht stimmen konnten, bzw. ein scheinbar hoher Vitamin K- Gehalt in Gemüse bei mir keinen/kaum Einfluss auf den INR hatte.

Inzwischen sind diese Bücher längst entsorgt und ich mache mir diesbezüglich keine Gedanken mehr.

 

Das Thema Nierenwerte ist allerdings ein wichtiger Punkt. Eine dauerhafte Einnahme von Marcumar erfordert schon eine regelmäßige Kontrolle der Nierenwerte. Es kann nicht ganz ausgeschlossen werden, dass Marcumar in seltenen Fällen bei einigen Patienten die Nierenfunktion beeinträchtigen könnte. Ebenso sollten die Leberwerte im Auge behalten werden.

Ich lasse diese Blutwerte jedes Jahr einmal beim Arzt kontrollieren. Dazwischen prüfe ich gelegentlich bestimmte Nierenwerte selbst mit entsprechenden Teststreifen.

 

Grüße
Dietmar

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Moin zusammen!

@pieschie  Das Bauchgefühl... Meines riet mir: kein „klappern“ riskieren, kein Marcumar. Mit dem Gedanken an eine Biologische Klappe konnte ich mich schlicht besser anfreunden. Mein Kardiologe bekräftigte die Wahl, obwohl ich bei der OP 2018 erst 47 Jahre alt war. Die OP war im Albertinen, Hamburg. 

Man sagte mir, dass als 2. OP - da ich ja hoffentlich noch reichlich Jahre erleben darf - auch eine TAVI möglich sein sollte, da meine Klappe 27 mm groß ist. Ich hatte vor der OP einiges gelesen und Videos geschaut ... und irgendwann schwirrte mir nur noch der Kopf: was ist die richtige Wahl? Wie schon erwähnt: letztendlich hat der Bauch entschieden. Das mag nicht klug, sogar unvernünftig oder vielleicht auch gut gewesen sein. Ich weiß es nicht.

Selbst jetzt frage ich mich hin und wieder, ob eine künstliche Klappe nicht klüger gewesen wäre... 


Mitte des Monats sieht mein Kardiologe mich zur 3. Kontrolle wieder (die letzte ist 1,5 Jahre her) und ich hoffe natürlich inständig, dass er nix zu beanstanden hat. Und natürlich hoffe ich auch, dass meine Klappe noch mindestens 18 Jahre fit bleibt. Wer weiß, was sich bis dahin alles Neues entwickelt hat. ;)

 

Im Vergleich zu all den anderen Foren-Mitgliedern habe ich leider zu wenig Ahnung und kann Dir natürlich zu nix raten. Noch dazu scheine ich mit einer Bio-Klappe in „jungen Jahren“ auch noch ein „Exot“ zu sein. 

 

Alles Gute für Dich und dass Du eine Wahl triffst, mit der Du Dich langfristig gut fühlst. :)

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Vielen Dank für eure Meinungen. Es hilft enorm zu wissen, dass man nicht alleine damit ist. Ich kann mich auch nicht mit einer mechanischen anfreunden, die Worte des Kardiologen haben mir aber schon Angst gemacht. Eine dritte OP wäre schon übel. Ich hatte immer auf DEN Durchbruch gehofft, der blieb aber in den 24 Jahren in den ich von meinem Problem weiß leider aus... Ela, ich hoffe, Deine Bioklappe hält länger als meine. Ich war sonst mit Bio sehr glücklich.... 

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Ich hab Willi jetzt seit November 2018 und was war? Hab  mir natürlich über alles erdenkliche umsonst den Kopf zerbrochen. Marcumar schränkt mich so gut wie gar nicht ein. Man entwickelt eine Routine. Grünzeug beispielsweise schlägt bei mir gar nicht an, dafür aber Sport. Da sinkt bei mir der INR. Im Sommer ist das Marcumar etwas träge und ich muss je nachdem anpassen. Das war das Einzige mal, wo er niedrig war, ansonsten gurke jede Woche zwischen 2,6 und 2,9 rum. Aber das sind minimale Dinge, mit denen ich sehr gut zurecht komme und jetzt weiß wie ich wann drauf reagieren muss. So trinke ich keinen Alkohol mehr, zum anstoßen bei Geburtstagen geht ein Bierchen aber klar. Hab auch zu Hause mal "getestet" wie der INR sich verändert. War jetzt nicht krass, aber muss halt nicht sein. Ich hatte damals Angst vor den Nebenwirkungen von Marcumar und bis auf paar Tage extrem trockene Haut im Brustbereich war zum Glück nichts.

Und die Frauensache...meine erste Periode danach war krass. Richtig stark. Ob es jetzt nur am Marcumar lag oder auch daran dass ich zudem PCOS habe, weiß ich nicht. Aber seitdem hat sich meine Mens eingependelt und war auch nicht mehr unnatürlich stark oder schmerzhaft.

Ich hab mir davor echt unnötig Sorgen gemacht und war der Meinung es wäre der totale Weltuntergang Marcumar nehmen zu müssen. Wenn man sich aber informiert ist das alles super easy. Ich hab mir noch eine Minitasche zugelegt, wo ich Pflaster etc. drin hab. Ein Mininotfallset quasi. Geht aber meist in der Tasche um, weil ichs ned brauch :D

 

In zwei Wochen geht's zum Klappen TÜV, mal sehen was rauskommt :)

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Danke.... Oje, daran hab ich ja noch garnicht gedacht. Die Monatsblutung ist bei mir eh schon unglaublich stark seit nem Jahr, ich kann dann kaum vor die Tür. Ich freue mich, dass du so gut klar kommst. Für mich ist das ein weiteres Argument dagegen... :( Ich würde am liebsten weglaufen und nichts tun.... Muss aber für meine Kinder funktionieren. 

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Also zur Mens muss ich was sagen: Ich nehme zwar Xarelto seit der Herzklappenrekonstruktion aufgrund Vorhofflimmerns,  die Blutungen waren aber immens und dadurch,  dass mein Hormonhaushalt nach der Op total durcheinander so durcheinander war,  hatte ich sehr häufig starke Blutungen,  die meinen HB in einen kritischen Bereich absinken ließen. Ich bin dann glücklicherweise,  wenn auch verfrüht,  in die Wechseljahre gekommen,  ansonsten hätte ich Hormonpräparate nehmen müssen. 

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Mein Hormonhaushalt ist eh durcheinander, ich löse ja normal meine Periode selbst aus. Seit der OP scheint sich da aber was eingependelt zu haben, zumindest hab ich sie jetzt regelmäßig und ohne großartige Probleme. Meine Hormontherapie musste ich aufgrund vom Marcumar ausschleichen lassen, da sich das Zeug nicht miteinander veträgt. War ärgerlich, aber musste sein.

 

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@Dietmar,

Vielen Dank für Deine Info zu den Nierenwerten. Bis jetzt hat man mir nur gesagt, dass ich das regelmäßig kontolieren lassen soll. Ich werde es beim nächsten Termin beim Doc ansprechen.

Und zu den Damen unter uns: Mir stellt sich die Frage was ist mit Wechseljahre --> Osteoporose -->Marcumar? Habt ihr da evtl. Infos bzw. Erfahrungen drüber?

Viele Grüße

Steffi

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Hallo zusammen,

am Ende ging bei mir doch eine Rekonstruktion aber ich hätte mich Ende 2018 mit 27 Jahren für einen biologischen Klappenersatz (Mitralklappe) entschieden. Hintergrund ist ein vorhandener Kinderwunsch. Bei einer mechanischen Herzklappe und den entsprechenden Blutverdünnern wäre dieser kaum erfüllbar gewesen bzw mit hohem Risiko auch für das Kind verbunden erklärten mir die Ärzte.

liebe Grüße 

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  • 2 weeks later...

Hallo,

inzwischen wurde ich am DHZ in München mit einer Re-Op an der Aortenklappe operiert, konnte nach 12 Tagen die Klinik verlassen und war danach noch 4 Wochen in der Reha.

Wie ich zuvor geschrieben habe, hätte ich gerne wieder eine biologische Klappe gehabt. die letzte hielt ja immerhin 14 Jahre. Danach konnte ich mir TAVI vorstellen.

Wie aber halt Benny schon gesagt hat, war das in meinem Fall so nicht möglich, da meine Klappe nur 21mm hatte. die Chirurgin sagte, dass sie das nur machen könne, wenn wie eine gleich große implantieren könne, sonst müsste sie eine mechanische Klappe nehmen, da so eine kleine biologische nicht lange hält.

Jetzt war alles so stark verwachsen, dass sie zu viel herausschneiden musste und sogar noch eine Aortenerweiterungsplastik einsetzten musste. Die OP war schwierig und dauerte 5 Stunden. Ich brauchte nicht wenig an Bluttransfusion und meine sämtlichen Leberwerte waren stark erhöht. Das lag wohl an dem Statin, das ich eingenommen hatte, sagten sie.

Ich habe jetzt eine mechanische SMJ 19 und muss Marcumar nehmen, das ich ja auch so gefürchtet habe. Ich empfinde das auch als Einschränkung. Man muss so viel beachten.

Muss ich jetzt das Skifahren auch aufgeben ...

Ständig muss man die Gerinnungswerte im Auge behalten, genug Vorrat an Medis etc da haben und wenn man einmal andere Medikamente oder einen Zahnarzttermin hat, fängt der Stress auch wieder an. Alles muss abgeklärt werden.

Trotzdem habe ich geschaut, dass ich in der Reha die Schulung für die Selbstmessung machen kann und habe jetzt auch seit letzter Woche mein Gerät bekommen.

Ich hatte die Re-Op auch etwas unterschätzt, da ich mich ansonsten noch jung und sportlich fühle. Die Verwachsungen sind eben ein 'Thema und eventuell Medikamente, wie Cholesterinstein.

unter den Lungen hatte ich rechts Wasser und links Luft. Man musste eine Drainage legen.

Ich habe mich jetzt sehr gut erholt und bin aber trotzdem froh, dass ich normalerweise nicht mehr operiert werden muss. Das wird von Mal zu Mal schlimmer.

3x könnten sie mich nicht aufschneiden, hatte die Chirurgin zu mir gesagt.

Ich versuche jetzt das Beste aus der Situation zu machen. die Klappe höre ich nur, wenn ich auf dem Bauch schlafe, dann muss ich die Position ändern.

Liebe Grüße

Lucy

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Am 5.6.2020 um 18:53 schrieb kardia_mou:

Hallo,

was Dietmar geschrieben hat, dem kann ich nur beipflichten auch die Aussage zur TAVI. Genau das sagte man mir auch. Ansonsten "plage" ich mich auch gerade mit der Entscheidung rum (noch kann ich wohl selbst entscheiden!?!) ob mechanische Klappe oder vielleicht die Ozaki Methode von Benny....etc.:unsure:

Dietmar, wenn es bei mir doch eine mechanische Klappe werden sollte, hoffe ich, dass ich genauso gut damit umgehen kann wie Du. Ich esse doch so gern und vieles was sich (angeblich?) nicht mit Marcumar vereinbaren liesse. Aber ich habe auch etwas Schiss, da ich gesehen habe, dass meine Nierenwerte nicht ganz soo schön sind. Wie belastend ist das während und nach der OP und auch mit der Einnahme von Marcumar, und und und...

Das erstmal dazu. :)

GLG

Steffi

Steffi,  Marcumar macht den Nieten nix, aber eine Reop birgt auch eine Gefahr für die Nieren.

 

LG Steffi 

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vor 19 Stunden schrieb Lucy:

Muss ich jetzt das Skifahren auch aufgeben ...

Ständig muss man die Gerinnungswerte im Auge behalten, genug Vorrat an Medis etc da haben und wenn man einmal andere Medikamente oder einen Zahnarzttermin hat, fängt der Stress auch wieder an. Alles muss abgeklärt werden.

 

Warum? Man muss sich erstmal an die neue Situation gewöhnen. Ich hab mir auch einen Kopf gemacht, was ich darf und was nicht. Auch was das Essen anging. Das war reine Kopfsache und mittlerweile mach ich all dass was mir Spaß macht und habe so gut wie gar keine Einschränkungen. Ich beschrifte meine Medikamente immer mit dem Datum um dann ein neues Rezept zu holen. Gib dir Zeit, aber gib nicht deine Hobbies auf!

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Hallo zusammen,

 

ich bin sehr dankbar darüber dass ich eine mechanische Aortenklappe habe. 
 

Mit Marcumar habe ich keinerlei Einschränkungen. Mit dem Coagucheck Gerät ist wirklich ein Segen. 
 

Euch alles Gute

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Am 29.6.2020 um 14:16 schrieb Lucy:

Hallo,

inzwischen wurde ich am DHZ in München mit einer Re-Op an der Aortenklappe operiert, konnte nach 12 Tagen die Klinik verlassen und war danach noch 4 Wochen in der Reha.

Wie ich zuvor geschrieben habe, hätte ich gerne wieder eine biologische Klappe gehabt. die letzte hielt ja immerhin 14 Jahre. Danach konnte ich mir TAVI vorstellen.

Wie aber halt Benny schon gesagt hat, war das in meinem Fall so nicht möglich, da meine Klappe nur 21mm hatte. die Chirurgin sagte, dass sie das nur machen könne, wenn wie eine gleich große implantieren könne, sonst müsste sie eine mechanische Klappe nehmen, da so eine kleine biologische nicht lange hält.

Jetzt war alles so stark verwachsen, dass sie zu viel herausschneiden musste und sogar noch eine Aortenerweiterungsplastik einsetzten musste. Die OP war schwierig und dauerte 5 Stunden. Ich brauchte nicht wenig an Bluttransfusion und meine sämtlichen Leberwerte waren stark erhöht. Das lag wohl an dem Statin, das ich eingenommen hatte, sagten sie.

Ich habe jetzt eine mechanische SMJ 19 und muss Marcumar nehmen, das ich ja auch so gefürchtet habe. Ich empfinde das auch als Einschränkung. Man muss so viel beachten.

Muss ich jetzt das Skifahren auch aufgeben ...

Ständig muss man die Gerinnungswerte im Auge behalten, genug Vorrat an Medis etc da haben und wenn man einmal andere Medikamente oder einen Zahnarzttermin hat, fängt der Stress auch wieder an. Alles muss abgeklärt werden.

Trotzdem habe ich geschaut, dass ich in der Reha die Schulung für die Selbstmessung machen kann und habe jetzt auch seit letzter Woche mein Gerät bekommen.

Ich hatte die Re-Op auch etwas unterschätzt, da ich mich ansonsten noch jung und sportlich fühle. Die Verwachsungen sind eben ein 'Thema und eventuell Medikamente, wie Cholesterinstein.

unter den Lungen hatte ich rechts Wasser und links Luft. Man musste eine Drainage legen.

Ich habe mich jetzt sehr gut erholt und bin aber trotzdem froh, dass ich normalerweise nicht mehr operiert werden muss. Das wird von Mal zu Mal schlimmer.

3x könnten sie mich nicht aufschneiden, hatte die Chirurgin zu mir gesagt.

Ich versuche jetzt das Beste aus der Situation zu machen. die Klappe höre ich nur, wenn ich auf dem Bauch schlafe, dann muss ich die Position ändern.

Liebe Grüße

Lucy

 

Hi Lucy, mir geht es glaube ich, gewissermaßen ähnlich wie dir. Ich habe eine Trifecta 19mm 2014 bekommen, weil ich damals erst 28 war und noch Kinder bekommen wollte. Habe dann auch einen Sohn bekommen, nun hielt die Klappe jedoch nur 6 Jahre und ich habe vor kurzem erfahren, dass sie höchstgradig verkalkt ist und raus muss. Da ich nach wie vor recht jung bin mit meinen 34 Jahren, fragten mich die Ärzte (UKE und AK St Georg, in beiden Kliniken bin ich bei den Chefärzten/Klinikleitungen) ob meine Familienplanung abgeschlossen sei. Ich war nicht sicher und sprach auf die wenigen Beispiele an, bei denen Frauen unter Marcumar Kinder bekommen haben und alles gut lief. Nein, davon raten sie beide vehement ab, es sei für Kind und Mutter lebensgefährlich. 

 

Nun komme ich mit diesem Gedanken noch nicht zurecht, die Familienplanung komplett zu begraben und überlege, nun noch einmal eine Bioklappe zu nehmen, auch wenn diese erneut nur 19mm haben kann. Vielleicht hat jemand von Euch Erfahrung mit einer Aortenringerweiterung in Kombination mit Bioklappen? 

 

Ich kann mir nicht vorstellen, nun mit 34 auf Marcumar angewiesen zu sein, mit der Ernährung habe ich sicher keine Probleme, aber ich habe halt einen kleinen, wilden Sohn, mit dem ich weiter toben möchte, und möchte auch mal einen Wein trinken, ohne dass das fatal endet. 

Ich bin die letzten Jahre völlig beschwerdefrei und ohne Medis durchs Leben gegangen und niemand musste von meiner Herzkrankheit wissen. Eigentlich hätte ich das gerne weiterhin. Aber das würde mit einer weiteren Bioklappe ja die definitive Re-OP in ein paar Jahren bedeuten. Und niemand kann mir versprechen, dass ich mit der mechanischen Klappe wirklich nicht mehr operiert werden muss. Schließlich lägen idealerweise noch gute 60 Jahre Lebenszeit vor mir. 

 

Mein Kopf ist ein Wirrwarr, ich finde diese Schwere der Entscheidung unglaublich belastend. Als müsste man sich für das geringste Übel entscheiden... Freunde und Familie sind ja für mich da, aber wirklich helfen und was abnehmen kann keiner. 

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Hallo Maja,

das ist wirklich schwierig und nur individuell zu entscheiden. Ich bin fast 30 Jahre älter und die Bioklappe hatte immerhin 14 Jahre gehalten, auch wenn sie nur 21 mm Durchmesser hatte.

Gerne hätte ich nochmals eine Bioklappe gehabt, da ich auch das gesunde und beschwerdefreie Leben diese 14 Jahre sehr genossen habe.

Jede weiter OP wird aber immer schwieriger und ich hätte nicht gedacht, dass die OP so schwer wird, da ich mich noch so gesund und fit fühlte.

Aber zu Deinem Fall. Ich hätte wahrscheinlich in so jungen Jahren und mit Kinderwunsch eine Ross-OP in Erwähnung gezogen. Dafür in einem renommierten Zentrum wie z.B. die Sana Klinik in Stuttgart. Die Re-OP Raten der Pulmonalklappe im Alter liegen bei 20%. Das ist vertretbar. Die OP dauert länger und ist schwieriger aber wie gesagt machbar.

Alternativ noch einmal eine Bioklappe und wenn du dann die 3. OP brauchst. 60 Jahre mit Marcumar finde ich auch nicht ohne.

Mit 1 bis 2 % schwerwiegender Komplikationen pro Jahr, kommst du auf 60 bis 120 % also zu 100 % bekommst du irgendwann einen Schlaganfall oder eine Hirnblutung.

Ich finde die Messerei schon eine Belastung. Ständig muss man sich einen Kopf über seine Werte machen und die Wochendosis anpassen.

Ob ich überhaupt noch ein Glas Wein oder auch nur mal ein Radler trinken kann, weiß ich noch nicht. Bis jetzt habe ich noch keine so stabilen Werte. Ich bin aber auch Neumesser.

Mal sehen, wie und ob sich das bei mir einpendelt. 

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Hallo Lucy,

 

das wird schon. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, ein Glas Wein (oder zwei) sind kein Problem. Und Radler kannst du soviel trinken, wie du willst, da passiert nichts. 

Ja, ich weiß, am Anfang ist man übervorsichtig. Das legt sich aber im Laufe der Zeit. Bezogen auf den INR spielt die Ernährung dann nur noch eine untergeordnete Rolle.

 

Grüße

Dietmar

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vor 3 Stunden schrieb marathon2:

Hallo Lucy,

 

das wird schon. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, ein Glas Wein (oder zwei) sind kein Problem. Und Radler kannst du soviel trinken, wie du willst, da passiert nichts. 

Ja, ich weiß, am Anfang ist man übervorsichtig. Das legt sich aber im Laufe der Zeit. Bezogen auf den INR spielt die Ernährung dann nur noch eine untergeordnete Rolle.

 

Grüße

Dietmar


ich finde es gut, wie du die Angst vor Marcumar nehmen willst. Nur sind hier ja sehr unterschiedliche Meinungen unterwegs bzw. Erfahrungen, sodass es nicht unbedingt jedem so gut und einfach gelingt, eine hohe Lebensqualität mit Marcumar zu fühlen. 
 

 

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vor 29 Minuten schrieb Maja86:


ich finde es gut, wie du die Angst vor Marcumar nehmen willst. Nur sind hier ja sehr unterschiedliche Meinungen unterwegs bzw. Erfahrungen, sodass es nicht unbedingt jedem so gut und einfach gelingt, eine hohe Lebensqualität mit Marcumar zu fühlen. 
 

 

Dachte ich Anfangs auch und ich war erstmal üüüüübervorsichtig mit allem. Das war alles Quatsch, denn man muss sich nur mit den Dingen auseinander setzen.

Ich hab mit dem Marcumar keine Probleme und die Lebensqualität ist nicht eingeschränkt. Ich hab mich bewusst für die mechanische Klappe entschieden und bereue die Entscheidung nicht. Das mit dem Messen lernt man auch und es ist reine Gewöhnungssache.

Meine Klappe hab ich mit 26 bekommen.

bearbeitet von AnneS
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vor 16 Stunden schrieb Maja86:

 

Hi Lucy, mir geht es glaube ich, gewissermaßen ähnlich wie dir. Ich habe eine Trifecta 19mm 2014 bekommen, weil ich damals erst 28 war und noch Kinder bekommen wollte. Habe dann auch einen Sohn bekommen, nun hielt die Klappe jedoch nur 6 Jahre und ich habe vor kurzem erfahren, dass sie höchstgradig verkalkt ist und raus muss. Da ich nach wie vor recht jung bin mit meinen 34 Jahren, fragten mich die Ärzte (UKE und AK St Georg, in beiden Kliniken bin ich bei den Chefärzten/Klinikleitungen) ob meine Familienplanung abgeschlossen sei. Ich war nicht sicher und sprach auf die wenigen Beispiele an, bei denen Frauen unter Marcumar Kinder bekommen haben und alles gut lief. Nein, davon raten sie beide vehement ab, es sei für Kind und Mutter lebensgefährlich. 

 

Nun komme ich mit diesem Gedanken noch nicht zurecht, die Familienplanung komplett zu begraben und überlege, nun noch einmal eine Bioklappe zu nehmen, auch wenn diese erneut nur 19mm haben kann. Vielleicht hat jemand von Euch Erfahrung mit einer Aortenringerweiterung in Kombination mit Bioklappen? 

 

Ich kann mir nicht vorstellen, nun mit 34 auf Marcumar angewiesen zu sein, mit der Ernährung habe ich sicher keine Probleme, aber ich habe halt einen kleinen, wilden Sohn, mit dem ich weiter toben möchte, und möchte auch mal einen Wein trinken, ohne dass das fatal endet. 

Ich bin die letzten Jahre völlig beschwerdefrei und ohne Medis durchs Leben gegangen und niemand musste von meiner Herzkrankheit wissen. Eigentlich hätte ich das gerne weiterhin. Aber das würde mit einer weiteren Bioklappe ja die definitive Re-OP in ein paar Jahren bedeuten. Und niemand kann mir versprechen, dass ich mit der mechanischen Klappe wirklich nicht mehr operiert werden muss. Schließlich lägen idealerweise noch gute 60 Jahre Lebenszeit vor mir. 

 

Mein Kopf ist ein Wirrwarr, ich finde diese Schwere der Entscheidung unglaublich belastend. Als müsste man sich für das geringste Übel entscheiden... Freunde und Familie sind ja für mich da, aber wirklich helfen und was abnehmen kann keiner. 

Hallo Maja,

Du hast Paar Fragen gestellt, die möchte ich versuchen zu beantworten.

Erweiterungsplastik des Annulus ist nicht triviale Sache, deswegen versuchen viele Herzchirurgen diese vermeiden. Aus eigener Praxis habe ich eine Patienten an diese Operation verloren, so nehme ich die sehr ernst und auch deswegen habe ich mich für andere alternativen entschlossen. Die erste in der Wahl war (vor OZAKI :-) ) war komplette Wurzelersatz - dimensional unvergleichbar mit dem normalen Klappenersatz, aber besser als "kleine" Klappe. Die zweite Erfahrung - habe vor mehreren (6-7) Jahren junge Patientin (20-21ca) operiert und versucht nichtrekonstruirbare Klappe zu rekonstruieren - ging nicht und hat von mir auch 21 Magna Ease, die beste Klappe  (diesmal war keine Resilia) bekommen. Die erwarte ich auch bald zu Reoperation (ob zu mir kommt ist aber immer die Frage). Heutzutage biete ich diesen Patienten eine OZAKI -OP als die erste Wahl. Warum? 1. für kleine Annuli hat die beste Hämodynamik. 2. Es ist immer die Operation in Aorta (die Umgebung bleibt = Reoperation ist dann deutlich einfacher). 3. Für kleine Bioklappen ist immer die Langzeitprognose schlecht.

Wenn du Zeit und Lust hast, bin für persönlicher Gespräch immer bereit.

PS - Ich gucke nie durch "Rosabrille". Du bekommst von mir die raue Realität.

Email: Jaroslav.benedik@helios-gesundheit.de

Mit freundlichen Grüßen

Benny

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Ich finde auch,  dass Lebensqualität was ganz individuelles ist und z.B. in die Überlegungen auch die langfristigen Auswirkungen von Gerinnungshemmern bei noch jungen Menschen nicht außer Acht gelassen werden dürfen unabhängig jetzt von den Erleichterungen des Selbstmessens. 

Bei meinem Vater war der Wert nach langfristiger Einnahme fast nicht mehr beherrschbar.

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Am 30.6.2020 um 06:52 schrieb steffi:

Steffi,  Marcumar macht den Nieten nix, aber eine Reop birgt auch eine Gefahr für die Nieren.

 

LG Steffi 

Ok. Lieben Dank für die Info, Steffi

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Am 2.7.2020 um 17:08 schrieb Lucy:

Hallo Maja,

das ist wirklich schwierig und nur individuell zu entscheiden. Ich bin fast 30 Jahre älter und die Bioklappe hatte immerhin 14 Jahre gehalten, auch wenn sie nur 21 mm Durchmesser hatte.

Gerne hätte ich nochmals eine Bioklappe gehabt, da ich auch das gesunde und beschwerdefreie Leben diese 14 Jahre sehr genossen habe.

Jede weiter OP wird aber immer schwieriger und ich hätte nicht gedacht, dass die OP so schwer wird, da ich mich noch so gesund und fit fühlte.

Aber zu Deinem Fall. Ich hätte wahrscheinlich in so jungen Jahren und mit Kinderwunsch eine Ross-OP in Erwähnung gezogen. Dafür in einem renommierten Zentrum wie z.B. die Sana Klinik in Stuttgart. Die Re-OP Raten der Pulmonalklappe im Alter liegen bei 20%. Das ist vertretbar. Die OP dauert länger und ist schwieriger aber wie gesagt machbar.

Alternativ noch einmal eine Bioklappe und wenn du dann die 3. OP brauchst. 60 Jahre mit Marcumar finde ich auch nicht ohne.

Mit 1 bis 2 % schwerwiegender Komplikationen pro Jahr, kommst du auf 60 bis 120 % also zu 100 % bekommst du irgendwann einen Schlaganfall oder eine Hirnblutung.

Ich finde die Messerei schon eine Belastung. Ständig muss man sich einen Kopf über seine Werte machen und die Wochendosis anpassen.

Ob ich überhaupt noch ein Glas Wein oder auch nur mal ein Radler trinken kann, weiß ich noch nicht. Bis jetzt habe ich noch keine so stabilen Werte. Ich bin aber auch Neumesser.

Mal sehen, wie und ob sich das bei mir einpendelt. 

 

Hi Lucy, genau diese Gedanken wie du sie aufführst, hatte ich auch und habe mich nun definitiv gegen die mechanische Klappe entschieden. 

Mir wurde nun auch zur Ross-OP geraten und ich finde sowohl die Langzeit-Beobachtungen als auch die Erfahrungsberichte hier im Forum, stützen die positiven Argumente der Ärzte dafür. 

Ich wünsche Dir, dass du mit den Messungen und allgemein mit dem Medikament wenig Nebenwirkungen und keine großen Einschränkungen hast. 

 

Liebe Grüße, 

Maja 

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Am 3.7.2020 um 07:19 schrieb Benny:

Hallo Maja,

Du hast Paar Fragen gestellt, die möchte ich versuchen zu beantworten.

Erweiterungsplastik des Annulus ist nicht triviale Sache, deswegen versuchen viele Herzchirurgen diese vermeiden. Aus eigener Praxis habe ich eine Patienten an diese Operation verloren, so nehme ich die sehr ernst und auch deswegen habe ich mich für andere alternativen entschlossen. Die erste in der Wahl war (vor OZAKI :-) ) war komplette Wurzelersatz - dimensional unvergleichbar mit dem normalen Klappenersatz, aber besser als "kleine" Klappe. Die zweite Erfahrung - habe vor mehreren (6-7) Jahren junge Patientin (20-21ca) operiert und versucht nichtrekonstruirbare Klappe zu rekonstruieren - ging nicht und hat von mir auch 21 Magna Ease, die beste Klappe  (diesmal war keine Resilia) bekommen. Die erwarte ich auch bald zu Reoperation (ob zu mir kommt ist aber immer die Frage). Heutzutage biete ich diesen Patienten eine OZAKI -OP als die erste Wahl. Warum? 1. für kleine Annuli hat die beste Hämodynamik. 2. Es ist immer die Operation in Aorta (die Umgebung bleibt = Reoperation ist dann deutlich einfacher). 3. Für kleine Bioklappen ist immer die Langzeitprognose schlecht.

Wenn du Zeit und Lust hast, bin für persönlicher Gespräch immer bereit.

PS - Ich gucke nie durch "Rosabrille". Du bekommst von mir die raue Realität.

Email: Jaroslav.benedik@helios-gesundheit.de

Mit freundlichen Grüßen

Benny

 

Hallo Benny, vielen Dank für Deine Infos und Empfehlungen. Ich habe mich nun für Ross entschieden. Bei der Ozaki-OP gibt es für mich zu wenig Langzeitstudien, wie auch... :) Aber da es für mich immens wichtig ist, da ich noch jung bin und einen Kinderwunsch hege, muss ich mich darauf stützen. 

 

Ich hoffe, es geht alles gut, bin aber eh immer optimistisch und weiß, dass jede entscheidung richtig sein wird und sollte es Probleme geben, mache ich niemandem einen Vorwurf, mir selbst auch nicht. 

 

Viele Grüße

Maja

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Hallo liebe Maja

im Oktober werden es 14 Jahre dass ich nach Ross operiert wurde.

Mein Zustand ist, als ob ich nie operiert worden wäre, keinerlei Probleme, keine Medikamente, volle Belastbarkeit.

Ich denke, dass gerade bei der Ross-OP die Erfahrung des Chirurgen am wichtigsten ist.

 

 

 

 

 

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