Jump to content

Pro und Contra: Biologische oder mechanische Herzklappen


lokomo
marathon2
Nachricht hinzugefügt von marathon2

Hallo,

 

ich habe die aktuellen Diskussionsbeiträge aus dem Thread „Gründe für biologische oder mechanische Herzklappen“ hierher verschoben.

Bitte führt die weitere Diskussion über dieses Thema nur in diesem Thread.

 

Grüße
Dietmar

Empfohlene Beiträge

Liebe Leidensgenossen,

 

in 5 Tagen soll ich einen Aortenklappenersatz bekommen und weiß immer noch nicht, was ich tun soll!!!

 

Ich bin fast 52 Jahre alt und habe sonst keinerlei Erkrankungen, Allergien oder sonst etwas. Ich bin männlich, 187cm groß, ca 80 kg schwer. Mache gerne Sport z.B. Skifahren  und Skitourengehen, Mountainbiken.

 

Ich habe nun Meinungen von verschiedenen Herzchirurgen,  dass die Bioklappe nun schon länger halten würde und das Risiko der Reoperation durch die TAVI nicht mehr so hoch wäre.

Die Klappe hätte wahrscheinich einen Durchmesser von 25mm bis 27mm. Je größer, umso länger soll die Haltbarkeit sein, da dann die hämodynamische Belastung nicht so groß wäre.

Demgegenüber steht die mechanische Klappe, die zwar ewig halten soll, aber das leidige Marcumar nach sich zieht. Die Kontrolle stört mich weniger, allerdings habe ich Angst vor Komplikationen evtl. bei Sportunfällen.

 

Der operierende Herzchirurg empfiehlt mir eine mechanische Klappe, er setzt mir aber auch eine biologische ein.

 

WAS SOLL ICH TUN! Ich kenne den Artikel aus dem Ärzteblatt aus 2008, hat sich seitdem was getan?

 

Liebe Grüße

 

Thomas

Link zu diesem Kommentar
  • Antworten 40
  • Created
  • Letzte Antwort

Top Posters In This Topic

  • lokomo

    11

  • Brigittchen

    6

  • windsurfgleiten

    6

  • marathon2

    4

Ich weiss, aber es gibt Kliniken, die rekonstruieren Aortenklappen aus dem Perikard. Es ist halt die hämodyn. beste Lösung. Klar, es muss möglich sein.

 

Also meine Kardiologin behandelt viele Patienten mit biologischen Klappen, die schon sehr lange halten und der Kardiologe in der Herzklinik meinte, in naher Zukunft müsste man bei mechanischen Klappen aufgrund der modifizierten Beschaffenheit/Oberfläche   keinen Gerinnungshemmer wie Marcumar mehr nehmen,  sondern nur Ass. Ob dies wirklich so ist,keine Ahnung.

Link zu diesem Kommentar

Moin Thomas!

 

Mit welcher Klappe - glaubst Du - würdest Du Dich wohler fühlen? Womit kannst Du besser umgehen: in bestenfalls 15 Jahren wieder operiert werden zu müssen, aber dafür keine Blutverdünnung zu benötigen? Oder eben vermutlich diese OP kein zweites Mal machen lassen zu müssen, aber dafür Sorge bei jedem Sturz (innere Blutungen?), Verletzungen zu haben?

 

Ich bin 47 J., 188 cm groß und habe seit 8 Wochen eine biologische Aortenklappe m. 27 mm Durchmesser. Das einzige Medikament, das ich nehme ist 1x ASS 100 täglich.  

 

Eine künstliche Klappe hatte ich für mich nie ernsthaft in Betracht gezogen.  Aber hier gibt es sicher ganz viele verschiedene Ansichten und Menschen, die viel Wissen angehäuft haben. Ich bin ja noch ein Noob :) 

Und Du musst Dich mit Deiner Entscheidung wohl fühlen...

 

Liebe Grüße 

Ela

Link zu diesem Kommentar

"Bestes für`s Herz" --wäre schön, wenn Du Deine Argumente hier nennen würdest. Du scheinst aus der Branche zu sein. Vielleicht hast Du Statistiken zur Haltbarkeit in Abhängigkeit vom Transplationsalter?

 

Viele Grüße

Link zu diesem Kommentar

Natürlich werde ich dir nicht sagen, was du tun sollst :rolleyes:, aber ich halte das Marcumar nicht für so schlimm, wie immer alle tun. Mein Kardiologe meinte auch schon, dass ich jetzt weiß Gott wie aufpassen müsste. Aber ich finde es gar nicht so wild. Ich merke jetzt keinen Großen Unterschied ob ich mir bei der Gartenarbeit, die Beine aufschürfe, aufkratze oder mich in den Finger schneide.

 

Meine Zahnärztin hat Anfang des Monats bei INR von 2,8 keinen Stress gehabt. Und bei einer minimalinvasiven Bauchoperation anfang des Jahres war ich auf Heparin umgestellt, und der Arzt meinte nachher total entspannt, er hätte quasi kein Blut gesehen....

 

Link zu diesem Kommentar

Liebe Ela,

 

ich fühle mich mit der Klappe wohler, mit der ich länger gut leben kann.

Ich möchte mich sportlich nicht zu sehr einschränken.

Ich überlege welche zustätzliche Sterbewahrscheinlichkeit mir Marcumar bringt, kumuliert über die Jahre und welche Sterbewahrscheinlichkeit mir eine ReOP bringt natürlich noch bewertet mit der Dauer, bis zu dem  Ereignis. So eine Art Investitionsentscheidung nach Kapitalwertmethode ;-). Die wichtigen für mich Unbekannten ist die Sterbewahrscheinlichkeit durch Marcumar, die wahrscheinlich auch von meinem Verhalten beeinflussbar ist. Die anderen großen Unbekannten sind die Dauer bis zur ReOP und die Sterbewahrscheinlichkeit bei der ReOP- wird evtl. von der OP-Methode Tavi oder klassische OP abhängen.

Man könnte eventuell eine verminderte Lebensqualität durch Marcumar in diese "Entscheidungsformel" einbringen.

 

Bin Techniker und Kaufmann und muss gelegentlich Entscheidungen treffen....deswegen dieser Lösungsansatz...

 

HERZLICHE Grüße

 

Thomas

Link zu diesem Kommentar

Hallo mendikant,

 

Deine Aussage hilft mir sehr weiter, um die Beeinträchtigung im Leben abschätzen zu können. Das verschiebt meinen Pendel zur künstlichen Klappe!

 

Vielen Dank

 

P.S: Falls das Thema hier nicht am richtigen Platz ist, bitte ich den Administrator um Hinweis und Verschiebung.

Link zu diesem Kommentar

Deine Denke gefällt mir. Bitte berücksichtige noch folgendes

a) die meisten Bioklappen werden statistisch gesehen keine 10 Jahre alt. (Quelle müsste ich wieder suchen)

(B) Ich bin im Nachhinein froh, die Reoperation mit 37 gehabt zu haben. Ich denke das wäre mir mit 50 oder so zu anstrengend geworden. Mit 52 würde ich keine ReOP mehr einplanen wollen

c) Wie lange willst du noch Sport machen?

d) wie schätzt du das risiko bei deinen sportarten ein? Beim Mountainbiken ist sicherlich auch die Zeit bis Rettung kommen kann länger...

Link zu diesem Kommentar

Die Statistik mit der BioKlappe kann man so nicht stehen lassen. Je älter du wirst, umso länger hält sie aufgrund des sich verändernden Stoffwechsel.

 

Ich bin auch Kauffrau und liebe Statistiken, nur der Körper folgt oft keinen Statistiken und Gott sei Dank gibt es nirgends noch so viel Individualität wie in der Medizin.

Ich habe eine Rekonstruktion und muss trotzdem Xarelto nehmen aufgrund Vorhofflimmern seit meiner Herzop. Ich habe mich seitdem noch nie geschnitten oder verletzt trotz genügend Situationen hierfür.

Ich habe die seltesten  Infekte und Krankheiten gehabt (Wahrscheinlichkeit im Promillebereich), aber noch nie im Lotto gewonnen. 

Aber ich habe eine tolle Familie, einen super Job und liebe Freunde und eine gute Chance,  noch eine Weile mit ihnen verbringen zu dürfen, was will ich mehr.

Liebe Grüße 

Brigitte 

 

Link zu diesem Kommentar

Also da muss ich Brigitte recht geben und kann nur etwas klassische Literatur empfehlen: Homo Faber. Der technische Mensch. Denn genau wie in dem Buch von Max Frisch kam mir meine Realität vor.

Ich habe ähnlich rational die OP geplant. Nach Wahrscheinlichkeiten, daher OP Ort, Chirurg, Zeitpunkt und alles basierend auf Messwerten - und dann kommt alles anders.

 

Ein Professor sagte mal zu mir: Diese ganzen Messwerte, das ist doch Kaffesatzleserei. Man kann das nur über Erfahrung und die Gesamtsituation bewerten. Jeder ist anders.

 

Der technische Anspruch ist aber, mathematische Genauigkeit in Diagnose und Behandlung zu erreichen und das wird es nie geben. Teilweise in der Anspruch dennoch ein sinnvolles Ziel, teilweise ist es aber auch unsinnig.

 

Inzwischen glaube ich wir stehen bei manchen Dingen dadurch im Kampf mit unserem Bauchgefühl. Wir versuchen über zu viele Werte rationale Entscheidungen zu treffen, manchmal wissen wir es aber instinktiv besser. 

Und dann ertappen wir uns dabei, wie die Ratio selektiv Argumente sucht, unser Bauchgefühl zu stützen. 

 

Lange Rede: Jetzt über Re-OP Wahrscheinlichkeiten versus OP Risiko und Marcumarrisiko zu gehen, hilft meines Erachtens nicht weiter. Das sind ja auch alles nur Statistiken und manche Leute haben schon ein Bauchgefühl, ob sie zB viele Dinge nicht vertragen und mit Marcumar Probleme bekommen könnten. Wobei ich mich frage warum man bei Elektiv-OPs das nicht vorher mal als Test für eine gewisse Zeit ausprobiert...

 

Ich finde die Entscheidung unheimlich schwierig. Ross-OP wäre auch eine Option, die manche wählen, die kein Marcumar wollen.

 

Ich würde es nicht zu kompliziert machen und mir vor allem die Frage stellen, ob ein Leben möglich ist, bei dem auf bestimmte Dinge verzichtet werden muss aufgrund des Verletzungsrisikos. Falls ja, wäre mir die mechanische Klappe lieber. Falls nein, muss es wohl eine biologische sein oder Ross-OP oder ggf David-Rekonstruktion, aber die geht hier vermutlich nicht. 

 

LG, Malte

Link zu diesem Kommentar

Also ersma and Brigittchen...

“Rekonstruktion muß möglich sein!“ ist absolut falsch und gehört aufgrund des Erzeugens falscher Hoffnungen nicht einmal in so ein entmediziniertes Betroffenenforum. Diese Aussage von Dir ist- entschuldige bitte meine Offenheit, Blödsinn. Nicht jede Aortenklappenschädigung lässt sich reparieren. Und von den rund 80 Herzzentren in unserem Land beherrschen nur wenige fundierte und langfristige Rekonstruktionen. 

Ferner ist falsch, dass aus Pericard ganze Aortenklappen „nachgebaut“ werden- richtig ist nur, dass Pericard dazu herangezogen wird.

Ob nun bei Thomas eine Rekonstruktion nicht möglich ist, weil das Herzzentrum das schlicht nicht leisten kann oder will, oder ob tatsächlich medizinisch fundiert ein Ausschluss vorliegt, kann ich kaum beurteilen. Beides ist aber möglich. 

Weiter schreibst Du von einem Kardiologen, der von Blutverdünner-freien mechan. Klappen träumt. 

Ich denke, den Traum träumt er sehr einsam und allein. Der Anteil an mechan. Klappen geht seit Jahren drastisch zurück und ich bin der Überzeugung, dass diese in 5-8 Jahren von Markt verschwunden sind. 

Aufgrund der Blutverdünnung- besonders aber aufgrund des Ausschlusses von Valve in Valve (eine TAVI geht Jahrezehnte nach Implant in die Prothese) wird es Mechanische nicht mehr lange geben. 

Im Bereich der Bioklappen gibt es eine neue Klappe am Markt, deren Gewebe für aktivere Patienten gestaltet ist. 

Gerade aktivere Patienten, die eben noch keine 70+ sind, verkalken Bioklappen schneller... genau dort setzt die neue Technik an. 

Google doch 'mal Inspiris Resilia aortic valve Edwards Lifesciences... da kannst Du nachlesen, was es mit dem Gewebe der Klappe für aktivere Patienten auf sich hat. 

Stellst Du sie Deinem Chirurgen vor, hängt es sehr von der Region ab, in der Du wohnst- die ist neu und damit nicht billig. Und nicht jedes Herzzentrum kann und will die finanzieren. 

Du bist 52... das ist ganz schön jung für eine biologische Klappe, ja. 

Ich bin 44 und würde sofort eine Bioklappen nehmen. Aber das ist Ansichtssache und ich habe damit jeden Tag zu tun. 

Rechnest Du 10-15 Jahre mit einer gewöhnlichen Bioklappe (Inspiris möchte gern 15-20 Jahre halten), bist Du um die 65, wenn die Klappe getauscht werden muß. 

Das machst auf dann minimalinvasiv und noch'mal chirurgisch. Die hält dann wieder 10-15 Jahre, weil das immer noch eher jung ist. Dann bist Du knappe 80/ Anfang 80 und lässt Dir valve in valve 'ne TAVI verpassen. Aus meiner Sicht: Passt das!

 

Rechnen wir mit der Inspiris und die hält, was die derzeitigen Studien mutmaßen lassen, hält die 15-20 Jahre.

dann bist Du also Anfang 70 und könntest Dir dann gleich eine TAVI wünschen- die Inspiris dehnt sich aus und Du verlierst dann keine Klappengröße ... wäre auch ein Konzept. 

 

Es gibt keine „echte“ Analyse, was besser ist. Es gibt Gefühle, Mutmaßungen, Studien aus verschiedenen Interessenlagen und.... die einfache blöde Tatsache, dass man etwas entscheiden muss, was man nicht absehen kann.

 

Versagt Deine erste biologische Klappe (und hinterfrage um Gottes Willen den Hersteller und die Qualität- nicht alle Ärzte können frei entscheiden, was sie implantieren, wenn der Einkauf die Ränge festgelegt hat!) ... also versagt Deine erste Biologische nach zwei Jahren, ist das blöd und Du hast Dich (gefühlt) falsch entschieden und Pech gehabt. Unwahrscheinlich- kann aber passieren. 

 

Du kannst aber auch Pech mit der mechan. Prothese haben- sehr unwahrscheinlich... aber auch da habe ich ausgerissene Klappentüren gesehen. Und das ist dann gern final. 

 

Biologische Versagen eher langsam, mechanische Klappen selten- aber dann sofort und komplett. 

 

Du musst nur auf der Basis dessen entscheiden, was Du fühlst und denkst. 

 

„Richtig“ und „falsch“ gibt es hier nicht. 

 

Ich verkaufe/ betreue ausschließlich chirurgische (also keine TAVI) Bioklappen und kann dennoch damit leben, dass sich jemand für ‚mechanisch‘ entscheidet. 

Ich segele- und möchte kein Marcumar nehmen und kein Klicken auf der Brust hören (das betrifft dann ggf. und nicht sicher aber eben vielleicht eher Deine Partnerin) ... aber auch ich kann Pech haben und so‘n Bioteil nach zwei Jahren verkalken. 

 

Es gibt da keine Sicherheit. 

Google 'ma nach dem neuen Flagschiff und sprich‘ ggf. mit Deinem Doc oder einem seiner Wettbewerber (Nachbarherzzentrum) und frag', was die da denn so implantieren (nimm bitte mit 52 keine Schweineklappe und lauf' weg, wenn sie Dir so'n Ding anbieten- zu jung Du bist, mein Jedi!) und dann geh' in Dich oder lass uns telefonieren. :-)

Link zu diesem Kommentar

Hallo Mendikant,

 

ja ich habe auch die Befürchtung, dass die Bio-Klappe bei meinem Alter bzw. Immunsystem, vielleicht auch bei meiner mechanischen Beanspruchung einen höheren Verschleiss hat und schon nach 10 Jahren das Bangen anfängt, wann die nächste OP ist.

 

Sport wollte ich noch lange machen. Mein Dady fährt mit 82 Jahren noch Ski. Klar kann man alles eine Stufe weniger riskant machen und das stellt sich mit dem Alter auch eher so ein.

Ich denke, dass ich beim Sport wie Mountainbiken vieleicht mit Protektoren arbeiten kann, dass ein Sturz sich nicht so tragisch auswirkt. Klar, irgendwo am Berg könnte es sein, dass Hilfe länger braucht. Gibt es sowas wie eine Notfall-Medikament, dass man sich bei einem Unfall selbst verabreichen könnte um die Blutung einzudämmen?

 

LG Thomas

Link zu diesem Kommentar

Hallo Brigitte und Malte,

 

danke für Eure Antworten. Ich wollte zwar nicht so sehr über Statistik und Bauchgefühl reden. Ich denke aber, dass das Bauchgefühl die Kumulierung der Erfahrungen ist, die man selbst gemacht hat bzw. die einem mitgeteilt wurden und somit auch eine innere Statistik ist, auch wenn sich dessen vielleicht gar nicht bewusst ist. Die Erfahrung, von der der von Dir zitierte Professor spricht, könnte er auch dokumentieren und damit seine Entscheidung auf eine transparente nachvollziehbare Ebene bringen.

Natürlich lässt eine Statistik nur wenig Aussagen über ein einzelnes zukünftiges Zufallsereignis (OP ;-)) zu. Ausreisser gibt es immer.

Man muss sich auch hüten, seine eigene Statistik zu fälschen, wenn man selktiv nur Argumente sieht, die dem Bauchgefühl "Recht geben".

 

Liebe Grüsse

 

Thomas

bearbeitet von lokomo
Link zu diesem Kommentar

Hallo "Bestes für's Herz",

 

mir wurde eine "Perimount"  angeboten- gerade weil bei dieser Klappe eine Tavi gut möglich sein soll.

Die Argumentation mit dem Ersatz durch die TAVI kenne ich eben auch so. Aber auch eine TAVI ist kein Spaziergang. Ich denke an Blutungen, Abplatzungen mit der Gefahr eines Schlaganfalls insbesondere wenn die Gefäße in höherem Alter nicht mehr so toll sind.

Grundsätzlich finde ich Bio auch sympathisch. Mir ist es aber zu wenig aus einem undifferenzierten Bauchgefühl heraus eine Entscheidung über mein Leben zu treffen.

 

Dem Argument, dass die mechanischen Klappen bald der Geschichte angehören, weil bei Ihnen TAVI nicht möglich ist, kann ich nicht nachvollziehen. Bei einer mechanischen Klappe gibt es so gut wie keine Degenaration, so dass eine TAVI auch nicht nötig ist. Sicher gibt es Situationen, bei denen die Klappe wieder raus muss, das geht aber nie mit Tavi.

 

Ich segle auch gerne. Wenn meine Freundin das klicken stört, war vielleicht nicht die Wahl der Klappe, sondern der Freundin falsch ;-)

 

LG Thomas

Link zu diesem Kommentar

Hallo Thomas,

 

solltest Du Dich für Bio entscheiden, hast Du mit der Perimount die Mama aller Perdicardklappen und meiner persönlichen Ansicht nach, ein super Gerät. Sie ist seit fast 30 Jahrem auf dem Markt und für ihre Qualität und Verlässlichkeit bekannt und beliebt. 

Und ja, sie kommt aus meinem Stall. 

 

Ein nein- weder eine TAVI noch ein chirurgischer Eingriff ist ein Spaziergang... denn den würdest Du sicher ungern verschlafen...! ;-)

 

Entscheide Dicz in Ruhe und bewusst... dann ist das die richtige Entscheidung. 

Entweder für KlickKlack oder Kuhklappe aus Holsteiner Schwarzbunt.

(Das ist tatsächlich die einzig verwendete Kuhrasse für die Pericard-Gewinnung)

;-)

 

Dir alles Gute! 

Link zu diesem Kommentar

Es gibt von Richard David Precht ein schönes Gespräch über das Thema "messbare Welt". Wir wollen heute alles messen. Selbst Soziologen messen heute, indem sie Umfragen auswerten und Statistiken erzeugen. 

Nun stimmt das ja auch für einige Bereiche. Auch für die Klappenwahl ist das absolut wichtig!

 

Precht argumentiert aber, dass manche Bereiche nicht messbar sind und wir diese Bereiche somit heute vernachlässigen. Das ist seiner Meinung nach ein Grund, warum es kaum gesellschaftliche Zukunftsvisionen gibt.

 

Nicht jede Entscheidung ist ein Abbild bewusster oder unbewusster Fakten. 

 

Das Vertrauen zB zu dem Chirurgen kann auf seinen Fallzahlen, aber auch Empathie basieren. Die Wahl der Klinik ebenso. Aber sich wohlfühlen ist eben auch wichtig. Ich vertraue ja auch Argumenten eher wenn ich dem Gegenüber vertraue oder etwas zutraue. 

 

Ich will es nicht zu hoch aufhängen, kann nur meine Erfahrung weitergeben.

 

Es ist ebenso schwierig auf mögliche Entwickungen zu setzen. So habe ich auch darüber nachgedacht, falls ich eine Klappe benötige, nehme ich dann Bio und hoffe auf TAVI für Mitralklappen in X Jahren? Aber was wäre das für eine Wette...

 

Wenn du nicht mechanisch möchtest, wie stehst du denn zur Ross OP?

 

bearbeitet von windsurfgleiten
Link zu diesem Kommentar

Hallo,

 

die Wahl der richtigen Klappe ist immer die Wahl zwischen Pest und Cholera. Es gibt nicht die eine richtige Entscheidung, auch heute noch nicht.

Grundsätzlich kann niemand seriös Vorhersagen, wie lange eine biologische Aortenklappe tatsächlich hält. Auch Statistiken helfen im individuellen Einzelfall nicht weiter. In deinem Alter könnte man theoretisch von 15 bis 20 Jahren ausgehen. Es gab aber auch schon Fälle, in denen die Klappe bereits nach 6 Jahren schon wieder getauscht werden musste.

Inwieweit ein zweiter Tausch über die TAVI-Methode weniger aufwendig und damit auch weniger gefährlich wäre, steht in den Sternen. Auch das kann im Einzelfall daneben gehen, ganz davon abgesehen, dass dann vielleicht später sogar noch ein dritter Tausch notwendig würde.

 

Mit der mechanischen Aortenklappe ist im Regelfall das Thema Klappentausch endgültig erledigt. Was bleibt, ist die lebenslange Kontrolle der Blutgerinnung und die Einnahme eines Gerinnnungshemmers, z.B. Marcumar. Auch hier gibt es Spekulationen, ob es in den nächsten Jahren nicht auch andere Alternativen zu Marcumar geben könnte. Unerwünschte Blutungen bei Verletzungen können bei der Einnahme von Gerinnungshemmern natürlich auftreten. Von schweren Unfällen vielleicht abgesehen, sind sie aber gut beherrschbar. 

Ich nehme seit über acht Jahren Marcumar und habe dadurch bisher noch keine Blutung erlebt, die bedrohlich gewesen wäre.

Ich war im Jahr meiner OP 53 Jahre alt und der Chirurg wollte mir eine Bioklappe einbauen. Ich dagegen habe auf einer mechanischen Klappe bestanden und ich habe es bis heute nicht bereut.

Aber jeder Mensch hat andere persönliche Kriterien, die schließlich zu einer Entscheidung führen. Vielleicht hilft es ja, Pro und Contra beider Klappen in eine Tabelle zu schreiben und dann abzuwägen.

Ich wünsche dir auf jeden Fall die richtige Entscheidung, egal, wie sie ausfallen mag.

 

Grüße
Dietmar

Link zu diesem Kommentar

Vielen Dank für Eure Antworten,

 

zur Ross-OP: Ich denke, dass das OP-Risiko höher ist und wegen der längeren HKM-Zeit auch die "Nebenwirkungen".

Dietmar, mich interessiert, welche Probleme Du mit Marcumar hattest, auch wenn sie nicht bedrohlich waren.

 

Ich mache dafür aber ein neues Thema auf.

 

Vielen Dank!

Link zu diesem Kommentar

Körpereigenes Material hat immer allen künstlichen Prothesen voraus, dass es erheblich weniger Verschleiß, Belastung und Risiken beinhaltet. 

Das OP Risiko ist m.E. nach nicht höher und die Klemmzeit/ HLM Zeit auch nur ein Faktor der Statistik. Geht alles gut und alles klappt super, ist die Klemmzeit mit Prothese kürzer, ja. Sobald aber z.B. das Legen der Kannülen länger dauert, weil Deine Gefäße eben so sind, relativiert sich das. 

Wenn die Ross gut gemacht ist, z.B. von Sievers in Lübeck, ist die JEDER Klappenlösung gegenüber erheblich im Vorteil!

Link zu diesem Kommentar

Hallo,

 

es gibt keine Klappenlösung mit erheblichen Vorteilen gegenüber anderen Klappen.

 

Grüße  

Dietmar 

Link zu diesem Kommentar

Dietmar,

Die Ross-OP ist ein Verfahren, welches sehr wohl erhebliche Vorteile gegenüber einer Prothesen-Lösung aufweist! Nachweisbar und unzähligen Studien!

Zudem ist das keine „Klappenlösung“.

Ist ja keine „Ross-Klappe“, sondern ein OP Verfahren nach Ross.

 

Anderes Thema: 

Warum genau wird in einem Forum/Thread eine Diskussion als unerwünscht bezeichnet, wobei genau diese Fragestellung den thread begründet?

 

Und warum stoppt „Dietmar“ eine Fragestellung, welche durch „Thomas“ gestartet wurde? Versteh' ich nich.

Link zu diesem Kommentar

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.


×
×
  • Neu erstellen...