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LDH Erhöhung nach Mitralklappenrekonstruktion


windsurfgleiten

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Hi zusammen,

 

ich benötige nochmal eure Erfahrung. Mein LDH (Laktat-Dehydrogenase) Wert ist deutlich erhöht. Normal sind wohl kleiner 250, bei mir sind es inzwischen 680 U/l. Aber ansonsten ist alles am abklingen. CRP hat sich normalisiert, was auch nun ein paar Wochen gedauert hat und auch die anderen Werte sind jetzt halbwegs normal.

 

Nun habe ich hier im Forum gesucht und finde auch Leute mit künstlichen Klappen, die "ewig" erhöhte LDH Werte haben. Vermutlich weil die Klappen die Blutkörperchen dort zerschlagen, wenn ich das richtig verstanden habe.

 

Aber wie ist das denn bei der MKR? Mein Hausarzt hat heute nochmal Blut abgenommen und will die Untergruppen der LDHs bestimmen und Troponin etc., um zu sehen, ob es vom Herzen oder anderen Organen kommt. Wenn es vom Herzen kommt würde er sagen, wenn das Echo okay ist, dann ist das in Ordnung. Dann warten wir weiter ab. Denn ansonsten geht es mir ja "gut".

 

Mich macht das trotzdem etwas nervös. Ich hatte schon mal eine Herzmuskelentzündung, gefunden durch erhöhte Troponinwerte. 

 

Wie ist das bei euch? Wie lange waren die LDH Werte erhöht und ist es normal, dass sie sich 8 Wochen nach der OP weiter erhöhen? Vor allem bei der Rekonstruktion der Mitralklappe - müssten sie da nicht langsam wieder sinken?

 

Viele Grüße, Malte

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Hallo Malte,

 

ich wurde vor 14 Jahren operiert (Aortenklappe und Mitralklappe) und habe mir einige ältere Blutprotokolle angesehen (soweit vorhanden). Während der Anschlussheilbehandlung im März 2004 wurde mehrmals Blut abgenommen. Der LDH Wert lag immer zwischen 350 und 392. Ich habe noch einen Wert gefunden vom 27.05.2009, damals war der Wert sogar bei 408. Meines Wissens ist es nicht ungewöhlich, dass der LDH Wert bei Menschen mir Kunstklappen erhöht ist. Ich vermute, dass mein Wert auch heute noch immer in dem Bereich 350 bis 400 liegt. Wie der LDH Wert sich bei einer MKR im Laufe der Zeit entwickelt, weiß ich nicht.

 

Gruß

Stefan

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Hi Stefan,

 

danke für deine Antwort. Es ist wohl wirklich so, dass bei Kunstklappen Blutkörperchen an den Klappen "zerschellen". Offenbar schein das auch nicht dramatisch zu sein, solange keine Hämolyse auftritt, also die Erythrozyten nicht reduziert sind.

 

Mich wundert nun aber, dass das auch bei einer Rekonstruktion auftreten kann. Ich habe im Forum nun einen Beitrag dazu gefunden - offenbar kann ein Jet aus der Klappe auf den Kunstring auch zu so einem Verhalten führen. Auch das kann wohl bis zur Hämolyse reichen, wie dieser Artikel zeigt: https://link.springer.com/article/10.1186/1756-0500-6-165

 

Ich werde nun vom Hausarzt mal zum Kardiologen springen und mit ihm darüber sprechen und berichten.

 

VG, Malte

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Mir ist gesagt worden dass dies bei einer Rekonstruktion nicht auftritt. Allerdings bin ich nach Yacoub operiert worden. 

Herzliche Grüße 

Brigitte 

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Verstehe - aber ohne Ring ist das ja auch wohl kein Thema. Denn am künstlichen Material "zerschellen" ja wohl vor allem die Blutkörperchen.

Wobei der Ring ja einwächst - vielleicht wird es also weniger... falls das überhaupt die Ursache ist.

 

Mein Hausarzt hat den LDH nun nochmal runtergebrochen, es kommt wohl vom Herzen, was ja zu erwarten war. Nun mal sehen, was der Kardiologe sagt.

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Hallo Malte,

 

mein LDH ist seit meiner OP vor mittlerweile 8 Jahren immer bei rund 300, auch mal 380. Der Kardiologe findet es sei kein Grund zur Sorge, da alle anderen Werte im Normalbereich sind.

Lieben Gruß, Suse

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Bei den Patienten mit mechanischer Klappe ist das offenbar oft so, meistens sogar eher um die 400. Das kann aber vom Körper gut kompensiert werden.

 

Ich dachte bei der Rekonstruktion wäre das kein Thema - aber inzwischen habe ich gelesen, dass durch einen eventuellen Jet auch das Problem auftreten kann, bis zur Hämolyse (s.o.). Da mein Wert inzwischen bei 675 U/l liegt, mache ich mir nun doch etwas Sorgen. Es tritt zwar sehr selten eine nicht kompensierte Hämolyse auf, aber es tritt halt auf. 

Nächste Woche zum Kardiologen und das Thema besprechen... irgendwie ist das auch eine never-ending Story. 

 

VG, Malte

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Hi Rainer,

 

danke - das ist ein ziemlich guter Link/Bericht über das Phänomen. Interessant auch wie die Ursache dann schwer zu finden war.

 

Natürlich ist es aber nicht so wirklich beruhigend, es kam ja tatsächlich zur Re-Op. Was dort nicht erwähnt ist, ist der LDH Level. Mein Blutbild sieht noch halbwegs gut aus was Hämoglobin angeht, Hämatokrit und die Erythrozyten. Jedenfalls das letzte Blutbild was mir vorliegt... es ist nicht "perfekt", aber nur leicht unterhalb der minimalen Normallevel. Teilweise auch drinnen oder ab und an mal drinnen.

Kann ja eine leichte Form sein, aber ich lese bisher immer eher von ganz oder gar nicht. Ich habe inzwischen viel englische Literatur gefunden. Da gibt es doch einige Berichte über Hämolyse nach MKR. Aber wenig zu "Zwischenformen".

 

Naja. Ich habe zumindest die Infos, was zu untersuchen ist und werde das mit meinem Doc besprechen. Auch wenn das etwas Nerven kostet.

 

VG, Malte

 

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"Blöd" ist gut... das wäre ein Horrorszenario. Ich muss zugeben, bisher war ich halbwegs entspannt. Mir ging es ja soweit gut und ich dachte, na das wird sich schon einpendeln. Leider geht es in die falsche Richtung und ich weiß inzwischen, wie schnell das Befinden umschlagen kann. Hab ich schon zwei Mal erlebt seit der OP.

 

Allerdings hab ich heute noch was on top bekommen: Meine Frau meine plötzlich: Das Geräusch ist wieder da. Ich gucke sie an? Hole das Stethoskop von unserem Sohn ist sie hat eindeutig recht: "Rauschen" während der Systole. Das Systolikum ist zurück.
Das gibt es doch nicht - das war eindeutig nach der OP weg. Vor allem ist es so klar, dass ich mir das nicht schönreden kann.

 

Ich muss zugeben, ich lasse den Kopf gerade etwas hängen und kann nun nur noch dringender auf meinen Kardiologie Termin warten.

 

Grüße, Malte

bearbeitet von windsurfgleiten
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Hallo Malte,

 

mache Dich nicht verrückt. Das ist natürlich leicher gesagt als getan. Aber nur der Geräuschbefund allein lässt meist noch keine Aussage über dessen Bedeutung zu, zuverlässig lässt sich die Ursache eines Herzgeräusches oft erst mit Hilfe der Echokardiografie beim Kardiologen klären. Herzgeräusche werden ja zudem häufig nach ihrer Lautstärke , dem Ort der größten Lautstärke, ihrem Geräuschmuster und ihrer Geräuschqualität eingeteilt. Das kann normalerweise nur der Arzt, nicht der Laie bzw. Patient selber.

 

Gruß

Thorsten

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Danke Thorsten. Ich werde so ruhig wie möglich bleiben und auf das Echo warten.

 

Was ich sagen kann, ist dass es das typische Herzgeräusch einer Mitralklappeninsuffizienz ist. Das kenne ich ganz gut - aber mehr eben auch nicht. Nach der OP waren die Herztöne rein. Das war ein tolles Gefühl, nach 14 Jahren plötzlich ein so "sauber" schlagendes Herz zu haben. Wie eine Uhr...
Jetzt dieser klare "Rauschbefund" bei der Systole ist schon ein gewisser Rückschlag.

 

Aber du hast natürlich Recht - ich kann über die Bedeutung / das Ausmaß keine Aussage treffen. Aber bis zum Echo werde ich so ganz ruhig dennoch nicht schlafen... 

 

VG, Malte

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Hallo Malte,

 

ich kann Deine Unsicherheit gut verstehen, denn ich hatte ja auch eine Mitralinsuffizienz mit den typischen Geräuschen, die jeder Arzt beim Abören sofort erkannt hatte. Nun habe eine biologische Schweineklappe, die sehr regelmäßig schlägt, eben ohne die typischen Insuffizienz-Geräusche, wenn sich das ändern würde, dächte ich bestimmt auch gleich daran., dass die Klappe wieder undicht sein könnte, warum auch immer. Naht gerissen oder sowas. Aber es nützt nix, das muss ein Fachmann bzw. Kardiologe anhand von Ultraschall beurteilen, ob was nicht ok ist und vielleicht eine neue Undichtigkeit aufgetreten ist. Bald hat Du Klarheit.

 

Grüße

Thorsten

bearbeitet von Thorsten
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Am 20.1.2018 um 14:16 schrieb rene:

Hallo Malte,

wenn ich mich recht entsinne, hatten wir diese Problematik nach rekonstruierter Mitralklappe schonmal hier im Forum:

 

VG, Rainer

Hi Rainer, da du meiner gedacht hast und mich Malte daraufhin angeschrieben hat - ich hoffe, meine Informationen sind im hilfreich - dankce ich dir auf diesem Wege.  Grüßle in die RUnde

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  • 2 weeks later...

Hi zusammen,

 

ich wollte nur ein kurzes Update geben, falls dieser Thread eines Tages gesucht wird und man mehr Informationen möchte.

 

Ich habe bei meinem Hausarzt bestimmte Blutwerte bestimmen lassen. Ganz wichtig "Haptoglobin", weil das bei einer Hämolyse stark reduziert ist. Dann die Klassiker wie Hämoglobin und Hämatokrit. Mit diesen Werten kann man zumindest erkennen, ob die LDH Erhöhung tatsächlich am Zerschellen der Erythrozyten festgemacht werden kann.

 

Leider ist das bei mir so. Also ähnlich wie in dem Fall von jaguanana scheint der Ring und die Strömungsverhältnisse an der Klappe zusammen mit der vorhandenen Insuffizienz dafür zu sorgen, dass dort viele rote Blutkörperchen das Zeitliche segnen.

Nun ist es bei mir "noch" nicht so stark, dass ich das gar nicht kompensieren kann. Aber es scheint an der Grenze zu sein.

 

Es wird jetzt spannend einen Arzt zu finden, der dieses Spezialthema behandeln kann. Ich habe Donnerstag aber ohnehin TEE und werde versuchen es dort anzubringen.

 

Es gibt 70 berichtete Hämolysen weltweit nach einer MKR. Das ist wirklich schon ziemlich ungewöhnlich...

 

Herzliche Grüße, Malte

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Ich möchte noch für alle, die dieses Problem selbst mal bekommen sollten oder es ausschließen müssen, folgende Infos in diesem Beitrag geben:

 

Den LDH sollte man nach einer Klappen-OP im Auge behalten. Bei mechanischen Klappe ist eine geringe Hämolyse normal. LDH Werte von 350-450 U/l werden hier häufiger berichtet. Das kompensiert der Körper.

 

Steigt der LDH aber weiter, sollte man folgende Werte abklären lassen: Bilirubin gesamt und direkt, GOT, NT-proBNP, freies Hb, Haptoglobin

Damit kann man recht sicher sagen, ob eine Hämolyse vorliegt. Falls ja, sollte man direkt auch die Leberwerte prüfen. Denn wenn rote Blutkörperchen sterben, sind die Reste "toxisch". Daher werden sie von freiem Haptoglobin gebunden. Ist die Hämolyse zu stark, ist jedoch das gesamte Haptoglobin gebunden und die toxischen Reste der Erythrozyten können die Leber schädigen. Alarmzeichen sind auch roter/brauner Urin, dicke Knöchel, Atemnot, Schwächegefühl usw. Aber das kommt ggf. erst wenn die Hämolyse sehr ausgeprägt ist.

 

Nach einer Mitralklappenrekonstruktion tritt eine Hämolyse angeblich höchst selten auf. Ursächlich ist eine (Rest-)Undichtigkeit mit stark exzentrischem Jet, die auf den eingenähten Ring zielt. Dort zerschellen dann die Erythrozyten. Das Knochenmarkt baut vermehrt neue und kompensiert soweit möglich.

Trotzdem gibt es recht viele Berichte in der englischen Literatur dazu (Google Suche nach: Hemolytic anemia / mitral valve repair / LDH). 

 

Hier im Forum bin ich wohl nun der 2te, den es trifft. Meine RE-OP wird nun kommen, 2-3 Monate nach der ersten. Darüber schreibe ich aber in einem anderen Thread - diese Information dienen eher der Dokumentation, denn ohne das Forum und den Bericht von jaguarana hätte die Diagnose länger gedauert. 

 

Lieben Gruß, Malte

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Hallo Malte,

 

danke für Deinen wichtigen Hinweis, ich werde mir ggf. die von Dir gennannten Blutwerte auch mal besorgen beim Hausarzt, sicher ist sicher. Diese Blutwerte sind ja auch nur bei steigenden (!) LDH - Wert nötig (LDH also mehrmals im Verlauf messen lassen). Also wären es Bilirubin gesamt und direkt, GOT, NT-proBNP, freies Hb, Haptoglobin

 

Weißt Du zufällig, wie die Situation bei biologischen Klappenersatz aussieht ? Kennst Du aus Deinen Recherchen heraus auch Hämolyse-Fälle für diese Klappen?

 

Gruß

Thorsten

bearbeitet von Thorsten
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  • 2 weeks later...

Hi Thorsten,

 

leider lese ich deine Frage erst jetzt - entschuldige die späte Antwort.

 

Hämolyse ist bei mechanischen Klappen viel häufiger als bei Klappenrekonstruktionen. Ein gewisser Grad an Hämolyse ist normal - viele hier im Forum mit künstlicher Klappe haben ja auch einen normalen LDH um die 400-450. Dort muss der Körper etwas verstärkt rote Blutkörperchen nachbilden und etwas mehr "Opfer" über Haptoglobin binden und entsorgen.

Damit kann man aber gut leben.

Es gibt aber bei mechanischen Klappen leider auch Fälle, da ist die Hämolyse ein wirkliches Problem. Das können Lecks sein, da kann man ggf. dann etwas "stopfen", aber es kommt auch einfach so durch die Klappe selbst vor. Da bleibt dann nur die Behandlung z.B. mit Betablockern. Die reduzieren dann den Druck, damit nimmt die Flussgeschwindigkeit ab und so kann die Hämolyse abgemildert werden. Der Preis ist dann aber Leistungsfähigkeit.

 

Bei biologischen Klappen weiß ich das nicht so genau. Ich würde vermuten, dass das seltener ist und auch eher nur bei Lecks auftritt. Das ist aber eher logisch gedacht als gewusst. Vielleicht weiß das jemand anderes hier...

 

Letztendlich sind die Klappen heute ja viel besser als früher und Hämolyse deutlich seltener. Aber es kommen immer wieder ungünstige Strömungsverhältnisse vor und jüngere Patienten sorgen natürlich auch für etwas mehr Dynamik auf der Pumpe, so dass das Risiko da höher ist. 

 

Natürlich sind steigende LDH Werte ein Alarmzeichen - aber auch wenn ein Wert stagniert aber eben z.B. bei 1.000 und nicht bei 400 U/l muss man reagieren.

 

Herzliche Grüße, Malte

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