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Krankenhaus und Arztwahl


Angsthase40

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Bei mir wird vieleicht dieses jahr oder irgendwann eine Aorta OP am herzen anstehen.Wie habt ihr bei euch das krankenhaus gewählt und vor allem den operierenden Arzt? Habt ihr mit mehreren Ärzten in verschiedenen Krankenhäusern gesprochen oder habt ihr euch auf Statisken verlassen?

Wie wichtig war euch die Nähe zum Wohnort.

Ich wohne nahe Heidelberg aber von der Uniklinik halte ich nicht soviel wobei ich die kardiologie nicht kenne

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Moin.

Ich habe "meine" Klinik über einen Krankenbesuch gefunden. Meine Ma wurde im Albertinen KH, Hamburg, operiert (keine Herz-OP). Ich habe selbst in Hamburg gelebt, bin häufiger dort. So bin ich auf das Herz- u Gefäßzentrum von Prof. Dr. Rieß aufmerksam geworden. Große Routine in Klappen-OPs haben sicher viele Kliniken. Ich habe schlicht das Gefühl, dort gut aufgehoben zu sein - unabhängig von der fachlichen Kompetenz. Für mich waren also Fachwissen/ Können UND wohlfühlen wichtig. Die Entfernung zum Wohnort ist nicht groß (1,5 Std Fahrzeit) - hätte für mich aber keine so große Bedeutung gehabt... 

 

Ob es die richtige Wahl war, weiß ich wohl erst nach meiner OP - die steht nämlich nächste Woche an :) 

 

Den eigenen Arzt befragen, im Web recherchieren und dann selbst in die ausgewählten Kliniken fahren und sich Vorort umschauen und nen Gesprächstermin vereinbaren - so wäre ich sonst vorgegangen.

 

Liebe Grüße 

Ela

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Hallo,

als der Kardiologe mir 2009 die OP-Notwendigkeit prognostizierte, habe ich viel über das Web recherchiert und bin relativ schnell auf die Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim gestoßen-regional 60 km von Marburg (Mittelhessen) entfernt, wo dann auch 2013 die OP statt fand. Ich schaute mir den Qualitätsbericht der Klinik an (Internetseite) und erfuhr so auch die sogenannten "Fallzahlen", diese waren mit 750 Klappen-OPs/Jahr angegeben. Als dann 2013 6 Wochen vor OP der Herzkatheter gemacht wurde und dieser die OP-Notwendigkeit neben dem Herzecho bestätigte, machte ich gegenüber dem Kardiologen und dem Hausarzt die Einweisung in die Kerckhoff-Klinik zur Bedingung, was dann auch erfolgte. Es eilte dann auch etwas, die Aortenklappe hatte sich im Jahr vor deeer OP massiv verschlechtert. Das UKGM (Uniklinik Marburg-Gießen) in Marburg wollte ich nicht, mein Hausarzt sprach sich auch dagegen aus. Der Kardiologe sagte auch: "In Bad Nauheim sind sie gut aufgehoben." Auf den operierenden Oberarzt, den ich erst am Vorabend kennen lernte, hatte ich als Kassenpatient natürlich keinen Einfluß. Die Klinik bot wenige Wochen vorher eine Informationsveranstaltung für OP-Kandidaten, was sehr hilfreich war.

Im Nachhinein war es die absolut richtige Entscheidung, die OP (vor 4,5 Jahren) war erfolgreich.

In der Regel ist es auch so, dass niedergelassene Kardiologen ihre Stamm-Krankenhäuser präferieren, meine Schwester (anderer Kardiologe und andere Region) war mit der selben OP z. B. im HKZ Rotenburg/Fulda, was auch sehr gut war.

Also, Qualitätsberichte und Fallzahlen (je höher desto besser, bedeutet mehr Routine) sind die ersten Kriterien, die man recherchieren oder erfragen sollte.

Beste Grüße, Horst

 

 

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Hallo,

 

ich wurde in der Herzchirurgie der Uniklinik Heidelberg operiert. Mit den medizinischen Leistungen war ich absolut zufrieden. Die Operation ist ohne Komplikationen einwandfrei verlaufen.

Meine OP ist allerdings schon acht Jahre her. Da Prof. Dr. Matthias Karck aber immer noch der Ärztlicher Direktor ist, gehe ich davon aus, dass der Standard erhalten geblieben ist.

 

Natürlich gibt es im näheren Umfeld weitere Kliniken, die in Frage kämen: Ludwigshafen, Mainz, Frankfurt, Karlsruhe, Stuttgart. 

Da du ja nicht unter Zeitdruck stehst, kannst du dir die Einrichtungen auch einmal vor Ort ansehen und jeweils bei einem Termin mit einem Arzt sprechen. 

Möglicherweise kann dir dein behandelnder Kardiologe auch Empfehlungen geben.

 

Wichtig aber ist, dass du bei der schließlich ausgewählten Klinik ein gutes Gefühl hast.

 

Grüße
Dietmar

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Hallo Angsthase,

 

ich wurde, wie Dietmar, auch in Heidelberg operiert und bin auch mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Meine Klappen-OP ist jetzt 5,5 Jahre her.

 

Im Vorfeld habe ich sehr viel gelesen über OP-Verfahren, Klappenalternativen und deren Vor- und Nachteile, habe Statistiken gewälzt und mir auch ein paar Videos angeschaut. In meinem Fokus waren damals Homburg und Lahr, geworden ist es dann Heidelberg. Ich hatte dort ein Vorgespräch und war, auf Empfehlung meines darmaligen Kardiologen, auch in Gießen an der Uniklinik.

 

Ich habe dann für mich relativ rational entschieden, dass ich in Heidelberg sehr wahrscheinlich ein genau so gutes OP-Ergebnis erhalten werde, wie in Lahr oder Homburg oder in jedem anderen Herzzentrum bzw. einer Uniklinik mit Herzchirurgie. Diese Entscheidung fußte auf dem Wissen, dass in Heidelberg langjährig erfahrene Chirurgen arbeiten, die zum Teil mit dem Chef aus Hannover kamen. Ausserdem sind die Sanierung eines Aneurysmas sowie die Rekonstruktion der Aortenklappe "Standard"-OPs. Das macht vom Prinzip her jeder Herzchirurg.

 

Ausserdem kam ich für mich zur Erkenntnis, dass egal wohin ich gegangen wäre, es auch hätte kein so gutes Ergebnis werden können (jeder hat ja schließlich mal einen schlechten Tag, auch in einer "Top"-Klinik).

Im Zweifelsfall kannst Du dir den operierenden Arzt auch gar nicht aussuchen, was definitiv kein Nachteil sein muss. Wichtig war mir am Abend vor der OP, als ich meinen Operateur persönlich kennenlernte, das Gefühl hatte "Das passt, diesem Menschen kann ich mein Leben in die Hände geben." Ich wurde nicht enttäuscht.

 

Wohnortnähe war mir auch relativ wichtig (wohne nördlich von HD). Wobei ich da ehrlicherweise dazu sagen muss, dass meine Lebensgefährtin in Heidelberg in der Chirurgie arbeitet und mich daher jeden Tag besuchen kommen konnte (entweder vor oder nach dem Dienst).

 

Jederzeit würde ich wieder in eine Uniklinik gehen,  ein großes Herzzentrum müsste es für mich nicht unbedingt sein. Jeder der einen Mensch operieren darf, wird sein Handwerk adäquat beherrschen.

 

Viele Grüße

Micha

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Für mich wäre es absolut wichtig den Mensch kennenzulernen der mich operiert.Ist das generell so dass man als Kassenpatient da keinen Einfluss hat

 

Oder ich sage es mal ganz krass.Wenn der Operateur am Abend zuvor kommt und man hat ein extrem schlechtes Gefühl, könnte man die OP dann absagen?

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Hallo,

 

in Deutschland gibt es grundsätzlich die freie Arztwahl. Daher hast du immer die Möglichkeit auch eine OP abzusagen.

Besser ist aber, du nimmst vor der OP Kontakt zu der in Frage kommenden Klinik auf und besprichst dort deine Erwartungen und auch Ängste.

Hier im Forum gibt es meines Wissen etliche Betroffene, die im Vorgespräch mit dem zuständigen Chirurgen sprechen konnten. Das sollte auch dir möglich sein.

 

Grüße
Dietmar

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Hallo,

 

also ich hatte mich für das DHZ in München entschieden, da ich seit dem ich auf der Welt bin dort immer zu den Kontolluntersuchungen bis ins Erwachsenenalter war und dort ein

gutes Gefühl hatte. Da ich auch ein gutes Vorgespräch mit dem Chirurgen hatte, der mich dann operiert hatte, stellte sich für mich die Frage gar nicht, woanders hinzugehen bzw. sich in einer anderen Klinik zu informieren.

 

Ich würde schon auch sagen, dass man auf jeden Fall ein Anrecht vor der OP hat, den Chirurgen mal kennenzulernen - und das sollte nicht nur Privatpatienten sondern auch gesetzlich Versicherten offenstehen!!!

 

LG ciao Sally

 

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Also eine OP am Abend davor abzusagen geht schon, aber das ist für das Krankenhaus  mit einem grossen Umplanungsaufwand verbunden und grossen Kosten. Den Operateur kennenzulernen ist meistens möglich wenn es der Dienstplan erlaubt. Mein Operateur hatte an diesem Tag eine große Notop und wäre noch am späten Abend gekommen. Mir war es wichtiger, dass er gut ausgeruht am nächsten Morgen mich um 07.00 Uhr operiert und das er deshalb Feierabend macht nach der Notop.

Ich wollte es zu diesem Zeitpunkt auch einfach nur hinter mich bringen und da hätte mich wahrscheinlich auch ein anderer Herzchirug operieren können.

Ich hatte einfach das Vertrauen in die Herzklinik.

Liebe Grüße 

Brigitte 

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Hallo Angsthase,

 

was hinsichtlich der Arztwahl geschrieben wurde, ist grundsätzlich richtig.

Ich wollte mit meinem Hinweis lediglich darauf aufmerksam machen, dass es immer passieren kann, dass ein geplanter Chirurg, wegen Krankheit etc. ausfällt.

Wenn der Patient dann schon im Krankenhaus sein sollte, wird sehr wahrscheinlich keine Klinik eine OP absagen, sondern einen anderen Chirurg die OP durchführen lassen. Davon bekommt man im Zweifelsfall als Patient auch gar nichts mehr mit, da es meistens so ist, dass nur Anästhesie und Pflegepersonal in der OP-Einleitung ist.

 

Zudem ist es nicht zwangsläufig immer so, dass ein emphatischer Chirurg auch ein guter Operateur ist. Es gibt durchaus auch Operateure die sich sehr gut verkaufen können, in der Praxis aber unsicher sind. Das ist in der Branche nicht anders, wie in anderen Berufszweigen auch. Wir als Patienten müssen uns von dieser "romantischen Sicht" dass der Chirurg der emphatisch ist, auch immer Top am Tisch ist, lösen.

 

In Heidelberg gibt es übrigens auch eine Marfan-Sprechstunde/Ambulanz die einen guten Ruf geniesst.

 

Viele Grüße

Micha

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Hallo Angsthase,

 

wie schon geschrieben  ist die Sanierung eines Aortenaneurysmas eine Standard-OP, ebenso der Aortenklappenersatz. Das ist in jeder Herzchirurgie quasi Tagesgeschäft. Mach Dir doch einfach mal dort einen Termin bei einer Chirurgin oder einem Chirurg und dadurch ein eigenes Bild?! 

 

Was Bewertungen im Internet angeht bzw. die Meinungsbildung durch diese, bin ich persönlich, gerade was Ärzte und noch eher Kliniken betrifft, vorsichtig. Warum? Weil Lob wesentlich häufiger von Patienten verbal kommuniziert wird statt im Internet, es sich aber hinsichtlich Kritik genau umgekehrt verhält und Unzufriedenheit häufiger online geteilt und tendenziell auch unsachlicher dargestellt wird. Das ist leider der große Nachteil des Internets und der Bewertungsportale. 

 

Ich selbst habe damals auch Kritik an wenigen (eigentlich banalen) Dingen geäußert. Zum Einen aber direkt dort, wo damit gearbeitet werden konnte und zum Anderen so, dass die Klinik dadurch die Chance hatte, sich zu verbessern. Lob habe ich ebenfalls zukommen lassen.

Nie ist alles perfekt und nie ist alles schlecht. Es ist aber so, dass häufig nur schwarz/weiß gesehen wird ohne das Grau dazwischen und dementsprechend Bewertungen ausfallen.

 

Mir ist meine Meinung und mein Gefühl, was sich bei einem Gespräch entwickelt immer noch am Wichtigsten. Schließlich wird erst noch an mir operiert und nicht an einem anderen Menschen der die OP zum Einen schon hinter sich hat, zum Anderen auch ein ganz anderer Typ ist als ich und dadurch eine Situation und ein Gespräch ganz anders bewertet.

 

Grüße

Micha

bearbeitet von GrooveMaster79
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