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OP und INR Verlauf eines Jahres


Kobra58

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Hallo miteinander,

damit ihr einmal meinen tollen INR Verlauf und warum es so ist verfolgen könnt, Schilderung und dazugehörige Tabelle.

15. Oktober 2016 Metallentfernung Oberschenkelhalsbruch ein Jahr vorher. Qick fast 100 % Bridging mit Clexane 2 x 8000 Einheiten. Ich muss 14 Tage vor OP mit Marcumar aufhören und einen einigermaßenen Quick-Wert zu bekommen. Es ist bei mir sehr schwierig rauf - oder runterzufahren, eine Woche reicht absolut nicht und bei zwei brauche ich noch Vitamin K um OP - Wert zu erreichen.

Nach einer OP habe ich dann annähernd 100 %, aber ich habe trotzdem große Probleme mit Blutungen. Diesesmal auch wieder, eine Stunde nach dem ich vom Aufwachraum in die Intensivstation gekommen bin, war die Wunde noch nicht richtig geschlossen und hat den Verband und das gesamte Bett durchgeblutet. Frischen Verband abreißen, herrlich bei einer frischen Wunde und mit Druckverband und Schiene versucht die Blutung zu stoppen. War dann für sechs Stunden in Ordnung. Mitten in der Nacht große Hektik, ich hatte gar nichts bemerkt, außer das mir sehr schlecht war, wieder alles durchgeblutet. Also das gleiche Prozedere wieder, alle Verbände weg, Bett wechseln und wieder alles neu verbinden. Blut messen ergab fast Quick 100 %. Es wurde noch stärker gewickelt und man hoffte, dass die Blutung irgendwann weniger wird. Nachdem am nächsten Tag die Wunde immer noch geblutet hatte, musste eine andere Lösung gefunden werden. Patient, also meine Wenigkeit, Ärzte und Chefarzt  Kardiologie haben miteinander diskutiert wie wir die Blutung  zum Stillstand bekommen. Krankenhäuser wo ich schon war wurden gefragt, was sie bei den letzten OPs gemacht haben u.s.w. Es wurde dann Heparin mit Perfusor verabreicht. Am Anfang alle drei Stunden und dann alle sechs Stunden der Gerinnungswert gemessen. In ständiger Beobachtung wurde der Gerinnungswert immer weiter in Richtung normaler Wert hochgefahren. Es war wie immer eine heikle Angelegenheit. Die Blutung musste zum Stillstand kommen und andrerseits darf die Mitralklappen-Prothese nicht geschädigt werden. Da ich ja schon eine schwere Endokarditis hinter mir habe, war dieses Problem dann auch noch zu beachten. Die ganze Zeit unter Antibiotika hat natürlich auch den Blutgerinnungswert positiv beeinflusst. Nach sechs Tagen war es dann endlich soweit die Blutung war gestoppt und wir konnten langsam wieder mit Marcumar hochfahren. Da ich eine Immunschwäche seit der Herz-OP  habe, kann man trotz dem starken Blutverlust nur im äußersten Notfall eine Bluttransvusion durchführen. Hochfahren war wie immer ein Unding. Die Dosis wurde immer mehr erhöht und trotzdem war das Ergebnis nicht gerade überzeugend. Am 07.11. habe ich dann mit annähernd INR 2.0 mit Bridging 2 x 8000 Einheiten die Klinik wieder verlassen. Schien ja alles in Ordnung zu sein. Trotz Steigerung der Dosis ist er innerhalb einer Woche gesunken und am 24.11 durfte ich, nachdem der Wert noch weiter gefallen war ( INR 1.3 ) noch einmal in die Klinik. Alle möglichen Untersuchungen und wieder 24-Stunden Perfusor. Wieder 7 Tage Klinik bis der Wert endlich wieder nach oben ging. Zielwert hatte ich fast erreicht und ab nach Hause. Wieder einmal waren alle am zweifeln und beratschlagen ob Macumar das richtige für mich ist. Aber da die Alternative Perfusor heißt, wäre ich sehr eingeschränkt und müsste täglich den Gerinnungswert kontrollieren lassen. Also eigentlich für einen jungen Menschen nicht durchführbar. Bridgen auf Lebenszeit ist auch nicht unbedingt möglich, da ich dann dreimal am Tag spritzen müsste um einigermaßen den Gerinnungswert zu halten. Wenn es dann einmal nach ein bis zwei Monaten wieder stabil ist, dann ist alles wieder total easy. Dann am 20.06. wieder einmal geht es in die falsche Richtung. Ärztin meint ohne Bridging weitermachen zu müssen. Für mich war der Entschluss gefasst, ich suche mir einmal wieder einen neuen Arzt. Seit dem 02.11. habe ich jetzt einen ehemaligen Oberarzt Kardiologie als Hausarzt und mit dem kann ich echt gut sprechen. Wir stimmen die Ergebnisse zusammen ab und überlegen uns den Abstand für die Messungen und die Medikation. Glück muss der Mensch haben. Wie es weiter gehen wird kann man noch nicht zum jetzigen Zeitpunkt sagen, da meine Knochen durch die Ernährung und die Medikamente brüchig werden und meine Hüfte gegen eine künstliche getauscht werden muss, schiebe ich soweit wie möglich nach hinten.

Meine Tabelle habe ich einmal als PDF angefügt. Nach bald 18 Jahren Marcumar wird es immer schwieriger mit der Dosierung und im Falle einer OP braucht man Ärzte, die mit dieser Situation umgehen können. Mein Ziel INR ist 3,0 bis 3,5

 

Gruß

Klaus

INR.pdf

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Mein Vater hatte jahrelang Marcumar genommen und auf einmal ging nichts mehr. Der Zielwert war nicht mehr einstellbar. Er konnte für ihn zum Glück auf Xarelto umsteigen,  da er keine mechanische  Herzklappe hatte.

 

Ich denke, so was kommt sehr selten vor und erfordert ein Flexibilität, eine hohe Verantwortung und leider auch Risikobereitschaft von Ärzten, die diese oft nicht eingehen wollen bzw. können. 

Liebe Grüße und Dir alles Gute

Dein Körper kann sich in seinem Verhalten auch wieder positiv verändern, dass wünsche ich dir! !!!!

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Danke dir für die Antwort,

Habe mittlerweile den fünften Hausarzt seit der OP 2000. Bis jetzt waren alle mit dieser Situation total überfordert. In jeder Klinik sind die Ärzte froh, wenn ich sie wieder heil und ganz verlasse. 2014 hat ich eine Blutung die erst nicht zugeordnet werden konnte. Man vermutete erst eine Blasenentzündung, dann Blasensteine, die durch das Markumar natürlich eine Blutung auslösten. Dann hat die Blutung ohne Behandlung aufgehört ( so sah es auf jedenfall aus ) wurde wieder entlassen und bekam mittags Zuhause dann die erste Nierenkolik und nachts eine noch viel stärkere. Also Sachen wieder gepackt und ab in die Klinik. Wir wissen nicht warum, aber bleiben sie einmal da. Natürlich Sonntag können nicht viele Untersuchungen gemacht werden. Ich bekam noch weitere Koliken, wobei die längste Abends um 18.30 Uhr begann und bis Morgens 01.30 Uhr dauerte. Trotz Medikamente war es fast nicht zum Aushalten. Ich wurde vorsichtshalber von Markumar runtergebracht auf Bridging. Am Montag dann CT und da kam dann ein Teil der Bescherung zum Vorschein. Der Harnleiter war zwischen Niere und Blase komplett mit geronnem Blut gefüllt und das Blut konnte nicht abfließen. Den ganzen Tag mit Kontagion auf Werte für die OP vorbereitet und am nächsten Tag operiert. Nicht die Blase sondern die Niere hatte stark geblutet und war schon relativ stark in Mitleidenschaft gezogen. Byopsie kam dann noch von der Niere, nachdem der Versuch die Blutung zu stoppen, fehlgeschlagen war. Nachdem ich dann am Perfusor war, siehe gleiches Spiel wie Beitrag 1 konnte kurz bevor ich wieder operiert werden sollte nach knapp einer Woche die Blutung gestoppt werden. Nächstes Prozedere wie in Beitrag 1. Nach längerem Klinik-Aufenthalt konnte ich dann wieder nach Hause. Nach zwei Monaten war der Wert dann wieder einigermaßen stabil.

 

Gruß

Klaus

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Hallo Klaus,

hast Du mal Dein Blut von einem Hämatologen komplett durchchecken lassen? Sogenannte Verbrauchskoagulopathien können leider mannigfaltige Ursachen haben. Nicht immer ist es dem Narcumar geschuldet. Vielleicht liegt noch eine hämatologische Grunderkrankung vor? Es tut mir sehr leid für Dich, ich hatte ein ähnliches Erlebnis im Zusammenhang post Op.

LG Steffi

bearbeitet von steffi
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Hallo Steffi,

danke für den Tip. Muss mal meinen Ordner über den gesamten Krankheitsverlauf mit davorigem Schädel-Hirn-Trauma durch Schädelbruch u.s.w durchblättern, ob da irgendetwas über solche Untersuchungen steht. Muss mal meinen Arzt konsultieren. Da ja nach einer OP der Perfusor verwendet werden muss, könnte es aber sein dass das untersucht wird. Man bekommt ja reines Heparin und nicht wie beim Bridging Niedermolekulares Heparin. Mir geht es mit dem Heparin übrigens besser als mit Markumar. Verrückt oder ? Mittlerweile ist mein erster Leitzordner voll, kaum zu glauben. Ich lasse übrigends absichtlich alles über das Thema Herz-OP weg. Wenn es jemand interessiert, dann nur per P.N . Ich nehme an, dass ist im Sinne aller. Ich kann heute ein fast normales Leben führen und dass ist was zählt. Ich ergreife gerne jeden Strohhalm der mir geboten wird. Ich habe keine Angst vor Verletzungen, wir haben einen Hund mit dem ich rumtolle, wir haben einen Garten, wir lieben Camping und das am liebsten in Südeuropa, ich fahre leidenschaftlich gerne Fahrrad und liebe Modellbau. Damit jeder sieht, man kann nach so einer OP immer noch alles fast ohne Einschränkung machen und auch keine Angst haben muss, dass irgendwelche Einschränkungen zu beachten sind.

Ich kann nur sagen lasst euch operieren, wenn der Arzt dazu rät und schiebt es nicht auf die lange Bank. Bei mir war es wie noch einmal neu geboren zu werden.

 

Gruß

 

Klaus

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Hallo,

also eine Vorstellung beim Hämatologen ist bestimmt sinnvoll. Hat jemand in Deiner Familie ein Gerinnungsproblem? Für die  Knochen achte auf  ausreichend Vitamin D.

LG Steffi

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Keiner in der Familie hat etwas mit dem Herz noch ein Gerinnungsproblem.

Ich habe in der Kindheit beim Sportarzt schon die Mitteilung bekommen, in Laufe des Lebens werde ich Probleme mit der Mitralklappe bekommen. Ich hatte auch vorher nie Probleme mit der Gerinnung gehabt, eher dass es so etwas von schnell aufgehört hat zu bluten. Größte Verletzungen waren innerhalb von ein paar Minuten Blutung gestoppt. Pflaster war meistens nicht notwendig. Werde einmal mit dem Arzt über das Thema Hämatologen sprechen.

 

Gruß

 

Klaus

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  • 1 month later...

Hallo Klaus,

 

Antibiotika können recht tückisch sein bei Macumar, ich hatte auch das Problem in der Klinik. Ich hatte Streptokokken im Blut und deshalb Antibiotika-Infusionen bekommen (wegen Endokarditis Gefahr),  die mit Macumar interagierten, der INR-Zielbereich war trotz hoher Macumar-Dosen einfach nicht hinzubekommen. Erst nachdem das Antibiotikum abgesetzt wurde, klappte es wieder.

 

Viele Grüße

Thorsten

bearbeitet von Thorsten
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