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Biskupide Aortenklappe und seltene Koronaranomalie


Jebafe

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Hallo in die Runde!

Von Kind an, hatte ich mit dem Herzen Probleme. Leider nahm das niemand ernst. 2000 wurde dann eine Ak Insuffizienz festgestellt. 2010 kam man dann endlich meinem anfallsartig auftretenden Herzrasen ( spitzengeschwindigkeit 245) auf die Spur -Reentry Tachykardie, wurde dann abladiert, seitdem gings mir besser. Trotzdem blieben Beschwerden wie Kurzatmigkeit bei Belastung, Schwindel  und Rhythmusstörungen. Aber ist ja alles psychosomatisch, wir empfehlen den Besuch eines Psychiaters. Aha. Vor ein paar Wochen kam ich mit Blaulicht ins KH. Herzrasen, Atemnot, Schmerzen im Arm.... EKG zeigte Absenkungen in V3. Infarkt wurde ausgeschlossen und ein Katheter angeordnet. Ergebnis: eine sehr seltene Anomalie der Kranzgefäße. Statt 2 Abzweigen habe ich nur einen. Weiter ins CT. Ergebnis: Dieser einzige Abzweig geht auch noch durch die beiden großen Arterien durch und wird zeitweise komprimiert. Beim US kam dann heraus, das die Insuffizienz der Klappe ( eigentlich nur gering Grad 1-2) durch eine Biskupide Aortenklappe zustande kommt, die auch noch eine schwere Stenose aufweist. Bämm, vom Simulanten zum schwer Kranken innerhalb Stunden. Ich habe jetzt am 5.12. meinen OP Termin in der Charite Berlin. Die Klappe soll ersetzt werden und ein Bypass gelegt, damit die Kompression zwischen den Arterien vermieden wird. Ganz ehrlich? Wenns mir nicht so bescheiden gehen würde... ich würd schreiend wegrennen. Ich hab ne Riesen Angst vor der OP. Wach ich wieder auf? Wie stark sind die Schmerzen? Hat man beim aufwachen wirklich noch den Tubus drin ( mein persönlicher Horror)? Wie krieg ich das psychisch verpackt? Gehts wirklich sofort anschliessend in die Reha ( wäre schon gern Weihnachten bei meinen Kindern zu Hause)? Ich bin ehrlich gesagt total verunsichert. Leider spielt bei der Sache auch noch meine PTBS rein. Ich würde mich über Erfahrungsberichte bzw. Aufmunterung freuen. Ach so, die Eckdaten: weiblich, 47, leider übergewictig. Danke.

 

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Ein herzliches "Hallo",

 

ich kann deine Angst bestens verstehen ! Bei mir und vielen anderen kam die Diagnose "Herzop" aus heiterem Himmel. Bei mir wie aus dem Nichts Diognose "Aneurysma am Herzen" ! Ein schwerer Schock für mich und meine Familie.

Durch zahlreiche Untersuchungen wurde klar, daß ich von Geburt an eine bikuspide Aortenklappe habe, die zu einem Aneurysma an der Aortenwurzel geführt hat. Einziger Ausweg eine OP, bei der eine neue Aortenklappe eingesetzt wurde und ein Ersatz der Aorta ascendens operiert wurde. Ich habe seit dem 13.4.17 nun eine biologische Herzklappe und einen Ersatz der Aortenwurzel, so daß kein Aneurysma mehr vorhanden ist.

 

Bisher stimmt jedes einzelne Wort der Ärzte - ca. 1 Woche Krankenhaus (1 Tag Intensivstation), 4 Wochen Reha. Alle Untersuchungen super - Klappe sieht toll aus, ist gut eingewachsen, der Aorta ascendens Ersatz ebenfalls. Letzte Untersuchung beim Kardiologen: 225 Watt auf dem Rad, wenig Rhytmusstörungen (ca. 10-12 in der Stunde - das hat auch der "normale" Mensch), Reizleitung sieht ebenfalls sehr gut aus.

 

Ich habe wenige Wochen nach der OP Psychotherapie angefangen, da ich doch gemerkt habe, daß die Seele "schreit". Ich habe mich diesem Forum angeschlossen, bin so dankbar, daß es dieses Forum gibt. So viele, die mir Mut gemacht haben, gerade in den ersten Monaten. Ich hatte soviele Ängste. Jedes Stolpern in der Brust, jeder Schwindel. Angst, daß etwas kaputt geht.

 

Ich lerne mich seit der OP neu kennen, bin nun auch psychisch auf einem sehr guten Weg. So ängstlich und nachdenklich kannte ich mich nicht, niemand kannte mich so. Gerade hier im Forum habe ich gemerkt,daß fast alle genau das durchgemacht haben, was auch ich durchgemacht habe.

Du wirst hier so viele aufbauen Berichte finden, Tipps und Tricks, Erfahrungen. Hier schreiben sehr viele, bei denen diese OP schon ganz viele Jahre her ist. Sie schreiben, wie schwer es anfangs war und toll es nun ist.

Sie berichten von Marathonläufen, von Wandertouren, von Triatlonwettkämpfen, von Fitnessstudio und Mountainbiking, von Tauchurlauben und Tennistraining.Veronica Meyer hat nach einer Herzklappen OP den Mount Everest bestiegen - sie ist hier im Forum aktiv !!

 

Herzoperationen sind deutschlanweit sehr erfolgreich ! Hier ist der Ort, wo du das nachlesen kannst. Hier ist der Ort, wo dir geholfen wird ! Hier wirst du verstanden und unterstützt !

 

Nochmal herzlich willkommen bei uns - auch du wirst hier Hilfe und Sicherheit bekommen !!

 

Beste Grüße

 

Michael

 

 

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Danke für Deine Antwort. Habe hier auch schon einiges gelesen. Die Angst bleibt. Mein Bauchgefühl sagt mir, es ist richtig die OP zu wagen. Meine Anomalien sind auch angeboren. Ach wenn ich es doch schon hinter mir hätte...... Ich hoffe, es wird alles gut. Darf ich fragen, warum Du Dich für eine biologische Klappe entschieden hast? Die sollen doch nicht so lange halten und dann muss man wieder unters Messer.

LG Susanne

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!Hallo Susanne,

 

Michael hat so recht. Auch mich hat die Diagnose (Aortenaneurysma von 6,8 cm und Insuffizienz Grad II-III) wie der berühmte Blitz aus heiteren Himmel mitten im Endtraining für meinen 2. Volkstriathlon erwischt. Von 100 auf 0 in einem Moment!

Ich hätte eine tierische Angst, aber habe es geschafft und den Triathlon dies Jahr nachgeholt. 

 

Es ist möglich!  Alles Gute und viel Kraft,

 

Jens 

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Hallo Susanne!

 

Also, ich find das psychosomatische auch nicht abwägig, es fließt ordentlich auf die Krankheit und deren Verlauf ein. Psychologische Unterstützung auch aufgrund der PTBS würde sicher gut tun. Hat's bei meiner Depression auch, immerhin ist sie seit 'nem Jahr komplett weg, nach 12 Jahren. Das mit den Anfällen kenne ich, auch das mit dem Herzrasen, ich hatte dieselben Werte nur wurde es bei mir eine Sinustachykardie ohne patholgischen Hintergrund. Also Psychosomatisch (es ging los als mein Mann Krebs hatte). Jedenfalls hab ich mir dann einen Kardiologen, welcher auch in der Psychokardiologie arbeitet gesucht und bis super zufrieden. Wie ich gesehen habe, kommst du auch aus Berlin? Darf ich fragen warum du in die Charité und nich in eines der Herzzentren? Reha wird danach sicher sein müssen, ich hab positives über Rüdersdorf gehört, aber es werden sich sicher noch Mitglieder, die dort waren, melden.

Persönlich würd ich mich, auch wenn ich erst 25 bin, auch für eine Bioklappe entscheiden, ist mir persönlich egal ob ich nochmal unter's Messer müsste (wenn es nicht dann schon wieder weitere Fortschritte in der Medizin/Technik gibt) und ich hab einfach keine Lust immer Marcumar zu nehmen. Vorallem nehm ich noch wegen anderen Krankheiten Medikamente, die super und ohne Probleme wirken, daher will ich das auch nicht alles umstellen. Erfahrung, was die OP angeht kann ich nicht geben, bisher hatte ich keine und werde so schnell keine brauchen. Aber was das psychische angeht, kann ich dich vollkommen verstehen. Und falls es mal zu einer OP kommen sollte, würde ich als ersten einen Antrag stellen um einen Platz bei einem Psychologen zu bekommen.

 

Liebe Grüße

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Danke für Eure Antworten. Sicher ist die Psyche nicht zu unterschätzen. Ich hab aber erst massive psychische Probleme, seitdem das Herzrasen so massiv wurde, am Schluß hats mich 4,5,6x am Tag aus den Socken geschossen, schön ist anders. Ich hab damals tatsächlich eine Verhaltenstherapie gemacht ( etwas über 1 Jahr), war monatelang in einer psychiatrischen Klinik.......  Erfolg gleich 0. Es hatte mir garnichts gebracht, ausser das noch mehr aus meiner Kindheit hochgeholt wurde, was ich garnicht wissen wollte und für mich eigentlich ganz gut verpackt hatte. Ich hatte nach der Diagnose Reentry Tachykardie sehr viele Ärzte mit sehr schlechtem Gewissen, weil sie mir nicht geglaubt haben, das da was körperliches sein muss.  Charite Mitte deshalb, weil das alles zusammengelegt wurde. Es wird ein neues Herzzentrum gebaut, soll wohl 2019 eröffnet werden. Reha in Rüdersdorf? Witzig, da bin ich geboren, also zurück zu den Wurzeln *gg* Ich tendiere immer mehr zur künstlichen Klappe, ich glaube, nochmal muss ich mir so ne OP nicht geben, werd ja auch nicht jünger.....

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Ah ok, das wusst ich gar nich. Hab grad mal recherchiert die wollen also das DHZB und die Charité zusammenpacken? Gut zu wissen, dann werd ich brav in Leipzig bleiben :D

 

Naja, Therapie ist nicht Therapie. Es gibt so viele Faktoren die damit einhergehen. Ich hatte damals einfach Glück mit meinem Psychologen (hab auch eine KVT gemacht) und ich kam super mit ihm zurecht. Vll fühlte ich mich auch so sehr verstanden, da er selbst auch eine Krankheit hatte. Floss sicherlich mit ein.

Also wenn du einen guten Kardiologen suchst, dann kann ich dir meinen Empfehlen. Auch was das psychische angeht. Der sitzt in Adlershof.

Meine alte Kardiologin wollte immer nur operieren und bla und hat mich mit Medis vollgepumpt obwohl ich alles nicht brauchte. Die is auch gar nicht auf einen eingegangen und ja mir nie was geglaubt. Jedenfalls bin ich froh, dass ich von der weg bin.

 

Ja, in Rüdersdorf is was und ambulant würd es das Herzhaus in Berlin Mitte (ich glaub Stadtmitte) geben. Wobei ich ne Reha nich ambulant machen würde, das hab ich schon beschlossen, falls es mal so weit sein wird.

 

Lg Anne

 

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