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INR Chaos .......


farfalla52

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Vor zwei Wochen hat mich eine heftige Erkältung erwischt. Bin in die Apotheke und habe mir das Multivitaminpräparat "Celan" von Burgerstein gekauft weil ich dachte, dass es mir helfen würde ganz schnell wieder auf die Beine zu kommen. Bis jetzt haben Erkältungen - wenn sie ohne Medikamente blieben - sich nur ganz schwach auf meine INR Werte ausgewirkt. Doch diesmal war alles anders. Innerhalb von fünf Tagen sank der INR von 2,8 auf 1,8...Am nächsten Tag war er bei 1,7...:o  Notfallmässig zum Kardiologen und Clexane gefasst. ( 2x 80mg täglich bis der INR bei 2 war). Der INR bewegte sich trotz erhöhter Marcoumar-Dosis kaum nach oben. 18,75 Tabletten innerhalb von nur 8 Tagen musste ich einnehmen um einen INR von 2,5 zu erreichen. Ich hatte richtig Schiss, dass das Marcoumar aus unerfindlichen Gründen nicht mehr wirken könnte.....Jetzt endlich scheint sich alles beruhigt zu haben und ich nähere mich meiner üblichen Wochendosis. Die ist übrigens sowieso höher als bei den meisten hier. (12,25)....Begonnen habe ich mal mit 8,75...Also brauche ich heute eine deutlich höhere Dosis als vor sieben Jahren. Aber ich esse auch viel mehr Vitamin K haltige Lebensmittel als zu Beginn meiner Selbstmessungen.

Der Kardiologe meinte dass das Vitaminpräparat schuld an dem INR-Absacker habe. Es beinhaltet pro Tablette 35 Nanogramm (oder Microgramm?) Vitamin K. Ich kann das kaum glauben. Es kann doch auch sein, dass der Stress nach dem Tod meines Vaters das alles begünstigt hat. Der ganze Papierkrieg -  und jetzt mussten wir noch ein sehr! grosses Haus räumen...Auch keine leichte Sache denn man begegnet dabei nochmals heftigst der eigenen Geschichte. Vielleicht war es auch ganz einfach ein Zusammenspiel von allem.....

Vielleicht sollte man aber bei Vitaminpräparaten trotzdem vorsichtig sein und engmaschig kontrollieren. Man stelle sich vor, ich wäre nicht Selbsttesterin gewesen. Mein INR wäre definitiv in einen ganz gefährlich tiefen Bereich abgerutscht...Bin ich froh, dass ich diesen selber kontrollieren kann....:)

Ich wünsche euch für morgen einen guten Start in die neue Woche....

ursela

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Hallo Ursela,

 

das von dir genannte Multivitaminpräparat hat 75 μg Vitamin K. Das ist jetzt nicht übermäßig viel. Manche Gemüsesorten haben pro 100 gr deutlich höhere Werte. Trotzdem ist natürlich nicht auszuschließen, dass die Tabletten einen Einfluss auf deinen INR hatten. Jeder Organismus reagiert unterschiedlich darauf.

Daher ist es gut, wenn man die Gerinnung selbst messen kann und bei abweichenden Werten schnell reagiert.

 

Grüße
Dietmar

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Du liegst richtig das aufgrund von Vit K 1 der INR Wert gesunken ist. 

Seit ich vermehrt Kohl esse ( Winter) brauche ich eine höhere Dosis Marcumar gegenüber dem Sommer.  Stress ist mit unter Auslöser für das Steigen des INR Wertes.

 

Eine Erkältung mit Fieber habe ich auch hinter mir. Ebenfalls mit Schwankungen des INR Wertes. 

 

Da müssen wir beide durch mit Asuräumen unseres Elternhauses. Dies auch noch in der sehr kalten Jahreszeit. Aber da müssen wir durch. 

 

Gruß schlingeline

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Hallo Dietmar

Eigentlich zweifle ich auch ein wenig daran, dass das Vitaminpräparat schuld ist am INR-Absacker. Vor allem weil ich den VitaminK-Trägern nicht ausweiche und sicher oft mehr davon zu mir nehme als die angegebenen Werte des Vitaminpräparats. Die Werte haben sich auch noch nicht eingependelt. Ich muss immer noch eine höhere Dosis an Marcoumar einnehmen als bisher. Auch wenn die Ärzte das oft ausschliessen - ich denke es kann wirklich dem Stress geschuldet sein. ...

Wie dem auch sei...ich hab's einigermassen im Griff....:-)

sei herzlich gegrüsst

ursela

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Hallo babu...(Ich nenn dich jetzt nicht mehr schlingeline... Babu gefällt mir besser ;-))....

 

Ich denke auch,  dass es eher dem Stress geschuldet ist. Oder weiss der Kuckuck "wem". Irgendwann erwischt es wohl fast jeden mal...Ich darf ja zufrieden sein, wenn es nur alle 7 Jahre der Fall ist.

Dass du auch das Haus der Eltern räumen musst tut mir leid. Ist nicht leicht - gell...Man begegnet der eigenen Geschichte nochmals in hohem Masse...Sei's im positiven oder negativen...Ich wünsche dir dafür viel Kraft....Heb dir Sorg...

und sei herzlich gegrüsst

ursela

 

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Hallo,

 

Herbst heißt bei mir automatisch jetzt geht die INR - Chaos - Saison wieder los. Erkältung, das Trinkverhalten ändert sich, man verändert den Speiseplan, Bewegung wie im Sommer bringt nicht so arg Spaß. Die melancholische Wetterlage tut sein übriges.

Die Werte der letzten Wochen, 3,46 ; 1,7 ; 1,64 ; 2,56 ; 3,61 ; 4,98 ; 3,32 ; und heute geht es wieder zum Arzt. Mein INR Zielwert 3,0 - 3,5 , sollte er zumindest sein. Nach bald 18 Jahren lässt mich das trotzdem total gelassen sein. Monatelang bleibt der Wert, egal was ich tue konstant und dann zwischendurch diese Achterbahn. Kann sein, dass es sich jetzt wieder normalisiert. Panisches Verhalten wäre jetzt verkehrt, nur leichte Dosisänderungen sonst schießt man in die eine oder andere Richtung total aus dem Wert. Ich habe schon ein paar verschiedene Arten von Ärzten hinter mir, der Unwissende, der Übervorsichtige, der Leichtsinnige und was für mich das Schlimmte ist Götter in Weiß.

Arzt aus der letzten Kategorie : INR 1,4   bei meinem Zielwert, Reaktion des Arztes, nehmen sie eine halbe Tablette zusätzlich und wir sehen uns in vierzehn Tagen wieder. Meine Reaktion, ich brauche als Überbrückung Heparin bis mein Wert wieder sich dem Zielwert nähert und außerdem sollte man nicht nur eine halbe Tablette steigern und in drei Tagen wieder messen.

Reaktion des Arztes : Sind sie der Arzt oder ich, noch ein Wort und ich schicke sie ins Krankenhaus. Wir haben uns gestritten und ich bin ins Krankenhaus gegangen.

Die haben die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und mich sofort an den Perfusor angeschlossen. Vierzehn Tage später habe ich mit Zielwert INR 3,0 die Klinik wieder verlassen. Meine Klappen-Prothese hat es Gott sei Dank heil überstanden.

Resultat dieses Spektakels, es war nicht mehr möglich diesen Hausarzt aufzusuchen, weil das Vertrauen war dahin und ich habe mittlerweile einen anderen Arzt.

Stress kann natürlich auch ein Grund sein, oftmals spinnt dann auch der Darm und die Tabletten werden bevor sie wirken können wieder ausgeschieden. Bei 60 - 72 Stunden Zeit bis die Wirkung einsetzt auch kein Wunder.

 

Gruß

 

Klaus

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Hallo Klaus,

 

die Marcoumar-Tabletten werden extrem schnell aufgenommen! Ich habe es dieses Jahr ganz praktisch vorgeführt bekommen:

 

Ich nahm im Februar an einer Segelreise in die Antarktis teil. Da waren wir auf der Hin- und Rückreise jeweils drei Tage und vier Nächte lang auf der Drake-Passage zwischen Südamerika und der antarktischen Halbinsel unterwegs, so ungefähr die raueste See weltweit. Zu Beginn erwischte ich einen Anfall von Seekrankheit mit Erbrechen (was sich dann wieder besserte). Ich hatte meine 2 Tabletten geschluckt (ich musste jahrzehntelang das Schema 1 - 2 - 1 - 2 befolgen, jetzt etwas weniger, vermutlich altershalber), etwa eine Stunde später musste ich erbrechen. Ich befürchtete, dass die Tabletten dadurch weg wären, so dass ich dann am nächsten Tag (als ich nicht mehr erbrechen musste) 3 Tabletten schluckte. Am darauf folgenden Tag mass ich den INR (während der Überfahrt auf der rauen See machte ich keine Messung, das wäre nicht gut möglich gewesen). Siehe da: INR 5,0! Das heisst, die Tabletten wurden bestens und sehr schnell aufgenommen. Erbrechen hatte keinen Einfluss (es sei denn, man müsste sofort nach deren Einnahme erbrechen). 

 

Da sieht man wieder mal, wie praktisch das Selbermessen ist! 

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Hallo Veronika,

 

Marcumar - Tabletten sind magenresistent und wandern aus dem Grund auch sehr schnell weiter in den Darm wo sie fast vollständig vom Blut aufgenommen werden. Deswegen ist das Erbrechen auch nicht das Problem sondern Durchfall. Im Laufe der Zeit hat sich seit 2006 etwas verändert. Ich kann keine längeren Fahrten unternehmen ohne dass sich der Laktosespiegel erhöht. Lässt sich nicht medizinisch erklären. Erst haben die Ärzte über die Symptome sich nur lustig gemacht und dann als sie gemerkt haben, dass diese Probleme nicht psychischer Natur sind haben sie versucht mir zu helfen. Bis heute bald 12 Jahre später sind die Symptome wesentlich stärker und häufiger geworden, aber es gibt keine Lösung dafür. Weder im Krankenhaus noch Spezialisten haben etwas gefunden zur Linderung. Am Anfang habe ich Reisemedikamente bekommen, dann Laktrase-Einnahme vor der Fahrt erhöht, nichts hat etwas gebracht. Symptome sind kein Stuhlgang im herkömmlichen Sinne sonder flüssig, farblos und schaumig und dass über ein bis zwei Tage. Danach ist alles wieder normal. Das einzige dadurch kann ich den INR Wert nicht mehr halten. Deswegen ist man jetzt schon auf die einzige mögliche Lösung gekommen Marcumar gegen Heparin zu wechseln ( bis jetzt aber nur als Möglichkeit in Betracht gezogen ). Da aber ein Dauer - Bridging für mich normalerweise nicht in Betracht kommt, ich brauche 16.000 Einheiten auf zweimal 8.000 verteilt genau im 12 Stunden - Rythmus, d.h. dann am Anfang überdosiert und gegen Ende Dosis zu gering.

Nicht dass ihr meint mir geht es schlecht, aber es ist sehr lästig vor allem Dingen wenn man gerne verreist.

 

Gruß

Klaus

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Hallo Klaus,

 

Marcoumar-Tabletten sind nicht magensaftresistent! 

 

Heute ging ich in eine Apotheke, wo ich nicht einmal Kundin bin (ich kam einfach dort vorbei), und fragte nach. Eine sehr freundliche Apothekerin stieg in die Tiefen des Internets und fand dort, was ohnehin ihre (und meine) Meinung war: Die Tabletten sind nicht magensaftresistent, sondern zerfallen im Magen. Der aggressive Magensaft kann dem Wirkstoff nichts anhaben.

Magensaftresistente Darreichungen sind bei Wirkstoffen nötig, die vom Magensaft zersetzt (verdaut) werden, beispielsweise Peptide. Diese Präparate heissen Kapseln, Dragées, Filmtabletten oder ähnlich. Aber "Tablette" heisst eigentlich immer, dass das Ding im Magen zerfällt. Was auch zu bemerken ist: Marcoumar-Tabletten dürfen halbiert oder geviertelt werden, und dabei würde man ja einen eventuellen Schutzfilm zerstören. Daher können sie keinen haben.

Durchfall kann also nicht verhindern, dass das Marcoumar vom Körper aufgenommen wird. Natürlich kann Durchfall das ganze System des Körpers durcheinander bringen inkl. die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen, und das kann dann den INR stören.

Ich hatte im Jahr 2006 in Nepal ein paar Tage lang heftigen Brechdurchfall, wo ich fast kein Essen behalten konnte (das hatte ich vorher noch nie und seither glücklicherweise auch nicht mehr), aber ich konnte den INR trotzdem ohne Probleme zwischen 2 und 3 halten, wobei ich brav mein Marcoumar-Schema einhielt. (Das Messgerät hatte ich dabei!)

 

Liebe Grüsse, Veronika

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Hallo,

 

Also dem muss ich widersprechen. Bei entsprechendem Durchfall - und ich meine jetzt richtig ala Norovirus - bleibt die Nahrung und damit auch jede Art von Tabletten, Kapseln,...  Nicht lange genug im Körper,  so dass nicht die normale Menge Wirkstoff aufgenommen werden kann, daher haben wir z.B. nachdem sie stärker Durchfall hatte auch immer zusätzlich verhütet - ich würde als Selbstmesser im einem solchen Fall immer lieber mehr messen.

 

LG

 

Jens 

bearbeitet von JensBlond
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Cumarine stellen die ersten gerinnungshemmenden Medikamente dar, die als Tablette, d.h. oral, eingenommen werden dürfen, da sie aus dem Darm wie andere Nährstoffe fast vollständig ins Blut aufgenommen (medizinisch: resorbiert) und nicht durch die Salzsäure des Magens zerstört werden.

 

Ist nicht von mir, aber so wurde es mir 2000 in Bad Krotzingen erklärt.

14 Tage nach der Herz OP war ich in der AHB. Zwei Tage nach Ankunft hat unsere Etage ein Virus heimgesucht. Brech-Durchfall in schlimmster Vollendung. Da hieß es nur Erbrechen geht noch, aber Durchfall ist gar nicht gut. Mir hat es gereicht, aufgesägtes Brustbein noch nicht richtig verheilt und Erbrechen und Durchfall mehr als einen Tag. Dadurch hat sich meine Metall-stabilisierung gelockert durch die Bauchkrämpfe. Resultat die Verdrahtung hatte sich verdreht und musste zwei Jahre später wieder raus.

 

Gruß

 

Klaus

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Hallo,

 

dieser Satz stammt aus dem nachfolgenden Link:

„Phenprocoumon wird nach oraler Gabe nahezu vollständig im oberen Gastrointestinaltrakt resorbiert mit nachweisbaren Plasmaspiegeln nach 1 Stunde ...“

 

https://www.staff.uni-mainz.de/goldinge/cumarine.htm

 

Grüße
Dietmar

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Ich bin 2000 operiert worden und da wurde es uns so erklärt, weil es uns bei diesem Virus ziemlich schlecht ging.

 

Wenn Sie unter einer Erkrankung des Magen-Darmtraktes leiden, die die Aufnahme von Phenprocoumon über den Darm erschwert, kann seine gerinnungshemmende Wirkung abgeschwächt sein.

Das ist aus einem Ratgeber einer Herzklinik für Marcumareinnahme

 

Aufnahme und Wirkungsweise nicht hormoneller Medikamente,

z. B. auch blutverdünnender Substanzen, sind bei der Aufnahme durch Prozesse in der Darmmembran und beim Abbau durch den über den gesamten Kreislauf verteilten Zerfall der Substanzen bestimmt und daher wie monomolekulare Prozesse mit Hilfe einfacher linearer oder exponentieller Funktionen zu beschreiben, hier im wesentlichen durch drei Größen:

Zeilen sind aus

Das Phenprocoumon-Projekt von 2008  hier

Deswegen wird bei mir, wenn ich schlimmen Durchfall habe immer engmaschig kontrolliert, bei mir geht das über mehr als einen Tag.

Gruß

Klaus

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Das zeigt doch wieder einmal mehr, dass nicht alle Menschen bei gleichen Erkrankungen die gleichen Reaktionen zeigen. Habe ich Durchfall - brauche ich eine kleinere Dosis Marcoumar. Und ich bin damit nicht alleine.....Habe das hier schon von andern bestätigt bekommen. Ich notiere neben den Werten auch immer wenn etwas aussergewöhnliches passiert. Magen/Darmerkrankungen, Erkältungen, neue Medikamente usw....

Und selbst dann  kann der Körper bei ähnlichen Bedingungen ganz anders reagieren als beim vorigen Mal. Verlass ist nur auf engmaschiges Kontrollieren. Und das ist bei Erkrankungen immer angezeigt. Ich habe diesmal einen ganzen Monat gebraucht um wieder auf die gewohnte Dosis Marcoumar zurückzufinden. Und wie gesagt: Weiss der Kuckuck warum dem so war.....

allen einen ganz schönen 1. Advent

ursela

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