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Pro und Kontra für eine Reha nach Herzklappen OP


1973ertommy

Empfohlene Beiträge

Hallo,

ich bin vor 2 Wochen operiert worden und habe mich für eine biologische Aortenklappe entschieden. Nachdem der Sozialdienst nicht gerade freundlich war, habe ich mich gegen eine Reha entschieden. Ambulant ist es nicht möglich , wegen der Entfernung vom Wohnort und auch keine Plätze frei, will aber nicht in die stationäre.

Kann mir jemand sagen, was ich an Sportprogramm machen kann oder hat jemand hier im Forum Ähnliches erlebt?

Mfg Thomas

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Morsche,

 

erstmal herzlichen Glückwunsch zur überstandenen OP !

 

Ich habe auch eine biologische Aortenklappe, kompletter Aortenwurzelersatz ( http://www.medtronic.com/us-en/patients/treatments-therapies/heart-valve-repair-replacement/freestyle-tissue-valve.html )

 

Dazu noch Aorta ascendens Ersatz. Das Ganze habe ich hier in Oldenburg operiert bekommen, bin anschließend in die Reha hier in Oldenburg gegangen. Mir hat es sehr gut getan, mich richtig mit dem Ganzen zu befassen, Vorträge zu besuchen, immer unter Kontrolle zu sein und vorsichtig an den Sport gewöhnt zu werden.

 

Ich würde mir an deiner Stelle doch überlegen, eine stationäre Reha zu machen. 3-4 Wochen dauert es meistens, danach hat man doch viele nützliche Infos auch zum Thema Sport/Belastbarkeit. Auch kann man sich nach der Zeit schon ganz gut selber einschätzen, was man schon schafft. Bei mir ist das ganze ca. 4 Monate her, ich bin momentan fast jeden Tag am Walken für 20-30 Minuten und gehe noch 2-3 x / Woche aufs Ergometer bei ca. 80-100 Watt. Ich warte jetzt den Kardiologen-Check Mitte August ab. Danach weiß ich, wie alles aussieht und wie meine Belastungsgrenze ist.

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Naja die Reha war für mich keine gute Zeit und viel mitgenommen habe ich nicht (ausser 2× Magen-Darm-Grippe+1× fiberhaften grippalen Infekt). Aber ich wollte meine Familie in der ersten Zeit auch nicht belasten bzw. ich hätte mich daheim wohl zu sehr belastet. Ich denke man muss der "Rehatyp"sein. Ergometer, Spazieren gehen daheim nach der Reha verbunden mit einer immer größeren Strecke + Physiotherapie +Hausarbeit in Maßen + wieder langsam im Alltag ankommen hat mir am meisten geholfen.

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hallo Thomas,

erst mal noch herzlich willkommen hier, auch ich habe vor einigen Wochen eine natürliche Herzklappe bekommen und mir Gedanken über die Reha gemacht. Erst mal wollte ich möglichst nahe

zur Heimat sein was allerdings nicht möglich war (Kostenträger) dann wollte ich auch ambulante Reha, wäre mir dann doch zu weit gewesen.

Also dann doch Reha am gleichen Ort wo auch die OP war (Neustadt/Saale ca. 200km Entfernung).

Hinterher war ich froh dass ich es so gemacht habe. Für eine ambulante Reha wäre mir in den ersten Wochen die Belastung zu groß gewesen

und dadurch dass ich doch recht weit von zu Hause weg war hatte ich nur Sonntags die Familie zu Besuch. Allerdings war es dadurch sicherlich erholsamer

als wenn ich täglich zu Hause gewesen wäre, was eigentlich richtig gut tut.

Nur weil der Sozialdienst nicht freundlich war würde ich auf die Reha nicht verzichten auch wenn man den körperlichen Aufbau sicherlich auch selbst auf die Reihe bringen würde.

Reha besteht allerdings nicht nur aus Sportprogramm sondern auch aus Massagen, Kneippen, Vorträge und nicht zu vergessen der

Erfahrungsaustausch mit Mitpatienten.

Das Sportprogramm bestand bei mir aus täglich 20min Radergometer allerdings nur max. 70Watt, dann im Wechsel Krafttraining, Zirkeltraining und Koordinationstraining.

Und nicht vergessen, gemeinsam macht es mehr Spass.

Also überlege es dir nochmal, diese Möglichkeit bekommst du nicht mehr und ich weiß nicht ob es negativ ausgelegt werden könnte

falls doch was dazwischen kommt und die Ärzte fragen dich Warum haben sie keine Reha gemacht?

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Hallo Thomas,

 

eine stationäre Reha (eigentlich: AHB) bietet einige Vorteile:

 

1. Laufende medizinische Überwachung (z.B. musst du ja auch Marcumar oder so nehmen und wirst dann dort richtig eingestellt. Auch wenn mal was ist, bist du schon in der Klinik, was nicht schlecht ist).

 

2. Du musst dich um nichts kümmern, hast dein Programm, musst es nicht alles selbst organisieren und kannst dich voll und ganz auf die Genesung konzentrieren.

 

3. Es sind die ganzen Geräte und viel Erfahrung vorhanden, was sinnvoll und nützlich ist und auch, wo es Probleme geben kann..

 

4. Du kannst dich mit anderen austauschen und viele Anregungen für deinen Alltag (z.B. Ernährung) bekommen.

 

VG, Rainer

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Hallo Thomas,

 

auch ich kann Dir nur raten eine Reha zu machen. Ich selbst konnte damals eine ambulante Reha wählen, weil die Entfernung gering war. Trotzdem war ich jeden morgen und jeden Nachmittag eine gute Stunde mit dem Fahrdienst der Einrichtung unterwegs, denn das war ein Kleinbus der die ganze Stadt abgeklappert hat und dort seine Patienten einsammeln musste..

Für mich war das trotzdem ideal, denn ich wollte ja bei meiner Familie und meinen kleinen Kindern sein.

Und die waren ganz froh darüber, dass ich nicht den ganzen Tag zuhause war, denn so mussten sie nicht die ganze Zeit auf mich aufpassen ;-)
In der Reha habe ich einiges an Übungen gemacht und gelernt, die ich mir alleine nicht getraut hätte. Dadurch ist mein Vertrauen in den eigenen Körper gewachsen und das war gut so. Neben dem reinen Sportprogramm fand ich die Massagen sehr gut, denn ich hatte starke Rückenschmerzen.

Der Sport kam mir persönlich etwas zu kurz, aber ich habe dann in den Pausen und lange Spaziergänge gemacht und bin zusätzlich zuhause am Ergometer durchs Wohnzimmer "geradelt".

 

LG Ralf

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Hallo Thomas,

 

auch ich plädiere auf alle Fälle eine stationäre Reha!

Erwarten würde ich erstmal kein "5-Sterne-Programm", aber man ist unter Aufsicht, alleine das half mir damals. Direkt nach der OP ist man einfach noch nicht alltagsfähig, dazu kommt, dass ich alleine lebe.

Ich konnte sogar auf Empfehlung vier anstatt der üblichen drei Wochen in Anspruch nehmen. Im Nachhinein hätte ich es mir auch gar nicht anders vorstellen können, man bekommt vieles einfach abgenommen. Mein Reha-Ort war in Kliniksnähe, also auch in Bad Nauheim. Nicht zu unterschätzen ist bei "Marcumar-Neulingen" die Einstellung, das dauerte schonmal ein Paar Wochen bis zur stabilen INR.

Das Ganze ist jetzt 4 Jahre her.

Aktuell stellt sich für uns die gleiche Frage für meine Schwester (77). Sie hat vorgestern in Rotenburg an der Fulda eine Bio-Aortenklappe und zwei Rekonstruktionen (Mitral- und Trikuspidalklappe) mit kompletter Sternotomie erhalten. Mein Votum ist klar, stationäre Reha, wenn machbar in Kliniksnähe.

 

Beste Grüße, Horst

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Hallo Thomas,

 

ich hatte meine OP vor einem Jahr und habe an keinem Reha Programm teilgenommen. Ich hätte eine ambulante Reha machen können, das war aber in meinem Fall - auch aus Sicht meiner Ärzte - nicht notwendig. Ich bin gleich nach Entlassung aus dem Krankenhaus viel spazieren gegangen (so 2 Stunden pro Tag) und konnte nach 6 Wochen wieder Fahrrad fahren - was ich dann auch regelmäßig gemacht habe.

 

Es hängt natürlich alles von dem individuellen Verlauf der Genesung ab, aber im Prinzip ist das Herz nach der OP wieder voll funktionsfähig - vorausgesetzt es gibt keine temporären Komplikationen. Was dann noch bleibt ist das Zusammenwachsen des Brustbeins - was je nachdem wie weit es aufgetrennt wurde und wie es dann wieder verbunden wurde länger oder kürzer Querelen macht. Ich hatte einen Chirurgen gehabt der es nur zur Hälfte aufgetrennt hatte (Minimal Invasiv) und dann Platten statt Draht zum Zusammenfügen verwendet hat. Ich konnte nach weniger als drei Wochen wieder zurück zur Arbeit und dieser schnelle Übergang zur Normalität hat mir schon geholfen. Nicht zu unterschätzen sind die psychologischen Folgen der OP mit denen wir alle zu kämpfen haben, hinzu kommt auch noch "Pumphead" - Nachwehen der Herz-/Lungenmaschine die uns alle unterschiedlich betreffen können. Vielleicht hilft hier eine gute Reha, wie gesagt, bei mir hat der Alltag und Wiederaufnahme meiner normalen sportlichen Aktivitäten unheimlich gut getan.

 

Jürgen

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Hallo Thomas,

 

ich kann mich eigentlich nur den "Vorschreibern" anschließen - Stimmung: unbedingt REHA (AHB) machen. Zuhause ist ja schön und gut aber man kann nicht erwarten, dass ganztägig der Partner oder andere Familienangehörige für einen da sind. Das wäre mir nicht recht gewesen, wenn sich alles nur noch um mich dreht.

Anfangs ist man doch noch recht schlapp - auch wenn man das nicht wahrhaben will - da ist die Rundumsorge in einer guten REHA-Einrichtung genau das Richtige. 

Überlege dir noch mal genau ob du nicht doch noch zur REHA gehst.

 

VG Christine

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Hallo,

 

auch ich kann mich den Befürwortern einer REHA (AHB) nur anschließen.

Für mich wäre es nach der OP undenkbar gewesen, direkt nach Hause zu gehen. Ich war dafür einfach noch zu schwach.

Und auf die Sicherheit einer sofortigen ärztlichen Versorgung im Notfall hätte ich in den ersten Wochen nicht verzichten wollen. Auch wenn man sie nicht braucht, ist man einfach beruhigter.

 

Grüße

Dietmar

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Hallo Thomas,

 

du hast jetzt nicht geschrieben wie es dir geht.

 

Ich war nach der OP unsicher und ängstlich und wollte am liebsten ständig untersucht werden und die Bestätigung erhalten, dass es mir gut geht.

 

Die AHB (ist ja eigentlich keine Reha) war nicht so toll. Am Tag 20 Minuten unter Bewachung mit dem Ergometer fahren und 30 Minuten Gymnastik.

Dann waren noch Vorträge und Entspannung und hauptsächlich Langeweile.

Aber im nachhinein sehe ich die AHB trotzdem positiv, weil ich nach der schweren OP zur Ruhe kam.

Und als Frau arbeitet man zuhause doch schnell mal was was nicht getan werden sollte.

 

Du hast nach einem Sportprogramm gefragt. Ich wollte nicht im Keller Ergometer fahren und so bin ich jeden Tag mindestens 1 Stunde gelaufen (gewalkt)

so schnell ich konnte. Und ich war sehr bald wieder fit und ohne Beschwerden.

 

Alles Gute wünsche ich dir  und weiterhin eine gute Genesung.

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Hallo an alle,

 

vielen Dank erstmal für die vielen Antworten und Anregungen.

Ich bin nun seit knapp 2 Wochen zu Hause, Angst habe ich keine dass mir was passiert und ich messe auf Anraten meines Hausarztes jeden Morgen und Abend den Blutdruck, gehe spazieren und ruhe mich aus. Meine Familie trägt das und unterstützt mich. Dann hat mir mein Hausarzt jetzt Krankengymnastik verschrieben und das kann ich alles vor Ort erledigen, was mir wirklich auch gut tut. Die nächste Etappe ist jetzt Fahrrad fahren, also ich fühle mich ohne AHB (Reha) trotzdem sehr gut. Die Einstellung mit Marcumar ist auch kein Problem, weil dies auch über den Hausarzt läuft und nachdem ich das nicht auf Dauer nehmen muss, bekomme ich das sehr gut hin.

Nachteile wird es nicht geben, ich habe mich bei der zuständigen Rentenversicherung erkundigt und auch bei meiner Krankenkasse.

 

Einen schönen Sonntag

Thomas

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Thomas - Du machst das richtig. Ich war ja hier aus dem weit entfernten USA der einzige der den gleichen Weg gegangen ist und habe aus meiner Sicht keine Nachteile verspürt - im Gegenteil ich glaube das ich schnell wieder in die normale Routine zurück gekommen bin was für mich persönlich unschätzbar wertvoll und wichtig war.

 

Bezüglich Leistungsfähigkeit habe ich keine Einbußen fest gestellt sondern im Gegenteil - eine gefühlte und gemessene Verbesserung und das so ziemlich gleich nach der OP. Ich denke Du wirst das gleiche feststellen können. Weiterhin viel Erfolg mit der Genesung.

 

Jürgen

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  • 2 weeks later...

Servus

Update nach 4 Wochen

Wöchendlich zum Hausarzt und Quickwert bestimmen

Mache Krankengynastik

War beim HNO wegen meiner Stimme - alles OK - muss sich halt alles Beruhigen

Blutdruckwerte sind stabil

1-2 mal am Tag für +-20 min auf den Rollentrainer bei 25-50 Watt und 90-95 Puls

Habe heute angefangen mit Intervaltraining ( 3 kleine Berge mit 15/10/5 Höhenmeter)

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