Jump to content

ZAHNARZT


danny1

Empfohlene Beiträge

Hallo und guten Morgen! Ich muss am Mittwoch beim Zahnarzt eine Betäubungspritze bekommen weil er mir in einem abgebrochen Zahn einen Anker einsetzen muß um da wieder eine Krone aufzubauen. Muß ich für die Betäubung mein INR senken und darf ich überhaupt eine spritze im Kiefer bekommen LG Harald

Link zu diesem Kommentar

Hallo Danny1,

 

ich habe in den letzten Jahren beim Zahnarzt schon einige Betäubungsspritzen bekommen, ohne dass ich den INR abgesenkt habe. Wegen meiner beiden Kunstklappen habe ich immer einen INR von ca. 3,2 bis 3,7. Eine Spritze führte niemals zu Problemen.

 

LG

Stefan

Link zu diesem Kommentar

Auch wenn ich auf den INR nicht achten muss, schreib ich mit einem anderen Tipp.

Ich habe das hinter gerade mir. Mein Zahnarzt hat mich gebeten, penibel die Endokarditisprophylaxe einzuhalten, da er während dieser Behandlung immer AM Zahfleisch und IM Zahn arbeiten muss. Da könnten Keime ins Blut gelangen. Wir sind da alle doppelt vorsichtig, denn ich hatte schon eine Endokarditis.

Alles Gute, Dagmar

bearbeitet von DBehr
Link zu diesem Kommentar

Hallo Danni

Bei kleineren "Renovationen" - sprich unblutigem Austauschen von kleineren Blomben - hat mein Zahnarzt gemeint, dass ich keine AB einnehmen müsse. Bei grösseren Eingriffen würde ich die Endorkarditisprophylaxe allerdings immer durchführen. Mir wäre das zu unsicher. Den INR musste ich bisher nie absenken und Spritzen haben ebenfalls nie Probleme gemacht.

 

@Dagmar:: Dagmar - denkst du, dass mit der Spritze möglicherweise Bakterien eingeschleppt werden könnten? Daran habe ich noch gar nicht gedacht....*grübel*...

 

ein Gruss zu euch

ursela

Link zu diesem Kommentar

@Danny: Gut, dass er und Du auch dran denkt!

 

@Ursela: Hm, ich denke, solche dünne Nadel ist erstmal steril und hinterlässt keine Wunde in dem Sinne. Ich nehm auch keine Antibiotika, wenn ich mir in den Finger schneide oder bei Kratzern. Wenn aber am Zahnfleisch gearbeitet wird, oder ein Stift eingesetzt wird oder eine Wurzelbehandlung gemacht wird, kommen Bakterien aus dem Mund und von den Zähnen direkt in die Blutbahn, werden direkt reingespült. Und das sei gefährlich, hat man mir erklärt. Die Spritze wohl nicht. Leider folgt bei mir nach einer Spritze immer Größeres ... ;(

 

Liebe Grüße, Dagmar

Link zu diesem Kommentar

 

Hallo Danny

 

Eigentlich ist die Empfehlung : 2 Gramm - 30-45 Minuten vor dem Eingriff. Ich muss also bei meinem Amoxicillin 500 = vier Tabletten einnehmen = 2 Gramm. Die einen empfehlen zwei Stunden nach der Behandlung nochmals eine 500-750mg Tablette einzunehmen. Mein Zahnarzt sagte allerdings dass das anhand neusten Studien nicht mehr nötig sei.

sei gegrüsst

ursela

Link zu diesem Kommentar

Hallo,

 

Die aktuellen Leitlinie zur Endokarditis-Prophylaxe empfiehlt folgende Vorgehensweise:

„Eine Prophylaxe mit Medikamenten sollte generell innerhalb von 30 bis 60 Minuten vor einem Eingriff verabreicht werden. Nur für den Fall, dass ein Patient keine Prophylaxe vor einem Eingriff erhalten hat, erscheint diese bis zu zwei Stunden nach dem Eingriff noch sinnvoll.

Als Antibiotikum wird Amoxicillin empfohlen: 2 g bei Erwachsenen, bei Kindern 50 mg pro kg Körpergewicht.“

 

Grüße

Dietmar

Link zu diesem Kommentar

Hallo Danny,

 

ich nehme IMMER, also auch lediglich bei Zahnreinigungsmaßnahmen, eine 600er Clindamycin (wg. Penicillinallergie) 30-60 Minuten vorher ein. Der Zahnarzt, der mich seit 20 Jahren kennt, sagt: "Da denken Sie ja selber dran." Ich gehe jedes Quartal, zweimal/Jahr kontrolliert der Zahnarzt, zuzüglich zweimal/Jahr zur professionellen Zahnreinigung (Prophylaxeassistentin).  Es ist immer nur ganz wenig Zahnstein da, wie er immer sagt. War gerade die Woche da.

Sollte mal mehr Blut im Spiel sein, was eigentlich nie vorkommt, auch bei einer INR nahe der 3,0, nehme ich direkt danach noch eine ein.

Von INR absenken, auch bei einer etwaigen Parodontosebehandlung, hält mein Zahnarzt nicht viel.

Der Kardiologe, den ich auch nur noch alle zwei Jahre aufsuche, weist mich immer darauf hin, dies nicht zu vergessen.

Das halte ich auch tunlichst ein, um ja nichts zu riskieren. Bei tieferen Eingriffen, die ich seit OP noch nicht hatte, würde ich wahrscheinlich vorher und nachher einnehmen.

Beste Grüße, Horst

Link zu diesem Kommentar

„Bei einer Penicillin- oder Ampicillin-Allergie kann Clindamycin eingenommen oder in die Vene gespritzt werden: 600 mg für Erwachsene, 20 mg pro kg Körpergewicht für Kinder.“

 

Grüße

Dietmar

Link zu diesem Kommentar

Hallo Danny!

Die Empfehlung in Deinem Ausweis ist die allgemein gültige. Wenn Du nicht aus irgendeinem Grund eine andere bekommen hast, richte Dich nach ihr.

Viele Grüße, Dagmar

Link zu diesem Kommentar

Hallo Zusammen,

 

ich vermisse bei euren Dosierungstipps ein bisschen die Einflussnahme des eigenen Körpergewichtes.

Mir ist bisher eine Dosierung < 70Kg 2g Amoxicillin, > 70 Kg 3g Amoxicillin bekannt.

Immer eine Stunde vor Eingriff.

 

LG

 

Klaus

Link zu diesem Kommentar

Hallo Klaus,

 

deine Angabe stammt aus dem älteren Positionspapier der DGZMK zur „Prophylaxe der infektiösen Endokarditis”

Inzwischen wurde dies korrigiert: 

„Weitgehend unverändert blieb die Empfehlung der für diese Patientengruppe anzusetzenden einmaligen Antibiotika-Gabe 60 Minuten vor dem Eingriff mit 2 g Amoxicillin, ohne dabei - wie bisher - noch eine Unterscheidung der Dosierung je nach Körpergewicht des Erwachsenen zu treffen, und unverändert blieb auch bei Penicillin-Allergie als Alternative Clindamycin in einer Dosierung von 600 mg. Bei Kindern besteht weiterhin ebenso die Empfehlung einer einmaligen Gabe 60 Minuten vordem Eingriff in einer Dosierung von 50 mg/kg Körpergewicht Amoxicillin und bei einer evtl. vorhandenen Penicillin-Allergie Clindamycin in einer Dosierung von 20 mg/kg Körpergewicht (bisher 15 mg).”

 

Im Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) wird diese Differenzierung auch nicht mehr vorgenommen. Die Deutsche Herzstiftung sagt ebenfalls: „Als Antibiotikum wird Amoxicillin empfohlen: 2 g bei Erwachsenen, bei Kindern 50 mg pro kg Körpergewicht. ”

 

​Ich gehe daher davon aus, dass die Differenzierung nach Körpergewicht bei Erwachsenen nicht mehr relevant ist.

 

Hier die entsprechen Links:

http://www.dgzmk.de/uploads/tx_szdgzmkdocuments/Zahnaerztliche_Eingriffe_und_Endokarditis-_Prophylaxe.pdf

http://www.dgzmk.de/zahnaerzte/mitgliederservice/dzm-aktuell/endokarditis-prophylaxe-nur-bei-hochrisikopatienten.html

 

http://leitlinien.dgk.org/files/2007_Positionspapier_Endokarditis_Prophylaxe.pdf

http://www.herzstiftung.de/pdf/zeitschriften/HH4_07_Endokarditis.pdf

http://www.herzklinik-ulm.de/aerzteservice/aerzteservice/bhl_assets/ZL11.pdf

 

Und auch für die Schweiz gelten diese Dosierungen:

https://www.guidelines.ch/page/pdf/1369

 

Grüße

Dietmar
Link zu diesem Kommentar

Hallo Dietmar,

 

deine Herleitung ist formal richtig, wenn mir mein Kardiologe aber plausibel erklärt, dass das Körpergewicht zwingend bei der Dosierung zu berücksichtigen ist, wem glaube ich da wohl? Jetzt könnte ich z.B. auch das Ärzteblatt zitieren oder die Packungsbeilage des Medikamentenherstellers anführen, welche die Empfehlung des Kardiologen unterstützen, ich möchte aber niemanden verunsichern. Irgendwann sollte man aber den gesunden Menschenverstand walten lassen. Warum sind Kinder bis 40 kg je kg zu dosieren aber Erwachsene mit einem Körpergewicht von z.B. 55 kg genauso hoch wie eine 120 kg schwere Person ? Das gebe ich einfach zu bedenken und somit schlucke ich lieber 1 Tablette mehr (Körpergewicht > 70 kg) als formal 1 Tablette weniger.

Zusammengefasst : erwachsene Personen mit einem Körpergewicht bis 70 kg sollten 2g , über 70 kg 3g Amoxicillin1 h vor Behandlung einnehmen. So steht es in meinem Herzpass und so ist es für mich auch gut zu vermitteln. 

 

Ergänzung: Ich möchte mit diesem Beitrag nicht den Eindruck vermitteln, dass die von Dietmar aufgeführten Richtlinien zu ignorieren sind, ganz im Gegenteil. Meine Überlegungen beruhen darauf, ob eine Tablette mehr nicht das Risiko einer Endokarditis ab einer Gewichtsklasse > 70 kg nochmal minimiert. Ich schreibe hier um eine eventuell 1-2 mal im Jahr auftretende einmalige Maßnahme beim Zahnarzt.

 

 

LG

 

Klaus

Link zu diesem Kommentar
  • 3 weeks later...

HUhu,

 

da ich nun ja auch eine neue Herzklappe (Aortenklappe biologisch)  habe, stellt sich die Frage, welches Mittel ( habe keine Penicillinallergie ) ich wie und wann am besten nehme, wenn es zum Zahnarzt geht.

 

Wie ist das mit Blutverdünnern (nehme Eliquis 2x 5 mg/Tag ) - muß man die absetzen bei z.B. Kariesbehandlung oder Zahnsteinbehandlungen ?

 

 

Viele Grüße

 

Michael

Link zu diesem Kommentar

Hallo Michael,

 

eine Antibiotika-Einnahme zur Endokarditis-Prophylaxe empfiehlt sich nur dann, wenn ein blutiger Eingriff beim Zahnarzt zu erwarten ist. Die ist in der Regel beim Zahnstein entfernen der Fall, bei einer Kariesbehandlung eher selten.

Empfohlen werden, 2 x 1000mg Amoxicillin 30 – 60 Min. vor der Behandlung einzunehmen.

 

Die entsprechenden Infos hierzu findest du weiter oben in diesem Thread.

 

Blutverdünner sind nur in Rücksprache mit dem Zahnarzt abzusetzen. Dies ist aber nur in ganz seltenen Fällen notwendig.

 

Grüße

Dietmar
Link zu diesem Kommentar

Vielen Dank - damit kann ich prima was anfangen !!

 

Toll, daß du hier so fleissig liest und einem so weiterhelfen kannst !!

Link zu diesem Kommentar

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...