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Angehörige mit vielen Fragen


Melli4711

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Hallo Zusammen,

 

bei meiner Mama, 68 Jahre wird eine neue Herzklappe fällig. Es treten nun Fragen über Fragen auf.

 

Erstmal die Diagnosen:

- Aortenklappenvitium mit hochgradiger Stenzes und leichtgrasiger Insuffizienz (KÖF 0,6qcm

- Gefäß-KHK, RCA 50%

- Aortenaneurysma bis 44mm

 

Dazu die folgenden Risikofaktoren:

- art. Hypertonie

- Diabetes Typ 2

- Nikotinkonsum

- Adipositas

- COPD

 

Es treten bereits seit längerer Zeit Symptome wie Schwindel, Atemnot, schnelle Ermüdbarkeit auf. 

 

Jetzt die vielen, vielen Fragen:

- Bzgl. TAVI oder OP lassen wir uns noch beraten (eine OP hätte den Vorteil, dass man gleichzeitig einen Stent für die KHK setzen könnte)

- OP-Termin ist im Juli. Ist denn überhaupt noch soviel Zeit? Wie schnell wird normalerweise bei dieser KÖF gehandelt

- Wie sieht es nach der OP aus? (ist natürlich abhängig von dem was genau gemacht wird, aber so die generellen Erfahrungswerte). Sie lebt alleine. Kann sie das die erste Zeit nach der OP überhaupt schaffen?

 

Ich wäre wirklich dankbar, wenn ich hier ein paar Antworten finden könnte.

 

Vielen Dank und Grüße

M. 

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Liebe Melli,

 

das ist ja bedauerlicherweise ein ganzes Bündel an Diagnosen, das Deine Mutter da hat. Doch ganz offensichtlich besteht hinsichtlich der Herzerkrankung kein dringender Handlungsbedarf (sonst wäre die OP früher angesetzt worden) - und das ist sehr gut!

Denn Ihr werdet vermutlich den größten Teil Deiner Fragen mit den Ärzten selbst klären müssen. Und da Ihr noch Zeit habt, wäre es sicherlich gut, eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen - zumal, wenn es um die Frage geht, wo die OP stattfinden soll.

Ein ausgewiesenes Herzzentrum sollte es bei einer Klappen-OP ja immer sein und erst recht, wenn noch diverse Begleiterkrankungen hinzu kommen.

 

Zu Komplikationen und Risiken einer Klappen-OP würde ich auch zuerst einmal mit Ärzten sprechen (mit denen, die jetzt Deine Mutter behandeln, und mit denen, die Ihr zwecks OP-Entscheidung noch aufsucht). Der Verlauf dieses Eingriffs ist individuell sehr unterschiedlich. Bei vielen PatientInnen geht alles sehr gut, bei einigen tun sich nach der OP kleinere oder auch größere Probleme auf. Pauschal wird Dir niemand etwas darüber sagen können, "wie es nach der OP aussieht". Aber Du kannst hier viele Erfahrungsberichte darüber lesen. Und sicherlicher werden auch noch ein paar weitere Antworten kommen.

 

Nur eins ist Standard: Wenn man nach dem Eingriff aus dem Krankenhaus entlassen wird, dann geht man normalerweise direkt in eine Anschlussheilbehandlung ("Reha"), in der man wieder ein wenig (oder auch mehr ;-) zu Kräften kommt. Eine längere Zeit allein zu Hause muss man also im Anschluss an die anstrengende OP nicht überstehen. (Nach allem, was ich hier gelesen habe, ist es empfehlenswert, nicht erst ein paar Tage nach Hause zu fahren, sondern sich tatsächlich gleich aus dem KH in die Reha-Klinik bringen zu lassen. Wenn Ihr nicht schon vor der OP gucken wollt, wohin Deine Mutter eventuell gehen kann, dann kümmert sich der sozialmedizinische Dienst im KH darum.)

 

Ich wünsche Deiner Mutter und Dir alles Gute und sende herzliche Grüße

Corinna

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Hallo Melli,

 

erst mal herzlich willkommen hier im Forum.

 

Das ist natürlich sehr schwierig zu sagen. Ich bin 57 j. Das wichtigste ist bei COPD das rauchen Aufgeben. Ich weis aus eigener Erfahrung,  dass es sehr sehr schwer ist, aber machbar, grade im Krankenhaus. Ich war starker Raucher und habe im Herbst 2016 die Diagnose COPD bekommen. Ab September habe ich aufgehört zu rauchen aber kurz vor der OP ein paar mal geraucht. Nach der OP nicht mehr. Es ist immer noch sehr schwer nicht zu rauchen.  

Brauch deine Mutter schon Sauerstoff?    Ich habe nach der OP (16.2.17) auf der Intensivstation ( 7 Tage)  ständig Sauerstoff über Maske o. Nasensonde bekommen und musste  mich ständig mit den Ärzten u. Pflegern anlegen, weil ich es nicht ertragen habe.

 Deine Mutter muss auf jeden Fall in die Reha. Da wird da auch entschieden wie fit sie ist für den Alltag. Ich war drei Wochen in der Reha und war sehr froh, das ich nicht mehr so starke Schmerzen hatte. Ich habe Atemnot wenn ich mich anstränge. Hatte noch Vorhofflimmern,  am 13.4. deswegen eine ambulante Elektro-Kardioversion,  dann wird am 11.5. nachgesehen  ob es weg ist.

Es schwankt mit der Leistung  und ich weiß nicht ob es vom Herz o. der Lunge kommt. Nach dem 11.5 werde ich noch mal die Lungenleistung messen und ein CT machen lassen.

 

Was ich sehr wichtig finde, viel Besuch.  Die Intensiv  ist extrem anstrengend. Und später auf normal Station  wird es dann langsam besser. Wann es dann in die Reha geht entscheidet  der Arzt.

 

Ich denke, dass die OP kein Problem sein wird. Das ist heute Standard. Wichtig ist wieder in Gang zu kommen. In meiner Reha, in Bad Nauheim war das Durchschnittsalter 73 Jahre, ich war erstaunt wie viel Lebenskraft die da hatten. Meine kam erst zu Hause.

 

Ich hoffe, das dir noch mehr antworten werden.

 

Ich wünsch dir und deiner Mutter alles Gute.

 

 LG Jürgen

 

PS immer fragen fragen fragen, vor allen die Ärzte!

 

Hier mal ein Link, aber ich glaube das du ja schon gegoogelt hast.

 

https://dgk.org/pressemitteilungen/2013-jahrestagung/2013-ft-aktuelle-pm/2013-ft-statements/2013-ft-statements-tag2/tavi-aortenklappenersatz-fur-alte-und-hochrisiko-patienten/

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Hallo Melli

Ich kann mich in allem Jürgens Worten anschliessen. Was die Dringlichkeit- oder die Schwierigkeiten wegen Begleiterkrankungen angeht,  darauf kann dir eigentlich nur der Arzt eine verlässliche Antwort geben. Bei mir war es quasi ein Notfall. Ich hatte deshalb gar keine Zeit mir Gedanken über die einzelnen Methoden usw. machen können. Die Reha würde ich deiner Mutter allerdings SEHR SEHR ans Herz legen. Es gab einige hier die das ambulant gemacht haben. Mich dünkt aber, dass man nach einer solchen OP recht verunsichert ist und mich persönlich haben auch postoperativ Ängste geplagt. In der Reha wusste ich mich gut aufgehoben, hatte nicht noch zusätzlichen Stress. Ich hätte mich zu Hause sehr! wahrscheinlich auch nicht so viel zu machen getraut. Kommt noch dazu, dass man dann ja zur ambulanten Therapie gefahren werden muss. Das alleine ist schon anstrengend und bedingt, dass man einen Menschen an der Seite hat, der die Zeit dazu hat.

Deiner Mutter alles Gute!

und sei herzlich gegrüsst

ursela

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Vielen herzlichen Dank, für Eure Antworten.

 

Wir haben nächste Woche den Besprechungstermin in der Klinik, die auch operieren soll. Danach wissen wir hoffentlich mehr. Auch was die Dringlichkeit angeht. Es wurde nämlich auf ihren persönlichen Wunsch der Termin erst auf Juli festgelegt. 

 

Eine Reha macht sie auf alle Fälle und auch in stationärer Form. Es ist nur so, dass 3 Wochen ruckizucki vorbei sind und dann steht sie im Alltag ziemlich alleine da. Wir wohnen leider zu weit weg und die Kinder haben ja Schule. Wenn ich jetzt lese, wie erschöpft einige waren und das Autofahren natürlich auch noch nicht so prickelnd ist, kommen mir Bedenken, dass das alles dann klappt. 

 

Sauerstoffpflichtig ist sie noch nicht. Bzgl. der COPD bekommt sie ein Spray, aber genau untersucht wurde das alles noch nicht. Für mich als Laie ist es schon schwer zu unterscheiden, ob die Atemnot von der COPD oder vom Herzen kommt, wie bei Jürgen. Ich hoffe einfach, dass es nach der OP besser wird. Im Moment schafft sie gerade mal 50 Meter ohne ins Schnaufen zu geraten.

 

In der jetzigen Situation, bräuchte man eine Glaskugel um alles etwas planbar zu machen  :rolleyes:

 

Viele herzliche Grüße

Melli

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Hallo Melli,

die meisten der von dir beschriebenen Symtome würden sich bis zu der OP merklich reduzieren lassen mit ein wenig Disziplin. Eine angemessene Ernährung und ein merklich reduzierter Nikotinkonsum währen da das beste Mittel. Ich weiß aus eigener Erfahrung, das dies nicht ganz einfach ist, aber ihre Chancen steigen mit jedem Pfund weniger und mit jeder Zigarette weniger. Also ein Teil des Erfolgs liegt in eurem/ihrem Willen, das werden euch auch eure Mediziner zu verstehen geben. Was die Zeit nach der OP/Reha betrifft, könntet ihr Hilfe bei der Krankenkasse oder Rentenkasse bekommen, einfach mal nachfragen. Außerdem würde ich mal Kontakt mit dem VDK (o. Ä.) aufnehmen, da sie eventuell einen Behindertenstatus haben könnte.

Alles Gute und liebe Grüße, Rainer

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Hallo Rainer,

 

tja, ich kann Dir nur zustimmen. Aber da habe weder ich eine Chance, noch die Ärzte.

 

Ich glaube, und kann auch ein stückweit verstehen, dass sie einiges verdrängt im Moment. Oder ich als Tochter mir größere Sorgen mache und etwas schwärzer sehe, vor allem was das dauerhafte alleine Wohnen angeht. Es kommen halt wirklich einige Diagnosen zusammen und befeuern sich auch noch gegenseitig. 

 

Das mit dem VDK ist ein super Tip - vielen Dank!

 

Viele Grüße

Melli

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„vor allem was das dauerhafte alleine Wohnen angeht.

 

 

Hi Melli,

 

es ist bestimmt wahr das du dir als Tochter mehr sorgen machst. Das ist aber normal. Schwierig wird es wenn sich jemand denkt alles egal. Kenne ich von mir. Da muss mich meine Freundin manchmal schon schubsen.

 

 

 Ich glaube,  Hilfe gibt es bei Behinderung  nicht, nur Ehrenamtlich. Oder wenn man eine Pflegestufe hat. Wenn deine Mutter sich nicht überzeugen lässt kannst du auch nicht mehr viel machen. Da muss man dann durch auch wenn sich das sehr hart anhört.

 

Vielleicht hast du ja schon Hilfe vom VDK bekommen.

 

Hier noch mal ein Link

 

https://www.pflege-durch-angehoerige.de/2015/08/21/verhinderungspflege-entlastung-im-haushalt-fuer-pflegende-angehoerige/

 

 

Ich wünsche dir Kraft und das es nicht so schlimm wird für dich.

 

 LG Jürgen

bearbeitet von Gast
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