Panikattacken nach Herzklappen Op

[celinedacapo]

Hallo, vor drei Monaten hatte ich eine Herzklappen Op . Mir wurde eine biologische Aortenklappe eingesetzt, mein Aneurysma der Aorta Ascendens wurde repariert und wegen AV Block 3. Grades noch ein Herzschrittmacher implantiert. 

Die Op kam für mich völlig überraschend und hängt mir psychisch ganz schön nach. Obwohl ich mir sage es ist alles gut denke ich oft jetzt ist es vorbei. Wie lange dauert es bis man dieses überwunden hat . Ich würde mich freuen wenn andere Ihre Erfahrungen mitteilen würden

[Suse]

Hallo Elke!

 

Ich hatte nach meiner OP auch psychische Probleme, vermutlich weil bei mir auch alles ziemlich überraschend und komplett verkorkst verlaufen ist. 

Es verging schon eine ganze Weile bis ich mein neues Leben annehmen konnte.

 

 Eines sage ich dir aber gleich: "Nix ist vorbei, dein Leben geht weiter!" 

Hier im Forum lesen beruhigt mich ungemein, du wirst sehen, es gibt so viele Leute, die ganz Ähnliches durchgemacht haben.

Nur Mut, es wird alles Gut!

 

Liebe Grüße,

Suse

[DBehr]

Hallo Celine!

Ich bin gerade schlecht im Netz erreichbar. Meine eigene Geschichte kannst du hier nachlesen: "Nur ein Kribbeln im rechten Mittelzeh". Mich hat schon die erste OP nicht unberührt gelassen, aber dieses Mal war ich ganz und gar aus der Bahn geworfen. Eine Herz-OP ist ein Eingriff in die existenziellen Bereiche des Lebens. Das ist nicht einfach zu bewältigen. Lass Dir Zeit, es ist normal. Manchmal ist es auch gut, sich professionelle Hilfe zunsuchen, manchmal möchte man sich auch nur auf sich selbst konzentrieren.

Ich kann ausführlicher schreiben, wenn ich wieder im Lande bin.

Liebe Grüße, Dagmar

[celinedacapo]

Hallo, 

ich bin jetzt in ein tiefes Loch gefallen. Zu nichts mehr Lust, möchte gar nicht mehr aufstehen. Ich ziehe mich völlig zurück und komm nicht mehr ins Gleichgewicht. Denke jeden Tag ich sterbe gleich, muss meine Kinder alleine zurücklassen. Da ich noch Probleme mit meinem Brustkorb habe, bzw. unter Rückenschmerzen leide die wahrscheinlich ja noch mit der Op zusammenhängen habe ich immer Angst das mein Herz jetzt gleich aussetzt. Am schlimmsten ist es wenn ich alleine zu Hause bin. Gleich passiert was und ich kann mir nicht helfen. Die Op ist jetzt 3Monate her und kam für mich völlig überraschend. Ich weis das sich das blöd anhört. Wie lange dauert denn so ein Zustand. Leider gibt es hier im Moment keine Hilfe. Überall nur Warteliste. Ich trau mir echt nix mehr zu. .

[Jan]

Guten Morgen.

 

Aus der Entfernung und als interessierter Laie:

 

Das hört sich nicht blöd an!

 

Was Du beschreibst, klingt nach einer depressiven Episode.

Es gibt Depressionen, die mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung nach einer starken Belastung auftreten.

Du solltest Dich in ärztliche Behandlung begeben, weitere Behandlungen durch Fachärzte können dann eingeleitet werden.

 

Spontan würde mir als erste Anlaufstelle der behandelnde Hausarzt bzw. der Kardiologe einfallen. Ich hoffe, die haben für Dich und in Deinem Fall keine Wartelisten.

 

Wie gesagt, ich kann auch falsch liegen.

 

Vorerst alles Gute, und, ganz wichtig: Es ist kein Dauerzustand. Es ist gut behandelbar. Und es geht vorbei.

 

Gruß

Jan

bearbeitet 5. Oktober 2016 von Jan

[Gast xxx]

hallo celine nur kurz weil ich am handy schreibe: viele herzkliniken bieten für Patientinnen die vermittlung psychologischer nachsorge an, frag mal! Und wenn Du in einer AHB oder Reha warst kannst Du Dich auch jetzt noch an die dortigen Psychologinnen wenden!

heidele

[Reni]

Das kennen hier viele und haben vollstes Verständnis. Wartelisten dürfte es da nicht geben, da ist sofort Hilfe gefragt. Du kannst aber auch zusätzlich selbst versuchen, mal war Gutes für deine Seele zu tun. Mach mal was, was dir so richtig Spaß macht und was dich erleichtert, Musik oder gute Lektüre... Und wenn es was ganz Irres ist. Ich habe während der Reha viele Zeit heulend unter der Dusche verbracht. Das hat mir geholfen. Alles wird gut.

Gruß Reni

bearbeitet 6. Oktober 2016 von Reni

[Gast xxx]

hallo celine!

wie gehts Dir denn jetzt?

viele von uns haben sowas mitgemacht, mal früher mal später.

manchmal wird es auch von medikamenten ausgelöst, bei mir hat zb ein bestimmter blocker sehr starke verwirrtheitszustände bewirkt, auch mit weinen und sich nicht zurechtfinden. das war sofort wieder weg , als ich das medikament wieder absetzte.

manchmal erreichen einen auch schwierige lebensthemen von vor der OP, zeitverzögert, sozusagen durch die OP erst indirekt akiviert......

wenn du mit jemandem kompetentem sprechen könntest...hast Du schon mal in Deiner klinik gefragt?

alles liebe!

heidele

[celinedacapo]

Hallo Heidele,

mir geht es noch nicht besser. In der Reha hatte ich auch psychologische Betreuung aber nach der Reha nicht mehr. Ich bekam zwar Adressen aber es gibt keine freien Plätze und man kommt nur auf die Warteliste. Ich weis das ich mich zusammen reissen muss schon wegen meiner Tochter, aber das fällt schwer. 

 

lg celine

[JensBlond]

Hallo Celine (so heißt meine Tochter ),

 

bei mir geht es auch auf und ab, zum Glück mehr auf, allerdings insbesondere wenn ich schlecht schlafe (Rücken!) auch ab. Auch bei mir kam es völlig überraschend, ich dachte ich wäre gesund und topfit und bekomme dann alles verboten und werde ruckzuck operiert (vor 1 Monat), so dass ich noch nicht mal einen Kardiologe habe - was für ziemliche Verwunderung gesorgt hat. Ich bin auf jeden Fall noch mitten im Verarbeitungsprozess und wahrscheinlich noch lange nicht abgeschlossen.

 

Dass Du hier bist ist sicher auch ein richtiger Schritt - zumindest ich bin genau deswegen hier. Ich war heute bei der 2. individuellen, psychologischen Beratung in der Reha. Am Ende waren wir uns einig, eine psychologische Behandlung sehen wir für den Moment nicht nötig, aber für den Fall der Fälle bekam ich einen Flyer von einer Selbsthilfegruppe. Den werde ich jetzt nicht nutzen aber für den Fal der Fälle gut aufheben, wäre sowas etwas für Dich? Da hast Du sicher keine Wartezeit.

 

Ich habe auch zwei Kinder (10+13) wegen der habe ich mich sofort operieren lassen, sonst hätte ich eventuell noch auf ein DAH gewartet. Also ich verstehe auch die Veratwortung für die Kinder.

 

Tanzt Du schon wieder? Was tanzt Du? Da freue ich mich drauf, wenn ich es wieder darf. Du bist ja jetzt bei 3,5 Monaten, hast Du noch Einschränkungen?

Ich weiß es klingt banal, aber ich freue mich im Moment über jeden Fortschritt von Woche zu Woche in der Reha, gibt es da nicht auch Sachen bei Dir, die Dich aufbauen können?

 

LG und alles Gute,

 

Jens

[celinedacapo]

Hallo Jens,

leider darf ich noch nicht tanzen. Bis auf Spazieren gehen wurde mir bisher alles verboten. Ich sollte Rehasport in einer Herzgruppe machen leider in meinem Umkreis überall nur Warteliste. Ich tanze übrigens Square Dance, macht Spass, kann aber auch Walzer, Fox usw. Ich würde gerne etwas Sport machen wenn ich so lese das andere schon viel früher Sport machen frage ich mich warum ich noch nicht darf. In der Reha hatte ich ja auch Laufband, Ergometer usw. Ich bin zur Zeit auf der Suche nach einer neuen Arbeit da ich meinen alten Beruf nicht mehr ausüben darf. Durch die vielen Einschränkungen der Ärzte aus der Reha steht noch nicht mal fest ob ich überhaupt noch arbeiten darf. Die Verarbeitung des ganzen ist noch nicht so weit. Psychologische Hilfe habe ich immer noch nicht, überall Warteliste und da ich auch alleine bin habe ich nur meine Freundin die mir gerne zuhört, jedoch bin ich ein Mensch der andere nicht belasten will. Ich habe hoffentlich bald einen Platz um das ganze zu verarbeiten.Ich bin sehr froh dieses Forum gefunden zu haben, denn hier bekommt man Hilfe und alle sind sehr nett. Lg