JuLiOr Geschrieben 27. August 2016 Share Geschrieben 27. August 2016 Hallo, ich hatte jetzt die Gelegenheit einmal etwas die bei mir verwendete Operationstechnik zu recherchieren da mich interessiert hatte warum bei mir - im Vergleich zu vielen anderen Patienten - der Heilungs- und Genesungsverlauf so scheinbar kürzer und komplikationsfreier verlaufen ist. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich bestätigen das die verwendete Operationstechnik und die Verschlusstechnik einen Unterschied gemacht hat. Ich hatte mit zwei Chirurgen gesprochen, mir deren Operationsdaten geben lassen und mich im Gespräch über deren Operationstechniken und Erfahrungen informiert. Ich hatte mich dann für den Chirurgen entschieden der mehrere Tausend Prozeduren durchgeführt hat und die für mich überzeugendste Technik angewandt hatte. Mich hatte dabei von Anfang an die "Drahttechnik" für den Brustbeiverschluss nicht gefallen, der erste Chirurg hatte zumindest Bänder verwendet, der zweite, den ich dann letztendlich gewählt hatte Platten für den Brustbeinverschluß. Das ist auch bei mir angewendet worden und ich konnt mir das auf meinem Röntgenbild anschauen. Hier ein Link mit einer guten Übersicht über die verschiedenen Techniken: http://www.klsmartin.com/produkte/implantate-implantatsysteme/sternumverschluss/patienteninformation/herkoemmliches-verschluss-system/ Hier ein Beitrag über die bei mir verwendete Technik: http://icvts.oxfordjournals.org/content/5/4/336.full http://chicagoheartsurgery.com/chest-wall-and-sternal-reconstruction/ Zitat (sorry auf Englisch): "However, it required the obligatory cut down the middle (from the base of the neck to just below the rib cage) and involved dividing the breastbone down the midline. At the conclusion of the procedure, the bone was typically closed by wire circlage (which was the prevalent custom of the day in helping get bony fragments to heal). Over the intervening decades cardiac surgery has become a lot more common place and advances in medicine have made many important strides. In the meantime, other bone handling specialties ranging from orthopedics to plastic surgery and neurosurgery have changed the way they fix breaks of bone or fractures. The fundamental principle that underscores all bone healing is rigid fixation, which is best achieved by plates and screws. Just think of it, any of you that dabbles in carpentry would be horrified if you tried to lash a complex join of wood together with wire – especially, if you wanted that joint to withstand repeated stresses and regular movement." Und falls Ihr euch mal die Drahtmethode anschauen wollt - hier ein Video: Ich kann von meiner persönlichen Erfahrung 4 Wochen nach der OP voll und ganz die Vorteile der Technik bestätigen. Einen Tag nach der OP keine Painkiller (Oxycontin), nur noch Kopfschmerztabletten, nach fünf Tagen zu hause, nach zweieinhalb Wochen nach OP wieder zurück zur Arbeit - kein Problem für mich. Fühlte mich eine Woche nach der OP wieder fit, keine wesentlichen Einschränkungen, konnte 12-14 km jeden Tag wandern - mache deshalb auch keine Reha. Seit ein paar Wochen überhaupt keine Schmerztabletten, nur noch Warfarin und eine kleine Dosis BB. Ich wollte mal diese Information zugänglich machen - vielleicht gibt es dem einen oder anderen Anregungen für die Gespräche mit dem Arzt. Jürgen Zitieren Link zu diesem Kommentar
steffi Geschrieben 27. August 2016 Share Geschrieben 27. August 2016 Hallo Jürgen, ich vermute aber, dass der Draht eindeutige Vorteile im Reop Fall hat, da man mit Sicherheit den Draht besser als die Platten aufgesägt bekommt. Man wird diese auch vorher nicht rausprokeln können. LG Steffi Zitieren Link zu diesem Kommentar
JuLiOr Geschrieben 27. August 2016 Autor Share Geschrieben 27. August 2016 Hallo Jürgen, ich vermute aber, dass der Draht eindeutige Vorteile im Reop Fall hat, da man mit Sicherheit den Draht besser als die Platten aufgesägt bekommt. Man wird diese auch vorher nicht rausprokeln können. LG Steffi Steffi, Platten können mit dem Seitenschneider wie der Draht aufgetrennt werden, daher auch das Design mit den dünnen Stegen. Die haben sich da schon was überlegt, ist auch MRI kompatibel. Jürgen Zitieren Link zu diesem Kommentar
Nana Geschrieben 27. August 2016 Share Geschrieben 27. August 2016 Danke sehr für die Info, die mich jetzt etwas erleichtert. Ich bin zwar noch nicht soweit, habe aber panische Angst davor. Hab vermutlich ein SAPHO-Syndrom mit einem ACW (anterior chestwall syndrome). Mein worst case wäre ein periopertativer Rheumaschub mit einer Pseudarthrose im Brustbein... So einen Schub hatte ich schon mal nach einer Bagatell-Haut-Op bekommen. Das Resultat war eine Wundinfektion, bei der dann sämtliche OP-Fäden rausgefallen sind, und eine offen klaffende Wunde mit erheblichen Schmerzen. Das mag ich mir bei einer solchen OP lieber gar nicht vorstelllen. LG Renate Zitieren Link zu diesem Kommentar
Nadine77 Geschrieben 30. August 2016 Share Geschrieben 30. August 2016 Hallo Ihr Lieben! Meine erste OP mit Öffnung des Brustkorbs war 1980. Leider kann ich nicht sagen, wie das damals zugemacht wurde. Als mir im November 2014 der Brustkorb erneut geöffnet wurde, weiß ich nur, dass die Ärzte tierische Probleme mit den Verwachsungen hatten und zu tun hatten, den Brustkorb überhaupt aufzubekommen. Ich verlor eine Menge Blut, sodass ich mehrere Konserven Fremdblut benötigte. Ausserdem dauerte die ganze OP dann statt der angesetzten drei Stunden länger als acht Stunden. Nun ist mein Brustkorb verdrahtet, ich habe das auch schon im Röntgen gesehen. Sieht schon irgendwie ulkig aus, weil das wie Kanickeldraht zusammen gezwirbelt ist! Leider sieht man das obere Drahtstück von innen gegen die Haut drücken, weil dort nicht genügend Fett drüber ist. Das stört mich ein wenig, aber ansonsten macht es keine Probleme. LG von Nadine Zitieren Link zu diesem Kommentar
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