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Angst wegen Aorta Ascendens Aneurysma


Nick

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Hallo Jan,

 

herzlich willkommen bei uns im Forum.

 

Deine Krankheitsgeschichte haben schon viele hier im Forum erlebt, auch ich. Man fühlt sich eigentlich gesund und leistungsfähig, treibt Sport und lebt gesund, und dann plötzlich, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, kommt die Diagnose Herzklappenerkrankung und/oder Aneurysma. Im ersten Moment fragt man sich, ob man tatsächlich im falschen Film gelandet ist, man zweifelt an den Fähigkeiten des Arztes oder der Technik. Man ist in heller Aufregung und Panik, schwankt zwischen Bangen und Hoffen. Und erst langsam wird einem bewusst, dass man vor einer großen Herausforderung steht, die man im bisherigen Leben in dieser Form noch nie erlebt hat.

Wenn man aber länger darüber nachdenkt, wird einem aber auch bewusst, dass man eigentlich ein unheimliches Glück gehabt hat, dass ein Aneurysma noch rechtzeitig entdeckt wurde. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn es zu einer Ruptur gekommen wäre. So gesehen, solltest auch du froh sein, nun unter ärztlicher Aufsicht zu stehen.

 

Bei einem Aneurysma von knapp 56mm wird dir die Uniklinik eine zeitnahe Operation nahelegen. Wahrscheinlich ist auch deine bikuspide Aortenklappe verkalkt und die Klappenöffnung eingeschränkt. Sie muss dann durch eine biologische oder mechanische Klappe ersetzt werden. Es macht Sinne, dass du dich vorab schon einmal über die verschiedenen Klappentypen informierst. Hier im Forum findest du viele Beiträge dazu.

 

Die gute Nachricht aber ist, dass du nach der OP ein fast normales Leben führen kannst und natürlich auch weiter Sport treiben kannst. Auch dafür gibt es viele Beispiele hier im Forum, mich eingeschlossen. Ich laufe, ich gehe ins Kieser Studio zum Muskeltraining, ich mache über das Winterhalbjahr Spinning. Alles kein Problem.

Du kannst also, trotz anstehender OP, sehr positiv und zuversichtlich in die Zukunft schauen.

Und deine Fragen sind hier immer willkommen.

 

Grüße

Dietmar
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Vielen Dank für die schnelle und aufbauende Antwort, Dietmar.

 

Beim Durchforsten des Forums bin ich jetzt schon auf mehrere ähnlich gelagerte Fälle gestoßen, was, so komisch das klingen mag, auch irgendwie beruhigend ist.

In meinem direkten sozialen Umfeld erhalte ich, was völlig verständlich ist, keine Antworten, sondern weitere Fragen und Bemerkungen ("... was am Herzen? Du? Bei deiner Lebensweise und deinem Sport?"...) die ich momentan auch nicht beantworten kann, da ich selbst nicht genau weiß, wie es jetzt weitergeht.

 

Meine Frau ist sehr besorgt. Zum Glück haben wir im Laufe unseres gemeinsamen Lebens schon mehrere schicksalhafte Situationen erlebt und durchlitten, und haben das sehr passabel hinbekommen. Wir sind dadurch sogar näher zusammengerückt, aber es betraf in der Vergangenheit Situationen von Dritten wie Kinder, Eltern, Geschwister und Freunde, aber nicht einen von uns beiden direkt. Auch das ist jetzt neu und ungewohnt.

 

Meinen vier Kindern ( von 19 bis 30 Jahre alt) habe ich/wir den Sachstand mitgeteilt, was teilweise unumgänglich war, weil ich ausnahmsweise mal nicht mit anfassen wollte, weil "eben mal die Miele" von A nach B transportiert werden sollte.

Gibt es Erfahrungen, wie Ihr mit Euren nahen Angehörigen umgegangen seid?

 

Ich will auch niemanden unnötig belasten

 

Grundsätzlich hoffe ich, mit der Situation dosiert offen umgehen zu können; soviel wie nötig, aber auch nicht zu viel.

Momentan ist bei mir noch sehr viel Unsicherheit und Chaos im Kopf...

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Guten Morgen...

 

Meine Familie weiß Bescheid was ich habe und weil ich auf einem Dorf wohne, die auch alle. Nun ja, ist ein komisches Gefühl nicht mehr Leistungsfähig zu sein... Bin sonst auch vor der Diagnose immer im Wald gewesen und habe Holz gestellt vor dem Winter. Das ist dieses Jahr ausgefallen. Ich tue mir gezwungener maßen Ruhe an. Eine Woche vor der Diagnose war ich noch im Urlaub mit meiner Frau und meinem Sohn in Bayern und sind gewandert. Gehe jetzt draußen nur ein wenig Spazieren. 

 

Ich unterziehe mich dieser OP wegen meiner Familie damit sie mich noch was haben. Es wird kein leichter Weg wieder Gesund zu werden aber ich schaff das und du auch. Die Unsicherheit habe ich auch und frag nicht nach Sonnenschein. Wie gesagt am 15.09.2016 fahre ich zur OP. Ich habe ein Ziel und ich bin merkwürdiger weise ruhiger geworden seitdem ich weiß, mir wird bald geholfen. Ich habe mir mal vorgenommen hier meine Geschichte zu erzählen vor und nach der OP.  

 

Wünsche trotz aller Sorgen ein schönes Wochende :-)

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Heute Morgen in der Post den Aufnahmeantrag für Bad Oeynhausen für die OP. Eine Liste mit allem was ich mitbringen muss. Unter anderem welche Medikamente ich Absetzen muss vor der OP, ob ich einen Privatarzt bin usw... Dann kam Die Op -Aufklärung, was halt gemacht werden soll. Da stand nur Bauchschlagader drauf, nix von Herzklappe. Operation durch die Rippen, das heißt nicht der komplette Brustkorb wird Aufgeschnitten sondern nur 8 bis 10 cm, ist besser zum Abheilen und zum Luft holen nach der OP. Wird nen Gorotexschlauch eingesetzt, so im Prinzip etwa läuft das. Will Montag mal zum Hausarzt und nachfragen. Liest sich schon mal gut das nicht die vollen 25 cm Aufgeschnitten werden. Bin ein wenig beruhigt. 

 

 

 

Lieben Gruß !!

 

 
bearbeitet von Berti
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Guten Morgen zusammen....

 

Heute darf ich das letzte mal Xarelto nehmen vor der OP, ein kleiner Teil vom großen beginnt heute. Habe mit Schlaftablette recht gut geschlafen, ich weiß nicht wie es beschreiben soll, aber ich bin gut drauf irgendwie. Den Termin vor Augen werde ich immer ruhiger, hab mich der Situation abgefunden. Das ganze Annehmen und sagen es klappt schon... Hilft total !!

 

Schönen Sonntag euch allen... ;-)

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Guten Morgen, mit Schlaftablette geschlafen. Was Unruhe in mir, ich schaue mir die Urlaubsbilder an von vier Wochen und denke was sitzt da ein ruhiger Mensch am Königssee. Die Ruhe weg.... Und nu? Ich denke ich habe alles gelesen was es so zu dem Thema gibt. Heute in  Bad Oeynhausen anrufen und ein Zimmer für die Reha reservieren. Zum Hausarzt die Einweisung holen und die Nerven behalten. 

 

Wünsche euch einen schönen Tag heute.... 

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Guten Morgen.... Danke für deine Unterstützung. Ich habe viel in diesem Forum gelesen, und es hat mich beruhigt was ich gelesen habe. Die 3 Tage vor der Op werde ich noch was spazieren gehen und Kraft sammeln. 

 

Wünsche einen schönen Tag :-)

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Hey Berti,

 

schaue mene Diagnose unten an, ich hatte ähnliches, nur wurde per Not Op operiert, ich hatte meine großen Gedanken erst danach, das erfahren was mit mir passiert ist auch erst danach, vor allem mit was ich es zu tun hatte. Ich habe auch eine Ascendens Prothese, bin deswegen an der Aortenklappe erkrankt, damals Rekonstruktion, später der mech. Ersatz, was will man machen. Dazu lebe ich aktuell mit einer kaputten Aorta im ganzen Oberkörper, dem Bauch bis in die Beine, mit aneurysmatischen Ausweitungen, defekten Arterien in den Kopf und zur Milz. 

 

Eine gewisse Art von Normalität hat man da nie und wird es auch nicht geben, die Angst das wieder was kommt ist die Realität, aber was will man machen, man lernt ja damit umzugehen.

 

Ich hab gelesen du bist in Bad Oeynhausen, dort sind viele Ärzte aktiv, die damals zu Beginn meiner Krankenära in Jena ihren Dienst gemacht haben um später dann nach Bad Oeynhausen zu wechseln. Siehe dem Direktor Gummert, dem leitenden Oberarzt Kavous Hakim-Meibodi, einige mehr bis hin zur Psychologin Dr. phil. Katharina Tigges-Limmer. Übrigens, die hat mir damals in Jena mit Gesprächen geholfen mit der Angst umzugehen, wenn man wie ich damals im nachhinein erfährt, das man knapp am Tod vorbeigeschrammt ist.

Da ich lese, das du dir auch viele Gedanken machst und natürlich auch eine Portion Angst dabei ist, nutze dieses Angebot dir helfen zu lassen und spreche auch mit den Psychologen, da braucht man sich nicht zu schämen dies zu nutzen.

 

Ich drücke die Daumen, alles Gute

 

Thomas :rolleyes: 

bearbeitet von alan71
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Danke Thomas... :-) Du hast ja was hinter dir ! Hast meinen höchsten Respekt ! Bin mal gespannt wer am Donnerstag auf mich wartet, ich war heute ne große Runde spazieren und schwimmen heute Nachmittag. Sitze hier und fühle mich gut. Vollkommen surreal die Situation für mich gerade irgendwie. Und am Freitag soll ich so eine schwere Op bekommen!?

 

Gruß Berthold

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Hi Berti!

 

Auch ich drücke die Daumen.

Alles wird gut, du schaffst das!

 

Lieben Gruß,

Birgit.

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Hallo Berti,

 

ich habe gestern ganz fest die Daumen gedrückt und hoffe, Du hast die OP gut überstanden.

 

 

Mein gestriger Termin in der Uni-Klinik hat ergeben, dass ich um eine OP nicht herumkomme.

Ein Katheter-Termin findet am 30. 9. statt, die OP soll dann in der ersten Oktoberwoche erfolgen. Dann wird eine Aorten-und-Klappeprothese eingesetzt.

Dietmar, Du lagst mit Deiner Einschätzung vollkommen richtig. Danke dafür.

 

Zum Thema Psyche:

Ich war gestern eher ruhig und gefasst, hatte zwar noch gehofft, um eine OP herumzukommen, aber es hat mir lange nicht so den Boden unter den Füßen weggezogen wie die Erstdiagnose vor 3 Wochen.

Die Beschäftigung mit der Thematik scheint für mich hilfreich und damit der richtige Weg zu sein.

Die guten Prognosen und die positiven Erfahrungen tut ein Übriges.

Wird schon klappen...;)

 

Ein schönes Wochenende allen!

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  • 2 weeks later...

Berti, ich drücke Dir weiterhin die Daumen.

Ich hoffe, dass es Dir gut geht und wünsche Dir, dass es Tag für Tag aufwärts geht.

 

 

 

Nochmals zum momentanen psychischen Verlauf vor meiner OP:

 

Ich wünsche mir, dass es jetzt endlich losgeht. Die Tage werden zäh, die Stimmungen gehen hoch und runter und wieder hoch... .

 

Ich habe noch einige Angelegenheiten zu regeln gehabt, z.B. habe ich mich "durchimpfen" lassen, weil ich nicht einschätzen kann, ob das unter Maccumar aufwändiger werden könnte.

Die hiesige Uniklinik bietet psychologische Beratung und Begleitung an, die man auch schon vor der OP in Anspruch nehmen kann. Ich habe einen Gesprächstermin wahrgenommen und fand es angenehm, einfach mal mit jemandem zu reden, der sich in der Thematik auskennt und von außen einen anderen Blickwinkel einbringen kann. Das hat sich gelohnt, irgend etwas Positives nimmt man immer mit.

 

 

Ich schlafe schlechter und kürzer, bin nach 4-6 Stunden Schlaf hellwach. Dann kreisen die Gedanken rund um die OP, die Familie, die Zukunft, usw. .

 

Wie gesagt, ich bin, bei allen Bedenken und dem Respekt vor der OP, froh, dass es in einer Woche los geht.

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Die Katheteruntersuchung am vergangenen Freitag hat zum Glück keine neuen Hiobsbotschaften gebracht. Ich durfte nach 8 Stunden das Krankenhaus verlassen. :)

 

Alle Voruntersuchungen sind erledigt, die Werte sind alle ok.

Ich fühle mich körperlich topfit.

Psychisch bin ich weiterhin auf einer Achterbahnfahrt, der Schlaf ist unverändert unruhig und kurz.

Die Familie und die Freunde und Bekannten, mit denen ich gesprochen habe, sind zum großen Teil hilfreich, manche auch überfordert. Die kann ich dann wieder aufbauen.

 

(Mal als Frage als Forenneuling:

Gehören meine Beiträge hier überhaupt hin? Ich will hier weder monologisieren noch langweilen.)

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  • 2 weeks later...

Hallo an Alle,

 

wollte mich zurückmelden. Am 15.09.2016 wurde mein Aneurysma der Aorta ascendens operiert, die Aortenklappe konnte repariert werden. OP muß gut gelaufen sein, spüre das der Motor kräftig will aber alles eben seine Zeit braucht. Fühle mich insgesammt besser da die ständige Angst der Dissektion vorbei ist.

 

Was mich so langsam schafft sind meine massiven Ein- und Durchschlafstörungen. Trotz Entspannungsmusik und Übungen nebst Schlafmittel komme ich nicht zum Schlafen. Der Kommentar verschiedener Ärzte das es vielen Patinten so geht, hilft da wirklich nicht weiter. Mit vorran  schreitender Heilung wird der "Spanngurt" und das auf  dem Rückenschlafen immer lästiger. 4 Wochen reichen mir eigentlich, werde aber versuchen weitere 4 Wochen durchzuhalten. Meine Hoffnung ist, wenn ich diese Zeit geschafft habe, mal endlich wieder besser schlafen zu können. Oder ist das mit dem Schlafen eher doch ein Einzellfall?

 

Gruß AD1958

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Hallo,

 

Nein, kein Einzelfall, geht mir in Woche 5 ganz genau so. Kann Baldrian und Melatonin empfehlen, was zwar beim Schlafen, aber nicht gegen die Verspannungen hilft. Die Kardiologin in der Reha meinte 6 Wochen. Die wären Donnerstag rum...

Schnallst Du Dich echt fest? Ich liege zischen zwei Kissen und leicht erhöht - und zumindest wache ich wieder auf dem Rücken auf, was ich dazwischen mache... ;)

Einziger Trost, die Zeit vergeht und das meiste haben wir schon hinter uns.

 

LG Jens

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Hallo,

 

dass ihr mit dem Rückenschlafen Probleme habt, kann ich gut verstehen. Bei mir war es so unangenehm, dass ich nach 10 Tagen wieder auf der Seite geschlafen habe, ohne Nachteile für die Heilung des Brustknochens.

Verboten hat mir das im Übrigen niemand.

 

Grüße

Dietmar

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Hallo Dietmar,

 

Ist ja wohl auch eher eine Vorsichtsmaßnahme. Du bist recht leicht und durtrainiert denke ich, trainiert bin ich auch, aber mit 90 kg sicher schwerer als Du als Marathonläufer?!

Aber es gibt so viele verschiedene Meinungen wann man was wieder machen darf. Ich gebe zu ich gehöre eher zur ängstlich Fraktion und befolge soweit möglich die Vorsichtsmaßnahmen. Auch wenn sie noch nie hatten, dass bei einem schlanken Menschen was passiert ist und da zähle ich mich dann doch noch zu.

Letztlich sind das Sachen, die man selbst entscheiden muss. Eine Ausnahme gibt es da für mich: Gefühlt würde ich sagen ich kann wieder Auto fahren, aber da möchte ich das Ok der Ärztin warten, denn da habe ich schon zu viel von deutschen Gerichten gehört, von wegen Mitschuldig wegen Fahruntüchtigkeit. Aber das werde ich bei der Abschlussuntersuchung in der Reha erfahren denke ich...

 

Gruß Jens

bearbeitet von JensBlond
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Hallo Jens,

 

bezüglich Gewicht hast du natürlich recht. Mit 70 kg war und bin ich eher ein Leichtgewicht. Aus dieser Sicht war das frühe Seitenschlafen bei mir vielleicht auch weniger problematisch. 

Aber man muss ja auch nicht eine ganze Nacht lang auf einer Position verharren. Vielleicht hilft es ja schon, wenn man gegen Morgen mal den Versuch macht von der schmerzhaften Rückenlage auf die Seitenlage zu wechseln.

 

Grüße

Dietmar
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