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Rekonstruktion besser als Ersatz?


Sam74

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Am 20.4.2018 um 11:31 schrieb ChristianÜ50:

Das Problem ist aber doch, dass man da nicht mal ausprobieren kann. Bei einer Rekonstruktion hast du genau eine Chance. Wenn ich dann vorher noch die Möglichkeit der Wahl habe, dann stelle ich doch den Focus meiner Suche zunächst mal auf die Operateure ein, die diese Operation schon sehr oft erfolgreich durchgeführt haben. Ich suche da ja nicht nach Nobodys, die das vielleicht auch können.

So habe ich das auch gemacht und ich bin zu diesen Chirurgen hin gefahren und hatte persönliche Gespräche. Ich bin jetzt in meiner Entscheidung immer noch völlig offen, aber es gibt schon einen Favoriten und das ist der, der mich neben seiner fachlichen Kompetenz eben auch persönlich gekriegt hat. Ein Mensch, dem ich gern mein Leben anvertraue in einer größten denkbaren Operationen.

 

Hallo Christian,

 

sicher hast Du Recht, dass man nicht "ausprobieren" kann. Wer aber sagt Dir, dass auch der erfahrenste Chirurg nicht gerade an dem Tag Deiner OP einen schwarzen Tag erwischt hat? Ferner habe ich auch schon gelesen, dass bereits rekonstruierte Patienten nochmals rekonstuiert wurden.

 

Ich will Dich von Deiner Entscheidung nicht abbringen (jeder ist ja für sich selbst verantwortlich). Allerdings möchte ich an der Stelle mal zu bedenken geben, dass das Internet auch Meinungen färbt. Weißt Du wie viele andere Patienten erfolgreich von den von Dir so betitelten "Nobodys" rekonstruiert wurden? Nicht jeder Mensch teilt online seine positiven Erfahrungen, auch unser Forum spiegelt nur einen winzigen Teil der Gesamtheit wider.

 

Heute sehe ich auch den Aspekt des Menschlichen etwas differenzierter. Es gibt eben auch Chirurgen, die sehr emphatisch sind und sich gut beim Patienten verkaufen können, am Tisch aber nicht diese Souveränität an den Tag legen, auch wenn das jetzt schon auf sehr hohem Niveau "gemeckert" ist.

Trotzdem bin ich bei dem Punkt bei Dir, dass man als Patient schon ein gutes Gefühl haben sollte. Meinen Operateur habe ich erst am Abend vor der OP kennengelernt. Allerdings hat er mich auch so überzeugt, dass ich das Gefühl hatte "Diesem Mensch lege ich mein Herz in die Hände.". Und auch mein Chirurg gehörte jetzt bestimmt nicht zu den "Top-10" die in Deutschland in Sachen Aortenklappenrekonstruktion in "aller Munde" sind. Das Ergebnis spricht allerdings für sich.

 

Viele Grüße

Micha

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Am ‎27‎.‎04‎.‎2018 um 21:30 schrieb GrooveMaster79:

 

Hallo Christian,

 

sicher hast Du Recht, dass man nicht "ausprobieren" kann. Wer aber sagt Dir, dass auch der erfahrenste Chirurg nicht gerade an dem Tag Deiner OP einen schwarzen Tag erwischt hat? Ferner habe ich auch schon gelesen, dass bereits rekonstruierte Patienten nochmals rekonstuiert wurden.

 

Ich will Dich von Deiner Entscheidung nicht abbringen (jeder ist ja für sich selbst verantwortlich). Allerdings möchte ich an der Stelle mal zu bedenken geben, dass das Internet auch Meinungen färbt. Weißt Du wie viele andere Patienten erfolgreich von den von Dir so betitelten "Nobodys" rekonstruiert wurden? Nicht jeder Mensch teilt online seine positiven Erfahrungen, auch unser Forum spiegelt nur einen winzigen Teil der Gesamtheit wider.

 

Heute sehe ich auch den Aspekt des Menschlichen etwas differenzierter. Es gibt eben auch Chirurgen, die sehr emphatisch sind und sich gut beim Patienten verkaufen können, am Tisch aber nicht diese Souveränität an den Tag legen, auch wenn das jetzt schon auf sehr hohem Niveau "gemeckert" ist.

Trotzdem bin ich bei dem Punkt bei Dir, dass man als Patient schon ein gutes Gefühl haben sollte. Meinen Operateur habe ich erst am Abend vor der OP kennengelernt. Allerdings hat er mich auch so überzeugt, dass ich das Gefühl hatte "Diesem Mensch lege ich mein Herz in die Hände.". Und auch mein Chirurg gehörte jetzt bestimmt nicht zu den "Top-10" die in Deutschland in Sachen Aortenklappenrekonstruktion in "aller Munde" sind. Das Ergebnis spricht allerdings für sich.

 

Viele Grüße

Micha

Hallo Micha,

ich kann deine Gedanken schon vollständig auch gut nachvollziehen.

Ich mache mir sicher auch so meine Gedanken, ob das mit der Rekonstruktion wirklich so der Weißheit letzter Schluss ist. Zumal da ja auch irgendwie noch die große Menge von Langzeiterfahrungen fehlen.

Ich war ja auch schon drauf und dran, mich auf eigenen Wunsch operieren zu lassen, obwohl mir ärztlicherseits geraten wurde, noch zu warten, weil meine bikuspide Klappe ja momentan noch sehr gut funktioniert. Mein Aneurysma ist jetzt die letzten Jahre recht konstant geblieben. Vielleicht arbeitet ja auch die Zeit für mich.

 

Ich möchte halt nur das Ganze nicht irgendwie ungeplant auf mich zu kommen lassen. Also habe ich mir einen Plan gemacht und mir war anfangs die Variante mit einer Rekonstruktion irgendwie am sympathischsten. Für mich ist diese Lösung aber mittlerweile nicht mehr unbedingt die einzig denkbare. Wenn die Zeit für mich spielt und mein Aneurysma vielleicht noch bis 60 konstant bleibt und auch die Klappe nicht vorher aufgibt, wäre ich wahrscheinlich sogar eher dazu geneigt, mir eine biologische Klappe setzen zu lassen.

Aber das kommt dann alles zu seiner Zeit.

 

So ganz unsympathisch finde ich deine Gedanken, je öfter ich sie lese auch ehrlich gesagt gar nicht. Wobei du Dir mit Heidelberg aber auch nicht gerade eine Provinzklinik ausgesucht hast. Medizinisch ist die Uni Heidelberg doch auch eine echte Kapazität.

 

Viele Grüße zurück

Christian

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Hallo zusammen,

 

zum Thema Langzeiterfahrung. Wenn man 11 Jahre so bezeichnen kann.

2007 in Lübeck (Sievers) Aortenklappenrekonstruktion. Vor OP wurde die Reihenfolge festgelegt: 1) Rekonstruktion, wenn das nicht geht Ross, wenn das nicht geht Kunstklappe.

Remodeling des Herzens auf Normalgröße nach 6 Monaten. Klappe ist immer noch dicht. Gehe nur 1 mal pro Jahr zur Kontrolle. Nehme an Medis nur 1-0-0 Candesartan-comp 16mg/12,5mg.

Keine Rhythmusstörungen, keine hoher Druck, belastbar. 

Besser als vor der OP :-)

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Hallo Christian,

 

mich trieb irgendwann der Gedanke: "Was ist, wenn das Aneurysma wächst, ich es nicht mitbekomme und es dann einreißt oder, noch schlimmer, platzt?"

Durch viele Erzählungen meiner ehemaligen Partnerin (die OP-Schwester ist) wusste ich, dass meine Überlebenschancen dann mehr als gering sind (auch wenn es immer wieder glückliche Ausnahmen gibt die OP einer Dissektion überleben). Dieses Risiko wollte ich dann irgedwann doch nicht mehr auf mich nehmen und so eine Not-OP wegen der Ruptur ist immer ungeplant.

 

Heidelberg ist in der Tat eine gute Adresse (da sind damals viele Chirurgen aus der MHH nach Heidelberg gekommen die schon sehr erfahren waren). Ich wollte Heidelberg mit meiner Ausführung auch keinesfalls abwerten. Das läge mir nach meinen positiven Erfahrungen völlig fern. Es ging mir nur darum zu verdeutlichen, dass man Namen von Herzchirurgen aus Heidelberg doch eher selten liest, wenn es um Rekonstruktionen geht, dass dies aber nicht zwangsläufig heißt, dass die Chirurgen dort nicht auch sehr gute operative Ergebnisse liefern können und liefern.

 

Was passiert, wenn die ganzen "Gurus" der Aortenklappenrekonstruktion abgedankt haben? Geht dann jeder zu deren Zöglingen getreu dem Credo "Die müssen es ja können, die haben ja schließlich bei Prof. xyz gelernt."? Das wäre, nach meiner Meinung, etwas zu einfach gedacht. Kurz gesagt: In den nächsten Jahren kommen viele Patienten in die Situation, wo sie sich mit Alternativne beschäftigen müssen.

 

Grüße

Micha

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