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Rekonstruktion besser als Ersatz?


Sam74

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Hallo liebe Forenkollegen,

 

ich habe mich jetzt doch mal angemeldet, nachdem ich schon eine Weile mitlese. Ich bin 43 und bekomme, wenn sich nichts verschiebt, am Dienstag meine Aortenklappen OP. Habe eine biskupide Klappe, die zwar schon hochgradig undicht ist, aber mir noch keine körperlichen Probleme macht. Auch jeden Fall ist wohl eine Herzkammer schon etwas vergrößert, so dass die Ärzte jetzt entschieden haben, es muss gemacht werden. Operieren wird mich Prof Doenst in Jena. Dieser sagte, dass er eine Rekonstruktion nach David machen möchte, falls es klappt (sieht er erst bei der OP, wären aber 90 Prozent). Nun meine Frage: Ist das gut? (sorry für die eventuell blöde Frage)? Die Vorteile sind mir bekannt, keine Gerinnungshemmer usw, aber wie sieht es mit der Haltbarkeit aus? kann eine David Rekonstruktion sehr lange halten? Ich kenne nur die Geschichte von User Alan71 hier aus dem Forum, bei dem das leider nicht der Fall war. Was sagen Leute, die vielleicht auch schon Erfahrungen haben, bzw. gehört haben? David Rekonstruktion oder gleich künstliche Klappe, wenn man möglichst nicht mehr unters Messer will?

 

Hat eigentlich sonst noch jemand Erfahrungen mit dem Herzzentrum Jena? Von Prof. Doenst hab ich ja eigentlich viel Gutes gelesen.

 

Und zum Schluss möchte ich mich noch bei den Forenteilnehmern bedanken für den Mut, den die Beiträge und Erfahrungsberichte ausstrahlen. Das hat mir sehr geholfen, ich habe nämlich schon ganz schön Angst. Hoffentlich geht das alles gut.

 

Danke fürs Lesen, Gruß Jan

bearbeitet von Sam74
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Hallo Jan,

 

herzlich willkommen in unserem Forum.

 

Du hast dich ja im Vorfeld bereits über die verschiedenen Möglichkeiten informiert.

Eine Rekonstruktion der Aortenklappe ist immer ein gewisses Risiko in Bezug auf die Dauerhaftigkeit der Reparatur.

Im Vergleich zu einer biologischen, oder gar zu einer mechanischen Klappe ist die Wahrscheinlichkeit einer baldigen ReOP am größten.

Ich erinnere mich an eine Reihe von Beispielen hier im Forum, bei denen relativ schnell eine weitere Operation erforderlich wurde.

Natürlich ist der Hauptvorteil dieser Methode, dass die eigene Klappe erhalten bleibt und auch eine regelmäßige Medikamenten-Einnahme entfallen kann.

Letztendlich musst aber du die Entscheidung treffen, eventuell auch gegen die Meinung des Arztes.

Eine lange Haltbarkeit einer Rekonstruktion wird dir leider niemand garantieren können.

 

Grüße

Dietmar

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Hallo Dietmar,

 

danke für deine Antwort. Ja immer diese Zwickmühle, was man nun machen soll. Ich hab halt auch schon Statistiken im Netz gelesen, dass 10 Jahre nach der Rekonstruktion 80 Prozent Re OP frei seien. Was ja nicht schlecht ist. Allerdings habe ich wie du den Eindruck, dass gerade hier im Forum auch viele gegenteilige Beispiele anzutreffen sind. Ach diese Unsicherheit. Naja ein paar Tage hab ich ja noch zum Drüber Nachdenken.

 

Gruß Jan

bearbeitet von Sam74
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Hallo Sam,

 

ich wurde auch von Prof. Doenst operiert, allerdings an der Mitralklappe. Mit David-OP sind hier einige unterwegs, teils auch schon mehrere Jahre beschwerdefrei.

 

Wenn du unsicher bist, würde ich Prof. Doenst direkt ansprechen, ich denke, er ist ein sehr guter und gewissenhafter Chirurg, der die aus seiner Sicht beste Lösung anbietet.

 

VG, Rainer

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Hallo Jan ...

 

willkommen hier im Forum, immer schön wenn man mal wieder jemand aus der Nähe hier schreiben sieht.

 

Ja eine David OP, bei mir hat sie, wie auch von dir geschrieben, nicht so lange gehalten, was aber natürlich nicht bedeutet, das man damit nicht länger ohne Probleme leben kann. Leider ist dies ja nicht vorhersehbar, eben wie lange dies hält und anhand der Erfahrungen hier, kenne ich auch einige, die sehr lange, sehr gut mit einer rekonstruierten Klappe leben können.

 

Ja du musst bei solch einer OP keine Gerinnungshemmer nehmen, nur ASS 100, das ist ein Vorteil, das ist jetzt natürlich anders.

 

Ich habe mit Jena sehr gute Erfahrungen, nicht mit Herrn Doenst, den kenne ich nur vom sehen, mich hat Oberarzt Richter beim Ersatz operiert 2011, der Arzt der mich 2006 per David OP gerettet hat, ist nicht mehr in Jena.

 

http://www.htchirurgie.uniklinikum-jena.de/Klinik+f%C3%BCr+Herzchirurgie+und+Thoraxchirurgie+Jena/Mitarbeiter/Ober%C3%A4rzte.html

 

Ich habe in Jena sowohl bei den Ärzten, Schwestern, im Nachgang der OP auf den Stationen keine Probleme gehabt, alle haben Zeit sich genommen auch vorneweg mir Fragen zu beantworten, auch jetzt die Jahre danach bei den Folgeuntersuchungen habe ich keine Probleme. Die machen einen guten Job, bist dort also gut aufgehoben.

 

Pass auf dich auf und alles Gute

 

 

Thomas :)

bearbeitet von alan71
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Hallo Rainer und Thomas,

 

vielen Dank für eure Antworten. Das beruhigt doch ungemein. Ich war heute zur Vorbereitung, die letzten Untersuchungen usw, bin jetzt das Wochenende Zuhause und Sonntag Nachmittag muss ich dann einrücken. OP Termin ist jetzt, wenn alles gut geht, doch schon Montag. Ich hab ganz schön Angst. Aber schön, dass es dieses Forum gibt, das hilft mir wirklich.

 

 

Gruß Jan

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Hallo Jan,

 

Angst ist ganz normal, die hatte jeder von uns. 

Aber es wird schon alles gut gehen.

Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir alles Gute für den Montag.

 

Grüße

Dietmar
 
PS. Hast du in der Klappen-Frage schon eine Entscheidung getroffen?
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Danke, Dietmar, das ist wirklich nett. Zur Klappenfrage hab ich mich immer noch nicht endgültig entschieden. Ich soll Sonntag nochmal ein Gespräch mit dem Prof. haben, dann werde ich mich entscheiden (müssen). Aber vielen Dank für die aufmunternden Worte. Das hilft schon sehr.

 

Gruß Jan

bearbeitet von Sam74
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Hey Jan ...

 

hier noch mal ein Link ...

 

http://www.htchirurgie.uniklinikum-jena.de/Herzchirurgie/Aortenaneurysma/David_Operation.html

 

Da ist noch mal einiges aufgeschrieben. Ich bin immer einer der genau wissen will was abgeht, damals bei meiner Not Op wusste ich es ja nicht, erst im nachhinein als es vorbei war  ...

 

Alles Gute für Montag und melde dich beim Wiedereintritt ins Leben ... :)

 

Bis dahin

 

Thomas :rolleyes:

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Vielen Dank, Sascha, für deine guten Wünsche. Ich hoffe, ich werd es gut überstehen.

 

Bin jetzt im Klinikum in meinem Zimmer. Morgen früh 6,50 Uhr geht es los. Es ist schon ein sehr mulmiges Gefühl. Mir ist richtig schlecht.

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Hallo Jan,

 

ich bzw. meine Aortenklappe ist im Juni 2012 rekonstruiert wurden. Der Vorteil einer Rekonstruktion liegt nicht nur in dem Verzeicht auf die Einnahme von Gerinnungshemmern, sondern auch noch in ein paar anderen Dingen. Die Komplikationsrate ist nach David-OPs bzw. nach Rekonstruktionen geringer. Zu dem Thema kann man sehr viel in Dissertationen im Internet finden.
Ausserdem verändern mechanische Klappen die Fließeigenschaften des Blutes innerhalb des Körpers. Das ist wohl bei Rekonstruktionen nicht so gravierend.

 

Was ich auch erwähnen möchte ist, dass nach einer Rekonstruktion der Aortenklappe diese medizinisch betrachtet zwar zu 100% dicht ist, es aber faktisch so ist, dass immer noch eine geringe Menge Blut wieder zurückfließt, also eine sehr geringe Undichtigkeit besteht (zumindest ist das relativ häufig so).

Zudem hat man bei einer Rekonstruktion nicht so das Thema mit der Endokarditisprophylaxe beim Zahnarztbesuch (nach den neuesten Leitlinien).

 

Wie lange eine Rekonstruktion hält, wird Dir niemand sagen können. Da spielen sehr viele Faktoren eine Rolle, nicht nur das rein operative Ergebnis. Es ist aber durchaus möglich, dass eine Rekonstruktion mehr als 10-15 Jahre halten kann.

 

Viele Grüße und alles Gute für Deine OP

Micha

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Hallo Jan

 

Alles Gute für dein OP Morgen früh. Das endgültige was gemacht wird wird wehrend der Herz Operation endschieden ja die Chirurgen am Tisch. Du schläfst dein Deine paar Stunden und wie es Die dann geht wird man sehen..Ich drück Dir die Daumen

 

LG Martina

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Hallo Martina, hallo Micha,

 

vielen Dank für eure Antworten und eure Wünsche. Das ist wirklich lieb von euch und hilft ungemein. Danke auch Micha für deine Erfahrungen und Infos zur Rekonstruktion. Ich hab mal in einer Dissertation, die es im Netz gibt gelesen, und die Ergebnisse machen wirklich Hoffnung. Anscheinend ist man bei den Materialien, die man für die Reko nutzt schon weiter gekommen in den letzten Jahren, was die Haltbarkeit gut verbessert hat. Danke für den Tipp, dort mal zu lesen. Sowas macht doch Mut. Den kann ich im Moment brauchen; )

 

Gruß Jan

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@GrooveMaster79, woher hast du den Zeitraum von 10-15 Jahren Haltbarkeit bei Rekonstruktionen? Habe vor 10 Tagen mit meinem Operateur gesprochen und unter anderem das Thema der Haltbarkeit angesprochen, und er meinte, das könnte durchaus für immer halten. So sei es zumindest geplant. LG Ally

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Wir Angsthasen bleibt so eine Aussage wohl nicht unbeantwortet, oder Ally? :-) Ich wollte auch schon antworten!

 

Unabhängig das beim Professor die gleiche Aussage getroffen hat wie dein Arzt Ally, ist keiner Gott und keiner kann es wissen!

 

Wir hoffen alle das Beste und wie lange es hält wird sich zeigen und hier vertraue ich auf meine Ärzte, es schaut nicht schlecht aus!

 

LG Fanny

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Die Haltbarkeit wird ja durch viele Faktoren beeinflusst. Ernährung,Belastung im Alltag, Streß, Rauchen, falsche Ernährung etc.

 

Bei der biologischen Klappe nach der ich mal gefragt habe wurde mir abgeraten mit den Worten: liegen sie den ganzen Tag im Bett hält das Teil ewig...

 

Jedenfalls hängt es immer auch ein Stück davon ab wie der persönliche Einzelfall aussieht. Wenn dir der Arzt eine mögliche Prognose abgibt und zur Variante rät anstatt Alternativen ins Rennen zu werfen ist es doch ein gutes Zeichen. Bei Unsicherheit würde ich mir persönlich immer einen zweiten unabhängigen Rat holen und dann erst entscheiden.

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Hallöchen Jan ...

 

du wirst dies jetzt nicht mehr lesen können, bist ja nun schon dran, aber zum Thema Haltbarkeit sagte man mir 2006 zu der Haltbarkeit der rekonstruierten Klappe, das diese durchaus langfristig halten solle. Aber der Operatuer sagte auch, dafür gibt es natürlich keine Garantie.

 

Ich kann den anderen zustimmen, es gibt viele die lange damit leben, bei mir gab es halt schon fast ein Jahr später die ersten Anzeichen wieder für eine Undichtigkeit der rekonstruierten Klappe.

 

Nun ist dies aber erst einmal egal, alles Gute und bis denne zurück

 

 

Thomas :blink:

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Hallo Ally,

 

auch mir hat ein Arzt gesagt, dass eine Rekonstruktion "ewig" (was ja auch ein dehnbarer Begriff ist) halten kann. Ich müsste jetzt in der Tat intensiver suchen, da ich mir damals die Quelle nicht abgespeichert hatte, aber ich meine mir diese Info als statistischen Mittelwert einer Untersuchungsgruppe gemerkt zu haben. Letztlich hängt die Haltbarkeit einer Rekonstruktion aber zu einem gewissen Teil auch von Faktoren ab, die wir vielleicht auch gar nicht selber bestimmen können (z. B. Genetik).

 

Ich hoffe natürlich auch möglichst lange mit der Rekonstruktion leben zu können. Unabhängig davon bin ich für jedes Jahr ohne Gerinnungshemmer dankbar, was aber eher mit anderen vorhandenen Erkrankungen zu tun hat und wie meine Ärzte mit mir über deren Behandlung unter Marcumar-Einnahme gesprochen haben. Das hat mich eher erschreckt!

 

Viele Grüße

MIcha

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@GrooveMaster79, ist es bei dir die Aorten- oder Mitralklappe? Du kannst ja, oder wir alle können bei einer erneuten Undichtigkeit doch eine Op ablehnen. Grundsätzlich kann man das machen, auch wenn vorher schon mal rekonstruiert wurde, oder nicht? LG Ally

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